Die Daa’muren Grao, Ira und Saatra wurden lange Zeit in Agartha geparkt. Jetzt geht es endlich wieder auf Reise für sie. Mit dem großen Weltentausch in Afrika haben die den Schrei eines Wandlers vernommen, dem sie nachgehen.
Bei den inzwischen arg vermenschlichten Daa’muren kriselt er leider ziemlich. Grao war mal mit Ira zusammen. Jetzt entwickelt sich da was zu ihrem gemeinsamen Schützling Saatra. Was Grao abstreitet, Ira aber trotzdem eifersüchtig macht. Früher waren die Daa’muren eine bedrohliche Feindrasse. Dann gab es erste zentrale Charaktere, die aber immer noch bestenfalls grau und martialisch waren. Nun ist das zu Daa’muren-GZSZ verkommen? Ich vermisse den Grao der 300er-Romane, bevor er „verweichlicht“ wurde.
Der ausgewachsene Streit zwischen den Daa’muren wird erst durch einen Schneesturm unterbrochen, der ihr Luftschiff erreicht und das Schiff zu einer Bruchlandung zwingt. Wieso nochmal haben sich die Daa’muren in Tibet niedergelassen, wenn sie Echsenwesen keine Kälte vertragen? Die macht ihnen nach den Absturz zusätzlich zu schaffen. Sie verlieren Saatra aus den Augen, treffen aber auf die verirrte Haldbüwchsige Adia aus Afrika, die gerade auf dem Weg nach Agartha war.
Was für ein riesiger Zufall, dass sie durch ihren Luftschiffabsturz nun in der Wildnis jemanden aus dem weit entfernten Afrika treffen, wo gerade der Hauptplot spielt. Zusammen suchen sie nach Saatra, können jedoch nur noch ihre Leiche finden. Puh, damit hätte ich nicht gerechnet. Dann sollte sich dieses Beziehungschaos erledigt haben. Trotzdem Schade, um die unerfahrene junge Daa’murin. Dafür haben sie jetzt die kleine Adia an der Backe, die sie zurück nach Afrika begleiten wollen.
Sie kommen durch ein Dorf, dessen Bewohner von der dunklen Macht aus Afrika übernommen wurden. Wieso ist die schon soweit nach Asian vorgedrungen und wieso gerade in dieser unbedeutenden Ansiedlung von Hütten? Gestreite zwischen Gao und Ira gibt es außerdem weiterhin. Grao sieht wenig Sinn darin, Adia zu babysitten, die vermenschliche Ira ist wesentlich empathischer und selbstloser.
Inzwischen hat die Gruppe Indien erreicht und setzt schließlich nach Afrika über. Die Begegnungen mit Besessenen der dunklen Macht häufen sich. Aber auch die Impulse des Wandlers werden stärker. Sie nähern sich nichtsahnend dem Zentrum des Bösen, dem Victoriasee. Wo die Daa’muren plötzlich eine andere Aura spüren. Die des bösen Streiters.
Zum Finale gibt Adia sich dann als Dienerin der dunklen Macht zu erkennen. Grao und Ira vermuten, dass sie irgendwie während ihrer Reise mit der Dunkelheit infiziert wurde. Der Leser weiß aus eingestreuten Vergangenheitsabschnitten mehr. Die Teenagerin kommt ursprünglich aus der Parallelwelt und reiste gen Norden, um im fortgeschrittenen Agartha die Menschen zu unterwerfen. Leider war das Gebiet von einem früheren Weltentausch betroffen. Und es war auch Adia, die Saatra getötet hat, weil sie sie als Feindin des Streiters erkannte. Das habe ich nicht kommen sehen. Gegen zwei ausgewachsene und kampferprobte Daa’muren sieht sie aber keine Chance und hat sie daher in ihr Territorium nach Afrika gelockt.
Ziemlich aufwändig, zwei Daa’muren den ganzen Weg von Tibet nach Afrika zu locken. Adia hätte ihnen auch einfach im Schlaf die Kehle aufschlitzen können oder so. Oh…es gibt leider keine einzige passende Meuchelgelegenheit während der langen Reise? Natürlich.
Jetzt muss man die Situation noch ganz fix in die gewünschte Richtung bringen. Damit die Daa’muren die ganze Wahrheit erkennen, gibt es einen ungewollten Telepathieimpuls. Dann greift Adia sie offen an und Grao tötet sie in Notwehr. Und jetzt? Jetzt rauscht auf der letzten Seite ein Luftschiff an und landet. Neue Feinde? Nein, es sind Matt und Aruula. Hä? Wie kommen die jetzt hierhe….ENDE. Ok. Dann also im nächsten Heft die Erklärung dazu…hoffentlich.
Junge, ist Ira nervig. Aber nicht Kormak-nervig oder Haaley-nervig. Sie funktioniert als Charakter sehr gut. Ich bin einfach Team Grao. Da wird jeder Leser eine eigene Meinung haben.
Dank der Vergangenheitsabschnitte weiß man ziemlich früh, dass Adia böse ist und aus der Parallelwelt kommt. Sonst hätte ich einige Schocker nicht kommen sehen. Auch hier der Vergleich zu Florian Hilleberg. So schreibt man emotionale Enthüllungen, ohne zu übertreiben. Ok, ein Spitzenlevel an Erzählkunst ist das von Lucy Guth auch nicht, aber solide und für eine Heftromanserie völlig ausreichend.
Das kann ich allgemein zu diesem Reiseroman sagen. Hat Spaß gemacht, als leichte Unterhaltung. GUTe

:baff: :baff: :baff: (6,5 von 10 Kometen). Ich bin darüber hinaus einfach froh, dass Grao wieder mitspielt. Eine meiner Lieblingsfiguren von MX, obwohl er mir nicht mehr so gut gefällt, wie früher.