Diese Story fällt bei mir unter "anders". Also nicht blöd oder schlecht oder irgendwie sowas, sondern eben gänzlich anders. Anderer Horror ... mit Gruselkomponente aus dem JS- Universum.
Weil hier wieder ein Thema vorherrschte, das es leider auch real viel zu oft gibt.
Und sowas verpasst mir dann eben zusätzlich immer nen fetten Kloß im Hals.
Aber mal von vorne ….
Suko war etwas unpässlich und nachher stellte sich auch heraus, warum.
Ich fand es gut, nochmal "alte" Charaktere/Situationen mit reinzunehmen, Tina und Felix Green sind mir jedenfalls noch gut im Gedächtnis geblieben. Und Suko hatte ja bereits Erfahrung mit dem Kinder kutschieren
Und außerdem muss man ja ab und zu der Dick begegnen, um sie auch weiterhin ins Herz zu schließen … ich meine, immerhin hat sie die Macht, Suko in eine Uniform zu zwingen! Fast hätte ich sie mit dieser Macht schon zu den Schwarzen Dienern gezählt, aber sie scheint das, bisher zumindest, auch ganz ohne dämonischen Einfluss hinzukriegen …
Okay, jetzt aber mal zur Story, die fast ein ganzes Jane-Ding war.
Auch wenn es wieder ein sensibles Thema war, der Roman hat mich total gefesselt. Vielleicht auch gerade deswegen.
Außerdem hatte ich ständig das Gefühl, dabei zu sein, mittendrin, das alles hautnah mitzuerleben.
Auch das Kopfkino ist sofort angesprungen, was natürlich bestens dazu passte.
Dabei zu sein, das alles zu sehen … es hatte eine echt heftige Wirkung.
Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass ich unmittelbar mit den letzten Sätzen des Romans Rotz und Wasser geheult hab … sogar noch bevor ich wirklich realisiert hatte, was mit Samantha passiert war. Das war dann ja doch alles ziemlich flott gegangen, als Jane sich nach oben geschleppt und versucht hatte, die Kleine zu retten.
Dann kam Wut auf und zwar auf Helen, weil sie einfach abgehauen ist, obwohl sie wusste, was da in ihrem Haus passiert. Sogar später, nach ihrem Weggang, hatte sie nichts unternommen, als sie doch in Sicherheit war.
Dann auf das ganze Dorf, wie John am Schluss wohl auch. Alle wussten es und niemand hat was gesagt oder getan. Sie hätten sich doch zusammenrotten können und/oder Polizei, Jugendamt, irgendjemanden alarmieren können, um Graham Croydon Einhalt zu gebieten … aber nichts war. Sie haben es alle wissentlich weiterlaufen lassen …
Vielleicht wollte wenigstens Thomas Ferguson was unternehmen und musste deshalb sterben?!
Und Graham war definitiv ein Monster! Wegen dem, was er seinen Töchtern und seiner Frau angetan hatte, wegen seiner Brutalität, wegen des Mordes an seiner Tochter Antonia, wegen seiner Tochter Jeanette, die dem Wahnsinn anheim fiel durch seine Taten … und weil er selbst nach seinem Tod noch, als Zombie, seinen Gelüsten frönen wollte … mit seiner Enkelin … bzw. seiner eigenen dritten Tochter!
Da braucht man wahrlich keinen Dämon, um ein Horror-Szenario zu erschaffen …
Allerdings hab ich mich zuerst noch gefragt, warum er das als Zombie überhaupt tut. Gefühle und so??
Aber es hat ja auch vorher schon Romane mit der Art von Zombies gegeben, die so oder ähnlich, mit Sprache und nem Hauch von Gefühl (pos./neg.) drauf waren … es gibt eben verschiedene. Und hier wars für mich logisch, weil Graham Croydon zu Lebzeiten ja schon so ekelhaft war, wie sollte er da als Zombie anders sein? Er tut das, was er schon immer gemacht hat … leider …
Auch den Mord am pensionierten Dorfarzt Jeff Taylor fand ich echt hart. Das lag wahrscheinlich u.a. daran, dass er keine farblose (Neben-)Figur war, sondern Hintergrund und Persönlichkeit hatte, obwohl sich so gesehen seine Anwesenheit "nur" auf Kurzauftritte beschränkte.
Und dann so ein ekliges und qualvolles Ende … wieder mal durch Graham Croydon.
Ich habs ja nicht ganz so mit Jane, aber hier fand ich sie sehr authentisch und sympathisch, auch gerade im Umgang mit der kleinen Samantha. Dass ihr dieser Fall da an die Nieren gegangen ist und ihr wohl nachhängt, kann ich durchaus verstehen. Sie wird ihn wohl so schnell auch nicht vergessen … wenn überhaupt.
Kurz bevor Jane ihre Ahnung hatte, was da mit Jeanette und Antonia vor sich geht, hatte ich auch eine. Die wurde aber wieder verworfen, als sich die beiden Schwestern unterhielten und Antonia Jeanette drohte. Ich hab irgendwie zu dem Zeitpunkt nicht auf dem Schirm gehabt, dass da quasi auch ein Selbstgespräch stattgefunden haben könnte … wenn zwei Seelen in der jungen Frau schlummerten.
Das kam dann erst im Nachhinein und machte das ganze Elend dieser Story nochmal so richtig deutlich … was der jahrelange Missbrauch, die feige Flucht und unterlassene Hilfeleistung durch Mutter Helen, der Tod ihrer Schwester Antonia und die Geburt ihrer Tochter Samantha mit Jeanette angestellt haben.
Jedenfalls macht das Ende deutlich, dass weder John, noch Jane wegen ihre Berufe und Erlebnisse über lange Jahre hinweg auch nur annähernd abgestumpft sind. Das Schicksal der weiblichen Croydons hat sie ziemlich mitgenommen, genau wie auch das Verhalten derer, die über alles Bescheid wussten … und nichts taten ….
Dieser Roman samt schwierigem und sensiblem Thema hat mir, so gemein, ungerecht, böse, fies, traurig, mitreißend und mit ordentlich Nachwirkung das Ende auch gewesen sein mag,
sehr gut gefallen und ich hab ihn in einem Rutsch gelesen … ich konnte da nicht einfach irgendwo aufhören …
Das
Cover ist jetzt vom Stil her gar nicht mein Fall, aber vom Motiv kann man es schon bestens mit dem Inhalt in Verbindung bringen

:thumbup:
Die
Briefe aus der Gruft beinhalten diesmal keine Briefe, sondern eine Weihnachtsgeschichte von Ian Rolf Hill.
Ich muss ja zugeben, dass ich diese parodisch angehauchten Sachen total mag. Vor allem kann man so auch alte, aber leider vernichtete Bekannte reinbringen und hat durch den "Eierpunschvollrauschtraum" auch alle Möglichkeiten. Mir hats jedenfalls total Spaß gemacht, das zu lesen … und vor allem auch zu hören!!

:thumbup: