Seite 1 von 1

Band 2303: Die Hure Babylon

Verfasst: Mi Jul 20, 2022 2:30 pm
von iceman76

Die Hure Babylon

Die Augen des Jungen erstrahlten in grellem Licht.
Trotz der geschlossenen Lider war das deutlich zu erkennen. Es war so hell, dass es die umgebende Haut durchleuchtete. Ein Geflecht aus zarten Äderchen hob sich um die Augenpartie ab.
Als er die Augen öffnete, flutete das helle Licht in den Raum, hüllte die Menschen und Gerätschaften ein wie in eine weiche, warme, flauschige Decke. Es war kein gewöhnliches Licht, weiß Gott nicht. Es war Engelslicht.
Schließlich sprach er die Worte, auf die sie alle sehnsüchtig gewartet hatten.
„Ich habe Kontakt!“

Geschrieben von Ian Rolf Hill

Erscheinungsdatum: 30.08.2022

Verfasst: Mo Aug 29, 2022 3:45 pm
von Tulimyrsky
Das war er also, der Jubiläums-Vier-Teiler.

Für mich war die Geschichte zu konstruiert, nicht homogen, weder Fisch, noch Fleisch.

Verfasst: Mo Aug 29, 2022 4:32 pm
von Loxagon
Und nicht wirklich Stoff fürn Vierteiler. 2 hätten gereicht. Und im Endeffekt passiert nicht viel.

Verfasst: Mo Aug 29, 2022 8:02 pm
von Olivaro
Ein Romantitel, den man "früher" niemals bei JS gebracht hätte.

Verfasst: Mo Aug 29, 2022 8:09 pm
von Roland
Was denn? Babylon? :D
"Hure" gabs auch schon bei Nr. 1251 - Die Heilige und die Hure

Verfasst: Mo Aug 29, 2022 8:43 pm
von Olivaro
Tatsächlich! Aber mit dem Titel "Die Hure Babylon" hätte ich nie einen Sinclair-Roman in Verbindung gebracht. Ob Hans-Ulrich Steffan in den Achtzigerjahren jemals einen solchen Titel freigegeben hätte? :D

Verfasst: Mi Aug 31, 2022 3:05 pm
von Destero
Fand den Vierteiler insgesamt "TOP"...... irgendwas gibt es ja immer zu kritisieren....

man merkt, dass der Autor sehr viel "Herzblut" reingesteckt hat, vor allem Toll wie er die Story weiter entwickelt hat (siehe auch die Werkstatt-Berichte)....

wenn ich mir die Vorschau der nächsten Wochen anschaue..... scheint das neue "Sinclair-Jahrhundert" deutlich stärker anzufangen als das "alte 2200er"

Verfasst: Sa Sep 03, 2022 7:57 am
von Veritas2311
Für mich hat das Finale alles gehabt. Aktion, dann sehr emotional mit Marilyn und der Spinnenfrau. Und die Auflösung des Plans von Lilith war auch sehr gelungen. Bin schon gespannt wie es da weiter geht.

Verfasst: Sa Sep 03, 2022 12:30 pm
von Herr der Finsternis
Für mich war der Roman mittelmäßig!

RE: Band 2303: Die Hure Babylon

Verfasst: Mi Okt 05, 2022 3:44 pm
von Sinclair
Handlung: Elohim gelingt es John aus dem magischen Koma zurückzuholen. John erzählt einen Teil seiner Erlebnisse als Hesekiel im alten Babylon. Er weiß das Metatron, der Sohn von Hesekiel und Lilith, den Engelstöter und sein Kreuz an sich genommen hat. John geht davon aus, dass Metatron aufgrund seiner Herkunft in der Lage wäre das Kreuz und den Engelstöter zu aktivieren. John ist deshalb entschlossen sich das Kreuz zurückzuholen und mit Raniel zusammen Metatron aufzuhalten, bevor dieser seinen Plan umsetzen kann, der die Vernichtung der Erzengel vorsieht. Raniel bringt John in den Irak zu den Ruinen von Babylon. Dort stehen sie plötzlich einer großen Anzahl an Vollstreckerinnen gegenüber, die die Tempelgesänge von Babylon intonieren, sowie den Engeln der Hurerei, die ihre Wirtskörper mittlerweile komplett übernommen haben. Lilith hat den Turm von Babel neu errichtet, auf dessen Spitze Marylin Grey geopfert werden soll. Können John und Raniel tatsächlich noch irgend etwas bewirken um Lilith und Metatron aufzuhalten?

Meinung: Der vierte Teil des Jubiläumsromans von Ian Rolf Hill wurde vom vierten Teil seines Werkstattberichts begleitet. Darin ging der Autor noch einmal auf die Verknüpfung Babylon, Hesekiel und der Entstehung des Kreuzes ein. Dazu gab es eine Titellistentabelle zu den aktuellen Zyklen: „Engelstöter“, „Pandora-Konflikt“ und „Engel der Hurerei“. Einige Romane behandelten auch zwei dieser Themen oder sogar alle drei gleichzeitig. In der Tabelle wurde der Fehler aus der Vorwoche leider noch einmal wiederholt. „Angriff der Racheengel“ war immer noch der Band 1685 in der serie und nicht wie angegeben Band 1686 gewesen. Weiter geht es mit dem Roman.

Einen ungewollt lustigen Textfehler gab es auf der Seite 15 in der rechten Spalte unten: „Der schleimige Fangarm eines Kranken schob sich....“ Selbstverständlich hätte es Kraken heißen müssen und nicht Kranken. Ich weiß nicht ob Kranke schleimige Fangarme haben. :)

Einen bemerkenswerten Vertrauensvorschuss erhielt Cruciata von Suko. Als sie in den Ruinen von Babylon getrennte Wege gehen mussten, überließ er ihr den Bumerang. Aufgrund ihrer anderen Herkunft aus Twilight City konnte Crucuiata diesen, zumindest in ihrer menschlichen Gestalt, problemlos in ihre Hand nehmen. Nur nach ihrer Verwandlung zurück in eine Spinnenfrau musste sie sich zumindest teilweise vorsehen. Cruciata kämpfte wirklich heldenhaft um ihren Schützling. Begraben unter Trümmern wühlte sie sich wieder heraus, obwohl sie dabei zwei Beine verlor. Sie erklomm den Turm zu Babel, wurde aber von Lilith wieder heruntergestürzt bevor sie den Bumerang einsetzen konnte.

Ergreifend und fesselnd zugleich war das drohende Schicksal von Marylin Grey. Die Befreiung von Ennoia würde gleichzeitig ihren Tod bedeuten. Eigentlich schade weil ich das unberechenbare Mädchen auch ein wenig ins Herz geschlossen hatte. Die Hoffnung sie zu retten sank immer mehr, denn Lilith zeigte keine Schwächen, hatte alles im Griff und zeigte sich bärenstark und unbesiegbar. Daher war es auch kein Wunder,
dass sie alles erhielt, was sie begehrte. Ihre Engel der Hurerei wurden erweckt und der Engelstöter wurde ihr quasi auf dem Silbertablett, vom Sohn des Lichts persönlich, überreicht, weil John ihn entweihte als er damit Metatron enthauptete. Dadurch wurde er für die Kräfte des Lichts unbrauchbar.

Begonnen hatte das ausführliche Finale bereits zuvor, mit dem Kampf zwischen Metatron und Raniel, bei dem der Gerechte sein Schwert verlor. Cruciata war wirklich nicht totzukriegen. Für mich waren ihre Verletzungen, nach dem Sturz von Turm, so schwer erschienen, dass sie eigentlich nicht hätte überleben können. Dass war erneut ein Irrtum.

Ian Rolf Hill nahm sich lobenswerterweise genügend Raum um das Schicksal aller Hauptpersonen des Vierteilers zu schildern. Die Geister von Liliths Engeln verließen ihre Gastkörper scheinbar ohne diese zu schädigen. Wie durch ein Wunder konnte auch Marylins Leben gerettet werden. Auch damit hatte ich nicht gerechnet. Der Racheengel in ihr war ebenfalls fort. Suko wurde aufgrund seiner Verletzungen zu vier Wochen Bürodienst verdonnert. Dann mal fröhliches Berichte schreiben. :)

Father Ignatius ernannte Davina, die auch eine neue Wohnung erhielt, zu seiner Stellvertreterin. Diese Wohnung wird sich sich nicht nur mit ihrem geheilten Sohn Joel teilen, sondern auch mit Marylin und Cruciata. Joel und Marylin ließen schon einmal gemeinsam die Spielkonsolen heiß laufen. :)

Karina zeigte sich geläutert und wurde auch in Moskau rehabilitiert, nachdem sie Chandra dort ablieferte. Chandra sollte umgehend in das härteste sibirische Gefängnis, die Polareule; überführt werden. Chandras Hoffnung das Pandora sie befreien würde, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil, aufgrund der letzten Ereignisse, wollte Pandora ihre Dienerin auf unbestimmte Zeit schmoren lassen.

Insgesamt betrachtet war der gesamte Vierteiler ein würdiger und gelungener Jubiläumsroman gewesen. Geschichtliche und fiktive Fakten mischten sich zu einer packenden Geschichte. Die hier aufgezählten legendenhaften Bauten von Babylon waren heute Teil des Weltkulturerbes und gehörten teilweise zu den antiken Weltwundern. Wahrlich eine packende Kulisse, in der nicht nur die Entstehungsgeschichte von Johns Kreuz spielte. Was das Kreuz betraf war das Rätsel um die bislang nicht entschlüsselten Zeichen ebenfalls gelöst worden. Diese gehörten zu Lilith, die sich damit den Zugriff auf die stärkste Waffe des Lichts sicherte. Die endgültige Fertigstellung des Kreuzes erfolgte im letzten Kapitel dieses Romans.

Trotz alle Genauigkeit war aber eine Frage offen geblieben. Beim Einsturz des Turms zu Babel rutschte John der Bumerang aus der Hand, der mit Steinen und Geröll in die Tiefe fiel. Hatte John ihn danach wieder gefunden, oder war der Bumerang erneut und dieses mal möglicherweise endgültig verloren gegangen?

Den letzten Teil des Vierteilers hatte ich insgesamt mit der Note 1 = Sehr gut und damit 5 von 5 Kreuzen bewertet. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit Top abgestimmt.


:thumbup: :buch:

Verfasst: Fr Okt 28, 2022 11:07 pm
von Sheila Conolly
Und da war er, der Showdown des Vierteilers!
Wenn der nicht doch noch Folgen hat …

Hesekiel macht Bekanntschaft mit seinem Sohn Metatron, der ebenfalls ein Kreuz bei sich trägt und sich nun das Schwert des Erzengels Michael, den Engelstöter, holt.
Holla, jetzt hat er ja doch, was er wollte.
Hesekiel kann mit der Kreuzformel, die der Seher ihm sagt, Lilith und den Drachen im Zaum halten … bevor Elohim John zurückholt.
Der macht sich dann auch gleich mit Raniel auf den Weg in den Irak, zu den Ruinen von Babylon.

Und dann geht’s richtig rund …
Actionreich, emotional, sehr bildgewaltig und natürlich mit der Auflösung von Liliths hinterlistigem Plan, für den sie auch ihren Sohn Metatron opferte, von John niederstrecken ließ. Dazu die Frage, was jetzt mit den Engeln der Hurerei und ihren Gefäßen passiert ….
Gut, die Engel sind jetzt mit Lilith verschwunden und in besorgniserregender Freiheit.
Bleiben noch Jane, Karina, Davina und Chandra … ist in ihnen wirklich nix mehr drin von der bösartigen Engelessenz?
Irgendwie ging mir das mit denen „zu glatt“ vonstatten. Lilith und Co weg, Engelpräsenzen auch weg, „Gefäße“ überleben.
Hmmm … bin gespannt, ob und wenn ja, wie das da mal weitergehen wird!

Hart fand ich die Szene, als Lilith Marylin auf den Altar verfrachtet hat und Barbelo „geboren“ werden sollte. Das Kind war ihr total egal. Nicht, dass man das nicht schon gewusst hatte, aber das dann so zu erleben macht ihren vorherigen Umgang mit dem Mädel irgendwie noch fieser … weils so im Nachhinein vor Falschheit nur so strotzt. Die einzige, die es immer ernst gemeint hat mit dem Kind, seit die beiden da in der Kanalisation aufeinander trafen, war Cruciata. Und die hat sich bis zum Schluss auch um sie gekümmert, bzw. wollte sie Marylin vor dem ihr zugedachten Schicksal durch/von Lilith irgendwie retten.
Wie sie sich dann auch noch selbst suggeriert, voran zu machen … dass der Verlust von zwei Beinchen nicht so schlimm ist, etc. … und sich gleich mit dem Bumerang daran macht, den Turm zu erklimmen, nachdem sie sich von den unter den Trümmern liegenden Gliedmaßen befreit hat.
Sie will Marylin retten. Doch Lilith erwischt sie, bevor der Bumerang loszischen kann und Cruciata stürzt den riesigen, hohen Turm runter …
Die Beschreibungen danach, wie sie nach dem mörderischen Sturz aussieht, als John sich zu ihr durchschlägt, und sie trotzdem noch lebt, haben mir die Nackenhaare zu Berge stehen lassen.

Als die Vollstreckerinnen um den Etemenanki die Tempelgesänge anstimmten, musste ich ganz kurz an die Ghostbusters-Szene denken, als die Menschen draußen Auld Lang Syne sangen, während die Jungs im Inneren des Museums gegen Vigo kämpften :D
Johns und Raniels Unstimmigkeiten, wie man mit der von Lilitu besessenen Jane umzugehen hat, fand ich auch cool. Besonders, weil sie so unterschiedlicher Meinung waren. John gings wie so oft um das Leben von Jane und Raniel wollte sie schlichtweg der Sache wegen umnieten, damit Lilitu nicht zum Zuge kommt.
Dann die Klopperei mit den Vollstreckerinnen, die bildgewaltige Cover-Szene mit den Hubschraubern uuuund … Auftritt Metatron!
Irgendwie fand ichs knuffig, als er die Erzengel ruft, der Engelstöter aktiviert ist und er ganz leise „…und Metatron“ hinzufügt. Wenn er nur hätte dazugehören wollen … aber nöööö, er wollte ja alles und dazu die Erzengel vernichten.
Den Wahnsinn, dem er anheimgefallen ist, hab ich bei seinen vorherigen Auftritten kaum bis gar nicht bemerkt. Ich meine, gut, er war schon immer ziemlich großkotzig und manchmal auch arrogant. Aber wenn man Raniel mal anguckt, bescheiden ist der auch nicht gerade! Ist er deshalb wahnsinnig?
Nicht unbedingt … also, nein, isser nicht. Aber seine Mordlust, um seine Ziele zu erreichen, die ist ja nun auch nicht wirklich engel-like ;)

Ignatius' Satz „… und sollte ich eines Tages tot aufwachen“ … die Formulierung … also irgendwie … ich musste grinsen :D
Schön war natürlich auch, dass Cruciata und Marylin anschließend bei Davina unterkamen.
Wobei die mir da irgendwie zu weit vom Schuss sind. Dann kommen sie bestimmt kaum noch vor, was ich echt Schade fände. Aber andererseits, wenn da wirklich noch „Rückstände“ der bösartigen Engel Lilitu, Naema, Machalath und Igereth in ihren ehem. Wirtinnen stecken, oder Lilith mit den fiesen Engeln generell nochmal aufkreuzt, könnte sich da ja doch noch das ein oder andere Malheur ereignen …

Karina sammelt dann alle ein, fand ich auch irgendwie cool: Suko, Davina und Chandra. Letztere kriegt allerdings ne Sonderbehandlung und landet anschließend in der Polareule. Dort wird auch ihre letzte Hoffnung zunichte gemacht, indem sogar ihre einstige Chefin Pandora ihr die kalte Schulter zeigt. Dabei konnte sie im Grunde ja gar nix dafür, dass sie die „Seiten gewechselt“ hatte, das war ja auch Liliths gut ausgeklügelten Mist gewachsen.
Auf jeden Fall rettet Pandora ihren ehemaligen Schützling nicht. Allerdings glaube ich auch nicht, dass es das Letzte ist, was wir von Chandra lesen werden. Die ist hart im Nehmen und irgendwie würde ich ihr zutrauen, dass sie entweder den Laden aufmischt oder irgendwie entkommen kann.
Egal was, versuchen wird sie es zumindest. Hoffe ich jedenfalls, weil das schon irgendwie ihre Natur ist, selbst wenn es aktuell für sie ziemlich aussichtslos wirkt …

Und das Kreuz wurde natürlich vollendet … und Lilith, die olle, aber schon irgendwie coole Krakenzicke, hat sich drauf, bzw. drin verewigt. Na klasse, dann könnte sie ja überall mitmischen, wenn sie grad im richtigen mood ist und Bock drauf hat, John und Co so richtig ans Bein zu pinkeln. War ja auch schon das ein oder andere Mal so. Ich bin gespannt auf das, was da noch kommen könnte und fand diese Fertigstellung, bzw. die Umstände, wie Lilith sich das Hintertürchen ausgedacht hat, nicht übel.
Hesekiel managt dann am Schluss noch Johns Zeichen.

Auch dieser vierte und letzte Teil war sehr gut zu lesen. An Action hat's nicht gefehlt, an Klopperei auch nicht, Lilith hat ordentlich auf den Putz gehauen, wegen Marylin hatte ich schon Pippi inne Augen, bei Cruciata und dem, was sie alles gemacht hat, taten mir beim Lesen die Knochen weh, für Metatron gings ziemlich folgenschwer aus … und mein Gefühl sagt mir, dass das bestimmt noch nicht alles war (obwohls ja schon viel war), was wir von Lilith und ihren bösen Engelchen gehört oder gelesen haben.
Trotzdem hat mir irgendwas gefehlt, das mich dran hindert, ein Top zu vergeben. Ich würd der Fairness halber ja gerne sagen, was das gewesen sein soll, aber es beschränkt sich nur auf ein Gefühl.
Blöd, ja … aber so ist es. Und das, obwohl es mMn handwerklich und auch vom Stoff her echt nix auszusetzen gab und gibt!

Ach ja, eins noch :D Mir ist aufgefallen, dass ich anfangs „nur“ Eindrücke stichpunktartig nach dem Lesen festgehalten hab, die aber von Roman zu Roman immer mehr, detaillierter und ausführlicher wurden.
Daraus wollte ich dann eigentlich mal normal lange Rezis basteln. Naja, hat dann nur teilweise geklappt, aber immerhin^^
Dass es immer mehr wurde, lag dann wohl generell an der stetigen Zunahme der Infos, der Ereignisse, beteiligten Figuren/Konstellationen und verschiedenen Schauplätzen.
Manche meinen ja, der Vierteiler hätte auch kürzer sein können … find ich jetzt nicht unbedingt, denn so konnte, gerade bei Hesekiel und dem Strang im alten Babylon, alles so erzählt werden, dass es wirkte, zu sehen und gut nachzuvollziehen war.
Mit „Dämontopia“ wurde eine wunderbare Einleitung geschaffen, damit man beim Lesen in Aufruhr geriet und es an allen Ecken und Kanten brannte.
Bei „Ich, Hesekiel“ bekam man eindrücklich und detailliert mit, wie das alles damals abgelaufen ist und Lilith den üblen Grundstein für ihr Vorhaben gelegt hat, wer alles mit von der Partie war, wie die Gegner sich auch noch gegenseitig verschaukelten, usw.
In „Liliths Sündenbabel“ wurde es genauer und noch böser, die Manipulation des Kreuzes begann, Metatron war drauf und dran, sein Ziel zu erreichen, die Figuren begaben sich auf ihre Positionen, der alles entscheidende Endkampf nahte.
„Die Hure Babylon“ entschied den Kampf schließlich größtenteils für sich. Auf jeden Fall hat sie erreicht, was sie wollte. Glücklicherweise gab es in Bezug auf die Gefäße für Lilitu, Naema, Machalath und Igereth, sowie für Joel, Cruciata und Marylin auch einige Erfolge zu verbuchen, die man auch nicht außer Acht lassen darf!
Und dann noch Chandra in der Polareule …

Das Cover ist auch hier wieder der Oberhammer. Lilith wie sie leibt und lebt, voll die mächtige Furie, die ihre Tentakel raushängen lässt und mit den Helis spielt! Sehr cooles Bild, wieder eins, dass hier im Wohnzimmer Platz finden würde :D :thumbup:

In den Briefen aus der Gruft geht’s wieder weiter mit dem sehr eindrucksvollen und äußerst interessanten Werkstattbericht. Diesmal dreht es sich um Hesekiel, Babylon und das Kreuz und natürlich das dazugehörige Warum und Wieso.
Passend sind dann noch im Shortcut alle Romane aufgelistet, die zum Thema gehören. Das wäre echt ein dickes Buch geworden, würde man alles zusammenpacken (den kleinen Druckfehler mit der Nummer kann man wohl verschmerzen. Kann passieren. Immerhin ist man ja auch des Lesens mächtig und wenn man sieht, dass Nummer und Titel nicht übereinstimmen, wird halt mal gegoogelt!)
Da fällt mir ein … ein Taschenbuch (von mir aus auch mehrere) könnte es auch ruhig mal wieder geben :) Der Stoff dafür ist ja da, wie man hier sieht.
Der Vierteiler für sich hätte ja schon ein cooles Taschenbuch abgegeben und nebenbei hätte man auch ein paar graue Haare weniger gehabt. So von wegen Warterei auf den nächsten Teil … :D :D

Verfasst: Mo Okt 31, 2022 11:47 am
von Knollo
@ Sheila & Sinclair... Danke für Eure ausführlichen Rezensionen über die komplette Länge des Jubi-Mehrteilers!

Ich weiß ja nicht ob ich es insgeheim so erwartet hatte, aber diese 4 Teile sind über alle Maßen so was von Klasse das ich hier mit TOP abgestimmt habe... obwohl jedes Heft im Grunde für sich genommen bei einem Sehr Gut hängen bleibt...

Teil 1 hatte natürlich gleich zu Beginn diesen haarigen Aufhänger zwischen Lilith und John, wo ich zuerst nicht nur mit den Augen rollte sondern auch dachte das dies nun wahrscheinlich dann doch wieder ein üblicher ''Hill'' wird... aber weit gefehlt, außer John seiner Blasiertheit über diese Nummer war dies mein einziger Aufreger...

Teil 2 ärgerte mich nur insoweit, als das ich doch dachte ich bekomme hier ein Heft mit einer kompletten Vergangenheitsstory über Hesekiel... weit gefehlt, den kurz darauf kam dieser unsägliche um Schnitt nach London... warum dieses Gestückelte eines normalen Bandes herhalten musste, wenn doch riesig auf dem Titel für einen Mehrteiler beworben wurde...

Teil 3 flachte für mich irgendwann leicht in der Handlung ab, da hatte ich das Gefühl des Überlesens um schneller zum Ende zu kommen... zu viel des ganzen war da so mein Gedanke...

Teil 4 bekam sowas von die Kurve, Cruciata und Suko waren einfach das Dreamteam schlechthin... mal abgesehen von dieser ganzen einfach nur hervorragenden Story um das Kreuz...

Ein kleiner Schritt für mich, der ich das nur Lesen musste... aber ein Riesenschritt für den Autor, der hier eine Wahnsinnsnummer für die Serie John Sinclair hernieder geschrieben, meiner Meinung nach allerdings regelrecht zelebriert hat... Danke!

Verfasst: Mi Mär 08, 2023 7:08 pm
von lessydragon
So, nun bin ich auch durch und muss sagen, gewagt, gewagt, aber riskiert und für mich gewonnen.

Sehr mutig, soweit an die Hesekiel Geschichte ranzugehen, dass man John, Metatron und Hesekiel in einen direkten Zusammenhang bekommt, initiiert von Lilith, das las sich schon komisch, aber war doch jederzeit nachzuvollziehen und somit auch gelungen.

Die Geschichte mit dem Kreuz, nun klärt sich endlich, wie Lilith es immer wieder schafft, Einfluss darauf zu bekommen, das wird Luzifer für sich wahrscheinlich genauso nutzen. Sie hat Hesekiel also während der Gefangenschafft getarnt in den Griff bekommen und somit die Zeichen in der Mitte zu beeinflussen bzw. fertigen zu lassen. Und da Hesekiel es zu früh nutzte und es noch nicht fertig war, ist dies der Makel. Aber dem Ende nach hat Lilith zumindest doch Respekt vor der Formel, also scheint ihr Einfluss nicht einfach über einen Fingerschnippen zu klappen.

Was für einen langen Plan hat Lilith doch verfolgt, aber sie hat den Engelstöter bekommen. Und sie braucht John, aber nicht nur wegen des Aktivierens, das ging auch über Metatron, sondern zum Entweihen, so kann sie es nun für sich in Anspruch nehmen.

Cruciata wurde richtig gut nachgezeichnet und ist irgendwie symphatische Ergänzung zu Suko geworden. Karina zum Schluss bekommt auch die Kurve, sow wie alle anderen Besessenen, bei ihr tut man sich aber noch irgendwie schwer. Cool auf jeden Fall, dass Chandra erstmal bei Pandora abblitzt.

Sehr gelungener Vierteiler, in meinen Augen musste das ein Mehrteiler sein, um die Spannung, wo die Reise am Ende hingeht, aufbauen zu können, und im Endeffekt mit dem im Endeffekt geschehenen nicht übertrieben. Ich hatte die ganze Zeit schon Befürchtungen, dass man wirklich die Erzengel und den Allmächtigen in ihrem zu Hause angeht, aber Lilith sagt dann Gott sei dank selbst, dass das wahnsinnig wäre und so nie der eigentliche Plan.

Dem Kreuz hat man nun wieder Möglichkeiten gegeben, man weiß um das Problem, kann jetzt seine Macken besser verstehen und wer weiß, eventuell ergeben sich daraus auch irgendwelche Lösungsmöglichkeiten.

Wie gesagt, mutig angegangen aber dem entsprechen d gut abgeliefert, für den Band genauso wie für den Vierteiler insgesamt würde ich ein Sehr Gut mit 4 Sternen vergeben.

LG Lessy :thumbup: :alt:

Verfasst: Di Feb 20, 2024 5:51 pm
von Das Gleichgewicht
John Sinclair befindet sich in einem magischen Koma, beziehungsweise sein Geist wandert als Hesekiel durch ein virtuelles Babylon. Niemand kann ihn wecken und sein schützendes Kreuz wurde von Metatron gestohlen, es gibt also keine Hoffnung mehr. Oder? Naja, Elohim taucht plötzlich auf und meint, das regeln zu können.

Im virtuellen Babylon hat Lilith die Hölle entfesselt. Sogar die Erzengel können wenig ausrichten. Hesekiel hat sich das Schwert des Erzengel Michael geschnappt, den Engelstöter. Da erscheint Metatron aus der echten Welt mit seinem Kreuz. Nanu, wie hat der sich so schnell hier reingehackt? Er entwendet Hesekiel den Engelstöter und fliegt dann weg. Hesekiel ist völlig überfordert, zu viel Chaos geschieht auf einmal. Da meldet sich der Seher. [COLOR=bbcf83]“Du hast die Macht, Hesekiel, du allein kannst das Blatt wenden.“[/COLOR] Er ist der erste Sohn des Lichts, er ist der Auserwählt. Er kann die Kreuzformel sprechen, die der Seher ihm jetzt einflüstert. Sie vernichtet nicht nur die Dämonen, sondern auch diese virtuelle Welt. Hesekiel kann dem nicht entkommen, er ist hier gefangen. Und wenn er stirbt, wird auch John sterben.

Wäre doch ein perfekter Zeitpunkt dafür, dass Elohim ihn in allerletzter Sekunde von dem Zauber oder eher dem Computerprogramm befreit. So einfach geht das. Elohim ist im ersten Teil in Rom bei der Weißen Macht aufgetaucht, um zu helfen. Und dann hat man lange nichts mehr von ihm gehört. Wieso ist er nicht direkt nach London gedüst, um seinen Worten Taten folgen zu lassen? Ach ja, um einen schönen Vierteiler zu ziehen und alles erst dramatisch eskalieren zu lassen, ohne dass der Serienheld einschreiten kann. [COLOR=bbcf83]“Ich ... ich kann mich an alles erinnern. Ich war Hesekiel. Ich habe miterlebt, wie er das Kreuz erschuf, wie er von Lilith verführt wurde und ... ein Kind zeugte.“[/COLOR] Verführt? Er wurde bei einem nächtlichen Überfall Liliths zu Boden gepresst und sie hat ihn vergewaltigt, um seinen Samen zu empfangen. Wobei Metatron in dieses virtuelle Szenario alles Mögliche hineinprogrammieren hätte können. Niemand sagt, dass es eine unverfälschte Darstellung der tatsächlichen Ereignisse ist. Jedenfalls hat Metatron nun das Kreuz und den Engelstöter. Um Lilith damit zu vernichten, aber auch um selbst den Erzengel Michael zu töten und seinen Platz einzunehmen. [COLOR=bbcf83]“Er will den Platz, der ihm seiner Meinung nach zusteht“, erklärte Elohim. „Nicht nur das“, fügte sein Vater hinzu. „Er will nicht nur einen Platz im Pantheon der Erzengel, er will die Herrschaft.“[/COLOR] Das klang im ersten Teil aber noch ganz anders, da gab es klare Regeln. Metatron hat den gleichen Anfangsbuchstabe wie der Erzengel Michael. Das ist wichtig wegen den Zeichen auf dem Kreuz. Also kann er dessen, und nur dessen, Platz einnehmen und als neuer M-Erzengel fungieren. Ok, Florian Hilleberg braucht es wohl für das große Finale noch dramatischer.

Die Wirtskörper von Liliths vier Hurenengeln bereiten in den Ruinen von Babylon ihr böses Ritual vor. Suko, Cruciata und Marylin wollen das verhindern. Lilith braucht den dunklen Engel in Marylin aber eh für ihr Ritual irgendwie. Also dürfte es ihr ganz gut in den Kram passen, dass die drei hier auftauchen. Ein erstes actionreiches Feuergefecht gibt es an einem Militärstützpunkt gegen Liliths Vollstreckerinnen und zwar ziemlich viele von ihnen. Die Helden wollen sich zurückziehen und bemerken im letzten Moment, dass jemand fehlt. [COLOR=bbcf83]“Wo ist Marylin?“ „Keine Ahnung“, entgegnete Suko, und beschleunigte. „Als ich zum Wagen kam, war sie weg.“[/COLOR] Lilith lässt die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen und lockt das Mädchen. Cruciata folgt ihr. [COLOR=bbcf83]Cruciata warf einen Blick auf den Bumerang in ihrer Hand. Es war schon ein Vertrauensbeweis von Suko, dass er ihr diese Waffe überlassen hatte.[/COLOR] Das ist schon ein starkes Stück. Cruciata entdeckt Marylin gerade in der Ferne, als die Ruinen erzittern. Das Ritual beginnt! Lilith hat sich in ihren gigantomanischen Monsterriesenkraken verwandelt. Sie greift sich Marylin mit einem Tentakel und zerrt sie in einen Erdspalt. Cruciata fällt ebenfalls in die Tiefe und überlebt verletzt.

Indes hat Suko einen anderen Weg zu den Ruinen eingeschlagen. Er will wenigstens einen der Hurenengel-Wirte töten, denn Lilith braucht für das Ritual alle vier. Auch er wird von dem Erdbeben überrascht. Als erstes stolpert er über Karina Grischin mit Machalath in ihr.

Und John wird von Raniel direkt dorthin teleportiert, da braucht man keine lange Flugreise mehr. Sie erspähen ausgerechnet die von Lilitu besessene Jane. [COLOR=bbcf83]“Wir müssen verhindern, dass Lilith ihre Engel erweckt.“ „Aber nicht, indem wir Jane töten.“ „Möglicherweise bleibt uns keine andere Wahl. Vor allem haben wir keine Zeit mehr.“[/COLOR] Sie ist ihnen aber über und verzieht sich dann.

Jetzt wo Lilith Marylin hat, bricht der uralte Turm von Babel aus dem Erdreich und wächst hoch in den Himmel, bis über die Wolkendecke. Hier soll das Ritual vollendet werden. Als nächstes will Lilith den dunklen Engel Ennoia aus Marylin „herausholen“. [COLOR=bbcf83]“Darauf wirst du lange warten müssen, Miststück!“ Marylin glaubte zu träumen. Im Liegen drehte sie den Kopf, sah die meterlangen Spinnenbeine, die sich aus dem Dunst tasteten, mit dem der schneeweiße Körper regelrecht verschmolz. In der Faust hielt die Gestalt einen silbernen Bumerang. „Cruciata!“[/COLOR] Ja gut, sie hat den Bumerang. Aber was soll eine Spinnendämonin aus Twilight City gegen Lilith ausrichten können? Bevor Cruciata den Bumerang einsetzen kann, kickt Lilith sie einfach mit lähmender Magie vom Turm. Das kann sie nicht überlebt haben! Vielleicht hätte Cruciata den Bumerang aus ihrem Versteck schleudern sollen, statt Lilith anzusprechen.

John und Raniel haben den Turm von Babel erreicht und rechnen mit heftigem Widerstand. [COLOR=bbcf83]“Wir sind gekommen, um der Großen Mutter in den Arsch zu treten“, rief ich, und hob das Sturmgewehr.[/COLOR] Doch Liliths Vollstreckerinnen lassen ihn einfach passieren. Raniel muss draußen warten.

Cruciata fällt den riesigen Turm hinunter…[COLOR=bbcf83]Und so schloss auch sie mit ihrem Leben ab, als etwas Unerwartetes geschah. Cruciata wusste nicht, wie tief sie schon gefallen war, als plötzlich die Lähmung verschwand.[/COLOR] Was für ein glücklicher Zufall. Sie muss jetzt nur einen Faden abschießen und sich einer Spiderwoman gleich auf den Turm zuschwingen. Sie landet genau dort, wo genau jetzt die Vollstreckerinnen John zur Turmspitze geleiten. [COLOR=bbcf83]Mir war klar, wer uns da buchstäblich vor die Füße gefallen war. So eine Gestalt gab es wohl nur einmal.[/COLOR] Als die angepisste Spinnendämonin Liliths Dienerinnen angreift, hilft der Geisterjäger ihr gerne. Da passt das Heftromantiming perfekt für eine weitere geile Actionszene. Und Raniel kommt auch noch dazu, das Abgeschlachte lässt er sich nicht entgehen. Und es wird noch bombastischer. Die Iraker haben inzwischen gemerkt, dass in den Ruinen von Babylon etwas vor sich geht und drei Hubschrauber mit Luft-Boden-Raketen geschickt. [COLOR=bbcf83]Weiße Kondensstreifen hinter sich herziehend, rasten die Luft-Boden-Raketen in das Wolken-Gebirge und ... verpufften![/COLOR] So einfach macht Lilith es ihren Feinden nicht. Sie verwandelt sich wieder in den Krake und schrottet einen Hubschrauber. Er kracht in den Turm und verfehlen die Helden nur ganz knapp. [COLOR=bbcf83]Ich vernahm ein infernalisches Brüllen und wagte einen Blick über die Schulter. Das Wrack des Hubschraubers hatte mehrere Vollstreckerinnen unter sich begraben.[/COLOR] Natürlich, die Übermacht an Kanonenfuttergehilfen wird aber gezielt zufällig dezimiert. Lilith zerstört die anderen beiden Hubschrauber und einer der Rotoren kommt genau auf John zugerast. Cruciata reißt ihn zur Seite und rettet ihn damit in allerletzter Sekunde das Leben. [COLOR=bbcf83]Ein Schatten fiel über mich. Cruciata. Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt, als der Rotor und die restlichen Trümmer dort einschlugen, wo wir eben noch gekauert hatten.[/COLOR] Kaum sind die drei Hubschrauber erledigt, geht die Action weiter, indem Metatron auf der Bildfläche erscheint. Er will Lilith aus dem Weg räumen, um seinen eigenen Plan weiter zu verfolgen. Dabei verwirrt mich ein Kommentar ziemlich. [COLOR=bbcf83]“Sag mir, John, ist dir denn nie aufgefallen, wie ähnlich wir uns sehen? War es wirklich Hesekiel, der damals das Kreuz erschuf, oder doch der Sohn des Lichts selbst, der zeitweise den Platz mit ihm getauscht hat?“[/COLOR] Das war keine Zeitreise, verdammt nochmal! Das war eine virtuelle Reise. Mag sein, dass das mit Hesekiel wirklich so geschehen ist, wie Metatron es nachgestellt hat. Aber John kann niemals in der Zeit zurück gereist sein. Dieser „virtuelles Babylon“ Plot hat schon genug Logiklücken, aber wenn es jetzt echt eine Zeitreise gewesen sein soll, dann kann man die meisten Fakten und Statements aus den ersten zwei Heften in die Tonne kloppen, dann macht der Vierteiler gar keinen Sinn mehr. Metatron erwähnt auch nochmal, dass er alle anderen Erzengel töten will, um als einziger neuer Erzengel dazustehen. Was wie gesagt keinen Sinn dazu macht, was er noch im ersten Teil vorhatte und wie es mit dem M auf dem Kreuz in Verbindung gebracht wurde. Florian Hilleberg hat sich hier einfach übernommen, aber das bin ich gewohnt. Liliths Plan macht da schon mehr Sinn, aber der war auch von Anfang an episch genug, dass man ihn nicht nochmal „aufwerten“ musste.

Ich vergesse meine Fragen im Hinterkopf am besten und komme wieder zu der Action, die sich durch den gesamten Roman zieht. Raniel stellt sich Metatron entgegen. Ein Kampf der Giganten, den Metatron durch den Engelstöter gewinnt. Dabei zerstört er auch Raniels Schwert. [COLOR=bbcf83]Metatron lachte, holte mit dem Engelstöter aus und zerschlug das gläserne Schwert, das in tausend Splitter zerstob.[/COLOR] Mh, in der neusten Trilogie von Rafael Marques ist es wieder ganz. Ich bin gespannt, wie das erklärt wird. Metatron holt aus, um dem waffenlosen Raniel den Todesstoß zu verpassen. [COLOR=bbcf83]Ich war wie gelähmt. Bis ich das Zupfen an meinem Bein spürte. Automatisch wandte ich den Kopf und sah – Cruciata, die mir den magischen Bumerang entgegenhielt.[/COLOR] Ah, wie natürlich alles perfekt zusammenpasst und miteinander verwoben ist. Die silberne Banane trifft nur den Engelstöter und nicht Metatron. Der könnte Raniel jetzt also wirklich killen und dieses Mal könnte keiner der Anwesenden etwas dagegen unternehmen. Aber nö, plötzlich hat er keine Lust mehr, es durchzuziehen. [COLOR=bbcf83]“Um euch kümmere ich mich später“, versprach er, und schwang sich in die Lüfte.[/COLOR]

Es gab ja nun die Enthüllung, dass Metatron der Sohn des vergewaltigten Hesekiel ist. Also auch der Sohn von Lilith. Das wird wohl der Grund sein, wieso sie sich auf der Spitze des Turms doch nicht bekämpfen, sondern er ihr bei ihrem Ritual hilft. Mhh, naja. [COLOR=bbcf83]“Vollende es, Metatron. Vollende das Ritual, auf dass wir gemeinsam in den Himmel aufsteigen können, um Rache zu nehmen an jenen, die uns verstoßen und verraten haben!“ „Jaaa!“, brüllte der Engel.[/COLOR] Metatron wollte unbedingt verhindern, dass Lilith den Engelstöter bekommt und hat ihn vor ihr in einer virtuellen Welt versteckt. Lilith hatte zwar John manipuliert, dass er es als Hesekiel für sie aufdeckt, aber das hat Metatron irgendwie gerochen und in letzter Sekunde sich irgendwie in das virtuelle Babylon gehackt, um das Schwert an sich zu nehmen. Ach, ich kapiere es doch auch nicht, aber so hat der Autor das niedergeschrieben. Und jetzt hilft er Lilith bei ihrem Plan? Wieso dann der Aufriss? Mit jeder epischen Seite dieses Romans, macht das alles weniger Sinn.

Was war jetzt nochmal mit Suko, den gibt es ja auch noch. Karina hat ihm ordentlich zugesetzt und könnte ihn jetzt killen. Aber im perfekten Timing vollendet Lilith mit Metatrons Hilfe jetzt das Ritual und ruft ihre Hurenengel zu sich. [COLOR=bbcf83]Schemenhaft sah er den mit Staub und winzigen Steinen übersäten Boden sowie den Brunnen, der turmhoch über ihm aufragte. Und er sah Karina, die daneben stand und plötzlich zusammenbrach wie eine Marionette, die von ihrem Spieler buchstäblich fallen gelassen worden war.[/COLOR] Die Hurenengel kommen! Zum Glück töten sie ihre Wirtinnen nicht, sondern entweichen ihnen wie Schatten, bevor sie sich am Himmel manifestieren.

John hat mit dem Bumerang endlich die Turmspitze erreicht und Metatron bekommt wie so viele JS-Gegner zu spüren, wieso es dämlich ist, die Helden nicht zu killen, wenn man die Chance dazu hat. [COLOR=bbcf83]Eine Bewegung aus dem Augenwinkel veranlasste ihn, den Kopf zu wenden. Doch da flirrte der silberne Blitz bereits auf ihn zu. Rasend schnell wirbelte der Bumerang durch die Luft, an Metatrons Gesicht vorbei. Ein gewaltiger Schlag traf seine Handgelenke. Ein irrsinniger Schmerz zuckte durch die Arme bis in den Oberkörper. Fassungslos starrte er auf seine Unterarme. Dort, wo sich eben noch seine Hände befunden hatten, war nichts mehr. Nur zwei Stümpfe, aus denen eine silbrig-blaue Flüssigkeit hervorspritzte.[/COLOR] Wow, was für eine Zielgenauigkeit. Oder einfach Heftromanglück. John rennt auf Metatron zu und schnappt sich den Engelstöter, um den Engel zu enthaupten, solange er doof dasteht und nicht reagiert.

Lilith kümmert sich nicht um ihren Sohn und lässt alles geschehen. Erst danach greift sie ein. [COLOR=bbcf83]Lilith, die Große Mutter, war gekommen, um es zu Ende zu bringen.[/COLOR] Zum Glück in ihrer menschlichen Form und nicht als gigantischer Riesenkrake. Das wäre ja zu einfach. Lieber etwas mit dem Sohn des Lichts spielen. Was soll schon schiefgehen? Sie hat ihren Masterplan, den sie seit Jahrtausenden verfolgt. Selbst John ist nur eine Marionette, der an ihren Fäden zappelt, seitdem er das Kreuz erhalten hat und Geisterjäger wurde. Wie es sich für einen guten JS-Gegner gehört, plaudert sie nun hochmütig seitenlang ihren Plan aus. Jajaja. Metatron, John, Hesekiel, Team Pandora, das Sinclairteam. Sie alle wurden manipuliert. [COLOR=bbcf83]Was für eine Demütigung. Das Gefühl, eine Figur in einem dämonischen Ränkespiel von gigantischen Ausmaßen gewesen zu sein, brachte mich fast um den Verstand.[/COLOR] Verzweifelt ruft John die Kreuzformel, aber da hauen Lilith und ihre Hurenengel schon ab. Eine weitere hillebergsche Niederlage im Spiel der Hölle, wo die Helden nur Figuren sind. Der Turm von Babel stürzt ein und alle müssen sich in Sicherheit bringen. Die Wirtinnen der Hurenengel sind wieder sie selbst. Cruciata hat Marylins übel zurichteten Körper geborgen. Lilith hat ihr ein magisches Zepter in die Brust gerammt und da der dunkle Engel Ennoia nicht mehr in ihr steckt, sollte es das eigentlich für sie gewesen sein. Aber Cruciatas Fürsorge und mütterliche Liebe bringt sie zurück oder so. [COLOR=bbcf83]“Lebe, Marylin. Hörst du? Lebe.“ Schließlich brüllte sie es ihr ins Gesicht. „ICH WILL, DASS DU LEBST.“ Und dann geschah das Wunder, mit dem niemand von uns gerechnet hatte. Marys Körper zuckte.“[/COLOR] Hier stehen sie nun geschunden zusammen, ehemalige Erzfeinde, die aber alle von Lilith benutzt wurden und keinen Bock darauf haben, gegeneinander zu kämpfen. Wer hätte das gedacht. [COLOR=bbcf83]All diese Wunder konnten leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lilith ihr Ziel erreicht hatte. Sie besaß jetzt nicht nur den Engelstöter, sie hatte auch ihre Engel der Unzucht und Hurerei erweckt.[/COLOR] Der letzte Teil des Romans ist dann dazu da, alles aufzuarbeiten und Figuren abzuklappern, die liegengeblieben sind.
Puh. Das war was. Ein Spektakel der Sonderklasse. Nach dem ersten Heftdrittel ist es eine einzige hillbergsche Actionszene mit haufenweise bekannten Figuren und krassen Einfällen. Aber…macht das einen JS aus? Schindet das Eindruck? Bleibt das im Gedächtnis? Ich werde mich immer an Darks besondere Mehrteiler erinnern. Der Kampf gegen den Schwarzen Tod, die Mordliga und Asmodina, die Kämpfe gegen die Großen Alten. An das Ende von Saladin oder Dracula II erinnert man sich vielleicht eher mit verdrehten Augen, da ging es schon bergab. Aber das soll sich mit den Co.Autoren ja ändern. Die wollen endlich wieder JS zu altem Glanz verhelfen. Und das fehlt mir hier, weil bei all dem epischen Bombastactiongewitter ein gewisser Charme fehlt.

Lilith hat jetzt ihre Hurenengel erweckt. Schön. Wann geht es da weiter? Gleich mal den nächsten Hilleberg lesen. Für mich habe ich ein perfektes Beispiel, aus dem Filmbereich. Die alten Darks sind wie die Herr der Ringe Trilogie. Keine epische Action von Anfang bis Ende, aufgelockert nur durch kleine Humoreinlagen. Keine überkrassen Effekte. Aber mit Liebe gemacht und einem gewissen Charme. Die Filme hat man sich angeschaut, ein Tränchen verdrückt, sich mit Freunden darüber unterhalten und die Eindrücke wollten tagelang nicht aus meinem Kopf. Florian Hilleberg ist eher Marvel. Da wird ein cooler actiongeladener Film nacheinander rausgehauen, man kommt gar nicht mit, bei allem, was da passiert und wie viele verzahnte Handlungsfäden aufeinandertreffen. Man sitzt vielleicht zwei Stunden lang mit offenem Mund vor der Kinoleinwand, während man reizüberlfutet wird. Aber danach…wartet man auf den nächsten Superheldenfilm aus der Reihe. Ich kann mich nicht erinnern, bei den beiden Endgame-Filmen geweint haben zu müssen, dass sie mir lange im Kopf geblieben sind oder dass ich heute noch nostalgisch an sie zurückdenke und mir gewisse Szenen für immer in Erinnerung bleiben werden.

Ja, dem Roman kann man ruhig mal :D :D :D :D :D :D :D :baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kreuze) und von mir aus auch ein SEHR GUT für die Action geben. Hat er sich verdient. Aber dieses mehrteilige Abenteuer hat mir auch deutlich bestätigt, warum mir der Weg nicht gefällt, den der moderne JS einschlägt. Na gut, muss er vielleicht. Die heutige Generation scrollt sich auch durch 30sekündige bunte TikTok Clips und will keinen schwarzweißen Edgar Wallace streifen sehen. Das schreibe ich ohne Wertung. Man hat sich sicher auch über die Jugendlichen aufgeregt, die lieber vor der Flimmerkiste irgendwelche brutalen Krimifilme gesehen haben, statt ein gutes Buch gelesen. Jede Zeit hat ihre Besonderheiten und JS geht einfach nur mit der Zeit, um eine jüngere Zielgruppe mit anderen Lesegewohneiten zu erreichen.


PS. Jetzt mal ehrlich. Die Sache mit der virtuellen Welt (oder ist es eine Zeitreise?) und John in Hesekiels Körper (oder wurde John in diesem Moment zu Hesekiel?) ist nicht komplett wasserdicht. Und Liliths Masterplan scheint im ersten Moment perfekt zu sein, seit Jahrtausenden genial durchgeplant und jede Aktion der Helden und auch mancher Gegenspieler führt sie manipuliert an dieses Ziel auf der Spitze des Babel-Turms. Dabei muss allein in diesem vierten Teil der vom Autor gelenkte Heftromanzufall mehrmals eingreifen, damit alles passt. Oder hat Lilith die vierte Wand durchbrochen und dem Autor Instruktionen durchgegeben, wie genau er das zu schreiben hat? Aber wie es bei Popkornkino so ist. Wenn man einmal von den Effekten und der pausenlosen Action geblendet ist, schaltet man den Kopf aus und es fällt nicht mehr auf.