Mhh. Eine Frau die versehentlich lebendig begraben wird. Irgendwie paralysiert, aber sie kann noch klar denken und bekommt alles mit. Kein schöner Gedanke, aber eigentlich unmöglich. Selbst wenn die Ärzte auf den Scheintod hereinfallen, spätestens bei der „Leichen“präparation wäre Schluss für Maddie. Ok, ich bin zu kleinlich für einen Schauerroman.
Doch irgendetwas greift ein und hilft ihr mit neuen Kräften ausgestattet aus dem Sarg, bevor ein Friedhofsarbeiter das Grab zuschütten kann. Der Mann staunt nicht schlecht und ruft einen Freund an, um sich mit ihm zu treffen. Maddie ist inzwischen abgehauen, taucht dann aber nochmal auf, um sich den beiden zu zeigen. Sie nähert sich und berührt beide, was sie geschehen lassen. Dann bestätigt Maddie ihnen, dass sie gute Menschen sind. Denn
[COLOR=bbcf83]“Du musst sagen, dass ein Engel unterwegs ist, der das Böse hasst und das Gute will ...“[/COLOR] Das klingt gar nicht mal so gefährlich, wenn ihr neuer Moralkodex nicht zu engmaschig ausgelegt ist. Eine dunkle Seite hat ja jeder irgendwie.
Andernorts wurde eine junge Frau betäubt und liegt jetzt gefesselt in einem dunklen Keller auf einer dreckigen Matratze, wo sie von Ganoven vergewaltigt werden soll. Eine altbackende Klischeeszene, die ich fix überfliege. Auch wegen den üblichen Dialogen. Ich weiß doch sowieso, dass jetzt gleich die rettende Maggie für ein wenig Action auftauchen wird.
[COLOR=bbcf83]“Ich habe nichts Großartiges mit dir vor. Ich freue mich, dass es dir wieder gut geht, und halte demnächst in der Nacht die Augen offen.“[/COLOR]
So weit, so vorherhsehbar. Bill gönnt sich gerade ein Frühstück und liest die Zeitung. Kennen diese „Internet-Freaks“ laut Dark gar nicht mehr. Schlimm, diese irren Internetnutzer. Dabei stößt er auf einen Zeitungsartikel über eine Lilian, die von einem Engel vor Vergewaltigern gerettet wurde. Er lädt gleich mal John zu Luigi ein, um mit ihm über diese Sache zu sprechen.
Maggie nimmt mental wieder Kontakt mit Lilian auf, denn die Vergewaltiger gehörten zu einer Bande, die jetzt hinter der armen Frau her sein wird. Aber sie hat jetzt ja ihren persönlichen Schutzengel. Andererseits ist es nicht gerade sehr engelhaft, Lilian als Köder zu benutzen.
[COLOR=bbcf83]“Aber woher weiß er denn, wo ich wohne?“ Da lächelte Maddie. „Ich hab es ihm zukommen lassen. Praktisch eingeflüstert, und ich denke, dass er in diesen Augenblicken schon auf dem Weg hierher ist.“[/COLOR] Also tauchen wenig später drei der üblichen Messer-Gauner auf, um mit Lilian abzurechnen. Was garantiert prima und ohne Störung funktionieren wird. Auf Lilians Bitten hin tötet Maggie sogar nur einen der Männer und lässt die anderen beiden mit einem Schock davonkommen.
Durch Recherche hat Bill herausgefunden, wo Lilian wohnt bzw eine Gartenlaube besitzt. Wie gut, dass die Tür offen steht. Sie entdecken die Leiche des einen Vergewaltigers und werden von Lilian überrascht, die weiß, wer John ist. Immerhin. Die Höllenseite bekommt es nie hin, ihre Lakaien vor dem Sohn des Lichts und seinem Kreuz zu warnen. Es folgt ein kurzer Plausch mit Maddie. Das Kreuz reagiert nicht, man lässt sie laufen. Obwohl sie ankündigt, diese Nacht wieder zu morden.
[COLOR=bbcf83]„Persönliche Rache ist ebenfalls ein Verbrechen“, sagte ich. „Stimmt. Aber wenn dies durch einen Engel oder ein engelhaftes Wesen geschieht, könnte man dies relativieren.“[/COLOR] Während die beiden Geisterjäger sich nun noch ein wenig mit Lilian unterhalten, spürt die Frau, dass ihr Schutzengel in der Patsche sitzt. Maddie erscheint wieder.
[COLOR=bbcf83]Jemand hatte sich furchtbar an ihr gerächt. An dem Menschen, nicht an den Engel. Es war deutlich zu sehen, dass sie den Kopf zur Seite gedreht hatte. Und zwar nach links und so stark, wie es ein Mensch allein nie schaffen konnte.[/COLOR] Matthias! Maddie lebt zum Glück noch und dank dem Kreuz hilft ihr die Kraft der vier Erzengel wieder auf die Beine. Außerdem erscheint der Engel, der der scheintoten Maggie seine Kraft gegeben hatte und nimmt sie mit sich.
[COLOR=bbcf83]Beide glitten in die Höhe, und es kam mir vor wie eine besondere Himmelfahrt.[/COLOR] Beendet ist der Fall damit aber noch nicht.
Man lässt die Leiche abholen (ich hatte schon befürchtet, das lässt der Altmeister unter den Tisch fallen) und fährt dann erstmal weg. Auf dem Weg steht plötzlich Maddie auf der Fahrbahn. Zeit für einen weiteren Schnack mit ihr. „Wie ein Waschweib“, meint der Polizist, der den Geisterjäger gerade herumkutschiert. Stimmt, können wir zum Ende wenigstens noch ein klein wenig Spannung haben? Also übernimmt Matthias den Polizisten und lässt ihn auf John und Maddie zurasen.
[COLOR=bbcf83]Wir standen fast an auf der Stelle, und es war klar, dass uns Morris erwischen würde. Er war da – und raste vorbei.[/COLOR] Denn in dem Augenblick werden sie von Maggies Engel in eine andere Dimension transportiert. Da sollten sie eigentlich sicher sein, oder? Leider kann Matthias irgendwie selbstständig diese Welt betreten, damit zum Finale noch was passiert. Und damit meine ich die üblichen Dark-Dialoge zwischen John und seinem Erzfeind. Als es gefährlich wird: Kreuz, Rückzug, ENDE.
Zugegeben, viel passiert hier nicht. Ein paar Vergewaltiger werden gerichtet, ein Polizist wird übernommen. Matthias kommt am Ende noch einmal knapp mit dem Leben davon. Maddie überlebt den Fall…und wird jetzt weiter „böse Menschen“ umbringen? Aber weil sie und John sich angefreundet haben, denkt der nicht einmal darüber nach. Oder hat der Engel sie für immer verlassen? Vernichtet wurde er jedenfalls nicht.
Immerhin ist es kein Monster der Woche, das nach Schema F durch Zufälle gejagt und dann vernichtet wird. Der Roman ist ruhiger, aber auch wesentlich logischer als zum Beispiel die 2231 mit den angeblich bösen Telekinetinnen. Die üblichen Dialoge muss man natürlich mitnehmen.
Als schlecht würde ich das Abenteuer gar nicht mal bewerten, eher schwach. Wie die aktuelle Dark-Phase. Deshalb auch ganz durchschnittliche

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Kreuze) und ein MITTEL.