Ratten, Hexen, Skelette ... WAS will man mehr ?
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Ich jedenfalls war davon eigentlich ziemlich angetan.
Es fängt mit einem Fluch an, den eine Hexe 1860 auf einige Männer belegt hat, weil die sie aus ihrer versifften Bude raus haben wollten. Die Bauherren wollen Mayfair verschönern und der Wohnkomplex steht im Weg - die typische Geschichte eben. Die Hexe Annabelle Smith hat es anscheinend irgendwie mit Ratten. Von denen lässt sie sich nämlich vor den Augen der verfluchten Männern auffressen. Alles ganz gut und schön eklig dargestellt. Warum sie das tut erschließt sich mir jedoch nicht so genau - sie hätte die Männer auch einfach töten und abhauen können. Es lag ja keine unmittelbare Bedrohung vor. Naja, ich nehme das einfach mal so hin.
Dann gibt es einen Sprung in die heutige Zeit. Und zwar zu zwei Kanalarbeitern, die in Londons Kanalisation zu Gange sind und eine merkwürdige Metallplatte von einem unbekannten Loch entfernen. Die beiden Boys entfesseln damit irgendwas Böses und gehen schließlich flöten.
Ah! Die Seele der Hexe war darin gefangen und ist nun frei. Mit einem Bannspruch auf der Metallplatte war sie, bzw. ihr Skelett, dort in einem Hohlraum eingeschlossen. Wie sich später herausstellt, haben die damaligen (verfluchten) Bauleute die Überreste der Hexe hierher geschafft und versiegelt. Wieder in Freiheit baut sich die Seele von Annabelle ein unterirdisches Rattenimperium auf und sinnt auf Rache an den Verfluchten 3.
Die beeinflussten Ratten dürfen schon mal nach oben und da ausspähen und für Unruhe sorgen. Das Geschäft der Rattenfänger boomt!
Auch Jane wird mit in die Sache gezogen - schließlich wohnt sie da irgendwo, und ist die Einzige, die in das enge Loch zur Kanalisation passt. John & Suko sind zu breit. Es hat schon erste Tote gegeben und da sind unsere beiden Geisterjäger hinbeordert worden.
Es wird gleich etwas Übernatürliches vermutet und John leiht Jane sein Kreuz für alle Fälle.
An besagter Stelle tauch Jane in das Kanalröhrensystem ein, rettet einen Hund und verfolgt eine Riesenratte.
Inzwischen ist oben an der frischen Luft die Hölle los: Ratten, Ratten, Ratten!
Den Rest dürft ihr selbst lesen
Der Roman beinhaltet tolle Ideen und ist gut geschrieben. Konnt ich prima lesen.
Mir kam die Geschichte aber ziemlich lang vor. Es wurden viele Nebenstränge eingebaut und Jane war echt ne ordentliche Zeit da unten, die auch irgendwie beschrieben werden musste. Dadurch kam es an einigen Stellen zu Wiederholungen. Insgesamt hat es nicht gestört, aber es war halt auffällig.
John und Suko haben sich mit Peitsche und Beretta durchgeschlagen und auch die Kreide kam mal wieder zum Einsatz. Das fand ich gut! Im Nachhinein war es jedoch ziemlich unlogisch wie viel die beiden Helden damit auf Straße & Co Linien gezogen haben. Das wurde so oft erwähnt, dass ich das Gefühl hatte, es müsste eine ganze Packung an Kreide da sein und nicht ein Stück. (Wer schon mal mit Kreide auf Asphalt gemalt hat, weiß wie schnell die aufgebraucht ist...)
Einerseits bleibt es spannend, wie und wann es mit der Ober-Ratten-Hexe weitergeht, aber andererseits hätte ich es irgendwie besser gefunden einen "Monster Of The Week", also einen abgeschlossenen Roman, ins Sammlerregal zu legen. Marlene Klein baut sich nun auch ihre wiederkehrenden Gegner auf. Warum auch nicht. Bis jetzt ist es nur eine Figur, hoffentlich werden es nicht so viele. Schön wäre auch - wie immer, wenn ältere Charaktere erst aufgebraucht werden. Der gute Jason hat ja eine Menge davon parat
Insgesamt fühlte ich mich aber gut unterhalten und als die Ratten die Stadt überfluteten, konnte ich teilweise die Bedrohung spüren und es war spannend.
Bewertung: GUT
Sinclair-Team: John Sinclair, Suko, Jane Collins, Glenda Perkins
Gegner: "Ratten-Hexe" Annabelle Smith,
Weitere Charaktere: Chris Ainsworth
Handlungsort: England/London/Mayfair
Besonderes: Hexe Annabelle Smith wird vernichtet. Rattendämonin (Ober-Hexe ohne Namen) konnte fliehen.
LKS: Leserbrief an Chris Steinberger.
Cover: Passte gut zur Szenerie und zeigt die Bedrohung. Weiterhin angedeutet durch den Totenschädel am Himmel. Der Sensenmann und die beiden äußeren Dämonen sind jedoch irgendwie fehl am Platze.