Der Roman setzt direkt mitten im Geschehen im Atlasgebirge ein, wo John Hinweisen auf den Wüstenteufel nachgeht. Er findet nur ein entvölkertes Dorf vor und einen Boten des Baphomet.
[COLOR=bbcf83]“Sie bietet dir an, dich bei der Vernichtung dieses unseligen Geschöpfs zu unterstützen, und im Gegenzug überlässt du ihr die aus Kristallen bestehenden Augen, die Augen des Bösen.“[/COLOR] Der Götze war schon im Besitz der Augen und soweit ich mich erinnere, hat er hoch gepokert und sie für die Erweckung des Wüstenteufels geopfert, um einen mächtigen Verbündeten an seiner Seite zu haben. Hat nicht so gut funktioniert und jetzt hätte er gern die Augen zurück. John will von so einem Deal nichts wissen und wird von drei Riesenfledermäusen angegriffen. Dann trifft er auf die Berberin Amira, deren Stamm in der Nähe lagert. Sie möchte den Geisterjäger bei seiner Jagd unterstützen.
Andernorts suchen irgendwelche Archäologen nach der legendären Berberkrone. Hinter dem Artefakt ist leider auch der Wüstenteufel mit seinen Zombies her.
Von diesen Plänen erfährt John im Berberlager. Der Dämon muss unbedingt davon abgehalten werden, die Krone in seine Finger zu bekommen. Noch im Lager greift der Wüstenteufel persönlich an. John ist dank seines Kreuzes gegen den zerstörerischen Blick der Kreatur geschützt, die Berber haben da weniger Glück. Die Kreuzformel vertreibt ihn schließlich.
[COLOR=bbcf83]“Ist er ... besiegt?“ „Nein, das glaube ich nicht. Mein Kreuz hat ihn zurückgeschlagen, mehr auch nicht. Ich weiß nicht einmal, ob er geschwächt ist.“[/COLOR] Uff, da hat die Serie den nächsten harten Brocken. John und Amira brechen sofort zum Versteck der Berberkrone auf.
Dort gibt es die üblichen Verluste unter der Archäologengruppe und die Zombies können sich erfolgreich die Krone krallen, bis sich einer der Männer als Baphomet-Kultist outet und mit der Magie seines Meisters die Untoten vernichtet.
[COLOR=bbcf83]Ich war noch immer nicht ganz sicher, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, mit Amira davonzureiten. Den Teufel der Wüste würde nichts daran hindern, noch einmal in das Lager zurückzukehren und auch die restlichen Mitglieder des Stammes zu töten.[/COLOR] Wie schön, dass der Geisterjäger hier mal mitdenkt und nicht einfach bedenkenlos Zivilisten zurück lässt, um dem Heftplot zu folgen. In dem Fall muss er ein Risiko eingehen und auf das beste hoffen. Die Berberkrone geht vor. Dass Baphomet sie bereits geschnappt hat, weiß er nicht. Am Versteck der Krone werden John und Amira bereits von Zombies erwartet. Eigentlich kein Problem für John, aber…
[COLOR=bbcf83]Gerade als ich mich fragte, was die Zombies als Nächstes tun würden, geschah etwas, das all meine Gedanken über den Haufen warf. Aus der Höhle hallte ein gellender Frauenschrei![/COLOR] John trennt sich von Amira, um einer Archäologin zu helfen, die von Zombies bedrängt wird. Dieses Mal hilft ihm kein Heftromanglück, sie verstirbt noch vor Ort an ihren schweren Wunden.
Das perfekte Timing hebt der Autor sich lieber für Amira auf, die trotz einem magischen Speer ihre Mühen mit den Wiedergängern hat.
[COLOR=bbcf83]So musste sie verschwommen mit ansehen, wie der riesenhafte Untote seine Sichel in die Höhe riss, um sie ihr in den Hals zu rammen. „Nein“, ächzte Amira und riss ihre Augen in nackter Todesangst weit auf. Bevor der Zombie seine Sichel auf sie niedersausen lassen konnte, bohrte sich etwas von hinten durch sein fratzenhaftes Gesicht.[/COLOR] Ihr Vater ist ihnen nachgeritten und greift in letzter Sekunde ein.
Die Zombies wären erledigt. Bleibt noch der Wüstenteufel. Wieder erscheint der Bote des Baphomet und drängt John einen Deal auf. Das wirkt mir etwas forciert. Er hat die Krone. Wieso braucht er John? Damit der den Dämon (oder Dschinn) vernichten kann, sobald er durch die Krone geschwächt wurde? Aber dann könnte auch Baphomet persönlich eingreifen und das erledigen. John begleitet die Boten zur finalen Konfrontation mit dem Wüstenteufel, wo es etwas hektisch wird und jeder ein doppeltes Spiel treibt. Kann man mal machen, kommt mir bei JS inzwischen aber wesentlich zu oft vor. Der Baphomet-Bote bietet dem Dschinn die begehrte Krone im Austausch gegen eines seiner magischen Augen an. Doch es ist eine Falle und John soll den Dschinn vernichten. Der wendet sich jedoch nicht gegen den Wüstenteufel, sondern vernichtet den Baphomet-Diener mit dem Bumerang. Baphomet will eingreifen, doch der Dschinn vertreibt ihn.
[COLOR=bbcf83]Was blieb, waren die Berberkrone, der Kristall und der Teufel der Wüste, der sich nun auf die beiden Gegenstände zu bewegte.[/COLOR] John lässt das Wesen gewähren, denn wie so oft beim modernen JS sind Gegner nicht wirklich böse, sondern tragische Gestalten. Der Wüstenteufel zum Beispiel wurde verflucht, weil er sich in die Tochter eines sterblichen Königs verliebt hatte. Mit der Krone wünscht er sich, dass sein Fluch aufgehoben wird und er Frieden findet. Der Dschinn vergeht, zurück bleibt die Krone, die vielleicht noch mehr Wünsche erfüllt. John überlässt sie den Berbern.
[COLOR=bbcf83]“Glaub mir, es ist das Beste für uns alle, wenn ich sie an mich nehme. Ich werde sie später an ihren Platz zurückbringen, wo sie für alle Zeiten ruhen kann.“[/COLOR] Mhh, ich denke in einem der gegen menschliche und magische Zugriffe geschützten Tresore der Spezialabteilung in London wäre sie besser aufgehoben.
[COLOR=bbcf83]“Trotz der Toten war ich froh, dass zumindest das Kapitel Teufel der Wüste endgültig abgeschlossen war.“[/COLOR] In einem Epilog geht es dann auch dem verbliebenen Baphomet-Kultisten an den Kragen und die letzte Altlast des Romans wird entsorgt. Dieses Kapitel ist wohl wirklich abgeschlossen.
Einerseits finde ich es gut, dass Rafael Marques seine Baustellen reduziert, statt neue aufzumachen. Wobei die Berber natürlich jederzeit wieder mitspielen können. Andererseits liebe ich solche orientalischen Romane mit Wüsten-Flair und der Wüstenteufel hätte genug Anlass für derartige Abenteuer gegeben.
Wegen dem Setting bekommt das Heft einige Bonuspunkte bei mir. Dazu ist es relativ kurz, was dem Lesefluss sehr entgegenkommt. Für mich gab es keine unnötigen Längen, aber auch keine künstlich gestreckten Actionszenen. Heftromantiming und Heftromanzufälle sucht man größtenteils vergebens. Dass die Archäologin Nathalie nicht gerettet werden kann, hat mich echt überrascht.
Kleinere Schwächen zeigt die Geschichte höchstens beim Finale, wo es überraschende Wendungen gibt und der Wüstenteufel sich als tragische Figur selbst erlöst, statt wie ein Monster vernichtet zu werden. Wie man es von den Co-Autoren kennt. Manchmal vermisse ich den alten schwarz-weiß-JS. Wenigstens wirkt das alles nicht übertrieben, deshalb möchte ich meinen subjektiven Eindruck nicht in die Wertung einfließen lassen.

:baff: (9 von 10 Amuletten). Soll ich da ein Top vergeben? Zwar hatte ich (fast) durchgehend meinen Spaß mit dem Abenteuer, aber da geht noch mehr. Eigentlich bin ich ungern so subjektiv, aber nach oben hin mache ich mal eine Ausnahme und vergebe die TOP-Wertung.
edit:
Original von Dämonengeist
Keiner hat gemerkt, dass das mein 50. Sinclair-Roman war ...
Nächste Chance beim 100., würde ich sagen.
Herzlichen Glückwunsch zu 50 Romanen. Auf die nächsten 50.
Ich bin mir sicher, du als JS-Lexikon hättest bemerkt, dass es ein Jubiläums-Roman ist.
Zu dem Gedicht auf der Leserseite....wenn wir Threads zu Kurzgeschichten erstellen, könnten wir zukünftig doch auch welche zu Gedichten erstellen. Sind schließlich auch nur Kurzgeschichten in lyrischer Form. Für mich war das nichts, ich schweige besser.
