Wie es ausschaut ist Rakks erster Versuch, nach Twilight City zurückzukehren gehörig gescheitert und er steckt knietief im Dreck.
Johnny erhält in London in einem Traum eine Warnung des Echsendämons.
[COLOR=bbcf83]“Das Böse kommt. Es streckt seine Arme nach deiner Welt aus, um dich dafür zu bestrafen, was du hier getan hast.“[/COLOR] Kurz darauf bekommt er nach Jahren überraschend Besuch von Bella Tosh, die in TC einen Kampf aus dem Untergrund gegen die Schwarze Göttin führt.
[COLOR=bbcf83]“Jetzt ist die ganze Stadt unter ihrer geistigen Kontrolle, und nur in den tiefen Ebenen halten sich einige freie Menschen und Dämonen auf, die einen verzweifelten Partisanenkampf gegen die Göttin führen – mit mir an ihrer Seite.“[/COLOR] Also kann sie so einfach zwischen den Dimensionen wandeln? Ich dachte, das wäre vorher schon sehr schwer und jetzt unmöglich geworden?
[COLOR=bbcf83]“Wie genau es passiert ist, kann ich dir auch nicht sagen, aber jemand hat ein Tor von deiner in unsere Welt geöffnet.“[/COLOR] Na mal schauen, ob das noch schlüssig aufgeklärt wird. Am naheliegendsten wäre natürlich Rakk. Die Schwarze Göttin hat jedenfalls die Gelegenheit genutzt, auch mit rüber zu machen.
John und Suko ermitteln indes im Fall einer Ortschaft, deren Bewohner plötzlich spurlos verschwunden sind. Und dann erfahren sie, dass eine nahegelegene kleine Insel vom Meer verschluckt wurde. Dort befand sich eine Villa, in der angeblich okkulte Dinge praktiziert wurden. Zum Glück gibt es den obligatorischen alten Kauz, der über diese Geschichten Bescheid weiß. Der entpuppt sich leider als untoter Diener des Psychonatuendämons, der vernichtet werden muss. Immerhin gibt er noch ein paar Stichworte preis und die Geisterjäger wissen nun, dass Nathaniel Dekker und die Schwarze Göttin involviert sind. Wieder einmal werden die beiden von einem örtlichen Polizisten begleitet. Dan Clayton gerät hier in den Bann einer dunklen Macht.
[COLOR=bbcf83]“Du wirst von nun an mein Diener sein, Dan Clayton“, hörte er erneut das dämonische Geschöpf sprechen. „Deine Aufgabe ist eigentlich ganz einfach. Nimm deine Waffe und erschieße John Sinclair und Suko.“[/COLOR] Aber sie bemerken, dass Dan Clayton übernommen wurde und nur eine Seite später ist er dank des Kreuzes auch schon vom Fremdeinfluss befreit.
John und Suko, Johnny und Bella, vielleicht noch Rakk. Das sind genug Figuren. Wieso muss der Autor jetzt noch irgendwelche Teenager einbringen, die im verlassenen Ort nach ihren verschwundenen Eltern suchen? Warum müssen neuerdings immer irgendwelche Kinder oder Jugendliche mitspielen?
Johnny träumt jedenfalls erneut von Rakk.
[COLOR=bbcf83]“Durch unsere Nähe und unsere gemeinsamen Abenteuer konnte ich einen Teil meines Geistes in dir einpflanzen, und jetzt, durch die Ankunft der Schwarzen Göttin, ist dieser Teil wieder erwacht.“[/COLOR] Wie praktisch, dass man sowas jetzt mal fix aus dem Hut zaubert, wo man es braucht. So erfährt Johnny, wo die Schwarze Göttin gerade aktiv ist. Und Bella kann sich auf einmal teleportieren, diese Fähigkeit hat sie inzwischen irgendwie erlernt. Keine Ahnung, aber so spart der Autor ihr und Johnny eine Reise nach Irland.
Wo Rafael Marques gerade dabei ist, es sich einfach zu machen, finden John und Suko dann auch noch einen netten Brief beim vernichteten Dämonen-Diener, der sie auf die nächste Spur bringt. So sehr ich Rakk und TC auch mag und so gespannt ich auf den Roman anfangs war, inzwischen ist meine Leselaune ziemlich verflogen. Es geht bei JS irgendwie immer mehr darum, Drama und Action zu schreiben. Der Weg dahin wird durch irgendwelche Plotmittel schnell erzwungen und das gefällt mir nicht. Dann lieber ein ruhigerer und „langweiligerer“ Roman oder die Geschichte über mehrere Hefte aufteilen.
Naja, schauen wir mal, wo das noch alles hinführt. Die offenen Fragen und Mysterien sind ja spannend. Sergeant Dan Clayton wird zwar von Monstern angegriffen und schwer verletzt, aber schafft es noch, die wichtige Frage zu beantworten, bevor er zu schwach wird.
[COLOR=bbcf83]“Was wissen Sie über das Höhlensystem unterhalb des Ortes? Gibt es irgendwo einen Zugang?“ „Am Felsenmeer.“ „Wo ist das?“ „Ich ...“ Dan Clayton wollte mir sicher noch eine Antwort geben, doch er war einfach zu schwach.[/COLOR] Ein anderer einheimischer Polizeibeamter kann ihnen dann natürlich den Weg erklären. Und ratet mal, wo die Jugendlichen jetzt zufällig herumschnüffeln und somit gleich in Gefahr geraten werden, um die Sache für John und Suko anspruchsvoller zu machen.
Oder für Johnny und Bella, die direkt im Höhlensystem ankommen, wo der junge Conolly aber eine böse Überraschung erlebt.
[COLOR=bbcf83]“Es tut mir leid, dir das zu sagen, Wynn Blakeston, aber es war alles nur eine Falle. Die Schwarze Göttin hat sehr lange darauf gewartet, dich endlich zu vernichten.“[/COLOR] Die Schwarze Göttin kontrolliert Bella – und auch Wynns Träume? – und außerdem hat sie einen mächtigen mysteriösen und noch unbekannten Gönner im Hintergrund, wie es bei JS inzwischen Pflicht ist. Mal schauen, welche total überraschende und unerwartete Enthüllung da noch folgt.
John und Suko sind dank dem Heftromantiming hier, um Johny eventuell zu retten. Doch sie wissen nicht, dass er überhaupt hier ist und haben keinen Orientierungspunkt im Höhlensystem.
[COLOR=bbcf83]“Und wohin jetzt?“, fragte ich, mehr an mich gerichtet. Suko hob die Schultern. „Wohl immer der Nase nach.“ „Oder mir hinterher.“[/COLOR] Ah wie schön, taucht Rakk zum Finale auch nochmal persönlich auf, um die Helden rechtzeitig zu Johnny zu bringen.
Die Schwarze Göttin beginnt unterdessen ihr Ritual, um nach Aibon zu gelangen. Das hat eine starke Verbindung nach Twilight City und diese muss zerstört werden, bevor sie der Göttin zum Verhängnis werden kann. So schickt Rafael Marques noch eine Figur auf das Schlachtfeld und verbindet eine seiner Baustellen mit dieser hier, weil ja bei JS inzwischen immer alles miteinander in Verbindung stehen muss. Der Elfenblut-Vampir Rog bemerkt dieses Ritual und greift ein. Er zieht die Göttin und ihre Diener in die dunkle Schattenwelt Aibons.
[COLOR=bbcf83]“John Sinclair“, sprach mich der Vampir an. „Erinnerst du dich noch an unsere letzte Begegnung? Du hast unsere Vereinbarung gebrochen, und so etwas vergesse ich nicht. Du und dein Partner, ihr werdet das Schicksal der Schwarzen Göttin teilen. Ich ...“[/COLOR] Das geöffnete Tor nach Aibon wird aber schon schwächer und er kann die Chance nicht nutzen, weitere Störenfriede zu sich zu holen. Pech. So ist die Schwarze Göttin also zumindest vorerst aus dem Spiel und wird vielleicht irgendwann als Teil der Rog-Baustelle wieder erscheinen.
Rakk hat sich abgesetzt und mit Bella Tosh zusammengetan. Vielleicht finden sie zusammen einen Weg zurück nach TC.
Mhh, also ist das Thema TC immer noch nicht abgeschlossen. Der letzte Roman dazu ist jetzt ein Dreiviertel Jahr her, mal schauen wie lange wir auf den nächsten warten müssen. Andere Baustellen des Autors warten auch auf ihre Fortsetzung. Mir gefällt absolut nicht, was aus JS geworden ist. Damit meine ich erst die Co-Autoren-Phase nach den Dunklen Eminenzen. Das war noch ein Highlight. Zusammenarbeit unter den Autoren und die Geschichten waren noch nicht ganz so extrem geschrieben. Damals war ich auch noch begeistert von Florian Hilleberg. Hach ja.
Jetzt ist es gut geschriebenes Popcorn-Kino voller Drama und Action. Und selbst Rafael Marques, der unter anderem noch am meisten den ursprünglichen Stil der Serie einfängt, bleibt von dieser Aura des „modernen Heftromans“ nicht verschont. Damit ist JS nicht allein, das betrifft auch MX oder PZ. Inzwischen gibt es ehrlich gesagt nur noch eine Serie, auf die ich trotz viel Kritik jede Woche gespannt bin. Der Dämonenkiller, der abgesehen von seiner manchmal urig-angestaubten und manchmal trashig-sexistischen Art ein Erlebnis der besonderen Art ist.
Naja, genug Gejammer, dass mir einer meiner wichtigsten Hobbys immer weniger Spaß macht. Der Roman war handwerklich toll geschrieben. Rakk ist eine tolle Figur. Es gibt leider zu viele unschöne Plotmittel. Auf die Jugendlichen hätte ich verzichten können, obwohl sie für die Geschichte wichtig sind. Naja, ok. Schlimm fand ich dann nur, am Ende auch noch Rog reinzubringen. Aber man hat wohl keine Wahl, wenn man mehrere offenen Baustellen hat und von jeder regelmäßig etwas unterbringen will, ohne ein Jahr zu warten. Rogs letzter Auftritt ist auch fast schon wieder ein Jahr her.
Obwohl ich irgendwie nach der Lektüre lesemüse und lustlos bin, statt die weiteren Ereignisse um TC oder Rog gespannt zu erwarten, muss ich doch anerkennen, dass der Roman gut geschrieben ist.

:baff: :baff: :baff: :baff: (6,5 von 10 Kreuzen) und ein GUT. Es könnte aber so viel mehr drin sein, wenn der Autor sich endlich auf ein einziges Thema konzentrieren würde (oder zwei, Baphomet/Templer und Rog/Aibon zum Beispiel) und jeden Monat einen Roman beiträgt. Ok, vielleicht braucht er mehr Zeit und schafft so ein Pensum nicht, das würde ich verstehen. Und bitte wieder Back to the Roots, mehr altmodischer Dark-Stil und weniger moderner Heftroman-Stil.
Original von Dämonengeist
An dieser Stelle mal ein paar (schon vor längerer Zeit angekündigte) kleine Gedanken meinerseits zu dem Roman, der eigentlich viel früher hätte erscheinen sollen - und das auch in einer völlig anderen Form:
Nimm es mir nicht übel, ich mochte DL als Noir-Serienkonzept wirklich sehr. Aber von mir aus könnte man nach dem erzwungenen Ende der Reihe den Deckel drauf machen. In JS reingequetscht fühlt sich das für mich zu gewollt an.
Am liebsten fix abschließen. Rakk auf der Erde behalten und als Dauer-Nebenfigur in regulären JS-Fällen helfen lassen. Und ok, dann halt die Schwarze Göttin bei Rog mit unterbringen.
Ich persönlich finde die Idee gut, dann lieber GK-Romane dazu zu schreiben. Einer meiner größten Kritikpunkte an DL war immer, dass die Reihe eigentlich nichts mit JS zu tun hatte und das für mich nur ein Werbegag war. Dämonen waren andere, Serienlogik-Gesetze waren andere, der Stil war komplett anders...und selbst Johnny hieß von Band 1 an plötzlich Wynn. Jetzt Verbindungen zu JS zu ziehen Schwarze Göttin/Lilith, Der Namenlose/Spuk erinnert mich nur an Florian Hillebergs Bemühungen, alte beendete Dark-Themen mit seinen neuen Geschichten zu verknüpfen und das Erbe von friedlich ruhenden Figuren und Plots...umzugestalten.