Gruselroman-Forum

Königin der Nacht

Damaskus, Syrien, 4. September 1932

Der kleine Mann zitterte.
Nicht vor Kälte, sondern aus purer Angst. Das sah Dr. Harold James Plenderleith auf den ersten Blick. Die Augen von Hamoudi Shaaban waren blutunterlaufen und gerötet, die Lippen farblos, das Gesicht fahl und blass. Der Kunsthändler sah aus, als hätte er seit Wochen nicht mehr durchgeschlafen. Sein Atem ging schwer und schnell, er hechelte beinahe.
„Sind Sie allein?“
„Das sehen Sie doch!“
Blitzschnell trat Shaaban einen Schritt auf Plenderleith zu, der unwillkürlich zurückwich.
Aber der untersetzte Mann hatte keineswegs vor, Harold anzugreifen. Er beugte sich lediglich vor, um an dem Archäologen vorbei in die schmale Gasse zu spähen.
Gehetzt blickte er von einer Seite zur anderen.
Erst als er sicher war, dass Plenderleith nicht gelogen hatte, ergriff er dessen Handgelenk und zog ihn ins Haus ...

Geschrieben von Ian Rolf Hill

Erscheinungsdatum: 19.07.2022

Mit Band 2300 wurde ja ein scheinbar epischer und komplexer 4 Teiler!!! von IRH angekündigt.

Beeindruckende Cover lassen große und verändernde Handlungsstränge erwarten.

Dieser Band soll eine Einführung sein. Aber was für eine? Die Handlung besteht aus einer wirklich genialen Doppel Handlung heute und Anfang der 30er Jahre. Der Autor beschreibt hier auch schön, was man in der Zeit für Horror-Geschichten gelesen hat.

Das Cover gefällt mir sehr gut.

Bewertung : "TOP"...weiter gehts in knapp 3 Wochen 😊

Wunderbar geschrieben, mit viel Action und einigen Hintergrundinfos zum Vorleben einer Sinclair-Figur.

Aber eines geht mir gegen den Strich: vielleicht geht es nur mir so, aber mich stört es gewaltig, wie John und co. hier regelrecht vorgeführt werden. Ich weiss, dass hier eine neue Gegnergruppe aufgebaut werden soll und deswegen John's Versuche, die Erschaffung selbiger zu stoppen, scheitern müssen, aber das liest sich alles ein wenig wie "Wie können wir John und Kumpels diese Woche alt aussehen lassen?" Wirklich mal, hier konnte John ja nicht mal einen Teilerfolg verbuchen, Lilith's Vollstreckerinnen sind mit ihm und Suko derartig Schlitten gefahren, das war schon nicht mehr feierlich.
Hat mich schon an der "Täufer"-Saga gestört, wo John auch ein wenig zu offensichtlich versagt hat, damit der Täufer und seine Truppe aufgebaut werden konnte.

Die besten Parts für mich sind, wie so oft, die ohne John. Die finde ich großartig. Die anderen haben wenig mit dem John zu tun, die ich schätzen und lieben gelernt habe.

Daneben stört mich die beschriebene Brutalität Hillebergs. Es ist noch immer eine Gruselserie (steht zumindest auf dem Cover) und keine Horror- oder Splatterserie. Hier bei JS finde ich solche Beschreibungen deplatziert.

Ich vergebe ein 'Mittel'

Original von Tulimyrsky
Die besten Parts für mich sind, wie so oft, die ohne John. Die finde ich großartig. Die anderen haben wenig mit dem John zu tun, die ich schätzen und lieben gelernt habe.

Daneben stört mich die beschriebene Brutalität Hillebergs. Es ist noch immer eine Gruselserie (steht zumindest auf dem Cover) und keine Horror- oder Splatterserie. Hier bei JS finde ich solche Beschreibungen deplatziert.

Ich vergebe ein 'Mittel'

Edit: ein weiteres 'sehr schlecht' ohne Begründung ist feige, sich aber aufregen über den angeblich schlechten Umgangston hier...

Und weiter geht’s im Lilith-Strang und der bevorstehenden Erweckung der Engel der Unzucht und Hurerei.
Das war echt ordentlich, was es hier alles zu verpacken gab. Deshalb brauchte ich auch solange, um das halbwegs in Worte zu fassen … mein Hirn war noch länger damit beschäftigt^^ … und tuts quasi noch immer :buch: :gruseliger:

Einerseits gibt’s viel Action, andererseits auch tolle Vergangenheitsinfos, die dann im Hier und Jetzt zusammenfinden.
Lady Sarah, das Burney-Relief, die babylonischen Tempelgesänge, Lilitu – die Königin der Nacht …
Immer wieder faszinierend, wie „echte“ Personen und Begebenheiten in die Geschichte eingebaut wurden, wie z.B. die Plenderleiths, wie das Burney-Relief zu seinem Namen kam und es zurück ins British Museum fand.

Die Geschichte um Sarah Thornton hat mich total gepackt und stellenweise auch schockiert. Vergewaltigung, Schocktherapie, Tod des Gatten, verliert das ungeborene Kind, die unheimlichen Geschehnisse um das Relief und die Aufzeichnungen, Lilitus persönliches Erscheinen, …
Hinzu kam noch, was das Relief, bzw. die Mächte, die ihm inne wohnten, mit Harold und Edward angestellt hatte. Beide waren wie besessen und handelten auch ebenso.
Gruselig, wenn man bedenkt, dass man es selbst nicht merkt und dann wie aus einer Trance erwacht.
Und Lilitu … urgs, was für ein fieses Ding!

In der Gegenwart muss sich Jane mit Chris und seinen seltsamen Handlungen auseinandersetzen, bevor die beiden hart rangenommen werden. Chris wurde also damals, als er entführt wurde und im See beinahe ertrunken wäre, schon „bearbeitet“ oder auf seine Aufgaben vorbereitet.
Hier werden sie von Chandra und Pandoras Knochenviechern volle Lotte in die Mangel genommen, aber als es richtig hart auf hart kommt, kriegen sie Hilfe von Isabell.
Ähnliches widerfährt John und Suko, als sie wegen einer angeblichen Fälschung ins Museum gelockt werden und in eine üble Falle geraten, als die Vollstreckerinnen auftauchen.
Den beiden Geisterjägern steht kurz vor knapp plötzlich Pandora bei.

Auch Karina Grischin tauchte auf … als eine von Liliths Vollstreckerinnen. Zwischendurch sagt sie auch noch zwei Besorgnis erregende Sätze:
- einmal, dass das Gefäß, in das Lilitu rein soll, bereits auf dem Weg zum Museum sei
- das zweite wäre, wie abfällig sie über Männer spricht. Gut, sie hat(te?) was mit Isabell, aber das hörte sich ja schon richtig nach Hass an. Oder sie ist noch von Matthias und seiner überheblichen Art geschädigt.
Beim ersten Spruch kommt mir nur Jane in den Sinn und beim zweiten hörte es sich halt so an, als wenn sie nicht sie selbst wäre. Und dass sie überhaupt für Lilith tätig ist, kann ja auch nix mit „ inkognito oder unterwandern zu tun haben, denn letztendlich kriegt Lilith ja, was sie mit dieser Museumsnummer wohl erreichen wollte.
Am Schluss sieht’s nämlich so aus, als wäre Lilitu wirklich in Jane gefahren! Würde ja zu Karinas Spruch passen. Aber, was ist mit dem zweiten? Wenn Karina jetzt wirklich eine von Liliths Dienerinnen ist, steckt in ihr dann auch einer dieser dunklen Engel?

Dann kam auch Chandra noch ins Spiel. Und jetzt wird’s irgendwie haarig, denn Chandra gehört ja eigentlich zu Pandoras crowd.
Chris hat Jane belogen und war in Damaskus, anstatt auf La Palma. Dann hat er Linda Stockard eine Kanope übergeben, mit der sie sich jetzt auf den Weg nach .. äh .. Zypern wars glaub ich, macht, wo Chandra sich um sie kümmert (also, auf dem Flug tut sie das).
Eigentlich kümmert sie sich sogar ums ganze Flugzeug, das dadurch leicht vom Weg abkommt und alle Menschen sterben. Oder ewig leben, wie man’s nimmt
Aaaaber, was viel wichtiger ist: in der Kanope muss was lilithmäßiges gewesen sein, denn als Linda meint, unter einem fremden Einfluss zu stehen, berührt sie das Ding und es geht ihr besser. Dann knallt Chandra sie aber über den Haufen und das Kanopending zerbricht. Rötlicher Nebel kommt raus und Linda ist entsetzt, dass er nicht … sie wählt??
Ich meine, soweit ich weiß sind in Kanopen die schlabbrigen Überreste/Innereien von Mumien, mal salopp gesagt, Magen, Leber, Gedärm, Lunge und so’n Zeugs … aber hier muss noch was anderes, etwas „denkendes“ drin gewesen sein, denn es wählt schließlich Chandra aus. Aber ihr gefällts nicht, denn sie schreit.
So, jetzt mal ein paar Fakten zusammenzählen.
Lilitu steckt höchstwahrscheinlich in Jane, irgendwie logisch, denn das hat Lilith ja selbst gemacht. Karina ist auch irgendwie besessen oder fremdgesteuert, sie ist eine von Liliths Vollstreckerinnen.
Chandra hat dann wahrscheinlich „das Zeug“ aus der Kanope intus, was sie aber nicht wusste, aber Linda gehörte ja auch zu Lilith, den Kainstöchtern, wie auch immer.
Bei Chandra kommt noch hinzu, dass Lilith Pandora mit dieser Aktion ordentlich eins auswischen könnte … wenn sie auch in ihr einen der vier Engel der Unzucht und der Hurerei geparkt hat.
Bleibt noch Karina … wenn in ihr auch einer steckt, wieso konnte sie Johns Kreuz knutschen? Weil alles babylonisch ist, selbst wenn die vier Engel nicht so gut drauf sind?
Andererseits hatte oder hat Karina ja auch’n Klüngel mit Isabell und die ist ja … najaaaa ... damit wäre es dann auf jeden Fall nicht unmöglich, dass in Karina auch schon ein (B)Engelchen steckt.
Bliebe noch Engel Nummer Vier … wo würde der dann stecken, sollten die „Geister“ von denen wirklich schon von Lilith „verteilt“ worden sein?!
Logisch betrachtet gäbe es da nur eine Möglichkeit, aber irgendwie passt das nicht.
Lilith hatte doch bei „des Bösen List“ Joel McCarthy besetzt und der Junge hat auch babylonisch gesprochen … hat sie ihm dann auch was „hinterlassen“??
Aber irgendwie geht mein Hirn damit noch nicht ganz konform, denn der Junge liegt ja noch in nem magischen Koma und ist'n Kerl! Oder hat Lilith ihn zu ner Art „Schläfer-Engel“ gemacht? Wenn sie die drei anderen verteilt hat, „weckt“ sie ihn?? Aber er ist doch sogesehen immer noch ein Kerl … und irgendwie ist Lilith doch hauptsächlich weiblich unterwegs und ich schätze, dass so’n Engel der Hurerei und Unzucht keinen Bock auf ein männliches Gefäß hätte, selbst wenns ein Kind ist. Auch Ennoia, bzw. Barbelo steckt ja in nem weiblichen Kindskörper.
Vielleicht übersehe ich auch was oder die ganze Sache mit dem „besessen Gedönse“ ist totaler Mist. Schließlich ist ja immer noch die Rede davon, dass die Engel ja erst noch erweckt WERDEN.
Naja, mal sehen, wie sich das noch entwickelt, lange ist es ja nicht mehr hin, bis zum großen Showdown!! :thumbup:

Mir hat der Roman jedenfalls sehr gut gefallen, weil viel passierte, mein Hirn sich zu Spekulationen veranlasst sah, ich generell Spaß beim Lesen hatte und auch wegen Sarah Thornton’s Geschichte!
Dass John und Suko hier ein wenig wie die Gelackmeierten rüberkamen, stört mich nicht im Geringsten. Denn wenn von meinen Spekulationen nur ansatzweise was hinkommt, war das ne sehr coole und abgekartete Sache von Lilith und Co, zumal John sich dann auch noch Vorwürfe machen darf, weil Jane jetzt Lilitu in sich hat und er es nicht verhindern konnte, Karina unter Liliths Fuchtel steht und/oder auch besessen ist und er nix dagegen machen konnte und sich so die Schlinge ums Team immer weiter zuzieht, was diese ganze babylonische Lilithkiste angeht!
Die Nummer im Flugzeug fände ich, sofern es denn so gewesen sein könnte, besonders hinterlistig:
Lilith schickt Linda mit der Kanope los. Pandora schickt Chandra los und hetzt sie auf Linda - Kanope soll nicht ankommen/Lilith soll sie nicht haben. Entweder wusste Lilith davon und sie hats eben drauf angelegt, Chandra zu „besetzen“ und damit Pandora eins auszuwischen, oder es war reiner Zufall und sie hatte ursprünglich vor, dass Linda das nebulöse Zeug verinnerlicht.
Vorher hatte ja Pandora Lilith in die Suppe gespuckt, als sie Jane und Chris fertigmachen wollte. Besonders Jane, die ja das Gefäß für Lilitu werden sollte!
Wie dem auch sei, mindestens ein Engel wurde ganz sicher geparkt: die Königin der Nacht steckt wohl in Jane, und das kann den Riesenkraken ja nur freuen!
Und ich freue mich, wenn‘s denn dann demnächst die Auflösung und den Mörder-Showdown gibt!!

Das Cover war sehr genial und sehr passend: nachts im Museum … nein, Scherz, sorry^^
Jane im Museum, umringt von den Vollstreckerinnen und dann Lilitu, die aus dem Relief in ihr neues Gefäß flutschen will! Wahoo, vortrefflich festgehalten!! :thumbup:

In den Briefen aus der Gruft gibt sich diesmal Michael Sonntag die Ehre, von dem wir ja schon einige Kurzgeschichten lesen konnten
Seine Beziehung zu John Sinclair und was er in der „Sinclair freien“ Zeit gemacht hat, liest sich sehr interessant.
Jawoll ja, bleib dran!! … kann ich da nur sagen! :thumbup:

Ich fand den Roman gut gemacht!Und freu mich schon auf den Vier-Teiler,werd ihn aber erst dann lesen wenn ich alle vier Hefte hab!
Das Cover geht so!

Jane sucht weiterhin vergeblich nach der Abschrift über Babylon, die Lady Sarah einst in ihren Besitz gebracht hatte. Irgendwo muss die doch sein. Da erhält sie einen Anruf einer Fremden, die irgendetwas besonderes über Chris zu wissen behauptet. Genaueres will sie aber nicht erzählen und legt auf. Jane ruft vorsichtshalber bei ihrem Freund auf La Palma an, aber dem geht es gut. Keine Minute später trudeln auf Janes Handy jedoch Fotos ein, die belegen, dass Chris lügt. Der Leser weiß schon aus dem Epilog des letzten Lilith-Bandes, dass Chris Ainsworth irgendwie für die Gegenseite arbeitet. Wie auch immer das möglich ist. Da kommt bald einiges an Schocks und Beziehungsdrama auf uns zu. Jane kombiniert natürlich perfekt die Zusammenhänge. Chris wurde umgedreht und die ach so unschuldige brave Linda Stockard gehört ebenfalls zu Liliths Dienerinnen.

Professor Carter Hampton ist einer von Johns Babylon-Experten und wurde kürzlich von Liliths Kult dazu gezwungen, ihnen sein neustes Fundstück auszuhändigen. Genauer gesagt einem Mann namens Chris Ainsworth. Da sitzt der Schock beim Geisterjäger erstmal tief. Außerdem greifen genau jetzt Liliths Vollstreckerinnen an. Die Killerinnen sind John wieder mal über und knocken ihn aus. [COLOR=bbcf83]Nicht schon wieder, dachte ich.[/COLOR]

Suko wartet draußen im Wagen, als sich überraschend Karina Grischin zu ihm gesellt. Sie warnt Suko vor den Killerinnen und zusammen betreten sie das Gebäude, um John zu helfen. Doch auch Suko wird niedergeschlagen. Keine Sorge, wie immer werden die bewusstlosen Helden nicht getötet, da Lilith sie für „irgendetwas“ noch braucht.

Jane erhält indes den nächsten Anruf der Fremden. Dieses mal bekommt sie eine Flugnummer für einen Flug nach Zypern an diesem Abend gesagt. Aha. Außerdem macht die Anruferin Andeutungen, dass bei Professor Hampton gerade etwas vor sich geht. Ist ja gut informiert, die Dame.

Als Jane den Flughafen erreicht, um sich einen Platz im Flieger nach Zypern zu buchen, läuft sie ihrem Chris in die Arme. [COLOR=bbcf83]Auf seinen Lippen lag ein erfreutes Lächeln. Er tat gerade so, als wäre alles in bester Ordnung. Als wäre Jane wie verabredet am Airport erschienen, um ihn abzuholen.[/COLOR] Jane darf nicht nach Zypern, für sie hat „man“ eine „andere Aufgabe“ vorbereitet. Nach den neusten Entwicklungen hat Jane mit Sir James telefoniert, um Chris auf die Fahndungsliste zu setzen. Jetzt wird er natürlich vom Sicherheitspersonal des Flughafens erspäht und bevor Jane deeskalieren kann, werden sie festgesetzt. So scheint es zumindest, in Wirklichkeit ist alles ganz anders. Die Männer arbeiten für Janes geheimnisvolle Informantin, die sich nun zu erkennen gibt. Es handelt sich um Chandra. Von Team Pandora. Das ja gegen Team Lilith kämpft. Dem Chris nun anzugehören scheint. Nur um nochmal fix die Lager in Hillebergs großem Krieg abzustecken. Deshalb sollen Jane und Chris nun ausgeschaltet werden. Wie? Erst liefert Chandra Jane wichtige Informationen, nur um sie Stunden später erschießen zu lassen? Lilith persönlich rettet die beiden vor Chandras Killern. [COLOR=bbcf83]“Was hast du vor?“, fragte sie die Große Mutter. „Lass dich überraschen.“[/COLOR] Es gehört alles zu ihrem Masterplan.

Genauso wie Linda Stockard, die im Flieger nach Zypern sitzt. Aber auch Chandra hat es noch an Bord geschafft, um sie mit Pandoras Magie aufzuhalten.

Suko, John und Professor Hampton befinden sich in der Gewalt von Liliths Vollstreckerinnen. Von denen Karina Grischin eine ist. Ohne ein paar schockierende Enthüllungen und herbe Rückschläge für die Helden, kann ja kein Hilleberg auskommen. Erst vor einiger Zeit wurde sie von Team Matthias befreit, nun ist sie schon wieder in den Fängen eines anderen Bösewicht-Teams und dient Lilith. Eine tragische Frauenfigur, der keine Ruhe gegönnt wird. [COLOR=bbcf83]“Und wo stehst du, Karina?“ Sie trat näher. „Ich tue, was nötig ist, um Pandora und Chandra aufzuhalten. Und um zu überleben.“[/COLOR]

Während die Helden alles verkacken und den Bösen immer einen Schritt hinterher sind, geht Liliths Masterplan Heft für Heft perfekt auf. Muss ja, sonst würde es keinen super epischen Vierteiler geben. Jane wird dafür gebraucht, damit sie als Wirt für den Sündenengel Lilitu (die nichts mit Lilith zu tun hat) dient. Als Retterin in letzter Sekunde kann vielleicht Pandora helfen, die überraschend auftaucht und die gefangenen Helden befreit. [COLOR=bbcf83]“Warum tust du das?“ Pandora hob eine Braue. „Bist du wirklich so dämlich, dass ich dir das erklären muss? Du und dein schlitzäugiger Busenkumpel sollt Lilith für mich aufhalten.“[/COLOR]

Im packenden dramatischen Finalkampf ruft John die Namen der Erzengel. Team Lilith zieht sich zurück. Jane ist gerettet und hoffentlich nicht besessen. [COLOR=bbcf83]Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass dies hier nur der Anfang von etwas Gewaltigem gewesen war.[/COLOR]

Das wäre jetzt eine vollgepackte Geschichte auf 64 Seiten geworden. Florian Hilleberg darf aber wieder ordentlich überziehen. Bei mir im ebook ist der eigentliche Romantext nochmal 20% länger als normal. Denn es gibt auch noch eine Vergangenheitsgeschichte um das Relief, von dem die Abschrift ursprünglich stammt. Mit allem, was dazugehören muss. Grausame Morde, Perversionen, Vergewaltigungen, körperliche Gewalt an Schwangeren. Die Frauen hier müssen extrem leiden.



Naja, ein Hilleberg, wie man ihn kennt und erwarten kann. Mit Schocks, Enthüllungen und passgenauen Zufällen. Nicht so übertrieben wie im letzten Lilith-Band. Dafür ist die Action vergleichbar und wieder sehr grafisch. Mich hat das nicht mitgenommen, dafür kann der Roman aber wenig. So richtig begeistert bin ich an die Geschichte eh nicht rangegangen und habe sie eher für die Serienentwicklung ab der 2300 abgearbeitet.

Als faire Wertung :baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kreuzen) und ein knappes SEHR GUT. Klare Empfehlung für Hillebergfans. Wer so denkt wie ich, bleibt dem besser weiterhin fern. Ich gebe gern „Entwarnung“, wenn es im Stil wieder altmodischer wird. Vielleicht kehrt nach dem Lilith-Vierteiler etwas Ruhe ein.

Handlung: Nach Feierabend erhält John den Anruf von Professor Carter Hampton, der ihn um einen Besuch im Britischen Museum bittet. Dort teilt er ihm mit, dass das Burney-Relief eine Fälschung war. Unter dem Vorwand ihm das Original zeigen zu wollen führt er John ins Archiv des Museums. Dort sagt er John aber, dass das Original von einem Chris Ainsworth abgeholt wurde. Bevor John näher über den Grund des Verwirrspiels nachdenken kann, greifen plötzlich Liliths Vollstreckerinnen an. Noch bevor John auch nur ahnen kann was gespielt wird, wird er bewusstlos geschlagen und gefesselt. Als er wieder erwacht wartet auf ihn der nächste Schock, als er erkennt, dass ihm eine der drei Vollstreckerinnen nur allzu gut bekannt ist.

Meinung: Mit diesem Roman setzte Ian Rolf Hill seinen Zyklus um Lilith und Pandora fort. Ich gebe zu, dass ich am Anfang genauso verwirrt war wie John. Was sollte dass? Carter Hampton führte John ins Archiv, um ihm das Original des Reliefs zu zeigen und am Ziel angekommen sagte er, es wäre nicht mehr da? Dass hatte er doch schon vorher gewusst. Also musste es irgendwie ein Teil der Falle sein, die John gestellt wurde. Dieses sollte sich erst später bestätigen, als Carter Hampton John gestand, dass es gar keine Fälschung gab und Chris ein anderes Artefakt erhalten hatte.

Genauso überraschend war das plötzliche Erscheinen von Karina Grischin, die den im Auto wartenden Suko ins Museum brachte, der aber dort auch in einen Hinterhalt geriet. War Karina nach den letzten Ereignissen überhaupt noch vertrauenswürdig? Dass fragte sich nicht nur Suko an dieser Stelle. Die Antwort auf diese Frage war nicht nur für Suko und John schockierend gewesen.

Wie gefährlich der Besitz des Reliefs und der Tontafeln aus dem alten Babylon waren, merkten nicht nur ein Händler aus Damaskus, sondern schon bald auch Professor Plenderleith, dessen Ehefrau Elizabeth und eine gewisse Sarah Arrington bereits in den Jahren 1932 bis 1935. Elizabeth geriet mehrfach in Lebensgefahr weil ihr Mann sie unter dem unheilvollen Einfluss der Artefakte mehrfach töten wollte. Dieses schilderte Ian Rolf Hill parallel zu den Ereignissen in der Gegenwart. Mit Sarah Arrington kam dann auch die spätere Horror-Oma ins Spiel, die bereits in diesen jungen Jahren ein Faible für klassische Horror-Romane hatte. Sie war die Freundin von Elizabeth Plenderleith und gleichzeitig mit Edward Thornton liiert, dem Freund des Professors, der ihr zweiter Ehemann wurde. Als Edward das Relief von Plenderleith übernahm, begann, nach ihrer Hochzeit auch Sarahs Martyrium. Es machte mir wieder viel Spaß mehr über die Vergangenheit der späteren Horror-Oma zu erfahren. Durch diesen Roman wurde der Leser bestens über Sarahs zweiten Mann und dessen Schicksal informiert. Außerdem gab es die Erklärung dafür wie die Horror-Oma in den Besitz der „Tempelgesänge von Babylon“ gekommen war.

Mir fiel ebenso positiv auf, dass Ian Rolf Hill bei seinen Rückblicken auf vergangene Fälle, auch einen Roman von Jason Dark berücksichtigt hatte.

Kaum zu verstehen waren aber Janes unterschiedliche Reaktionen, auf den Seiten 23 und 25. Aufgrund der Warnung der anonymen Anruferin, dass es eine Katastrophe geben, wenn der Flug nach Larnaka gestoppt werden würde, reagierte sie auf Seite 23 noch folgerichtig, indem sie Sir James dieses Idee ausredete. Aber warum wollte sie dann, nach ihrer und Chris Verhaftung auf der Seite 25, dass der Flug nun doch gestoppt werden sollte? Dieses war nicht unbedingt logisch.
Die nächste Überraschung war der Auftritt von Chandra, die die scheinbaren Polizisten befehligte und zum Mord an Jane und Chris aufforderte.

Der Roman gliederte sich zunächst in drei Erzählstränge auf. Die Ereignisse im Museum mit John, Suko, Karina und den Vollstreckerinnen. Die Handlung um Jane, den veränderten Chris, sowie Chandra und ihre Unheilsbringer. Sowie die Ereignisse aus der Vergangenheit mit der späteren Horror-Oma. Für mich der beste Teil des Romans. Bei den beiden zuletzt genannten Handlungssträngen wirkte auch Lilith aktiv mit.

Einen lustigen Fehler gab es auf Seite 53 in der rechten Spalte: „Wallendes blondes Haar umschmeichelte ein Gewicht von wahrhaft klassischer Schönheit.“
Gewicht war sicher lustig, es hätte aber zweifellos Gesicht heißen müssen.

Nach einem wieder einmal spektakulären Finale blieben erwartungsgemäß noch Fragen offen. War Chandra wirklich durch den geheimnisvollen Nebel aus der Urne und dem folgenden Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Dass wäre mir für einer derartige Person eigentlich zu sehr nebenbei gewesen. Und Jane? War sie nun von Lilitu besessen oder nicht? Besonders dramatisch war ihre Forderung an John. Er sollte sie töten wenn sie noch einmal zu einer Hexe werden sollte. So wurde die Spannung vor dem Jubiläums-Vierteiler noch einmal angeheizt.

Abschließend stand aber erst einmal die Bewertung für diesen Roman an. Hier habe ich mich insgesamt für die Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Kreuzen entschieden. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich ebenfalls mit Gut abgestimmt.

:thumbup: :buch:

Ich würde diesen Band auch als Gut bezeichnen, mit 4 Sternen.

Man merkt ihm deutlich den Vorbereitungs-Charakter an, aber selbst da wird ja schon echt stark aufgefahren in den Passagen, so dass John und Co. ja schon im Vorfeld fast zermalmt werden.

Da kommt großes auf uns zu, natürlich mit der Gefahr, dass man sich irgendwann verfährt, bis jetzt muss man konzentriert lesen, damit man die ganzen Positionen und die Wirkungen der Artefakte, um die es hier geht, alle einigermaßen einordnen kann, aber diese Babylon Geschichte mit der Erweckung der 4 Engel klingt schon hart, wenn man nur die eine nimmt, Lilitu.

Sehr gelungen sind die Schwenks von damals, so lernen wir ja mehr von Lilitu kennen, und der heutigen Zeit, in der alles auf etwas finales zusteuert.

Ich freue mich auf mehr...

LG Lessy :thumbup: :alt: