John ist auf dem Weg in ein Einkaufszentrum, um Glenda ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, als er durch den puren Heftromanzufall in den Fall der Woche verwickelt wird. Ein LKW gerät vor ihm ins Schlingern, dann öffnen sich auch noch die Türen des Laderaumes, in denen sich Leichen befinden.
[COLOR=bbcf83]Was, um alles in der Welt, ging hier vor?[/COLOR] Der LKW knallt gegen einen Baum und der Fahrer entpuppt sich als Zombie, den John erledigt. Danach sieht er einen mysteriösen Mann, verfolgt ihn naiv und gerät in eine Falle. Er wird direkt in das titelgebende Hotel zur Hölle entführt. Von Mister X, der den Geisterjäger schon einmal eingesackt hat. Die Aktion jetzt war also mitnichten ein Heftromanzufall, sondern perfekt durchgeplant. Trotzdem sind da einige Faktoren im richtigen Timing extrem glücklich zusammengekommen, dass dieser seltsame Plan genau so aufgegangen ist, wie erwünscht.
Naja, dieser Einstieg begeistert mich nicht wirklich. Aber jetzt wo John dabei ist, kann das eigentliche Abenteuer beginnen. Der Sohn von Mister X und einige seiner Freunde waren zu neugierig und sind über ein Dimensionstor im Hotel in die grausame Vergangenheit geschleudert worden. Leider besitzen sie das Rückflugticket nicht. Man braucht einen Schlüssel um in die Vergangenheit zu reisen und einen zweiten, um wieder in die Gegenwart zu kommen. Mister X hat nur drei, zwei davon hat gerade ein anderer Zeitreisender Hotelgast. Den verbliebenen hat sich sein Sohn Alexander geklaut. Der Dämon Abyss ist Wächter der Zeitreisen und hat eingewilligt, John ohne den Schlüsselkram die Gelegenheit zu geben, die Gruppe zurückzuholen. Vermutlich handelt es sich um eine Falle, um den Sohn des Lichts loszuwerden.
[COLOR=bbcf83]“Aber ich bin mir sicher, dass ein erfahrener Geisterjäger diese Situation meistern wird.“[/COLOR] Als Belohnung bekommt er das Buch zugesichert, in denen die Geheimnisse dieses Zeitreise-Hotels stehen. Leider bin ich auch mit diesem Abschnitt nicht glücklich. Musste man diese Schlüssel einbauen? Da hat Mister X also eigentlich genug Schlüssel, um seinen Sohn zurück zu holen. Aber ausgerechnet jetzt ist ein anderer Gast ebenfalls auf Zeitreise. Hätte er einen mehr, könnte Alexander zurück kommen. Hätte er einen weniger, hätte Alexander die Zeitreise erst gar nicht antreten können. Da passt wieder mal alles perfekt zusammen und der Roman hätte sicher auch ohne Schlüssel funktioniert.
Dann läuft John noch ein anderer Gast über den Weg, der nicht in der Vergangenheit war, sondern in Twilight City. Ist das der andere „Zeitreisende“? Dann müsste er ja die beiden anderen Schlüssel bei sich haben und John bräuchte die Hilfe des Dämons nicht mehr, der ihn vielleicht in eine Falle locken will. Und sind es jetzt Dimensionsreisen oder Zeitreisen? Echte Zeitreisen? Die würden ja auch die Gegenwart verändern.
Das erste Viertel des Romans. Johns Dimensionsreise hart noch nicht einmal begonnen. Und leider bin ich jetzt schon ziemlich ernüchtert. Hoffentlich packt mich die Geschichte noch.
Tatsächlich ist der andere Gast nicht in der irdischen Vergangenheit gelandet, sondern in der Vergangenheit von Twilight City. Sein Ausflug ist allerdings schnell beendet. Nun ist der Geisterjäger an der Reihe und reist ins 19. Jahrhundert.
[COLOR=bbcf83]Ich konnte nur hoffen, dass ich in meinem Aufzug nicht sofort auffiel wie ein bunter Hund, sonst hatte ich ein zusätzliches Problem am Hals.[/COLOR] Es wäre sicher kein Problem gewesen, sich noch vorzubereiten. Der Geisterjäger hat zwar keinerlei Spur, aber stolpert sofort über einen Zeitungsartikel um einen Mord an einem jungen Mann, bei dem es sich um einen von Alexanders Freunden handelt.
[COLOR=bbcf83]Ich ließ die Zeitung sinken. Das konnte kein Zufall sein. Der Hinweis auf die Bekleidung war eindeutig. Ich war mir nahezu sicher, dass es sich bei dem Toten um einen der vermissten jungen Männer handeln musste.[/COLOR] John entscheidet sich dazu, in Zusammenarbeit mit den Behörden mit offenen Karten zu spielen.
[COLOR=bbcf83]“Es ist das Werk eines Dämons, der mich aus einer anderen Zeit hierhingeschickt hat, damit ich einen jungen Mann rette. Lassen Sie es mich bitte erklären.“[/COLOR] Mhh. Ich will den Roman an der Stelle nicht schlechter reden, als er ist. Aber rein von meinem emotionalen subjektiven Lesespaß ausgehend habe ich an der Stelle keinen Bock mehr.
Deshalb mache ich es kurz, um den Roman nicht noch weiter zu zerreden. Um mehr Informationen zu den Verschollenen zu erhalten, muss John für einen Ganoven in den illegalen Boxring steigen und sich prügeln. Er übersteht einen Kampf. Einen zweiten. Schließlich steht er dem ungeschlagenen Champion gegenüber, der asiatische Kampfkunst beherrscht. Für John aus der Zukunft ist das zum Glück keine Zauberei und er knockt seinen Kontrahenten schließlich aus. John erfährt, dass die gesuchten Jungs in die Fänge einer Lady Gwendolyn Carmine geraten sind und folgt dieser Spur. Nebenbei versucht Abyss Johns Vorhaben zu sabotieren. Und einem von Alexanders Freunden gelingt tatsächlich die Flucht vor der Satanistin.
Bei Gwendolyn Carmine ist für heute Abend eine nette Satansbeschwörung geplant. Sie erwartet John bereits als Ehrengast. Steckt sie mit Abyss unter einer Decke? Dank Luzifers Schutz widersteht sie sogar dem Kreuz. Das wird nicht einfach für ihn, auf die anderen Waffen seiner Freunde kann er sich in dieser Situation nicht verlassen. Einer von Alexanders Freunden muss als Satansopfer herhalten. Alexander selbst wird verschont, wenn John der Gegenseite sein Kreuz und den Zeitreiseschlüssel überlässt.
Eine echte Sackgasse für John. Er hat extrem schlechte Karten. Aber die Autoren haben schon alles so geschrieben, dass es am Ende passt. Der eine Junge, dem die Flucht gelungen ist, hat Scotland Yard informiert. Sie stürmen in letzter Sekunde die Teufelszeremonie. Abyss will den Körper der Besessenen Gwendolyn Carmine verlassen und fliehen, als John sein letztes Mittel auspackt und die Kreuzformel ruft. Damit vernichtet er nicht nur den Dämon (vielleicht), sondern gelangt auch mit Alex zurück in die Gegenwart. Nur Alexander wurde gerettet. Natürlich genau die wichtige Schlüsselperson. Einer der Jungs blieb in der Vergangenheit zurück, die anderen hat es erwischt. Ein bitterer Sieg für den Geisterjäger.
In einem Epilog stattet Rakk Mister X einen Besuch ab. Er hat irgendwie erfahren, dass man über das Höllen-Hotel nach Twilight City gelangt. Er killt Mister X und nimmt das Buch an sich, das eigentlich Johns Belohnung sein sollte.
Irgendwie habe ich einen anderen Roman erwartet und mir auch die Zusammenarbeit der beiden Autoren anders erträumt. Nach dem Prolog war ich noch sehr interessiert an der Geschichte. Das Hotel rief mir direkt stimmungsvolle Bilder von „American Horror Story Hotel“ in den Kopf. Eine Serienstaffel mit schwachem Plot aber tollen „Visuals“. Danach wurde es mir zu viel. Die Verbindung zu Twilight City musste wohl zur Vorbereitung kommender Romane drin sein. Ich finde sie an der Stelle unpassend. Hätte man in einem späteren Roman gemerkt, dass das Hotel auch nach Twilight City führt, wäre das für mich sicher stimmiger gewesen. Die Sache mit den Schlüsseln hätte für mich auch nicht sein müssen. Dadurch müssen zu viele Dinge perfekt passen, um den Roman möglich zu machen.
Wieso keine einfache Vergangenheitsreise über das Hotelzimmer, die ein Dämon im Hintergrund sabotieren will, um den Sohn des Lichts loszuwerden? Ohne den ganzen Schnickschnack. Mister X ist jetzt eh erledigt und wird seine Pläne somit nicht weiter verfolgen können. Johns Abenteuer im viktorianischen London ist ganz solide. Die Auflösung besteht dann wieder aus typischem Heftroman-Kram, wo mehrere Zufälle zu einem perfekten Ende zusammenlaufen. Dass der in Vergangenheit gestrandeten Mason in der GK-Neuauflage weitere Abenteuer erleben wird, gefällt mir als Konzept extrem, hat aber leider nichts mit dem Roman an sich zu tun.
Wenn ich auch mal auf mein Bauchgefühl hören darf, lief hier einiges falsch. Gut geschrieben, aber das Konzept des Romans gefällt mir überhaupt nicht. Insgesamt für mich

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) und obwohl ich beide Autoren sehr mag nur ein sehr schwaches MITTEL.
Original von Destero
Warum nochmal wurde Dark Land eingestellt??? War die Geschichte auserzählt, oder waren die Verkaufszahlen für den Bastei Verlag zu gering?
Die Abenteuer in TC waren mitnichten auserzählt. Im Gegenteil, es ging erst richtig los. Die Autoren hätten garantiert auch gerne weiter geschrieben. Aber die haben leider nichts zu sagen, wenn dem Verlag die Verkaufszahlen zu niedrig sind und die Serie ohne Vorwarnung eingestellt wird, nachdem den Lesern noch Wochen vorher werbewirksam versichert wurde, dass Dark Land sich prima verkauft.
Rafael hat sich vom Ende der Reihe nicht davon abhalten lassen, sie bei JS weiterzuführen. Ich sehe das zwiegespalten. Auf jeden Fall war DL ein erstklassiges Spin Off in einer besonderen Welt mit besonderen Figuren. Klare Lesemepfehlung von mir.
Original von Tulimyrsky
Mit Mr. X hatte ich tatsächlich noch etwas vorgehabt... aber durch nette Argumentation und überzeugende Stromschläge durfte Mr. X von Bord gehen

Schon nach seinem zweiten Auftritt. Aus dem hätte man noch was machen können. So hat sich die Figur auch gelesen, sein Ende kam mir zu aprupt. Vielleicht führt zumindest sein Sohn das Erbe fort?