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Band 46: Das Dämonenhaus - Autor: Frank deLorca
Verfasst: Fr Nov 14, 2008 3:35 pm
von Habibi

Das Farmhaus stand auf einer leichten Anhöhe mitten im trügerischen Moor. Es war mindestens dreihundert Jahre alt, scheußliche Flechten überwucherten wild die Wände, das Dach war an einigen Stellen eingebrochen. Der Himmel war schiefergrau; einige Krähen umkreisten das Haus und verstärkten nur den Eindruck der Trostlosigkeit und Düsterkeit, der vom Haus ausging und sich zu einer fast körperlich spürbaren Drohung verband.
"Ich habe Angst", sagte Susan Hogarth und blieb stehen. Sie war elf Jahre alt und hatte ihr dunkelblondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. "Unsinn", meinte Jeff Clarke und versuchte, seine kindliche Stimme fest klingen zu lassen. Er war ein Jahr älter als Susan und kam sich fast erwachsen vor. "Laß uns umkehren", sagte Susan mit bebender Stimme. "Das kommt nicht in Frage", stellte Jeff fest und packte Susans Arm. "Du wirst doch nicht kneifen wollen?" Susan gab keine Antwort, sie preßte die Lippen zusammen und folgte Jeff zögernd.
Sie erreichten die verfallene Mauer, stiegen über die Gesteinsbrocken und gingen vorsichtig weiter. Der Weg, der zum Haus führte, war sumpfig und trügerisch.
Erscheinungsdatum: 30.07.1974
Autor: Frank deLorca (= Kurt Luif)
Cover: Manuel Prieto Muriana
Besonderheit: Dieser Roman erschien erneut 1989 als Dämonen-Land Band 3 mit demselben Titel
[SIZE=0](Info ermittelt von Shadow)[/SIZE]
«Diesen Roman bewerten» «Die aktuelle Top50»
Verfasst: Di Jan 28, 2014 8:38 pm
von iceman76
Peter Newton hat ein Haus in den schottischen Sümpfen geerbt. Das Haus steht in der nähe des Örtchens Sanquar. Angeblich soll es sich um ein Geisterhaus handeln. Es wird auch "Cripple House" (Krüppel-Haus) genannt. Angeblich sollen alle Vorbesitzer auf unerklärliche weise ums Leben gekommen sein. Zusammen mit seiner Freundin Janet Culver macht er sich auf den weg zu dem besagten Haus. In Sanquar machen die beiden halt an einem Rasthof um etwas zu essen. Peter erkundigt sich beim Wirt nach dem weg zum "Cripple House". Der Wirt reagiert total entsetzt und nur nach energischem nachsetzen erklärt er Peter den weg. Später kommen Peter und Janet bei dem besagten Haus an...
... und das Unheil nimmt seinen lauf!
Fazit: Ich vergebe für diesen Roman die Höchstwertung von fünf Sternen! Echt sehr fesselnd geschrieben. Hat mir richtig gut gefallen. Und was mir noch gefallen hat...
... es gibt kein Happy End!
Sollte man definitiv mal gelesen haben!
Kurt Luif
Verfasst: Do Aug 04, 2016 10:43 am
von Talis
Dieser Roman ist von Kurt Luif alias Neal Davenport geschrieben worden.
RE: Kurt Luif
Verfasst: Di Aug 16, 2016 6:05 pm
von Talis
Kurt Luif hat mal in einen Interview folgendes über diesen Roman erzählt:
1973 sandte ich das Expo "Das Dämonenhaus" an Pabel. Es hatte einen ganz anderen Titel und sollte sehr stimmungsvoll an einem österreichischen See spielen. Bernhardt lehnte ab! So schickte ich es an Kelter, die hatten gerade eine Grusel-Reihe gestartet, und einen Krimi von mir veröffentlicht. Die waren auch nicht begeistert, sie rieten mir, die Handlung nach England oder Schottland zu verlegen. Zähneknirschend akzeptierte ich das, obwohl es überhaupt nicht hinhaute, von Stimmung keine Spur, der Roman wurde zu dem, was er nun ist, eher mäßig. Den Kelter-Leuten gefiel er auch nicht: Mit ein paar boshaften Bemerkungen versehen bekam ich ihn zurück.
Ziemlich angefressen hockte ich nun da und probierte es schließlich bei Bastei.
Wie er dort gefiel? Keine Ahnung, ich bekam jedenfalls einen Vertrag.
RE: Band 46: Das Dämonenhaus - Autor: Frank deLorca
Verfasst: Mo Okt 24, 2016 3:29 pm
von Talis
Der Roman wurde als Vorlage für ein Hörspiel genommen.
http://www.gruselroman-forum.de/thread. ... =8810&sid=
Verfasst: Sa Feb 25, 2017 10:30 am
von woodstock
Die Geschichte war jetzt nicht gerade originell oder sonst wie besonders gut, doch das Ende war dafür um so genialer.
+++
Verfasst: So Apr 24, 2022 4:01 pm
von Wicket
Packende und flüssig geschriebene, atmosphärische Geisterbahnfahrt. Der Roman strotzt nur so vor Klischees der guten alten Zeit...
Etwas weniger Griffe in die Horror-Trickkiste hätten der Geschichte an manchen Stellen gut getan. Der völlig übertriebene Alkoholkonsum des Protagonisten macht die Handlung an manchen Stellen ebenfalls etwas unglaubwürdig. Das kennen wir jedoch allerdings auch schon vom guten alten Dämonen-Killer und gehört anscheinend einfach in diese Gruselheft-Epoche.
Die Story an sich, mit ihren Charakteren und Wendungen, kann jedoch stets punkten und bietet durchweg gelungene Horror-Atmosphäre, gespickt mit klassischen Grusel- und Schauerelementen.
Besonderheit:
Der Roman wurde 2004 von Oliver Döring als Folge 4 der Gespenster-Krimi Reihe von Lübbe-Audio vertont.