Das letzte Viertel des Zyklus beginnt nach dem „Back to the roots“ gleich SF-lastig im Fremdweltsystem. Das Raumschiff ANTILIUM ist mit seiner Alien-Besatzung auf Energiefarm-Mission und die Sernsoren haben eine leckere Tachyonen-Wolke geortet. Nanu, das klingt aber weniger nach bekannter Fremdwelt und mehr nach „noch tiefer in den unendlichen Weiten des Alls“.
Robo-Smythe und der Sexroboter Lybreyz stecken seit Monaten in einer Rettungskapsel im All fest. So haben sie immerhin den 400er-Zyklus überlebt. Nun hat irgendetwas Kontakt zu ihnen aufgenommen und die Kapsel mit einem Tachyonennebel langsam auf irgendeinen Kurs gebracht. Schließlich wird auch klar, wieso Robo-Smythe bei seiner Flucht einen zweiten Cyborg an seine Seite gestellt bekommen hat. Damit die mysteriöse Macht den zur Kontaktaufnahme übernehmen kann. Es handelt sich dabei natürlich um einen Streiter, das hätte man als Leser des Zyklus ahnen können. Robo-Smythe als Finder einer Streiter-Entität. Daraus kann man was machen. Leider zieht sich die Entmystifizierung wie ein roter Faden durch die gesamte Serie. Erst wusste man nicht, was der Komet mit den grünen Kristallen bedeutete. Dann wurden die Daa’muren enthüllt. Danach der Komet als Wandler. Als nächstes der Uluru als Bewusstsein. Als Finder eines Streiters, wie sich später herausstellte. Und der wird jetzt auch immer menschlicher. Hat Hunger und in seinem Hunger denkt er auch wie ein Mensch. Klar, man muss dem Leser diese kosmischen Existenzen irgendwie begreiflich machen. Das ist schwer. Sie in ihrem Verhalten zu vermenscheln ist aber nur ein Weg. So ziemlich der simpelste Weg. Hält MX seine Leser für zu dumm, abstraktere und metaphorischere Konzepte zu verstehen?
Das aber allgemein zur Serie. Zurück zum spezifischen Heft hier. Die ANTILIUM begeht den Fehler, sich der Streiter-Tachyonenwolke zu nähern. Der Streiter sendet seine neuen Diener aus, um das Schiff zu übernehmen. Das zieht sich etwas, für ein Alienvolk, das nach diesem Roman vermutlich eh nicht mehr wichtig werden wird. Ich bezweifle, dass MX lange beim Raumschiff-SF verweilen wird. Robo-Smythe und Lybreyz haben mit einiger Gegenwehr zu kämpfen, beenden ihre Mission aber erfolgreich. Der Streiter verleibt sich das Raumschiff ein. Smythe und Lybreyz entkommen in einem kleineren Erkundungsschiff.
Dann zeigt Smythe dem Streiter wie versprochen den Weg zu einem Wandler. Jedoch nicht zu dem im Fremdweltsystem, sondern zur Erde, wo mal ein Wandler war. Sein Plan geht auf, der Streiter öffnet ein Wurmloch und nimmt sie mit dorthin. Der Streiter nimmt die Witterung des Wandlers auf und Robo-Smythe freut sich, dass er endlich wieder daheim ist und seine Weltherrschaftspläne weiterverfolgen kann. Wie Kormack und Parallelwelt-Smythe. Jetzt haben wir also schon drei von den Klischeeantagonisten, toll.
Ich mag weder diese Entmystifizierung bei MX noch die Vermenschlichung des Wandlers. Der wird vor Hunger fast wahnsinnig, aber wie er das äußert, lässt ihn wie ein x-beliebiges Alien wirken. Außerdem passt Hochglanz-SF nicht zu MX, dafür gibt es andere Reihen. Naja, für ein Heft geht das schonmal.
An sich hat Sascha Vennemann seinen Job sehr gut gemacht. Man spürt, woher er kommt und in welchem Genre seine Stärken liegen. Das Abenteuer hat als kleiner SF-Ausflug und Brückenband Spaß gemacht. Nun ist ein weiterer Smythe hier, aber auch der übermächtige Streiter.
SEHR GUTe

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen) Komisch, da hat mir gerade ein Heft echt gefallen, das kein richtiger MX ist.