Wie es sich für einen zweiten Teil eines Zweiteilers gehört, läuft hier einiges zusammen und alles wird auch recht actionreich. Aber auch nicht ZU actionreich, sondern irgendwie … cool. Und blutig.
In der Vergangenheit. In der Gegenwart sind jedenfalls wohl so einige der Spinnenfrau ins Netz gegangen … allen voran Jerome Turpin, Johnny und Cathy.
John Conolly verfällt 1839 immer mehr dem Wahnsinn … bzw. dem wahnsinnigen Geist Richard Pollocks, wie sich herausstellt. Der hatte ein ziemlich krankes Wesen und mit List und Tücke gemordet. Und so ließ er auch in seinem Sinne weitermorden, in dem er sich in den Geist von anderen Menschen einnistete und sie vergiftete, ihnen seinen Willen überstülpte und sie zwang, in seinem Sinne zu morden. Auch John Conolly bleibt davon nicht verschont, merkt aber, was vor sich geht und hält sich zumindest schon mal von seiner Familie fern.
Am Ende ist es Margret, Pollocks Frau, die ihren Gatten bannen will und dafür aber Hilfe braucht.
Ich dachte schon, dass es Conolly selbst ist, der sich quasi umbringen will, um das alles aufhören zu lassen. Aber wie er selbst schon bemerkte, würde Pollock sich dann lediglich einen neuen Körper suchen und weitermachen. Also musste ein anderer Plan her und der hieß Margret.
Trotzdem fand ich gut, dass der Arzt beim Anblick Margrets hinter der fast geschlossenen Mauer noch mal "umkehren" wollte und SIE es ist, die ihm dann aber zu verstehen gibt, dass er weitermachen soll. Natürlich verflucht Richard Pollock John Conolly und seine Nachfahren noch … womit theoretisch der Fluch der Conollys geboren wäre und in Sakuro ne Fortsetzung gefunden hat ...
… aber nur, wenn es sich bei John Conolly tatsächlich um einen Vorfahren von Bill handelt. Somit hätte der ja irische Wurzeln. Und er hatte ja auch Ahnenforschung betrieben … ist nur die Sache, ob sein Vater auch nen Bezug zu John Conolly aufweist. Wenn der 1866 gestorben ist, müsste Edward Conolly ja auch mindestens einen Sohn gehabt haben. Angenommen, Edward hat die Jahrhundertwende noch erlebt, dann könnte sein Sohn Bills Opa gewesen sein … oder so ähnlich …
Wie weit reichte Bills Ahnenforschung genau zurück?

Tja, aber ist es wirklich ein Fluch, speziell für die Conollys? Laut dieser Story wäre es so und würde auch passen. Sakuro hatte ja bei seinem Ableben nicht so wirklich rumgeflucht oder jemanden verflucht. Für Bill und Sheila könnte man die Sache mit Typen prinzipiell sogar eigentlich eher positiv betrachten, denn ohne den Knilch hätten sie sich wohl nie gefunden.
Ich hätte jedenfalls nix dagegen, wenn der "Conolly-Fluch" da herrührt, weil es halt passt und in der Vergangenheit ja nix verändert. Sogar der Titel des Fluchs passt besser, denn würde er auf Sakuro beruhen, könnte man ihn sogar eher als Hopkins-Fluch bezeichnen, weil nicht nur Sheila involviert war, sondern auch ihr Vater dabei um kam. Bill war da, so gesehen, eigentlich nur „nettes Beiwerk".
Die Ereignisse in dem Kloster fand ich echt heftig, zumal erst ja gar nicht so klar war, wer da gewütet hatte. Umso erschreckender, dass die ausführende Hand tatsächlich John gewesen ist. So auch bei Mildred Ellis. Dazu dieser Sadismus mit dem Beine brechen, generell die ganzen Quälereien … Pollock war echt ein Scheusal. Kein Wunder, dass der Teufel persönlich ihn zum Dämon aufsteigen ließ, das Zeug dazu hatte er ja bereits als Mensch.
Cruciata und Doktor Jerome Turpin machen gemeinsame Sache. Cruciata hat den Ruf Pollocks gehört und will ihm die Freiheit zurückgeben. Wer wäre als neues "Gefäß" für den Dämon besser geeignet, als der Nachfahre desjenigen, der ihn einst gebannt hatte, Johnny Conolly?!
Und für den hat sich die Suggesta was ganz besonderes einfallen lassen: sie ködert ihn mit Twilight City, weil sie um seine Beziehung zu Abby Baldwin weiß. Und mit der will sie dem Dämon Pollock auch die Möglichkeit geben, sich Johnnys Körper zu erobern und dessen Geist auszulöschen.
Ein echt fiese Geschichte, irgendwie hat mich Cruciata da enttäuscht. Ich mochte sie eigentlich, aber solche Spielchen … pfui Spinne!! Doch auch wenn sie nicht wirklich böse ist, sie hat definitiv auch böse Züge, sonst würde sie Leute ja nicht beeinflussen, entführen, auffressen, usw.
Und vielleicht macht sie es ja auch deshalb, um einen Weg nach Twilight City offen zu haben … sie muss ja nur einen finden oder eben eine funktionierende Transzendenzsphäre. Sollte es hier mal eng werden, kann sie dann halt ne Zeitlang untertauchen. John und Co müssten ja erstmal von dieser Sphäre erfahren und solange das nicht der Fall ist, könnte sie halt switchen. Nicht ganz uncool.
Auch Jerome Turpin wurde von ihr beeinflusst, damit der den ganzen Rummel überhaupt mitmacht. Wie sonst sollte sie ihm die Story von Twilight City und dem Dead End Asylum unterjubeln, um Johnny für ihre Zwecke zu beeinflussen? Und beeinflussen macht ja doch wesentlich mehr Spaß, als ihn einfach nur Pollock vorzuwerfen. Der war ja auch noch nicht wieder vollends erstarkt, also wars ja schon gewollt, dass Johnny sich ihm quasi durch Abby selbst "hingibt" und keine Schwierigkeiten macht, in dem er sich wehrt oder sowas.
Doch Johnny ist nicht dumm … und lässt sich auch von Sehnsüchten und Liebeleien nicht verschaukeln, bzw. trüben sie nicht seine Sinne. Er merkt, was da läuft, auch wenn er nicht weiß, wer sich in der Abby-Maskerade versteckt und es auf ihn abgesehen hat.
Währenddessen leisten John, Suko, die Conollys und auch Marisa und Emma ganze Arbeit … im Sinne von Nachforschungen, Hinweisen nachgehen, suchen, finden und Visionen.
Es dauert, bis sie das Puzzle einigermaßen zusammen haben und auch, wenn noch ein paar letzte Teile fehlen, so können sie das Bild schon langsam erkennen … und machen sich auf zum Conolly unterstützten Krankenhaus.
Cool fand ich da mal wieder, dass sie sich aufgeteilt haben. Bill und Suko schnappen sich Turpin, den sie so richtig schön in die Mangel nehmen, während John und Sheila es mit dem Altbau, bzw. der Kapelle versuchen. Da hängen sich dann auch Marisa und Emma an sie ran.
Während in der Vergangenheit bei John Conollys Flucht immer mehr Ratten auftauchen, machen die vielen Ratten in Cruciatas Futterkammer auch langsam Sinn. Zumal Cathy sich dann auch in jene Kammer flüchtet, in der Richard Pollock mittels Margret gebannt wurde.
Als John und Sheila Cruciatas Wohnzimmer finden, stoßen auch Emma und Marisa wieder zu ihnen. Immerhin geht’s ja um Emmas Schwester.
Sheila hat von John auch ne Knarre gekriegt und nachdem Cruciata auf der Bildfläche erscheint, macht sie von der auch Gebrauch. Dann sind da allerdings noch die Ratten, nachdem die Spinnenfrau die Biege macht. Nachdem sie Cathy gefunden haben, gehen die kleinen Biester auf Angriff und beißen die Anwesenden um die Wette.
Erst als parallel Bill und Suko mit Turpins "Hilfe" Johnny finden und gemeinsam Pollock platt machen, kommen auch die Ratten wieder zur Besinnung und hauen ab, sodass alle dort unten zusammenfinden können. Und jeder von ihnen hat sich ein paar Blessuren geholt, also braucht auch keiner dem anderen was vorzujammern
Schön fand ich für mich, dass Johnny sich entschieden hat, wirklich Johnny, bzw. John Conolly zu sein und nicht Wynn Blakeston. Auch wenn die Dark Land Storys an sich cool waren, der Umstand, wie es dazu kam, hat sich bei mir wohl so sehr eingebrannt, um noch immer einen üblen Beigeschmack zu hervorzurufen. Deshalb hab ich innerlich gejubelt, als er Cathy quasi durch die Blume sagt, dass SIE seine Freundin ist … weil Wynn Blakeston Geschichte ist.
Der Epilog war dann noch mal doppelt cool … Cruciata konnte entkommen und traf dann auch noch auf die von Lilith, bzw. Barbelo/Ennoia beeinflusste Marylin!
"Lilith's Leutz" entwickelen sich langsam zu meinem Lieblingsgrüppchen
Es sein denn, Matthias holt sich auch noch coole Leute dazu, denn den find ich auch ziemlich genial … als Gegner natürlich
Für mich stand dieser Roman dem ersten Teil jedenfalls in nichts nach und bekommt daher ebenfalls ein
top. Ich könnte jetzt noch eingestehen, dass es wohl auch an den mitwirkenden Figuren lag, die, zumindest teilweise, viiieeel zu selten vorkommen (zumindest in dieser Konstellation, was auch das "Pairing" Suko/Bill und John/Sheila beinhaltet, wie auch Marisa, Emma und Cathy)

, aber tatsächlich hat mir hier auch der Fokus sehr gefallen, der ja eindeutig auf den Vergangenheitspassagen lag. Die waren sehr eindrücklich geschildert, was mich auch noch eben zur Ich-Form John Conollys abschweifen lässt. Die fand ich hier total gut und auch nützlich. Sie hat mir den Arzt John Conolly noch näher gebracht und seine Erlebnisse wurden für mich durch diese nahe Erzählweise noch einen Ticken dramatischer, spannender, fesselnder und mitreißender … ja sogar auch persönlicher.
Nach dem Lesen dieses Zweiteilers hab ich glatt über eine halbe Stunde gebraucht, um wieder komplett aus der Story rauszukommen. Und dieser Umstand macht für mich, zuzüglich zum ersten Eindruck unmittelbar nach dem Lesen, das Gesamtfeeling aus.
Und das war schlichtweg hervorragend, anders kann ichs nicht beschreiben
Eine Frage blieb aber trotzdem: wieso sagte Mildred Ellis, dass Margaret erst nach Pollocks Selbstmord da ankam … wo Margaret Anne Talbot doch erklärte, dass sie freiwillig mitgegangen wäre, um sicherzustellen, dass er nicht mehr entkommt … ?! Oder hab ich das falsch verstanden und sie war doch nicht Pollocks Frau?
Das
Cover war cool, auch wenn ich mir Cruciata irgendwie doch noch anders vorstelle … aber genau beschreiben könnte ich sie nicht. Daher passt das Bild schon perfekt, denn genau so wird sie ja im Roman eigentlich auch beschrieben …

:thumbup:
Bei den
Briefen aus der Gruft gibt’s diesmal einen Werkstattbericht, den ich aber erst NACHHER gelesen hab (ich hatte mir nen Roman schon mal etwas "versaut", weil ich die Mitte wieder zuerst aufgeschlagen hab^^). Aber auch im Nachhinein war der Bericht sehr interessant und die Zufallssache fand ich ausgesprochen cool! Die Überlegungen zu Edward Conolly hatte ich ja ebenfalls schon angestellt, aber die Neugier, wie die Story weitergeht, hat mich dann davon abgehalten, da noch weiter rumzusuchen. Das hat mir der Autor dann netterweise abgenommen

Ich bin gespannt, ob die Conollys dann doch noch irgendwann dahinterkommen, dass sie möglicherweise ganz entfernt mit Jane verwandt sind

Aber sind wir im Grunde nicht alle miteinander verwandt?! … wenn wir nur weit genug zurückgehen beim Nachforschen…
