Es ging gleich spannend los, als Geburtstagskind Edwin Thornton erschossen wird und der Killer entkommt.
Thornton war ein hohes Tier im Innenministerium und Tanner wendet sich an John.
Von einem der Leibwächter Thorntons, die bei dem Angriff umkamen, gab es noch die Info, dass es sich bei dem Schützen um einen Vampir handeln sollte.
Dann meldet sich Justin Cavallo und macht John auf ein vampirisches Problem namens Wodin aufmerksam, der nicht nur Leute aussaugt, sondern auch abknallt.
John braucht nur eins und eins zusammenzählen, denn der Typ ist auch für Edwin Thorntons Tod verantwortlich.
Justine jagt ihn und wollte John nur unterrichten, dass er sich raushalten und ihn ihr überlassen soll.
Wodin ist eine Art Auftragskiller, ein Problemlöser und meiner Meinung nach trifft er damit gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Er kann sich sattlutschen, wenn er seine "Aufträge" beißt, er erschießt sie, wenn grad keinen Hunger hat und kassiert … und sollte ihn jemand angreifen, um das potenzielle Opfer zu beschützen oder zu retten, dann hat er nicht viel zu befürchten.
Den klangvollen Titel "irre" hat er sicher bekommen, weil er seine Opfer eben nicht nur beißt und aussaugt, sondern auch erschießt. Und irre ist ja ne beschreibende Bezeichnung für alle mögliche … u.a. eben auch für unglaubliches. Das ist es ja hier auch in gewisser Weise, denn Wodin hätte es vom Prinzip her ja gar nicht nötig, sich mit Schusswaffen abzugeben.
Zudem hat Justine John ja schon darüber aufgeklärt, dass Wodin irre ist und in eine Klapsmühle gehören würde …
Wodin erledigt also Aufträge und saugt sich so durch, was der Cavallo nicht gefällt und deshalb räumt sie auf dem Weg, ihn zu vernichten, hinter ihm auf. Außerdem soll er sich einen Namen als Dompteur gemacht haben.
John kann erstmal nix machen, solange die Cavallo ihn nicht wirklich ins Boot holt.
Schließlich meldet sie sich doch bei ihm, weil Wodin wohl nach London will.
Der Vampir versteckt sich in einem Tigergehege im Zoo. Okay, als Dompteur wäre es sogar logisch. In Tigergehegen ist der Publikumsverkehr für gewöhnlich eher nicht so hoch und er wird ja von "Berufswegen" mit den Großatzen fertig. Dazu kommt wahrscheinlich noch die vampirische Eigenschaft, Lebewesen unter ihren Bann zu stellen. Bei den Tigern ist vielleicht beides mit eingeflossen.
Da Justine erzählt hat, der Typ käme aus dem Osten, wird Karina Grischin in John und Sukos Gespräch einbezogen. Sehr schön war hier die Erwähnung und der Bezug auf die vorangegangenen Geschehnisse, weswegen Karina erstmal außer Reichweite ist.
Tanner hat schließlich einen entscheidenden Tipp, weil Wodin nicht weit vom Zoo gesehen wurde.
Sie überlegen, ob die Russen die Auftraggeber sein könnten … sogar das würde in die aktuellen Geschehnisse passen, weil Mafiosi Beauchart ja erst kürzlich dazu genötigt wurde, Immobilien an die Russen zu verkaufen.
Die Idee, dass Wodin sich wegen seines Berufs als Dompteur in einem Zirkus verstecken könnte, fand ich gut. John und Suko recherchieren das auch, finden allerdings nichts. Die Cavallo meldet sich und schlägt dann den Zoo vor, in dem man als Dompteur ebenfalls Nutzen von seinen Kenntnissen haben könnte.
Als Justine ihn im Zoo aufspürt, ruft sie John und Suko herbei.
Dort kommt es dann auch zum Endkampf, bei dem auch die beiden von Wodin beeinflussten Tiger dahingerafft werden.
Aber John und Suko knallen den ersten Tiger nicht "einfach so" ab und es tut ihnen auch leid um ihn.
Das Üble an der Sache ist ja, dass der Tiger sie töten soll und um ihn vielleicht von Wodins Einfluss zu befreien, müssten sie zuerst den Vampir erwischen. Das funktioniert aber nicht, weil Tiger sie ja angreifen würde, sobald sie sich wegbewegen.
Beim zweiten Tiger sieht es etwas anders aus. Während John Wodin vernichtet, erlöst Suko das Tier, weil er sich beim Fluchtversuch mit seinem vampirischen Herrn verletzt hat.
Justine Cavallo macht sich dann schlichtweg vom Acker, weil Wodin aus dem Weg ist.
Mir hat der Roman ganz gut gefallen und ich fühlte mich auch
gut unterhalten.
Die Bezeichnung "irre" für diesen Vampir fand ich ok. Mutet ja schon ein wenig irre an, wenn ein Blutsauger nicht unbedingt seiner normale Fähigkeit als Tötungsmittel einsetzt, sondern lieber auf Knarren für seine Aufträge setzt. Damit erregt er ja zuweilen mehr Aufmerksamkeit, einfach weil es lauter und auffälliger. Irgendwie hatte das was, dass der Typ so drauf war .. ein bisschen irre eben

:thumbup:
Das
Cover passte natürlich wie die Faust aufs Auge, auch wenn der Vampir darauf gruseliger aussieht, als ich ihn mir vorgestellt habe. Aber auch für dieses Bild passte das Attribut, das man Wodin verpasst hat: irre. Bei seinen Gesichtszügen könnte man nämlich durchaus vom "irren Blick" sprechen
Auf der
LKS präsentiert JD die Kurzgeschichte "Lisa" von Michael Blihall.
Ich war schon sehr gespannt drauf … und wurde nicht enttäuscht.
Nachdem es anfänglich etwas "holperte", da sich sehr kurz hintereinander "sein Kopf" doppelte, ging es geschmeidig, spannend und auch regelrecht beeindruckend weiter.
Frank und seine Frau Lisa haben nach ner Party einen Autounfall. Während Frank mit seinem Airbag Glück hatte, war das bei Lisa nicht der Fall.
Franks Gedankengänge und Handlungen waren sehr schön detailliert und auch bestens nachzuvollziehen, auch wenn er mir echt unsympathisch wurde, als er seine Schuld am Unfall vertuschen wollte. Das Wohlbefinden seiner Frau sollte ihm doch da vorgehen … doch was macht der Kerl? Er schleppt sie nach Hause, packt sie einfach ins Bett und wenns nach ner Mütze Schlaf nicht besser ist, würde er sie ins Krankenhaus bringen. Und was ist mit Söhnchen Tobias, der ja auch noch irgendwo stecken muss??
Alsooo … trotz Alkoholpegel hatte er noch an seinen Sohnemann gedacht und auch registriert, wie Lisa aussah … und bei der Menge an Blut, der Wunde und der Sorge um ihr Überleben, usw., sowie des wohl direkt aufgetretenen Unfallschocks hätte er nicht nur schlagartig nüchtern sein müssen, sondern auch entsprechend handeln!
Und da wären wir auch bei der unheimlichen Seite angekommen.
Lisa.
Als beschrieben wurde, was mit ihr passiert ist, so ohne Airbag, wie sie aussieht, da hatte ich ja gleich schon ein ungutes Gefühl. Die Beschreibung, dass Lisas Gesicht nur noch wie eine einzige fleischige Wunde aussah und sie trotzdem noch mit ihm sprechen, sogar mit seiner Hilfe stehen konnte, war mir klar, auch auf Grund des Titels, dass da mit ihr irgendwas Seltsames vorgehen musste.
Was dann aber wirklich geschehen ist, damit habe ich partout nicht gerechnet … und es hat mir noch während des Lesens tatsächlich eine Gänsehaut über den Rücken gejagt! Treffer versenkt, würde ich sagen. Ein absolut gelungener und
sehr guter "Clou" ….

:thumbup: