Die Visionäre treffen sich im Darknet. Dr. Cybill Ashton will den Götze Marbhas wiedererwecken, den John vor vier Jahren erledigt hat. Dafür braucht man „Probanten“ und Dr. Ashton hat schon welche im Visier.
[COLOR=bbcf83]“Es geht um Sinclair. Wenn auch nicht persönlich. Ich habe drei Ziele ausgewählt, deren Liquidierung Sinclair nicht nur auf emotionaler Ebene treffen wird, sie wird ihn und sein Netzwerk erheblich schwächen.“[/COLOR]
Als erstes soll es Carlotta an den Kragen gehen. Söldner jagen sie in Dundee während eines nächtlichen Ausflugs. Sie kann den Kampfhubschrauber der Verfolger jedoch ins Wanken bringen und dann entzündet sich darin irgendwie zufällig Kerosin und das Ding kracht als flammender Feuerball zu Boden. Sie informiert direkt ihre Mutter und John.
In London erwischt es Marisa Douglas. Im Heftromantiming will ihre Freundin Emma Graham sie gerade mit dem Auto abholen und bekommt die Entführung mit. Außerdem hat sie passende Vorahnungen. Ein logisch erklärbares JS-Bauchgefühl sozusagen. Sie ruft den Geisterjäger an.
John und Suko wissen dank Emmas Anruf, dass da etwas vor sich geht. Im Gegensatz zu Emma Graham haben sie kein übersinnliches Bauchgefühl, sondern nur das, was ihnen der Autor gerne als Plothelfer übermittelt. Das letzte mal hatte Marisa Ärger in einem Fall, der mit dem vernichteten Götze Marbhas zu tun hatte. Es ging um eine Vicky Starr, die ihm zu Lebzeiten diente. Beide sind jetzt erledigt, aber da gab es noch eine Cybill Ashton, die ihre Fäden zog. Die Geisterjäger hatten damals gemutmaßt, dass Cybill Ashton eine Visionärin ist...auch weil Bauchgefühl. Da wird mir wieder zu viel passend gemacht. Und ich hätte den Vicky Starr Roman lesen sollen. Natürlich wird der augenscheinliche Einzelband jetzt mit einem anderen Fall verbunden. Bei Florian Hilleberg hat ja alles zufallig miteinander zu tun. Im letzten Marisa-Band hatten John und Suko also zufällig das perfekte Bauchgefühl mit einer Vermutung. Jetzt haben sie wieder das perfekte Bauchgefühl, wie sie an diese Bauchgefühl-Vermutung zurückdenken und ohne Hinweise direkt die richtigen Verbindungen ziehen. Und der Vicky Starr Fall spielte damals in Schottland...wo ja Carlotta lebt. Apropos Carlotta, die ruft John just an dem Moment an, als er diesen Gedanke hat.
[COLOR=bbcf83]“Also, das nenn ich jetzt mal Gedankenübertragung“, sagte ich mehr zu mir selbst und erntete von Emma und Suko verständnislose Blicke. Gleichzeitig meldete sich mein Bauch. Ein Anruf um diese Zeit von der Person, über die wir eben noch gesprochen hatten, konnte einfach nichts Gutes bedeuten. Vor allem aber ... war das wirklich Zufall?[/COLOR] Nein, das ist große Scheiße. Ich hätte da lieber einen simpleren Fall, der aber glaubwürdig aufgebaut wird.
Nach dem Gespräch mit dem Vogelmädchen ist John sich sicher, dass die Visionäre dahinter stecken. Weil es ihre Handschrift trägt, was auch immer das zu bedeuten hat. Und dass es um Marbhas geht, weil…Bauchgefühl halt.
Marisa wird in einen Bunker zu Dr. Ashton gebracht. Carlotta ist den Söldnern zwar entkommen, aber
[COLOR=bbcf83]“Es ist nur eine Verzögerung. Wir bekommen diese Carlotta, verlassen Sie sich darauf. Und wenn ich persönlich ...“ „Carlotta ist gewarnt“, zischte Madame Monster. „Und sie wird längst ihre Freunde in London verständigt haben.“[/COLOR]
Und dann gibt es ja noch eine dritte Zielperson. Dafür dringen die Söldner in die Weiße Macht ein, um sich Davina McCarthy zu schnappen. Eine dumme Idee, auch diese Gruppe scheitert.
Indes versucht Marisa zu fliehen. Einer der Söldner versucht sie zu vergewaltigen und wird dadurch nachlässig.
[COLOR=bbcf83]Die junge Frau konnte ihr Glück kaum fassen. In seiner Gier hatte der Söldner vergessen, die Tür zu verriegeln. Vielleicht hatte er sein Opfer auch unterschätzt oder sich zu überlegen gefühlt.[/COLOR] Leider gelingt ihr das nicht, aber der Autor wollte wohl wieder so eine Ekelszene unterbringen. Den ganzen Roman über gibt es schon Kommentare zu Homosexualität. Ob nun von den fiesen notgeilen Söldnern oder von den Behörden, die irgendwie Emmas Anzeige nicht ernst nehmen, weil sie in einer lesbischen Beziehung mit der Entführten ist. Keine Ahnung, von mir aus kann Florian Hilleberg sowas komplett rauslassen.
Geschützt wird Marisa ausgerechnet von Cybill Ashton, die sie wegen ihrer medialen Fähigkeiten für die Visionäre rekrutieren will.
[COLOR=bbcf83]“Warte, dachtest du, ich würde dich an das Monster verfüttern?“ Sie machte eine wegwerfende Geste. „Sei nicht albern. Ich sagte doch schon, dass ich enormes Potenzial in dir sehe. Und ich hasse es, Potenzial zu verschwenden.“[/COLOR] Sie tauschen sich eine Weile über den Vicky Starr Fall aus, ich verstehe nur Bahnhof und muss dann wohl zukünftig selbst die Einzelromane mitlesen. Marbhas braucht jedenfalls Opfer und wenn Marisa keins ist, muss jemand anderes her. Zum Beispiel der Söldner, der sie vergewaltigen wollte.
[COLOR=bbcf83]“Du hast es in der Hand. Ich gebe dir die Möglichkeit, dich an deinem Peiniger zu rächen. Lass ihn büßen für das, was er dir antun wollte. Räche dich an ihm, so wie du dich am liebsten auch an deinem Vater rächen würdest.“[/COLOR] Marisa wurde als weibliche Hillebergfigur natürlich als Kind von ihrem Vater missbraucht, muss ja.
Marisa will diesen Schritt nicht gehen und selbst zur Mörderin werden. Trotzdem muss sie leiden, um die nötige Portion Hillebergdrama zu bekommen. Sie wird vor die Wahl gestellt. Entweder es erwischt den arschigen Söldner oder einen ihrer Mitgefangenen, mit dem sie zuvor ein nettes Gespräch hatte. Schweren Herzens entscheidet sich Marisa für den Tod des Söldners. Danach enthüllt Dr. Ashton ihr, dass der scheinbare Gefangene, mit dem sie sich angefreundet hatte, in Wirklichkeit einer der bösen Visionäre ist und sie ihm gerade mit ihrer Entscheidung das Leben gerettet hat.
John und Suko „wissen“ dank ihres Bauchgefühls also nun, dass die Visionäre hinter allem stecken. Eine Spur zu Marisa haben sie trotzdem nicht. Mhh, wer könnte noch ein Ziel der Gegenseite sein? Wer hatte damals noch mit dem Marhbas-Fall zu tun. Davina McCarthy! John ruft sie an, als Davina gerade das gleiche bei ihm vorhat.
[COLOR=bbcf83]“John Sinclair, das nenne ich Gedankenübertragung.“[/COLOR] Einer der Söldner wurde nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf die Weiße Macht von Davina befragt und hat die nötigen Infos. Dann müssen die Helden jetzt nur noch die Visionäre aufhalten, bevor sie Marhbas erwecken können.
Eigentlich lese ich diesen Zweiteiler nur, weil er eine Verbindung zu einem folgenden Roman hat, der wiederrum eine Verbindung zu einem weiteren Roman hat, der mit dem Lilith-Plot zu tun hat. Und selbst das reicht nicht, ich hätte noch den Roman um Vicky Starr lesen müssen, weil dieser Roman auf die Geschehnisse aufbaut. Ach, am besten liest man bei Florian Hilleberg alles, weil alles auf völlig unglaubwürdige Weise miteinander verknüpft ist.
Apropos Unglaubwürdigkeit. Dieses Heft war nichts für mich. Haufenweise perfekte Bauchgefühle aus dem Nichts und perfekte Zufälle. John und Suko haben keine Beweise für die Beteiligung der Visionäre. Oder dass es mit Marhbas zu tun hat. Nur ihr Bauchgefühl und solche Vermutungen wie „das trägt ja ihre Handschrift“. Trotzdem verfolgen sie diese Spur, als wäre es ein Fakt. Und damit haben sie natürlich vollkommen Recht.
Die Handlung ist so schon nicht besonders und dann kommen meine Kritikpunkte hinzu. Vielleicht bilde ich mir das als böser Hilleberg-Hater nur ein, aber mir hat der Roman enorm den Eindruck gemacht, dass Florian Hilleberg sich gerne selbst auf die Schulter klopft, wie genial er doch ist, alles Mögliche miteinander zu verbinden und Themen/Figuren wiederaufleben zu lassen, von denen der Leser sicher dachte, dass sie erledigt sind. Dass dafür die Handlung enorm unrealistisch zurechtgebogen werden muss, ist scheißegal.
SCHLECHTe

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen). Jetzt lese ich drei „eigentlich“ für sich stehende Romane weil sie in Kette wichtig für einen Roman sind, der mit Team Lilith zu tun hat und doch alles aufeinander aufbauen. Und selbst da hätte ich wie sich herausstellt einen vierten vorher lesen müssen, um hier alles zu verstehen. Kann ich dem einzelnen Roman nicht zum Vorwurf machen und ist eher ein allgemeiner Kommentar. Finden die Hilleberg-Fans vielleicht gerade gut, ich finde es übertrieben und unglaubwürdig.