Das Sinclairteam jagt den „Killer aus der Hölle“. Suko hat leider einen doofen Motorrad-Unfall und schafft es nicht, also muss John allein nach dem Killer suchen. Noch ein kurzes Telefonat, dann geht es an die obligatorische Verfolgungsjagd. An der Themse lockt der Killer namens Randy John in eine Falle. Er will ihn auf einem Boot liegen lassen, weil es da Ratten gibt, die ihn aufessen können.
Noch an der Unfallstelle wird Suko von Justine angequatscht. Sie ist einfach neugierig, was die Geisterjäger gerade so treiben. Ach, und dann gibt es noch irgendeine Gefahr für John.
[COLOR=bbcf83]"Es ist eine Gefahr, die sich aber erst verdichten muss."[/COLOR]
Auf dem Boot taucht irgendeine Fremde auf.
[COLOR=bbcf83]“Ich stehe auf der richtigen Seite.“ Da lachte der irre Randy. „Und ich will nicht, dass der Mann hier im Boot stirbt. Hast du gehört?“ „Habe ich.“ „Okay, dann ist alles gesagt worden.“[/COLOR] Sie schießt Randy eine Handvoll Pfeile ins Gesicht und er kippt tot um. Lucy ist einfach nur stolz auf sich, den berühmten John Sinclair gerettet zu haben.
[COLOR=bbcf83]“Das ist es wohl gewesen. Ich werde mich zurückziehen und gebe dir den Rat, es gar nicht mal zu versuchen.“ „Was meinst du damit?“ „Mich zu verfolgen.“[/COLOR]
Dieser erste Teil liest sich bis jetzt handwerklich schon sehr…fragwürdig. Dieser komische Randy scheint ein 0815-Ganove zu sein und kein Höllenkiller. Justine quatscht Suko am Gehsteig nach seinem kleinen Motorradunfall mal eben so an, um ihn vor irgendeiner Gefahr zu warnen, welche auch immer das ist. Da fehlt die Spannung dahinter, der besondere Kniff. Diese Ereignisse lesen sich alle so beliebig.
Später ruft Justine John in seiner Wohnung an und warnt ihn nochmal vor dieser Lucy.
[COLOR=bbcf83]“Und du weißt nicht, was sie vorhat?“ „Nein, ich weiß nur, dass es sie gibt. Und dass sie kein Blut trinken muss.“ „Okay. Noch was?“ „Nein, das sollte reichen.“[/COLOR] Danke für Nichts! So vergehen die nächsten Wochen und John vergisst die Sache wieder. Bis Lucy den Geisterjäger spontan anruft und einen Gefallen einfordert. John soll Jane Collins töten. Sonst müssen zwei unschuldige kleine Kinder sterben, die sie in ihrer Gewalt hat. Natürlich ist diese Situation für John nicht schön, aber es ist völlig klar, dass er deswegen nicht ernsthaft Jane killen wird. Er fährt wenig überraschend zu ihr, um eine Motivation oder einen Grund für Lucys Vorhaben zu finden. Dort nervt ihn diese Lucy auch wieder mit einem Anruf.
[COLOR=bbcf83]“Stell dich nicht so an, Sinclair. Bis zum Abend will ich deine Freundin Jane Collins tot sehen.“[/COLOR] Justine schaut dann auch nochmal bei den beiden vorbei. Eine Erwähnung des kürzlichen gemeinsamen Abenteuers von Jane und Justine erwarte ich vom Altmeister gar nicht, wäre aber schön gewesen. Plötzlich weiß Justine, dass Lucy eine Hexe ist und was ihre genauen Pläne sind. Sie will Jane und John als Feinde der Hölle zusammen erledigen. Dann hätte sie auch einfach Randy zu Beginn des Romans sein Ding machen lassen können. Diese Bösewichtlogik…den Erzfeind retten, damit man ihn stattdessen selbst erledigen kann und natürlich daran scheitert.
Justine hat jedenfalls einen grandiosen Einfall.
[COLOR=bbcf83]“Ja, John, du wirst sie abliefern, aber nicht als Tote, sondern als Vampirin ...“[/COLOR] Oder eher sie selbst und Lucy soll glauben, dass es Jane ist. Daraufhin gibt es nochmal einen Absatz, wo exakt das bereits erwähnte wiederholt wird. Das ist selbst für Dark auffällig. Justine baut darauf, dass Lucy zu dämlich ist, sich über ihre Ziele zu informieren oder ihre Gesichter zu googeln. Deshalb wird sie Justine für Jane halten, so einfach ist das. Lucy ruft nochmal Jane persönlich an. Was doof für den Plan ist, so kennt sie zumindest ihre Stimme. Sie wollen sich in Lucys Versteck treffen, wo Jane sterben soll. Justine zieht sich nur fix Janes Klamotten an, dann geht es los.
Es kommt zum Geißelaustausch. John soll die falsche Jane in einen Sarg legen und dort abknallen. Lucy hat sich echt was einfallen lassen und will die Sache auskosten. John schießt Justine zweimal mit harmlosen Kugeln in die Brust. Ehrlich gesagt hätte man Jane auch einfach eine schusssichere Weste anziehen können, dann hätte keine Chance bestanden, dass Lucy die Scharade durchschaut. Aber gut, sie scheint eh nicht die Hellste zu sein.
[COLOR=bbcf83]“Das ist wohl gründlich in die Hosen gegangen.“[/COLOR]
Jane versteckt sich im Kofferraum des Wagens, um als Verstärkung hinzuzustoßen. Damit sie auch was zu tun bekommt, greift sie am Haus ohne Grund und Gespräch ein Glatzkopf mit einer Axt an, um den sie sich kümmern muss. Danach betrifft sie ebenfalls das Versteck.
Die waffenlose Lucy gegen eine Vampirin und zwei Menschen mit Pistolen. Sieht nicht gut aus. Hat Lucy irgendwelche besonderen Hexenkräfte oder ist sie auch so lahm wie dieser Höllenkiller-Randy? Es kommt zum Showdown.
[COLOR=bbcf83]Auch die Hexe war nicht faul. Sie zog in Windeseile eine Waffe, die ebenfalls die Umrisse einer Pistole hatte. Und Lucy war etwas schneller als Jane. Sie brachte die Waffe in Position und drückte ab.[/COLOR] Eine Bolzen-Pistole ist jetzt keine dunkle Hexenmagie, aber ok.
John ruft einen Krankenwagen und kümmert sich um Jane, während Justine die fliehende Lucy verfolgt. Dann trinkt Justine Lucy leer. Obwohl Hexenblut für sie eigentlich nichts ist. Es ist schon lustig, wenn Florian Hilleberg in der 2267 auf die Regeln des Altmeisters Rücksicht nimmt, Dark selbst sowas aber schon wieder vergessen hat.
Die Szenen um Lucy und die beiden Kinder habe ich mal ausgelassen. Für die Handlung irrelevant und rein zur atmosphärischen Stimmungsbildung dienlich. Was Jason Dark eher mäßig gelingt, es sei denn man ist Anhänger seiner Erzählweise. Jedenfalls werden sie natürlich am Ende unbeschadet gerettet, sie haben nur einen ordentlichen Schock erlitten.
Vom Aufbau und der Handlungslogik macht diese Geschichte schonmal mehr Sinn als Darks letzter Totalausfall, wo er ständig Riesen und Nephilim verwechselt hat. Dafür mangelt es sonst an allen Ecken und Enden. Sowohl Randy als auch Lucy sind normale Leute, keine Spur von Höllenkiller und Hexe. Randy gelingt es immerhin fast, den Geisterjäger zu erledigen, während Lucy eher bemitleidenswert als gefährlich ist. Der Schreibstil und die Dialoge sind für Dark unterdurchschnittlich. Kennen wir, der Altmeister schreibt einfach mit einer halben Idee im Kopf die 64 Seiten runter und lässt es dann unbearbeitet so stehen. Andere nennen sowas Skript oder erste Konzeptfassung. Wenn von einer Hexe die Rede ist, die John zum Killer an Jane macht, stelle ich mir dunkle Magie und Fremdkontrolle vor. Nicht, dass man ihn einfach anruft und erpressen will. Natürlich ohne ein Auge darauf zu haben, ob John mitspielt. So kann er in aller Ruhe zu Jane fahren, um mit ihr zu reden und spätestens als Justine sich als „Opfer“ anbietet, ist die Sache klar. Was genau Lucys Motivation ist und was Justine über sie weiß, ändert sich auch ständig. Ok, im letzten Drittel hat Dark sich dann endlich auf eine grobe Richtung festgelegt.
Justine hat den Roman für mich definitiv unterhaltsamer gemacht. Trotzdem reicht dieses halbgare „Grusel“-Abenteuer ohne Biss nur für SCHLECHTe

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