Handlung: Sir Ronald Monkford bittet seinen alten Freund Sir James um Hilfe. In der Familiengruft der Monkfords , wurde Sir Ronalds Sohn Gaillard ermordet aufgefunden. Seine Leiche lang in dem gleichen Sarkophag, in dem Sir Ronalds Ahnherr einst die irre Agnes, eine Serienmörderin, lebendig begraben hatte. Weil John und Suko derzeit außer Landes sind, reist Sir James persönlich nach Devon, nördlich des Dartmoor Nationalparks, um die Ermittlungen, zusammen mit den Kollegen aus Exeter, aufzunehmen. Ist wirklich die irre Agnes oder deren Geist zurück gekehrt, um Rache an der Familie Monkford zu nehmen?
Meinung: Ein Grusel-Psychothriller der von Ian Rolf Hill geschrieben wurde. Es war schon gruselig und schräg wie Agnes ihre ganz besonderen Hochzeiten feierte, die der entsprechende Bräutigam niemals überlebte. Sie ritt im Hochzeitskleid auf ihrem sterbenden Opfer, während sie dieses ausbluten ließ. Dabei sang sie das bekannte Kinderlied von der Vogelhochzeit. Warum sie so wurde? Vermutlich durch das Trauma dass der Missbrauch durch den Großvater bei ihr hinterließ. Dieses Ereignis dürfte zumindest eine Rolle gespielt haben. Eine unerwartete Überraschung war das Auftauchen eines Horror-Reiters, als Agnes von den Männern des Bürgermeisters gejagt wurde.
Ein weitere Überraschung folgte auf dem Fuß, als klar wurde, dass Sir James in diesem Roman persönlich und allein ermittelte. Es war immer noch eine absolute Seltenheit in der Serie, wenn Sir James einmal etwas anderes tat, als von seinem Schreibtisch aus die Fäden zu ziehen und die Geschicke zu lenken. Dieses Szenario erinnerte mich an die Edgar Wallace – Verfilmung: „Der Hund von Blackwood Castle“, als der skurrile Sir John allein ermittelte, weil ihm die Inspektoren ausgegangen waren.
Einen Namensfehler gab es auf der Seite 27 als der gute Sir Ronald, mal eben ungewollt zu Sir Roland wurde.
Die erste Überraschung, bei den Befragungen von Sir James war, dass Ricarda, auf die Gaillard ein Auge geworfen hatte und Sir Ronald ein Verhältnis hatten, obwohl Ricarda, mit 17 Jahren, noch minderjährig war.
Leider gab es zwischen den Ereignissen mit der irren Agnes, aus der Vergangenheit, und den Ereignissen in der Gegenwart keine genaue Zeitangabe, wie viele Jahre dazwischen vergangen waren. Es dauerte bis Seite 47, bis aufgeklärt wurde, dass dreihundert Jahre vergangen waren, seit die irre Agnes erstmals ihr Unwesen trieb.
Zum Finale begann das große Sterben in Monkford Hall und so blieben am Ende auch nicht mehr viele Überlebende übrig. Ähnlich wie im Edgar Wallace – Klassiker „Das indische Tuch“.
Ian Rolf Hill legte zwar immer wieder gekonnt falsche Spuren. Trotzdem war mir eigentlich ziemlich früh klar gewesen, welchen Wirtskörper sich die irre Agnes ausgesucht hatte. Obwohl es in der einen oder anderen Situation durchaus Momente gab, in denen man hatte zweifeln können.
Als bekannt wurde, dass Agnes einer Dämonin huldigen würde, dachte wohl nahezu jedermann, mich eingeschlossen, an Lilith. Es war aber dieses Mal nicht Lilith gewesen sondern die Erzdämonin Eurynome. Für mich ein gelungener Schachzug, weil Eurynome bisher kaum persönlich in der Serie in Erscheinung getreten war. Somit war gleichzeitig auch der Grund für das Auftauchen von Eurynomes Horror-Reiter geklärt worden.
Der Name von Inspektor Cartwright erinnerte mich natürlich an die einzig wahren Cartwrights von der Ponderosa, aus der Serie Bonanza. Eine meiner Lieblingsserien.
Nach dem letzten Kapitel musste man das Wort „Ende“ zumindest mit einem Fragezeichen versehen. Trotz der Vernichtung ihres Wirtskörpers, war der Geist der irren Agnes, nur einen Monat später, in einem neuen Wirtskörper, wieder aktiv gewesen. Dass kostete auch dem letzten Monkford das Leben. Ob damit nun wirklich endgültig Schluss mit dem Fluch war, oder ob die irre Agnes in einem späteren Roman erneut auftauchen wird, dass wird die Zukunft zeigen.
Für diesen Roman möchte ich insgesamt ein voll gut und damit 4,5 von 5 Kreuzen an Ian Rolf Hill vergeben. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit
Sehr gut abgestimmt.
Das Cover war stimmig und passte gut zum Roman.
:thumbup: :buch: