[spoiler]Matthias besucht Hel in ihrer Höllenwelt. Die beiden plaudern ein wenig miteinander und mir geht dieses Gemenschel schon jetzt auf den Senkel. Es passt nicht zu einer nordischen uralten Göttin. Zu Matthias schon eher, aber auch der wirkt irgendwie nicht mehr bedrohlich, wenn er wie zu Kaffee und Kuchen vorbei kommt. Matthias will einen Pakt schließen.
[COLOR=bbcf83]“Dass ich das noch erleben darf. Der große, arrogante Luzifer braucht meine Hilfe! Nein, wie köstlich. Hätte ich einen Kalender, würde ich mir diesen Tag rot ankreuzen.“[/COLOR] Es geht nicht um den Geisterjäger, sondern um Denise Curtis. Matthias will sie irgendwie auf seine Seite ziehen oder „so ähnlich“ und Hel soll ihm dabei helfen, weil Denise als Tochter des Götterwolfs Lykaon und unter dem Schutz des Asenbären eine Verhöhnung Hels ist. Allein in der Andeutung von Matthias‘ Plan wird schon auf drei alte Hilleberg-Handlungen Bezug genommen, damit der Leser das alles nachvollziehen kann. Ich kann es leider nicht so wirklich, aber nun ja.
Also geht es mit den ganzen Figuren um Denise weiter. Der junge Berserker Berold hat sich in sie verknallt, muss allerdings in der Wildnis seine Ausbildung abschließen. Sieht also nicht danach aus, als wäre gerade eine Beziehung möglich. Denise will Berold gerade einen Überraschungsbesuch abstatten, da greift den Berserker ein Monsterhund an.
[COLOR=bbcf83]Das Mistvieh hatte ihr die Überraschung versaut! Zum Glück war der Amaruk bei ihr gewesen, sodass sie sich wenigstens um Berold kümmern konnte, den es wirklich böse erwischt hatte.[/COLOR] Ihr Halbbruder Amaruk kümmert sich also um den Monsterhund und Denise um den armen Berold. Dann steigt sie in den Kampf ein. Als Werwölfin mit Fledermausschwingen und Flammenatem. Weil sie halt ganz besonders ist. Da hat der Riesenhund keine Chance. Danach widmet sie sich wieder dem verletzten Berold, für den sie offenbar auch Gefühle hat. Auch wenn beide es nicht aussprechen. Junge zarte Teenagerliebe halt. Aber was wollte der Hund eigentlich hier? Denise hat direkt das passende Bauchgefühl.
[COLOR=bbcf83]Falls Matthias dahintersteckte, ging es ihm nicht darum, sie zu verletzten oder gar zu töten, dann hatte er es auf diejenigen abgesehen, die ihr am Herzen lagen: Lykke und .. „Rebecca!“[/COLOR] Rebecca ist das kleine Mädchen, in der die getötete Morgana Layton sich gerade erneuert. Ein begehrtes Ziel für die Gegenseite.
Das erste Viertel des Abenteuers kann mich schonmal nicht packen. Matthias und Hel haben ein Kaffeekränzchen. Denise und Berold ihre hormongeschwängerten jungen Gefühle füreinander. Aber das weiß ich ja. Die Hefte mit Denise wurden seit Lykaons Tod immer mehr zu übersinnlichen „Coming of Age“ Jugendgeschichten mit den üblichen Themen.
Und die ganze Sippe um die Berserker interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht. Zu viele Figuren, die keinen großen Mehrwert bieten. Dorthin springt die Handlung nun. Emma Murdock, Ethan Murdock, Grandpa Edward und Grandma Priscilla. Es geht auch um den verstorbenen Steven Murdock, seine Frau Mary und deren Kinder. Und Susanne, die beste Freundin von Emmas Mutter. Vergesse ich eh wieder. Jedenfalls stoßen Emma und Ethan auf einen Sarg, aus dem die Melodie von Grandpa Edwards Handy kommt. Als Emma den Sarg öffnen will, packt sie ein Fangarm und zieht sie in den Sarg.
Denise erreicht endlich Lykkes Berserkerdorf.
[COLOR=bbcf83]Das Entsetzten sprang Denise an wie ein wildes Tier. Ihre neue Heimat war verschwunden! Zurückgeblieben waren lediglich rauchende Trümmer und zerstampfte Jurten.[/COLOR] Denise findet Lykke allein vor und die Schamanin zeigt ihr, was passiert ist. Das Lager wurde von einer Riesin angegriffen und eine mysteriöse Gestalt schnappt sich Rebecca.
[COLOR=bbcf83]Und da wusste Lykke, wer ihre Tochter, die Wiedergeburt der Morgana Layton, geholt hatte. Der Tod![/COLOR] Lykke erkennt Hel und vermutet ganz richtig, dass Rebecca in ihr Reich entführt wurde. Die Gedanken von Denise gehen noch in eine andere Richtung.
[COLOR=bbcf83]“Wenn nun Luzifer hinter all dem steckt? Er hat sich schon einmal an mich herangemacht. Er hat seinen Diener Matthias geschickt.“ „Das hier hatte nichts mit dir zu tun!“[/COLOR] Doch hat es, was Denise nicht wissen kann, aber das JS Bauchgefühl führt sie schon auf die richtige Spur.
Lykke kennt Wege in Hels Reich, rät aber davon ab, sich kopfüber ins Ungewisse zu stürzen. Erstmal muss man den Geisterjäger ins Boot holen. Denise ist aber bockig und macht sich allein auf den Weg, obwohl Lykke es ihr verbietet.
[COLOR=bbcf83]Denise spürte wie ihre Augen rot aufleuchteten. „DU – HAST – MIR – GAR – NICHTS – ZU – SAGEN!“, bellte sie, und warf sich herum.[/COLOR] Hach ja. Lilith hat Marylin und die Berserker haben Denise. Florian Hilleberg ist echt ein Meister darin, nervige Gören zu schreiben. Ob nun JS oder PZ oder MX. Junge Frauen, mit denen der Leser eigentlich mitfiebern soll, aber bei mir klappt das irgendwie nicht. Vielleicht bin ich ein unempathischer kinderhassender Miesepeter mit Stock im Arsch, keine Ahnung.
Lykke lässt Denise ziehen und teleportiert sich nach London, direkt zu John und Suko in eine Tiefgarage. Nicht als Frau, sondern in ihrer auffälligen Bärengestalt. Wieso das Not tut, muss ich überlesen haben. John wird hellhörig, als es um Hel geht. Er hatte mit der nordischen Göttin schon in einem früheren Roman zu tun. Habe ich auch schon wieder vergessen, aber ist ja nur ein Detail. Bei Florian Hilleberg passiert so viel und selbst die einzelnen Baustellen sind oftmals irgendwie miteinander verbunden, da muss man echt auf Zack sein. Dann bin ich eher ein unempathischer kinderhassender Miesepeter mit schlechtem Langzeitgedächtnis.
Emma wurde durch den Sarg in Hels Welt gezogen und Ethan hat es auch erwischt. Sie müssen in der lebensfeindlichen Totendimension überleben und Gefahren überstehen. Ein böser Werwolf will Emma gerade verschlingen, als Denise sie rettet. Die ist inzwischen hier angekommen und stolpert im Heftromanzufall im letzten Augenblick über sie.
[COLOR=bbcf83]“Scheiße, was macht ihr hier?“ „Komisch, dasselbe wollte ich dich gerade fragen“[/COLOR] Dann können sie ja zusammen zu Hels Festung marschieren, wo sie hoffentlich Antworten erhalten.
John erreicht mit Lykke die Kolonie der Fenriswölfe nahe des Berserkerlagers. Wie schon an einigen anderen Stellen im Roman überspringe ich in meiner Rezi die ganzen Statistenfiguren und das Gequatsche. Ich hatte es ja schon geschrieben, Florian Hilleberg haut das Heft mit Figuren voll, dass einem der Kopf raucht und es einfach überladen ist. Hier kommt auch keine Spannung auf, man redet halt miteinander und tauscht den neusten Tratsch aus, weil man sich so lange nicht gesehen hat. Monster GZSZ hatte ich das irgendwann mal genannt, glaube ich.
Bei dem Trio in Hels Höllenwelt wird es nicht besser. Drama, weil die Murdocks ihren toten Vater in der Totenwelt sehen und Hel sie auch mit anderen Tricks mürbemachen will. Ich kämpfe mich gerade nur noch durch die letzten 10 Seiten. Da hatten die Lilith-Hefte deutlich mehr Biss. Mit Denise gibt es wieder Drama. Sie und die überforderte Emma streiten sich.
[COLOR=bbcf83]“Ein magischer Trick“, antwortete Denise. „Vergesst nicht, wo wir hier sind. Dies ist die Welt der Totengöttin Hel.“ „Du spinnst doch“, rief Emma. „Du willst dich nur herausreden.“[/COLOR] Und Ethan, der ist in Denise verknallt, weil die jungen Männer sie alle ganz toll finden. Denise hat aber nur kribbelnde Teenagergefühle für Berold, Ethan ist für sie nur ein Freund. Als Cliffhanger des ersten Teils erreichen sie endlich Hels Refugium und werden bereits von ihr erwartet. [/spoiler]
Scheiße, da folgt ja noch ein zweiter Teil. Ich habe schon den kaum ausgehalten und am Ende nur noch überflogen, weil es mir zu blöd wurde. Das ist kein JS mehr! Die letzten paar Lilith-Romane konnten mich beim schnellen Durchlesen echt gut unterhalten. Manche hatten Aspekte und Szenen, die mich echt aufgeregt oder genervt haben. Aber grundsätzlich bin ich gut durchgekommen, ohne zu oft ins Stocken zu kommen. Leider zeichnet sich ja ab, dass die Themen Lilith und Denise/Hel in einer kommenden Trilogie verschmelzen werden. Also muss ich da jetzt durch.
Hel ist mir zu menschlich in ihrem Verhalten und zu locker-modern in ihrer Sprache. Alles mit Denise liest sich wie ein Jugendroman für Heranwachsende. Liebe, Drama und hormongeschwängertes Gefühlschaos. Bei den Werbären und Werwölfen gibt es zu viele unwichtige Figuren, die aber alle mal Hallo sagen wollen.
Mich hat hier nichts überzeugt. Keine der Unterhandlungen. Deshalb

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) aber noch ein MITTEL. Schlecht geschrieben ist es nicht, aber halt kein JS. Ich schwankte zwischen Langeweile und Genervtheit.