John hat einen seiner wenigen freie Tage. Und wir alle wissen, was an solchen Tagen passiert. Das Böse schlägt zu. Mit Suko nimmt er die üblichen Ermittlungen auf. Zeugenbefragung, Kreuztest an der Leiche, das übliche. Soweit ist alles prima.
Um den Fall aber weiter ins Rollen zu bringen lässt Michael Schauer den Gegenspieler äußerst dämlich handeln. Wladimir Tarasov könnte seinen Ritualraum ja einfach mal abschließen oder sein Zeug nach Ladenschluss machen, wenn ihn niemand stört. Na, so gibt es immerhin Milli, die alles gesehen hat und davon kommt, weil Tarasovs Ghoul-Helfer sich etwas dämlich anstellt. Der Hutmacher sieht das eher locker, der glaubt die Geschichte doch eh niemand.
Nur sind die Geisterjäger schon auf ihn aufmerksam geworden. Sie haben zwar keine Beweise für seine Beteiligung, aber
[COLOR=bbcf83]„Ich habe da so ein komisches Gefühl. Irgendwas scheint mit dem Burschen nicht zu stimmen, aber ich könnte nicht sagen, was genau.“[/COLOR] Ach ja, das gute alte Bauchgefühl.
Eigentlich müsste Tarasov jetzt die Füße still halten. Leider stellt sich heraus, dass er zu wenig Blut für seinen bösen Masterplan hat. Wieso nicht Millies Blut nehmen und gleichzeitig die Zeugin entsorgen? Mhh, vielleicht weil der Fokus jetzt auf ihr liegt? Ganz dumme Idee. Nachdem sie die Polizei benachrichtigt hat, ist John nämlich schon bei ihr. Und er hat einen JS-Geistesblitz.
[COLOR=bbcf83]Wenn Tarasov also in der Lage war, durch seine Hüte Menschen zu kontrollieren, dann konnte er seinen nichts ahnenden Kundinnen befehlen, morgen über die Besucher in Ascot herzufallen. Es wäre ein Angriff aus heiterem Himmel.[/COLOR]
Toll. Der Roman ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei und schon weiß John, wer der Gegner der Woche ist und weiß sein Plan ist. Eigentlich müsste er jetzt nur Tarasov Laden stürmen und sein Kreuz einsetzen. Es ist aber Suko, der gerade in den Laden einbricht. John sollte ihn dringend anrufen und ihm die Neuigkeiten mitteilen. Aber da greift der Ghoul an, um sich Milli zu schnappen. Eigentlich kein Problem. Doch der Autor braucht den Leichenfresser wohl noch für das Finale. John ist offenbar Perfektionist und will ihn punktgenau mit einem perfekten Kopfschuss erledigen?
[COLOR=bbcf83]hob die Beretta und zielte genau auf die Stirn des Dämons. Ich zögerte einen Augenblick zu lange.[/COLOR] Tja.
Also begibt John sich direkt in die Höhle des Löwen zum Hutmacher. Und nimmt mal wieder eine Zivilistin mit.
[COLOR=bbcf83]“Ich kann Sie hier sowieso nicht allein lassen. Wir können nicht völlig ausschließen, dass der Kerl noch einmal zurückkommt.“[/COLOR] Ach wenn man nur Freunde hätte, die man anrufen könnte, dass sie auf Millie aufpassen? In anderen Romanen hatte man im Yard außerdem besondere Zellen, die gegen schwarzmagische Einflüsse geschützt waren. Dort könnte man Millie auch für ein paar Stunden unterbringen. Sie jetzt mit zu Tarasov zu nehmen, ist dämlich.
Der Hutmacher ist aber schon ausgeflogen und er hat Suko mitgenommen, nachdem er ihn bei seiner Schnüffeltour niedergeschlagen hat. Sicher sind sie in Ascot, Johns Bauchgefühl trügt ihn schließlich nie. Gleich morgen geht es dorthin. Millie übernachtet bei John, wo sie in Sicherheit ist.
[COLOR=bbcf83]Meine Wohnung ist gegen schwarze Magie gesichert, es kann Ihnen also nichts passieren.[/COLOR] Nette Idee, aber das würde unzählige Romane – allein die vielen Wohnungsbesuch-Darks der letzten Monate – nichtig machen.
Suko ist also in der Gewalt der Gegenseite. Das übliche Spiel, man könnte ihn jetzt töten. Und der Ghoul will das auch, aber sein Meister hält ihn auf.
[COLOR=bbcf83]“Nicht doch, Golm, wir brauchen ihn noch“[/COLOR] Sicher. Andererseits…was man bei Asmodis wohl für einen Stein im Brett hätte, wenn man so eine große Nummer des Sinclairteams tötet? Der Chinese bekommt nun auch einen Hut verpasst, der ihn unter die Tarasovs Kontrolle stellt.
Am nächsten Tag fahren John und Milli nach Ascot. Wenn die Wohnung des Geisterjägers gegen schwarzmagische Eindringlinge gesichert ist, wieso kann die Frau dann nicht allein dort bleiben? Sie wird schon nichts anstellen.
Michael Schauer führt dann im letzten Drittel noch eine weitere Figur ein. Irgendeinen Autodieb, der es natürlich ausgerechnet bei Tarasovs Wagen probiert und gekillt wird. Milli hat ihr Handy im Wagen vergessen und rennt nochmal zurück.
[COLOR=bbcf83]Gerade wollte sie ihre Handtasche öffnen, um das Handy darin verschwinden zu lassen, als ihr aus den Augenwinkeln eine Bewegung auffiel.[/COLOR] Wir hatten das untrügliche JS-Bauchgefühl und die treffsicheren JS-Spontangeistesblitze. Fehlte natürlich noch das JS-Timing, in dem am Ende zufällig alles zusammenläuft. Der Ghoul greift sie an, aber sie hat von John die Beretta bekommen und hat zufällig schon auf dem Schießstand geschossen. Also knallt sie die Kreatur ab. Danach ruft sie John an, damit er den Hutmacher erledigen kann. Der hat aber mit den Hutträgerinnen zu tun, die jetzt Amok laufen. John muss den Ursprung des Treibens aufspüren. Na zum Glück weiß Milli wo der ist und kann es ihm sagen.
Um es nochmal spannend zu machen hat eine der manipulierten Hutträgerinnen eine MP dabei und zielt damit auf den Geisterjäger. Aber keine Sorge, ZACK Kreuzformel, und alle Hutträgerinnen sind von dem Einfluss befreit. Es hat ihre Hüte vernichtet, ohne die Frauen selbst zu verletzen. Ein Glück, da gab es auch schon andere Fälle. Bei Florian Hilleberg hätte es jetzt vielleicht viele Tote gegeben und John hätte sich wieder als Mörder gefühlt. Als kleiner Gag war auch die Queen unter den Manipulierten, jetzt ist sie aber wieder fit. Naja. Suko stand leider zu weit entfernt und konnte durch die Kreuzformel nicht befreit werden. Er soll John erschießen, doch Milli kann Tarasov ablenken.
[COLOR=bbcf83]Ich schoss – und landete einen Glückstreffer.[/COLOR] Genau zwischen die Augen. Tarasov geht in Flammen auf, die ihn entweder verzehren oder im letzten Augenblick an einen sicheren Ort bringen. Ein Wiedersehen mit dem Dämon ist also möglich.
Die erste Hälfte des Abenteuers war zwar kein Highlight, für den ersten JS von Michael Schauer kann ich aber auch nicht meckern. Das las sich wie Dark in seinen besten Zeiten. Lockere unterhaltsame Gruselkost, bei der man nicht zu genau nachdenken sollte.
Danach häuften sich gewisse Dinge, die ich eher dem Altmeister in seiner aktuellen Phase zuschreiben würde. Beim gesamten Handlungsschauplatz Ascot hat der Autor ordentlich Zufälle eingebaut, um es sich einfach zu machen. Das war dann nichts mehr für mich.
Außerdem hat mir der ganze Fantasykram um Zorgan, die Skelettheere und andere Welten nicht gefallen. Hätte so 1:1 aus Tony Ballard entnommen sein können. Nichts gegen Fantasy bei JS, aber dann muss er eine gruselige Komponente haben wie Avalon oder Aibon.
Und wieso hat beim ersten Zusammentreffen von John und Tarasov im Laden das Kreuz nicht reagiert? Ich vermutete deshalb erst, er sei ein menschlicher Schwarzmagier. Bei einem Dämon passt das nicht.
Schade, ich hätte nach der ersten Hälfte wohl ein solides Gut vergeben. So aber eher

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Kreuzen) und MITTEL. Für mich eindeutig schlechter als der Band von Alexander Wise, aber um einiges besser als die Drachengeschichte von Marlene Klein.
Kann man lesen und ist sein Geld sicher wert. Andererseits gibt es wirklich gute Stamm-Autoren bei JS, dass ich keinen Grund sehe, jetzt noch mehr mittelmäßige Kandidaten ins Boot zu holen. Ich sehe Michael Schauer beim GK ehrlich gesagt besser aufgehoben. Sorry, spuk69. Da würde ich mir seine Hefte auch kaufen…wenn ich die Zeit zum Lesen hätte.
Original von Isaak S.
Frage 1: Im Sinclair-Kosmos unzulässiges Hinterfragen der Romanheftzufälle.
DIN 666?
Muss ich jetzt alle meine Rezis umschreiben?
