Karina, Bill und Isabell werden in ihrem Hubschrauber von dem legendären Phönix angegriffen, den Pandora aus ihrem Füllhorn entlassen hat. Das Vieh ist nicht nur riesig und unverwundbar, sondern speit auch Feuerbälle. Schließlich legen sie eine Bruchlandung auf dem Meer hin.
[COLOR=bbcf83]Warum habe ich mich nur auf dieses Himmelfahrtskommando eingelassen?, fragte sich Bill Conolly noch. Dann erfolgte der Aufprall.[/COLOR] Auf die Gruppe in Weißrussland fliegt indes ein Hubschrauberwrack der russischen Armee zu.
[COLOR=bbcf83]Stumm starrten wir unserem Verderben entgegen. Dann erfolgte der Aufprall.[/COLOR] Die Fortsetzung beginnt also schon mit der vollen Packung Action und superknappem Davonkommen in allerletzter Sekunde.
Bill und Karina werden von Chandra, Metatron und Frederik Beauchart in ihrer Yacht aufgesammelt. Isabells Status ist ungewiss, vielleicht hat es sie erwischt. Naja, wenigstens ist die Phönix-Attacke ausgestanden.
[COLOR=bbcf83]Im selben Augenblick wurde das Boot von einem heftigen Schlag getroffen.[/COLOR] Irgendetwas lauert hier. Erstmal entdeckt die Gegenseite aber Bills Goldene Pistole und Chandra möchte sie unbedingt an ihrer Nemesis Karina ausprobieren.
[COLOR=bbcf83]Eiskalt drückte sie ab![/COLOR]
In Weißrussland gibt es wieder genug politische Kommentare, während die Geisterjäger und Team Lilith sich mit dem Fluzgeuz auf den Weg nach Russland machen, um Carnegra zu erledigen. Was für eine seltsame Truppe.
[COLOR=bbcf83]“Das ist doch absurd“, murmelte ich abschließend.[/COLOR] Der Flug verläuft ohne Zwischenfälle, aber in Moskau gelandet werden sie schon von Pandoras Unheilbringern erwartet. Die Cruciata mal eben so abknallen.
[COLOR=bbcf83]Ich fuhr herum und sah gerade noch, wie Cruciata steif wie ein Brett nach hinten kippte. In ihrer Stirn klaffte ein hässliches Loch.[/COLOR]
Sind Karina und Cruciata jetzt Wurmfutter? Natürlich nicht. Die Spinnendämonin ist zu mächtig, um durch einen Kopfschuss vernichtet zu werden. Und Karina…
[COLOR=bbcf83]Chandra lächelte spöttisch und drückte ab! Genau in dem Moment, in dem ein weiterer Schlag den Bootsrumpf traf. Die Kugelfeste verlor den Halt, torkelte zur Seite – und verriss den Schuss.[/COLOR] Ah, da muss also der Heftromanzufall in allerletzter Sekunde aushelfen. Gleich zwei Mal hintereinander. Denn als Chandra Karina nun einfach mit einem Messer abstechen will, rumpelt es wieder im passenden Augenblick.
[COLOR=bbcf83]Karina erstarrte. Fast wäre es Chandra gelungen, ihr das Messer in die Brust zu stoßen, doch auch die kugelfeste Russin war von den Geschehnissen überrumpelt worden.[/COLOR] Ach ja, für diese rettenden Rammattacken ist ein Riesenkrake verantwortlich. Nach Pandora darf jetzt Lilith eingreifen. Während sie die Yacht auseinander nimmt, schnappt sie sich Metatron und verfrachtet ihn in die Dimension, wo sie im vorherigen Roman ihr Schachspiel begonnen hatten.
[COLOR=bbcf83]“Du, mein lieber Metatron, bist genau dort, wo ich dich haben will und wo du keinen Schaden anrichten kannst.“[/COLOR] Chandra und Karina bekämpfen sich indes weiter erbittert. Dabei wird Chandra von einer Blase der Goldenen Pistole erwischt.
[COLOR=bbcf83]Doch was auch geschah, eines stand fest: Sie würde Chandras Ende hautnah miterleben.[/COLOR] Schließlich ist die Goldene Pistole eine der stärksten Waffen der Serie. Aber in irgendeinem Hilleberg-Roman, den ich nicht gelesen habe, hat er Chandra wohl angedichtet, dass Xorron ihr Bräutigam ist und sie deshalb immun gegen die Goldene Pistole ist? Ach, egal. Ich frage mich gerade, wie ein Quereinsteiger sich bei Hilleberg mit Figuren und Detail-Erwähnungen zurechtfinden soll. Aber das ist ja nicht mein Problem. Chandra freut sich schon, dass sie noch lebt, da erwischt sie ein Lilith-Tentakel. Das war es dann aber wirklich für sie….oder? Im letzten Augenblick greift Pandora nochmal mit ihrem Phönix ein.
Nachdem man in Moskau mit den Unheilsbringern aufgeräumt hat, geht es mit dem Taxi weiter. Der Taxifahrer entpuppt sich als alter Bekannter. Matthias.
[COLOR=bbcf83]“Das ist eine Überraschung, wie?“[/COLOR] Naja, bei Florian Hilleberg überrascht mich nichts mehr. Da könnte Johns erbitterter Erzfeind dieses mal auch dabei sein, um dem Geisterjäger zu helfen, es würde mich nicht schock…oh, es ist tatsächlich so. Und John spielt mit. Als Belohnung für sein Vertrauen wird er mit Schlafgas ins Reich der Träume gesetzt. Matthias spielt nämlich ein doppeltes Spiel und liefert die beiden Geisterjäger und Team Lilith Carnegra aus. So scheint es zumindest, bei Hilleberg ändert sich eh ständig alles, damit es Schockmomente gibt. Vielleicht spielt Matthias Carnegra nur vor, Lilith zu hintergehen und sich mit ihr zu verbünden, um in einem passenden Moment Carnegra zu hintergehen, weil er in Wirklichkeit noch immer zu Lilith steht. Dann stellt sich Carnegra aber als Jennifer Gould heraus. Also….Geheimdienstchef Karel Semjonow ist nur eine Tarngestalt von Carnegra, die eine Tarngestalt von Jennifer Gould ist, beziehungsweise Jennifer Gould kontrolliert Carnegra? Nun ist bei mir der bekannte Moment gekommen, wo ich das Heft gern in die Ecke pfeffern würde. Ich denke, ich bin zu dumm für die Romane des Autors. Aber das letzte Drittel tue ich mir dann auch noch an.
Nachdem Pandora ihren Phönix auf Lilith gehetzt hat, begibt sie sich zum Schiff, wo der Engelstöter aufbewahrt wird und lässt den Todesnebel auf die Besatzung los. Danach geht es zurück zur zerstörten Yacht, sie krallt sich Chandra und verschwindet. Die Schamanin Isabell hat doch überlebt und gibt sich als Liliths „Kind“ zu erkennen, was auch immer das jetzt schon wieder heißt. Sie begeben sich zum Schiff mit dem Engelstöter, wo Pandora aber schon war. Die Göttin hat sich das Schwert gekrallt und einen fiesen Ghoul als Falle für die anderen hinterlassen. Zwei Silberkugeln lösen das Problem. Doch da sind Isabell und Karina Grischin plötzlich verschwunden, die Schamanin hat sie wohl irgendwo hin teleportiert.
Carnegra/Jennifer Ghould macht sich über den wehrlosen Geisterjäger her.
[COLOR=bbcf83]Dann bohrten sich Carnegras Hauer in mein Fleisch. Und ich konnte bloß noch schreien.[/COLOR] Zum Glück reicht für Carnegra/Jennifer Ghould ein Bissen, um die Eigenschaften und Gestalt ihrer Opfer anzunehmen. Carnegra/Jennifer Ghould verwandelt sich in John Sinclair.
[COLOR=bbcf83]“Du hast verloren, Geisterjäger.“[/COLOR] Pandora erscheint mit Chandra, die den Engelstöter in Händen hält. Als John Sinclair könnte Carnegra/Jennifer Ghould dieses Schert benutzen. Wir erfahren jetzt auch, wieso wir jahrzehntelang nichts mehr von Pandora gehört haben. Nicht, weil der Altmeister die Figur vergessen hat, bis Florian Hilleberg sie wieder ausgrub. Nein, Lilith hat sie damals in die Verbannung geschickt.
[COLOR=bbcf83]“Mit den Zeichen, die sie dir stahl, schuf sie ein Gefängnis, aus dem mich erst ein anderer mächtiger Dämon befreite, der auch jetzt auf meiner Seite steht.“ „Wer ist es?“ „Das verrate ich dir nicht.“[/COLOR] Also noch ein Geheimnis, das in einem Schockmoment enden wird und Team Pandora bekommt ein weiteres Mitglied. Egal, Carnegra/Jennifer Ghould möchte jetzt gern probieren, ob der Engelstöter bei ihr funktioniert, wenn sie Johns Gestalt angenommen hat. Wie nett, dass mit Ennoia ein solches Wesen hier anwesend ist. Leider klappt das nicht so wie geplant, Carnegra/Jennifer Ghould steht plötzlich in Flammen und Pandora holt ihre Teammitglieder zu sich, um zu verschwinden. Cruciata und Marylin verziehen sich ebenfalls. John, Suko und Matthias trennen sich offenbar ohne Blutvergießen, keine Ahnung.
[COLOR=bbcf83]Einen Tag nach unserer Rückkehr aus Moskau hielten wir Kriegsrat bei Sir James.[/COLOR] Man vermutet, dass es der Spuk war, der Pandora aus ihrem Gefängnis befreite.
[COLOR=bbcf83]“Wenn der Spuk Pandora aus Liliths Bann befreit hat, dann plant er etwas Gewaltiges.“ „Denk nur mal an die Höllenscheibe, die er sich unter den Nagel gerissen hat“, warf Suko ein. „Es sieht so aus, als ob der Spuk ernst macht.“[/COLOR] Höllenscheibe? Heißt das, es gibt endlich wieder neue Romane von Marc Freund? Wenn sich Florian Hilleberg jetzt auch noch diesen Plot unter den Nagel reißt, werde ich aber sauer. Ich weiß, was dann auf mich zukommt, wenn der Spuk „ernst macht“. Ach, der Engelstöter hat an Ennoia nicht funktioniert, weil er wohl eine Fälschung war.
Was hat sich mit dem Roman jetzt also wirklich abseits von Effekthascherei und Schockmomenten am Plot getan? Der echte Engelstöter war gar nicht im Spiel. Von den massig Figuren ist keine einzige sicher gestorben. Carnegra/Jennifer Ghould und Chandra wurden zwar von Flammen erwischt, aber Pandora hat sie rechtzeitig zu sich genommen, bevor John erkennen konnte, ob sie verbrannt sind. Schrödingers Leichen sozusagen. Lilith, Matthias und Metatron haben in diesem Zweiteiler zusammen gearbeitet, doch das ist natürlich kein dauerhaftes Bündnis und im nächsten Roman kann Florian Hilleberg schon wieder fröhlich herumwürfeln.
Nachdem ich am ersten Teil zwar nicht unbedingt Spaß hatte, aber eindeutig Interesse bis zum Ende, hat es mich hier wieder erwischt. Jedes Mal, wenn ich einen neuen Versuch unternehme und mich auf Hillebergs Art einlasse, überwältigen mich die Emotionen. Vor allem Frustration und ein leichter Anflug von Ärger.
Diese pausenlose Action auf Höchststufe mit den Beinahetoden der Figuren geht mir gegen den Strich. Und wenn es dann mal ruhigere Gesprächspassagen gibt, stört mich die Vermenschlichung der Gegenspieler.
[COLOR=bbcf83]„Sehnst du dich eigentlich manchmal auch nach den Zeiten zurück, wo die Grenze zwischen Gut und Böse klarer definiert war?“[/COLOR] Inzwischen ja und zum Glück gibt es Autoren, bei denen das so ist. Leider werden es immer weniger. Marc Freund, Eric Wolfe, Stefan Albertsen, Daniel Stulgies. Timothy Stahl und Uwe Voehl steuern kaum noch Romane bei. Marlene Klein wird mit ihrem Fangirl im Herzen sicher eine Weile durchhalten und uns erhalten bleiben. Leider sehe ich es so, dass ausgerechnet Florian Hilleberg diese Lücken füllt und nicht Rafael Marques oder Jason Dark. Es wird immer deutlicher. Wer JS liest, kommt um ihn kaum herum. Das habe ich vor 3 Jahren noch anders gesehen.
Ich könnte mich jetzt weiter auslassen, über Autorenzeigefinger-Kommentare, ständige überraschende Schockmomente und Wendungen oder aus meiner Sicht unnötige Gewaltszenen. Aber kommen wir mit SCHLECHTen

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) zum Ende. Ja, sein Schreibstil ist sauber. Ja, er macht sich viele Gedanken und Notizen, seine Handlungen sind logisch. Deshalb mochte ich ihn bei seinem Einstieg so sehr…bevor er überdrehte.
Original von Destero
Eigentlich habe ich dabei oft an die "großen" JD Romane gedacht.
Ok, hier möchte ich mal entschieden widersprechen. Selbst in den Finalheften der Handlungsfäden, wo einiges passierte, blieb die Sache übersichtlich und relativ bodenständig. Ich bin mir auch ziemlich sicher, Jason Dark und Florian Hillberg sind in ihrer Erzähl-Art zwei entgegengesetzte Pole. Ich mag die Mitte, habe also an beiden etwas auszusetzen.
Während bei Dark seitenweise Langeweile aufkommt, sind Hillebergs Romane zu vollgestopft mit Action. Während ich mir bei Dark manchmal mehr Graustufen wünsche, macht Hilleberg seine Gegenspieler zu menschlich und "normal". Während Dark gerne ohne Konzept spontan ganze Romane runtertippt, übertreibt es Hilleberg mit seinen Plänen, Verwirrspielchen, Intrigen, Wendungen und Schockmomenten.
Normalerweise vermeide ich solche Aussagen und gebe nur meine persönliche Meinung wieder. Aber wie man Jason Dark und Florian Hilleberg zusammenwerfen kann, ist mir ein Rätsel. Deshalb ja auch die Kritik, dass Hillebers Romane inzwischen absolut kein JS-Flair mehr versprühen und er seinen eigenen JS schreibt.
Wenn sich daraus eine aufgekoppelte Diskussion entwickelt, kann man in einem eigenen Thread ja gern weiter miteinander argumentieren.
