Original von Dämonengeist
(Allerdings fürchte ich, dass mir das beim Gleichgewicht mit diesem Roman nicht gelingen wird. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

)
Sei froh. Ich glaube meine Zeitprobleme haben die Sache "gerettet".
Da lässt sich der Polizist Paul Stevenson mit einer Vampirin ein und als er verschwunden ist wendet sich seine Frau Linda an Chief Inspector Tanner. Der ist zwar nicht Pauls Chef und hat nichts mit seiner Abteilung zu tun, aber sie haben sich mal auf einer Party unterhalten. Komischer Gedankengang, aber gut. Tanner hat ein offenes Ohr für Linda, deren Mann ihr mal betrunken beichtete, dass sein angeblich verstorbener Bruder sich in Wahrheit als Vampir abgesetzt hat. Außerdem hat Paul unheilbaren Lungenkrebs, was vielleicht eine Motivation wäre, sich ebenfalls verwandeln zu lassen. Über diesen kleinen Umweg ist es nun Tanner, der Pauls Vorgesetzten anruft und sich erkundigt. Nach einem kurzen Telefonat hat er weitere Infos und trifft sich nach einem weiteren Anruf mit dem ehemaligen Polizei-Partner von Pauls Vielleichtvampir-Bruder Jack in einer Bar.
[COLOR=bbcf83]Tanner wusste im ersten Moment selbst nicht genau, warum er sich persönlich mit Danny Brunswick treffen wollte, statt ihm seine Fragen einfach am Telefon zu stellen. Es war einfach sein Bauchgefühl, das ihn so handeln ließ.[/COLOR]
Kein perfekter Einstieg, der ziemlich verquer um mehrere Ecken denkt. Natürlich hat Paul bei Danny Brunswick gequasselt. Tanner erfährt, dass Paul sich mit einer Cassandra treffen wollte, damit sie ihn zu einem Blutsauger macht. Danny hat sogar noch die genaue Adresse parat. Erst findet er dort keine Spur, doch
[COLOR=bbcf83]Er wollte sich schon abwenden und langsam wieder den Rückweg antreten, als ihm doch etwas auffiel. Es war ein Geruch, der sich in seiner Nähe ballte.[/COLOR] In einem Müllcontainer liegt die Leiche eines Mannes. Mit zwei Einstichstellen im Hals. Die Spurensicherung findet dann heraus, dass sein Genick gebrochen wurde. Das spricht alles eine ziemlich eindeutige Sprache an Tanner. Deshalb lässt er Suko antreten. John Sinclair fährt indes zu Linda Stevenson, falls ihr Mann wirklich als Untoter zurückkehrt.
[COLOR=bbcf83]“Der Tatortfotograf hat seine Bilder einem Kollegen gezeigt, und der ist sich ziemlich sicher, dass es sich bei dem Toten um einen gewissen Gregory Hines handelt. Ein Kleinkrimineller aus Peckham, der dort in einem Club als Rausschmeißer arbeitet.“[/COLOR] Ich rechnete damit, dass den Helden so die nächste Anlaufstelle in die Arme fällt. Aber nein, in dem Club will man nicht ermitteln und hofft stattdessen auf eine erfolgreiche Auswertung vom Handy des Toten.
Der Geisterjäger wollte sich einen netten Abend machen. Wieder einmal ist ihm etwas dazwischen gekommen. Jetzt ist er auf dem Weg zu Linda Stevenson. Während des Gesprächs mit ihr wird John sich immer sicherer, dass an ihrer Geschichte etwas dran ist Deshalb bringt er sie an einen sicheren Ort.
Bei der Auswertung des Handys von Gregory Hines gibt es eine auffällige Übereinstimmung mit dem Ort, von dem Paul Steveson das letzte mal seine Frau angerufen hat. Die nächste Spur führt Tanner und Suko in eine Lagerhalle.
[COLOR=bbcf83]Wie Tanner zweifelte Suko daran, dass es ein Zufall sein konnte, dass Paul Stevensons Bruder im Rauschgiftdezernat tätig gewesen war und dort, wo sich der Sergeant laut Jacks altem Partner mit einer Vampirin getroffen haben sollte, die Leiche eines Mannes gefunden wurde, der für einen der größten Drogenhändler Londons arbeitete.[/COLOR] Es ist wirklich ziemlich komplex. Normalerweise belächele ich es immer, wenn eine der Goldenen Heftromanregeln ist, nicht zu schnell zu viele Figuren mitspielen zu lassen, um den Leser nicht zu verwirren. Hier muss ich aber auch sehr aufmerksam mitlesen. Der Besitzer der Lagerhalle ist Aaron Spector. Noch so ein Name. Der ist der Besitzer des Clubs, wo der ermordete Kleinkriminelle Türsteher war, der von einem Vampir (Paul Steveson?) gebissen und dann mit gebrochenem Genick im Container zurück gelassen wurde.
[COLOR=bbcf83]Irgendwie stand Spector mit dieser Cassandra und dem vielleicht wirklich nicht ganz so toten Jack Stevenson in Verbindung. Danny Brunswick konnte ihnen da bestimmt ein paar Antworten liefern.[/COLOR] Jack hat sich doch vor einiger Zeit nach Thailand abgesetzt. Oder ist er wieder zurück in London, wegen seinem Bruder?
Die Action ist noch nicht richtig losgegangen und ich bin jetzt schon verwirrt, ob ich alles richtig aufgefasst habe. Ein Lichtschein weißt ihnen den Weg und dort hören sie schon schlürfende Geräusche, als würde ein Blutsauger sich gerade sättigen. Gutes Timing! Sie ertappen eine Vampirin auf frischer Tat und Suko nimmt die Verfolgung auf. Doch sie entkommt, obwohl Suko den Stab des Buddha einsetzt. Das Opfer der Vampirin muss Suko erlösen. In der Lagerhalle findet man vier abgestellte Fahrzeuge, eines davon ist auf Paul Stevenson zugelassen. Jetzt hat man das Opfer der Vampirin, Veronica Fairbanks. Und drei Fahrzeugführer, die sicher wie Paul von Cassandra verwandelt wurden. So viele neue Spuren, die man nachverfolgen könnte.
Aber erst einmal zu John, der Linda in ein Versteck gebracht hat. Er befragt sie und bei Aaron Spector horcht sie auf.
[COLOR=bbcf83]“Ja, da war etwas, aber es ist schon lange her. Das war kurz vor Jacks Tod. Er war damals zu Besuch bei uns, und Paul und er sind irgendwann auf die Arbeit zu sprechen gekommen. Da hat Jack dann erwähnt, dass er an einem großen, gefährlichen Fall arbeiten würde, der sich um diesen Aaron Spector drehte.“[/COLOR] Aha.
[COLOR=bbcf83]Suko und Tanner hatten schon vermutet, dass Spector, Danny Brunswick und Jack Stevenson in irgendeiner Verbindung zueinander stehen mussten.[/COLOR]
Also führt sie ihr Weg doch zum Club von Aaron Spector. Hier kommt dann noch Purdy Prentiss hinzu, die einen Durchsuchungsbeschluss organisiert. Als Suko offen die Vampire anspricht, zieht Spector eine Pistole und haut um sich ballernd ab. Es erwischt einige Statisten, aber nicht Suko.
[COLOR=bbcf83]Hätte sich nicht einer von Spectors Leibwächtern ihm zufällig in den Weg gestellt, wäre er selbst getroffen worden.[/COLOR] Nachdem ihm schon die Vampirin durch die Lappen gegangen ist, krallt er sich wenigstens den Clubbesitzer. Und Tanner findet mit seinen Leuten im Keller Leichen. Noch immer ist das einerseits extrem rätselhaft, andererseits aber auch ziemlich klar. Cassandra verwandelt verzweifelte Leute in Vampire. Gegen Geld und vielleicht andere Gefälligkeiten. Ein gutes Geschäft. Sie und die Frischlinge brauchen natürlich Blut oder ein Versteck, deshalb muss Aaron Spector als menschlicher Handlanger herhalten. Sukos Theorie ist eher, dass sie die frisch verwandelten direkt tötet. Was aber keine gute Mundpropaganda wäre. Pauls Bruder Jack hat sich zwar nach Thailand abgesetzt, aber er war wohl der einzige, dem das gelungen ist und der jetzt neben Cassandra der Kopf der Bande ist?
Egal. Man ist ihr auf der Spur, deshalb wäre Cassandra (und Jack?) jetzt damit beraten, einfach England zu verlassen und ihr Spielchen in einem anderen Land fortzusetzen.
Bevor Spector weiter befragt werden kann besucht ihn der Vampir Jack Stevenson im Krankenhaus, zu dem er gebracht wurde, nachdem Suko ihn mit einer Kugel an der Flucht gehindert hat. Das Zimmer wird zwar von Polizisten bewacht, aber ganz klassisch hat Jack noch aus seiner Zeit als Lebender „Kontakte“ und kann sich daher Zutritt verschaffen, um sich um Spector zu kümmern. Tja.
Hier mal wieder eine Pause von mehreren Tagen. Verdammt, ich schaffe es einfach nicht mehr. Gerade bei einem Roman mit so vielen Namen sehr ungünstig.
Jetzt ist ein wichtiger Zeuge tot und Suko ärgert sich. Er vermutet direkt Jack Steveson dahinter
[COLOR=bbcf83]denn als Vampir würde er wohl kaum von den Überwachungskameras des Krankenhauses aufgezeichnet werden.[/COLOR] Sind JS Vampire wirklich für Kameras unsichtbar? Genau so wie die neuerdings manchmal benutzte Regel, dass sie keine fließenden Gewässer überqueren können. Ich kann mich nicht erinnern, dass Dark das so eng gesehen hat. Dem Altmeister war nur wichtig, dass normale Standardvampire sich nicht ins Sonnenlicht begeben und keine Kunststückchen wie eine Fledermausgestalt beherrschen. Und wer hat jetzt die Polizisten vom Krankenzimmer abgezogen? Danny Brunswick. Also arbeitet er noch mit seinem ehemaligen Partner zusammen? Wieso war er dann so gesprächig und hat Tanner in der Bar so viele wahre Informationen gegeben?
Suko und Tanner statten Danny Brunswick einen unangekündigten Besuch ab. Und wie es im Heftroman so ist, war Jack Steveson schneller. Aber natürlich nur um einige Minuten. Suko nimmt noch die Verfolgung des Vampirs aus, der aber nach einem kurzen Schusswechsel über die Feuerleiter entkommen kann. Brunswick ist also gerade am Sterben, damit er vor seinem Tod noch qualvoll ein paar Infos raushauen kann.
[COLOR=bbcf83]“Früher ... damals, bis vor sieben Jahren, war er ... oft ... in einem Billardcafé in ... Roehampton ... Eddies ... Café ...«“ Danny Brunswicks Brust bäumte sich noch einmal auf, während er erneut Blut spuckte. Dann verdrehte er die Augen und sackte zusammen.[/COLOR] Dieses Timing mal wieder, da haben die Helden Glück gehabt, dass sich keine Minute später gekommen sind. Und wären sie 15 Minuten früher gekommen, hätten sie den Kerl noch retten können...und vielleicht den Vampir erwischen.
Jack Steveson ist Suko entkommen und macht sich jetzt direkt auf den Weg in sein garantiert sehr sicheres Versteck, Eddies Café. Cassandra wartet schon auf ihn. Sie will das Land wechseln, solange sie noch können. Nur hört Jack nicht mehr auf seine Erschafferin und stößt ihr ein Billardqueue in den Körper. Ok, das kam unerwartet. Die Angelegenheit hier in London mit den Polizisten auszutragen wird sicher eine wunderbare Idee sein. Dann tötet und verbrennt er noch seinen eigenen Bruder, den er die ganze Zeit hier versteckt gehalten hat.
[COLOR=bbcf83]“Er musste weg, und Cassandra auch. Dafür habe ich gesorgt.“[/COLOR] Suko und Tanner haben das Café inzwischen aufgespürt und stürmen es. Suko schießt auf den Vampir. Die Silberkugeln sollten ihn erledigen. Doch er hat seinen Verfolger mit einer Schutzweste getäuscht und legt nun seinerseits auf Suko an.
[COLOR=bbcf83]Sukos Herz schlug ihm fast bis zum Hals, als er sah, dass sich der Abzugsfinger des Vampirs bereits krümmte.[/COLOR] Tja, das war es für ihn, wenn nicht in allerletzter Sekunde Rettung naht. Ein Schuss fällt. Natürlich aus Tanners Pistole, der in letzter Sekunde aufgetaucht ist und den Vampir tödlich trifft.
Damit ist der Fall beendet. Cassandra tot. Jack Steveson tot. Und leider auch der gesuchte Paul Stevenson. Oder auch nicht. Die verbrannte Leiche gehörte Cassandra. Paul läuft immer noch frei herum und ist auf dem Weg zu seiner Frau. Die nun nicht mehr von John beschützt wird. Linda geht bereitwillig mit ihrem untoten Mann mit.
[COLOR=bbcf83]Wenn wir Linda Stevenson je wiedersahen, dann als Vampirin, und dann würde uns nichts anderes übrig bleiben, als ihren Mann und sie zu vernichten. Nur wann und ob es dazu kommen würde, stand in den Sternen ...[/COLOR]
Anfangs konnte mich der Roman nicht so überzeugen. Zu viele beteiligte Personen. Zu viele Rätsel in kurzer Zeit. Hätte ich keine tagelange Lesepause gemacht, könnte ich sicher mehr dazu schreiben. Aber ich hatte ein geradlinigeres Abenteuer erwartet. Vielleicht mit der Cavallo oder doch noch einem Überbleibsel von Raduc.
In der zweiten Hälfte kamen besonders zum Finale zwar die üblichen Heftromandinge dazu, aber irgendwie hatte ich trotzdem mehr Spaß. Cassandras Ende durch ihren Schützling habe ich genau so wenig kommen sehen wie die Finte mit Paul. Obwohl mir ein abgeschlossenes Abenteuer viel lieber gewesen wäre, als der nächste offene Handlungsfaden, ist dieser kleine Epilog mein Highlight. Nicht übertrieben herbeigezaubert, um nochmal einen schockierenden Cliffhanger zu bekommen. Sondern glaubwürdig und viel passender, als dass Jack seinen Bruder mal eben so killt.
Was kann ich sonst noch positiv sagen?
Gute Ermittlungsarbeit von Tanner und Suko
Solide Gegenspieler mit einem interessanten Plan. Von Cassandra hätte ich mehr gelesen.
Mhh, hier hat die Lesepause vielleicht mal gut getan. Der Eindruck eines soliden Abenteuers mit seinen Schwächen war dann plötzlich weg. Vor allem ist das mal ein gutes Beispiel für menschliches Drama und schlimme Schicksalsschläge im Heftroman. Ohne damit volle Pulle draufzuhauen, bis der Plot auch ja nicht mehr zuckt.
Ich schwanke trotzdem. Weil mir die Schreibe des Autors gefällt gibt es noch knappe SEHR GUTe

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kreuzen). Und ich meine das gar nicht böse, aber wenn ich bei anderen Autoren über gewissen Sachen meckere, möchte ich ein paar Zusatzpünktchen geben, falls es mal einer für mein Empfinden richtig angeht.
Original von Myxin der Magier
Sobald ihn jemand gelesen hat, sagt mir bitte, ob ihr an die gleiche Band denken musstet, wie ich.

Klär uns doch bitte auf. Ich glaube mein Musikgeschmack ist zu Mainstream und sanft, ich komm nicht drauf.
Original von Andreas Schröter
Ich fand’s im Wesentlichen gut.
...
Willkommen im Forum, Andreas.

Und direkt mit einem Beitrag zur Geschichte. Ich hoffe, wir lesen noch öfter von dir?
Wenn du magst kannst du hier gern ein neues Thema eröffnen und dich kurz vorstellen.
http://www.gruselroman-forum.de/board.p ... id=50&sid=