Der neue Plot in Afrika ist spannend genug und hält die Helden auf Zack. Aber für Florian Hilleberg muss es zurück auf altes Terrain gehen.
Kormaks Scharade läuft seit mehreren Monaten perfekt. Trotzdem will er Vasraa jetzt ausschalten, bevor sie vielleicht doch etwas mitbekommt. Dafür organisiert er sich erstmal eine Gangsterbande, wie er es so gern tut. Außerdem baut er seine Macht weiter aus, biedert sich beim Weltenrat und der Oase der Tausend als Verbündeter an. Dazu schickt er Vasraa auf gefährliche Missionen und lässt diese von seinen Gangstern fürs Grobe sabotieren. Hoffentlich geht sie dabei drauf. Was viel zu unspektakulär wäre, natürlich überlebt sie alles.
Matt und Aruula haben keine Wahl, als den Krisenherd in Afrika zu verlassen und dorthin zurück zu fliegen, wo sie den Tachyonenfresser als letztes gesehen haben. Im Fort Knox, bevor sie ihn in seine Transportkapsel geladen haben. Spielt Kormak ein falsches Spiel? Ist er doch der böse Kormak aus ihrer Welt? Matt geht die Möglichkeiten durch und glaubt nicht daran. Das wäre zu unrealistisch. Dazu hätte er die Explosion in Schottland überleben müssen, wahnsinnig schnell über den Ozean nach Amerika reisen müssen…dazu unbemerkt ins Fort eindringen, seinen Doppelgänger unbemerkt ausschalten und über Monate hinweg seine Rolle annehmen, ohne dass seine Vertrauten misstrauisch werden. Nee, das ist Blödsinn. Da stimme ich dem Serienhelden zu, das ist Unsinn, den man nur in trashigen Groschenheften liest.
Tatsächlich hat Kormak den Tachyonenfresser bei sich. Und die Nachforschungen von Matt und Aruula sind für ihn die perfekte Gelegenheit, Vasraa anzuschwärzen. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Vielleicht killt die in die Enge getriebene Vasraa sogar seine beiden Erzfeinde. Dafür muss der Plan natürlich erstmal aufgehen und die Helden müssen den Köder schlucken. Aber der Leser weiß ja inzwischen, dass Kormak alles gelingt, weil er der Oberüberbösefiesling ist.
So spielt Kormak über Funk gezielt beide Seiten gegeneinander aus. Er instruiert die Helden, wo sie Vasraa finden können und warnt danach Vasraa, dass Matt und Aruula ihr ans Leder wollen. Und ganz wichtig: Kommunikation ist fehlgeschlagen. Ja nicht miteinander reden, hier hilft nur noch Waffengewalt. Wieder wird niemand misstrauisch, alle vertrauen Kormak. Jaja.
Im letzten Heftdrittel kommt es zur Konfrontation. Es ist also mehr als ein bloßes Finale, es sind noch einige Seiten übrig. Spannung hat sich bei mir keine aufgebaut, aber ich freue mich schon, wenn es in Afrika weiter geht.
Kormak kommt selbst noch in einem Kampfhubschrauber angeflogen, um die Situation weiter zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Eine Jagd auf Vasraa beginnt, an deren Ende es sie erwischt hat. In Fort Knox bemitleiden alle den armen Kormak. Vasraa war nicht nur eine loyale Soldatin gewesen, sondern auch seine Partnerin. Muss schlimm für ihn sein, dass ein so wichtiger Mensch in seinem Leben plötzlich durchdrehte. Für die Helden geht es zurück nach Afrika. Ohne den Tachyonenfresser, der wurde von Vasraa mit einer Explosion zerfetzt.
Es mag den kundigen Hilleberg-Leser nicht überraschen, das Vasraa überlebt hat und nun ihre Rache an Kormak plant. Und der Tachyonenfresser existiert natürlich auch noch.
Ein typischer Hilleberg-Actionthriller. Bei den anderen Autoren geht in diesem Zyklus tatsächlich wie versprochen Back to The Postapokalypse-Abenteuer Roots. Nicht so bei Florian Hilleberg. Da fliegen Kampfhubschrauber, Automatikgewehre ballern wild umher, Raketenwerfer werden abgefeuert und Sprengladungen explodieren. Es ist der übliche Nervenkitzel, aber hat das Seele? Ist das MX oder könnte das auch ein 90er-Militärthriller von Tom Clancy sein?
Meine Meinung kennt ihr. Gerade weil der neue düstere Unterzyklus so vielversprechend ist, nervt mich dieser Stilbruch. Aber Florian Hilleberg macht halt sein Action-Ding und lässt sich keine Restriktionen aufbinden.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen) und ein SCHLECHT. Im nächsten Roman spielt die Musik zwar wieder von Afrika, aber es ist auch ein Hilleberg, mal schauen.