Dieser JS beginnt da, wo andere aufhören. John stellt den Gegner der Woche. Eine telekinetisch begabte Frau, auch durch Wände und Fußböden hindurch. Das klingt gefährlich. Was sie so gefährlich macht, weiß ich nicht. Es gab da nur einen „unheimlichen Vorgang“. Schließlich stellt sie ihn zur Rede und fordert ihn durchaus nachvollziehbar dazu auf, ihr Hausboot zu verlassen. Nach einem Dark-Dialog und grausigen Hobbypsychologieversuch von John reicht es ihr und sie zieht ihm die Beine unter dem Körper weg. Lydia Waldo hält ihn für einen Einbrecher und auch das kann ich verstehen. John bedroht sie dann wegen ihrem fiesen Trick mit der Beretta.
[COLOR=bbcf83]“Sie stehen auf der Gegenseite.“[/COLOR] Dass sie ihre Kräfte trotz des Kreuzes an ihm anwenden kann, müsste doch eigentlich zeigen, dass sie gerade nicht mit der Hölle im Bund ist. Lydia lässt einige Messer in der Luft schweben und droht John. Sie schleudert eines auf ihn und John…keine Ahnung.
[COLOR=bbcf83]Da raste es auf mich zu. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Stocksteif blieb ich stehen und erwartete den Einschlag der Klinge.[/COLOR] Wäre Lydia eine echte Killerin, dann wäre der Geisterjäger jetzt tot. Aber sie lässt die Klinge vor seinem Gesicht verharren. Damit endlich mal was passiert, zeigt John ihr das Kreuz und sie ist davon so schockiert, dass sie irgendwie in ihre eigenen Messer hineintorkelt.
[COLOR=bbcf83]Es gab kein Entkommen mehr für sie. Mit ihrem blutigen Gesicht stürzte sie dem Boden entgegen und fiel auf die Knie. Es war ihr Ende.[/COLOR]
Puh. Was für eine blödsinnige Plotentwicklung, das ist mal ein echtes Lowlight. Dazu die schlimmen Dialoge. Und dass Lydia böse ist nehme ich Dark nicht ab, dann hätte sie von Anfang an ganz anders reagiert. Dabei ist die Idee gut, den paranormal begabten Menschen gleich bei einem Semifinale im ersten Viertel zu töten und daraus dann den eigentlichen Fall zu machen. Tanner hat John erst auf die Telekinetin gebracht und er erinnert sich nun daran, dass sie mit ihren Kräften aufgetreten ist.
[COLOR=bbcf83]“In einer Szenekneipe, die sich Hexenkessel nennt.“[/COLOR]
Weiter geht es aber in einem „Kaff an der Küste“, wo die Zauberin Urania Waldo eine Show für Kinder aufführt. Sie lässt bunte Bälle schweben, toll. Durch einen Impuls spürt sie, dass ihre Schwester soeben gestorben ist. Gerade war sie noch mit ihrer harmlosen Zaubershow unterwegs, um Kinder glücklich zu machen. Jetzt hofft sie darauf,
[COLOR=bbcf83]dass sie selbst der Teufel nicht im Stich ließ ..[/COLOR] Die grausige Plotentwicklung geht weiter.
Für John ist der Fall eigentlich erledigt, aber
[COLOR=bbcf83]“Das Gefühl lässt mich nicht los, dass noch was nachkommt.“[/COLOR] Also forscht er weiter nach. Eine Lydia Waldo kann er im Internet nicht finden, dafür aber eine Urania Waldo. Sicher! Da ist er direkt auf der richtigen Spur und wie der Zufall es so will erhält er kurz darauf den obligatorischen Drohanruf der Gegenseite. Weil dem Serienhelden nichts passieren darf, lässt Uriana einen wildfremden Mann vor Johns Fenster schweben und in die Tiefe stürzen. Das hilft ihr bei ihrer Rache total weiter!
Die zweite Hälfte des Romans werde ich jetzt schneller durchackern, solange es keine interessanten Szenen gibt. So ist John erstmal allein mit seinen Gedanken und wartet darauf, dass seine Gegnerin aktiv wird. Dann taucht Urania in Johns Wohnung auf, teleportieren kann sie sich scheinbar auch oder in der Wand eine Projektion von sich entstehen lassen. Keine Ahnung, der Altmeister beschreibt halt gern irgendwas und der Leser darf dann rätseln, was das konkret bedeutet. Sie lässt einen Fernseher im Wohnzimmer schweben und wirft ihn auf den Geisterjäger. Doch der weicht aus. Suko betritt einem Bauchgefühl folgend Johns Wohnung und kann ihn nun unterstützen. Er schießt auf ihr Abbild in der Wand und sie verschwindet.
[COLOR=bbcf83]“Anscheinend hat sie doch Muffe bekommen, sonst hätte sie weiterhin mitgemischt.“[/COLOR] Na das war aber mal ein total spannender Angriff. Danach verlässt Suko die Wohnung wieder und John geht schlafen. Jetzt könnte die Telekinetin ihre Chance nutzen, aber wie alle Dark-Gegenspieler ist auch sie eine lahme Socke. Interessiert den Leser auch nicht. Der wartet schon gespannt auf seine Essensszene. Also erstmal Frühstück bei Suko und Shao.
Auf dem Weg ins Büro meldet sich Urania wieder. Sie stehen eh im Stau, also steigt Suko aus und sucht sie, während John im Wagen bleibt. Jason Dark muss für Suko noch einen Nazischläger mit Hakenkreuz-Lederjacke einbauen, der kurz zurechtgestutzt wird. Aha. Dann entdeckt er Urania, die gerade einen Vespafahrer mit seinem Motorroller in der Luft schweben lässt, statt John direkt anzugreifen. Danach flieht sie in ein Haus, wo Suko sie zur Rede stellt. Es klingt nun nicht mehr danach, als würde sie Rache für ihre Schwester wollen.
[COLOR=bbcf83]“Meine Aufgabe wird größer sein. Das kann ich dir versprechen. Außer dir gibt es noch jemanden, der vielen ein Dorn im Auge ist.“[/COLOR] Vielleicht hat der Altmeister das schon wieder vergessen und sie ist nur eine 0815-Killerin für die Hölle. Nun taucht auch nochmal der Nazi auf, der immer noch nicht genug hat. Urania schleudert ihn davon. Er wird beim Aufprall bewusstlos. Und dann katapultiert sie seinen schlaffen Körper gegen Suko. Auf eine traurige Art ist das sehr Slapstick-Lachhaft. Hat sie nichts Besseres mit ihren Kräften drauf? Suko weicht ein paar mal aus und nutzt dann den Stab des Buddha. Nicht um sie fix in den Polizeigriff zu nehmen oder anders zu überwältigen. Als die 5 Sekunden um sind, tritt er sie einfach die Treppe hinunter, wo sie dann aus dem Haus rennt. Und im Heftromantiming mit John zusammenprallt, der es gerade betreten will. Wegen Bauchgefühl. Der Geisterjäger reagiert auch nicht besser als Suko und ist so verdutzt, dass er sie entkommen lässt.
[COLOR=bbcf83]"Dann geht die ganze Suche von vorn los."[/COLOR] Irgendwie muss man die restlichen 10 Seiten ja füllen. Da man ihre Spur jetzt komplett neu aufnehmen muss, meldet sich einfach Tanner. Der hat herausgefunden, wo sie als Kinderbespaßerin auftritt. Oder auftrat. Sie hat ja ihre Zelte abgebrochen, um John in London für den Tod ihrer Schwester zur Rechenschaft zu ziehen. Es sei denn, der Autor ignoriert das und sie macht nach ihrem fehlgeschlagenen Racheversuch einfach als Zauberin weiter, als wäre nichts gewesen.
Ich mache es kurz. John und Suko verstecken sich in der Kapelle, wo Urania als nächstes auftritt. Plötzlich nicht mehr für Kinder und nicht mehr friedlich. Sie spielt mit einem Freiwilligen ihr grausames Spielchen.
[COLOR=bbcf83]Diese Zauberin war eine mörderische Akteurin, die kein Pardon kannte und alles einsetzte, was für sie gut war.[/COLOR] Die Figurenzeichnungen sind dieses Mal wirklich gar nicht gegeben. John und Suko schreiten ein. Der Geisterjäger drückt ihr die Beretta gegen den Rücken, doch sie lässt ihn schweben. Eigentlich sollte ihn das Kreuz davor schützen, wenn sie wirklich der Hölle dient. Das aktiviert sich jetzt auch von selbst und zwar mit all seiner Kraft. Bei so einer Gegnerin müssen die Erzengel eigentlich nicht aktiv werden, aber nun gut.
[COLOR=bbcf83]Vier Strahlen lösten sich und huschten auf das Ziel zu. Ich musste nichts mehr tun, und so konnte ich zusehen, wie die vier Strahlen ihr Ziel trafen.[/COLOR] Sie verbrennt. Ende.
Was diesen Dark auszeichnet sind die unsinnigen Gegnerinnen. Die eigentlich keine sind, aber von Dark dazu gemacht werden. Lydia ist entsprechend angepisst, dass plötzlich ein Fremder in ihrem Hausboot steht und sie mit einer Waffe bedroht. Dann stolpert sie vom Kreuz geblendet selbst in ihre schwebenden Messer. Eins hatte sie ja zuvor auf John geworfen, aber bewusst gestoppt. Könnte man auch als Warnung sehen. Für mich keine Killerin. Ihre Schwester Urania ist erst eine harmlose Zauberin in einer Kindershow, die dann vom Rachedurst besessen ist und am Ende zur generischen Höllendienerin verkommt. Was für ein Bullshit.
Über manche sich ewig ziehenden Gespräche kann ich auch nur die Augen verdrehen. Zum Beispiel am Anfang im Hausboot. Lydias Fähigkeiten, wie John das Hausboot gefunden hat, was John jetzt von ihr will und mit ihr vor hat. Als würden zwei Goldfische im Glas schwimmen und nach jeder Umdrehung alles vergessen haben.
Die Idee des abrupten Einstieges ist sehr nett. Danach geht es abwärts. Wenn man die Logik ignoriert ist es trotzdem ein durchschnittlicher Dark. Da ich es in meiner letzten Rezi angesprochen habe. Ich verdrehe zwar innerlich ständig die Augen und stöhne innerlich genervt auf. Aber so aggro wie Hilleberg macht Dark mich trotz allem nicht.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) und dieses mal noch eine SCHLECHTe Wertung. Weil ich den Schwestern die Rolle des Bösewichts einfach nicht abnehme.
PS. An der Leserbrieffront schaut es wohl auch nicht so toll aus. Dieses mal gibt es ein Leserportrait, nicht einmal eine Leserkurzgeschichte. Wahnsinnig interessant.
edit: Ach. Sorry, Azrael.

Ich habe das gar nicht gelesen, weil es mich nicht interessiert. Nimm es mir bitte nicht übel...Deine Lesergeschichte kann ich gern nochmal nachlesen und kommentieren. Dafür gibt es ja hier neuerdings Threads. Und ih kann dir eines noch versprechen. Wenn du einen richtigen Roman beisteuern solltest, werde ich dein Autorenportrait dann lesen.