Bei einem Fußballspiel dringt einem Mann ein Leuchten aus dem Körper. Neben seinen beiden Freunden bemerkt das niemand. Bis auf John Sinclair, der zufällig auch mit beim Spiel ist. Hey, das ist doch ein Heftromanzufall, den ich so mitnehme. Nur ist es seltsam, dass nicht mehr Leute darauf aufmerksam werden. Während des obligatorischen Kreuztests bilden sich Risse auf seinem Körper und er stirbt.
[COLOR=bbcf83]ES war vorbei. Zumindest für ihn. Das Licht hatte ihn getötet.[/COLOR] Nein, dein Kreuz hat ihn getötet! Das ist nicht Johns Schuld, aber wieso ist er plötzlich so abgebrüht? Das war schon im letzten Roman so. Hach ja, dann ist er eben gestorben, als ich ihm das Kreuz auf den Bauch drückte und damit eine Reaktion auslöste. Passiert, Pech.
Die Sache lässt dem Geisterjäger natürlich keine Ruhe und er schaut sich mit Suko die Wohnung des Toten an. Außerdem befand sich bei ihm eine verdächtige Visitenkarte
[COLOR=bbcf83]eine von einer Firma, die sich Light Art – Lichtkunst – nannte.[/COLOR] Da hat Dark wohl wieder einen TV-Beitrag gesehen? In der Wohnung stehen und hängen überall Spiegel. Mysteriös. Was, wenn man einfach mal ein paar von denen umstellt?
[COLOR=bbcf83]Es war ein verrückter Gedanke, aber einer, der mich nicht losließ.[/COLOR] Auch Suko hat einen Geistesblitz.
[COLOR=bbcf83]“Ich denke, dass auch die Lampen interessant sind. Meiner Ansicht nach sind sie ungewöhnlich ausgerichtet.“[/COLOR] Immer schön auf das Bauchgefühl hören, dann werden die Geisterjäger heute mal zu Raumausstattern. Es kommt wie vermutet.
[COLOR=bbcf83]“Diese Strahlen reagieren nicht normal.“ „Oder die Spiegel.“ „Kann auch sein.“[/COLOR] Beim folgenden Kreuztest an einem Spiegel zeigt sich dann eine Gestalt auf der Fläche.
Klingt vielleicht erstmal ein wenig seltsam. Passt aber abgesehen von den üblichen Phrasen und Dialogen schon. Normale Ermittlungsarbeit, die ich nachvollziehen kann. Das erste Viertel der Geschichte ist sehr angenehm.
Dann kommen leider übliche Details dazu. Vorhin im Yard hieß es noch.
[COLOR=bbcf83]denn Suko verließ unser gemeinsames Büro und kam auf uns zu. In der linken Hand hielt er ein Handy, das er jetzt schwenkte.[/COLOR] So geht man die Nummern des Toten durch, ob es Auffälligkeiten gibt. Jetzt schreibt Dark
[COLOR=bbcf83]Bei dem toten Simon Atkins hatte man kein Handy gefunden. Ich ging davon aus, dass es hier womöglich lag.[/COLOR] Sowas passiert dem Altmeister ständig. Das sind Nebensächlichkeiten, die für die Handlung keine Auswirkung haben, aber schön ist es nicht. Und sie finden noch etwas anderes.
[COLOR=bbcf83]Es gab einen kleinen Schreibtisch, bei dem ich eine Mittelschublade sah, die ich öffnete. Sie war nicht leer. Ich fand einen Flyer mit der Aufschrift Light Art. Lichtkunst? Es wurde interessant.[/COLOR] Ah ja, was für ein toller neuer Hinweis, von dem man hier das erste mal hört.
Ich drücke beim Altmeister gern ein Auge zu. Es geht nach Hensting zu Light Art. Bei einer kleinen Essenszene auf einem Rasthof zwinkert Suko schon so komisch. John ist auf der Hut. Dann brennen die Glubscher plötzlich fies. Einen Krankenwagen will Suko aber nicht.
[COLOR=bbcf83]Nein, nein auf keinen Fall, da werde ich schon meine Selbstheilungskräfte einsetzen.[/COLOR] Welche Selbstheilungskräfte? Ich befürchte, hier haben sie es mit Magie zu tun. Vielleicht kann das Kreuz helfen, wenn da ein schwarzmagischer Einfluss am Werk ist? Nein? Ok, dann nicht. John fragt sich indes
[COLOR=bbcf83]Warum er? Warum nicht ich?[/COLOR] Mhh, was es wohl geben könnte, dass sich vor dunklem Einfluss schützt. Vielleicht irgendwas, das du am Körper trägst? Wenig später sieht Suko gar nichts mehr, beziehungsweise nur noch sehr verschwommen und mit noch mehr Schmerzen verbunden.
[COLOR=bbcf83]“Wir fahren zurück nach London. Dort gibt es genügend Spezialisten, die sich um deine Verletzung kümmern können. Hier in Hensting hast du keine Chance, einen Arzt zu finden.“[/COLOR] Verdammt, jetzt probiert doch endlich mal das Kreuz? Wenn John Angst hätte, Suko dadurch endgültig blind zu machen, wäre das ein Gedankengang, den ich verstehen könnte, aber da kommt einfach gar nichts in die Richtung. Oder die heilenden Handschuhe probieren.
Obwohl die Lage ernst ist besteht Suko weiter darauf, dass man den Fall fortsetzt. Was auch unverantwortlich und dumm ist. Er könnte am Ende wirklich das Augenlicht verlieren, wenn es sich hier nicht um einen Wohlfühlgrusel-Heftroman handeln würde. Die Idee mit dem Sehverlust ist gut. Aber sie zieht sich mit zu vielen Dialogen und falschen Entscheidungen.
Vor Ort will John sich im Gemeindebüro mal allgemein erkundigen und wird von einem Mann mit Licht in den Pupillen mit einem Messer attackiert. Diese Messerangreifer-Szenen immer, gab es auch schon im letzten Roman in der Metro, wo nie geklärt wurde, wie Bernanda die organisiert oder manipuliert hat. Diese Hanseln tauchen immer ziemlich in der Mitte des Romans einfach mal so auf, um etwas Action rein zu bringen, sind aber keine große Gefahr für John.
Suko wird unterdessen am Auto von einem Typen angequatscht.
[COLOR=bbcf83]“Du bist nicht von hier, und trotzdem bist du gekommen. So wie ich auch. Deshalb gehörst du zu uns.“[/COLOR] Es folgt ein ziemlich schlimmer Dialog. Jedenfalls soll ausgerechnet heute eine große Party im Light Art steigen.
[COLOR=bbcf83]“Wir werden jetzt zu dieser Party gehen.“[/COLOR] Ich dachte, Suko wird nun unfreiwillig eingesackt. Aber er geht freiwillig mit dem Kerl mit, obwohl er gerade ziemlich hilflos ist. Schon wieder so eine dämliche Aktion.
John hat seinen Angreifer inzwischen easy überwältigt.
[COLOR=bbcf83]Bevor er etwas tun konnte, war ich bei ihm und verpasste ihm ein Paar Handschellen. Allerdings an den Füßen, das erschien mir sicherer. Damit konnte er zwar laufen, war aber sehr eingeschränkt.[/COLOR] Ah ja ok. Und er hat vor wenigen Minuten erst auf jemanden eingestochen, der jetzt hier tot liegt. Da leuchten die Augen des Angreifers auf und John muss ihn mit dem Kreuz ausschalten. Wenigstens hat er dieses mal den Gedanke, dass es leider zu spät ist, um den Mann zu retten. Wie nun weiter?
[COLOR=bbcf83]Ein erstes Ziel hatte ich auch. Das war Suko, den ich informieren wollte. Dabei hoffte ich, dass sich seine Sehkraft wieder verstärkt hatte.[/COLOR] Tja. Da habe ich sehr schlechte Nachrichten.
Ein weiteres Zwischenfazit nach der Hälfte des Romans. Es geht schon bergab. Aber ignoriere ich einige Dinge und vor allem manche Dialoge, ist das weiterhin ein erfrischender Roman. Der Sehkraftverlust von Suko. Die beiden Helden getrennt. Das Geheimnis des Lichts, auch wenn ich jetzt schon einen großen Logikfehler sehe, auf den ich am Ende eingehe. Mal schauen, wie stark der Roman auf der Zielgeraden noch einbricht.
Nun steht John ziemlich bescheiden da.
[COLOR=bbcf83]Aber es gab ein Sprichwort. Das hieß, wenn die Not am größten ist, kommt von irgendwo ein Licht her. Das war auch in diesem Fall so, denn plötzlich hörte ich in meinem Rücken eine halblaute Männerstimme.[/COLOR] Preiset den Autoreneingriff. Jemand hat heimlich beobachtet, wie Suko „abgeführt“ wurde. Jemand, der auf John Seite steht und helfen will. Ricky hat sogar ein Beil dabei.
[COLOR=bbcf83]“Damit kann ich sie anhacken oder auch zerhacken. Dann kann man sehen, dass Licht aus dem Körper flieht.“[/COLOR] Toll. Naja, man muss als Verstärkung nehmen, was man kriegen kann.
Sie schleichen sich an den Treffpunkt an. John hat Bedenken, dass er nicht auch erblindet. Das Kreuz sollte ihm die Sache aber ziemlich einfach machen. Ricky lenkt eine Wache ab und John erledigt sich mit seinem Kleinod.
[COLOR=bbcf83]Wir gingen jetzt die letzten Schritte. Die Tür war bereits zu sehen. Natürlich war sie geschlossen, aber nicht mehr lange, denn sie wurde geöffnet, und eine dunkle Männerstimme sagte: „Willkommen bei Light Art ...“[/COLOR] Ups, wurden sie wohl doch erwischt? Aber wieso werden sie nun begrüßt, wo die Wache auf dem Grundstück doch jeden sofort töten will, der sich als Uneingeweihter nähert?
Suko trifft indes endlich Vera Su Long, die aus einem Spiegel tritt. Sie hat den üblichen Bösewichtplan, ihre veränderten Lakaien in die Welt zu schicken, um....naja, irgendwas böses zu tun, vermute ich.
[COLOR=bbcf83]“Du bist hier oben angekommen, und du wirst hier oben dein Leben verlieren. Es wird sich dein Schicksal erfüllen.“[/COLOR] Suko darf sogar wählen, ob er durch das Höllenlicht oder eine Kugel stirbt. Nanu, so gewinnt man aber keine neuen Anhänger. Suko entscheidet sich für die Kugel. Er möchte seinem Henker sogar etwas überlassen, wenn er stirbt. Wie nett.
[COLOR=bbcf83]“Ein fingerdicker Stab, der in jede Tasche passt.“[/COLOR] Weil es für den Plot wichtig ist, hat sich Sukos Sehkraft inzwischen wieder gebessert. So kann er den Mann entwaffnen, während die Zeit angehalten ist. Dann stößt er ihn auf den Spiegel zu, der nicht zersplittert, sondern ihn aufnimmt. Und durch das Licht tötet. Zum Glück sind die fünf Sekunden da schon um. Das ist erledigt.
[COLOR=bbcf83]Es war von einer Party gesprochen worden, und Suko dachte daran, dort ein wenig mitzumischen ...[/COLOR]
John und Ricky werden nun ganz lieb eingeladen, dieser Party beizutreten. Komischer Bruch in der Handlung, aber ein ausgeklügeltes Finale herbeizuschreiben, wo alle Fäden zusammenlaufen, kann ich wohl nicht mehr von Dark erwarten. Sie treffen auf Vera Su Long, aber sehen irgendwie keine anderen Gäste. Komische Party. Da stürmt auch schon der nächste Irre nach dem Gemeindehaus auf sie zu. Dieses mal mit einer Machete statt mit einem Messer. Ausgerechnet jetzt hat John plötzlich Gewissensbisse.
[COLOR=bbcf83]Ich überlegte noch, ob ich ihn durch einen Schuss stoppen sollte, kam aber zu keinem Ergebnis.[/COLOR] So gerät er in arge Bedrängnis, Beil-Ricky muss ihm helfen. Axt in den Schädel hilft immer. Da startet die Lichtshow. Von Gästen oder anderen Leuten aber immer noch keine Spur.
[COLOR=bbcf83]Zu einer Party gehörten auch Gäste, aber ich konnte keine entdecken, so sehr ich mich auch dabei anstrengte.[/COLOR] Hoffentlich wird das noch irgendwie aufgeklärt. Wird es, als John Ricky weg schickt.
[COLOR=bbcf83]“Ja, dann schaue ich mich mal draußen um.“[/COLOR] Die Gäste blockieren nämliche alle die Haustür. Zum Glück sind sie noch total passiv und tun nichts, bis Dark es ihnen erlaubt. Goldene Darkregel: Es ist immer erst noch Zeit für einen ausführlichen Dialog! Dann stolpern die Menschen wie fremdgesteuert ins Haus. Verhalten sich aber weiterhin nicht feindseelig. Wo sind eigentlich die anderen Lichtjünger? Sowohl Suko als auch John und Ricky leben noch, da muss Vera doch langsam was tun. Das wird zum Ende hin etwas lahm. Viele Gespräche. Die Gegnerin der Woche zeigt sich ab und an wortlos in irgendeinem Spiegel. Ich weiß nicht, ob man beim Altmeister nochmal ein packendes Finale ohne viel Gelaber und leere Drohungen erwarten kann oder ob der Zug abgefahren ist.
[COLOR=bbcf83]“Ich denke, dass sie die Bewohner auf ihre Seite ziehen will.“ „Hat sie das nicht schon?“ „Das stimmt. Aber jetzt wird es den Rest geben, das Wichtigste überhaupt.“[/COLOR] Was auch immer. Vergessen wir einfach, dass sie viele Jünger hat, die bereits auf ihrer Seite stehen. Ist nie passiert, plötzlich muss sie das erst noch mit den Dorfbewohnern machen und sie in das Höllenlicht tauchen. Armer Ricky.
[COLOR=bbcf83]“Soll ich flüchten? Wegrennen?“ „Das überlasse ich dir.“ „Ich weiß ja nicht, was passiert, wenn ich von diesem verdammten Höllenlicht erwischt werde.“ „Zumindest bleibst du am Leben. Oder hast du jemanden gesehen, der dem Licht zum Opfer gefallen wäre?“ „Nicht wirklich.“[/COLOR] Aber das Kreuz hat doch bisher jeden getötet, den du mit dem Kreuz von dem Licht befreien wolltest! AHHH! Nein. Ricky soll ruhig stehenbleiben, während John seelenruhig beobachtet, wie er vom Licht erfüllt wird.
Kommen wir langsam zum Ende. John stellt sich Vera Su Long. Ätschi, das Kreuz hat ihn vor dem Licht geschützt. Suko beobachtet das alles, aber er ist momentan ziemlich nutzlos, da sein Augenlicht immer noch geschwächt ist. Alles was er tut, ist sich alle 5 Sätze durch die Augen zu wischen oder aus ihnen zu tränen. Der Schockeffekt für den Leser ist längst raus. Aber auch hier erwarte ich zu viel. Vera und John quatschen ein wenig harmlos, wie man es kennt. Sie lädt ihn in den Spiegel ein. Dem kommt er gerne nach. Ich frage mich bei so einer Szene jedes mal, wieso das Kreuz einen Dimensionsübertritt zulässt und nicht direkt auf die schwarze Magie reagiert. Dort wird John dann vom Höllenlicht geflutet, während Vera hämische Bösewichtfreude daran hat.
[COLOR=bbcf83]Ich sah nichts anderes mehr, nur noch das verdammte Höllenlicht, und hatte plötzlich das Gefühl, der große Verlierer zu sein ..[/COLOR] Schon vergessen, dass das Kreuz dich schützt? Suko will seinem Freund jetzt doch helfen. Er aktiviert den Stab des Buddha erneut (wie lange war dessen Abkühlzeit nochmal?) und durchschreitet dann ebenfalls den Spiegel. Mhh, dann hat das in der anderen Dimension nur dummerweise niemand gehört. Selbst falls der Stab bei Aktivierung die komplette Zeit stoppt (Ja was denn nun? Wie ich diese ständig anders genutzten Regeln bei JS hasse) gilt das nur für die Erde und nicht für die andere Dimension, die er erst danach betritt. Er schnappt sich jedenfalls das Kreuz aus Johns Tasche und drückt Vera das Kreuz ins Gesicht. Sie vergeht und mit ihr das Höllenlicht. Sie werden aus der Dimension geworfen. Die Menschen sind wieder normal. Ich nehme mal an, dass auch Suko schnell wieder normal sehen kann. Ein echtes Märchen Happy Ending, wunderbar. Natürlich ist das Ende wieder darktypisch „totgequatscht“. Und so halb dahingeschludert. Auch hier hätte über den gesamten Roman sehr gerne jemand drüberschauen können. Der Feinschliff fehlt. Ich bin mal ehrlich, für mich hat Dark eh nie durch eine besonders geniale Schreibe geglänzt, sondern durch den bekannten Sinclair-Charme, den er perfekt unterbringen könnte.
Zu meinem erwähnten großen Logikloch. Gut, am Ende passen eh einige Sachen nicht mehr so zusammen. Aber wieso ist der Kerl am Anfang des Romans im Fussballstadion gestorben? Einfach so. Ergibt keinen Sinn. Wenn John ihn in London als Attentäter angetroffen und aufgehalten hätte. Er so auf das Licht aufmerksam geworden wäre. Das würde in Veras Plan passen.
Naja. Ich bleibe trotzdem dabei. Der Roman ist zum Finale weniger stark abgefallen, als ich dachte. Da schlimmste waren einige unlogische Aktionen, die sich aber durch die gesamte Geschichte ziehen. Alles in allem ein unterdurchschnittlicher Roman. Ganz klar. Aber auf der Dark-Skala...auf jeden Fall eine gute Geschichte und für mich ein Highlight. Wenn er nur immer so schreiben würde und dann vielleicht nochmal ein Lektor drüber schaut.
Ich vergebe jetzt einfach mal knappe

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kreuzen) und damit eine SEHR GUTE Wertung. Nach dem Anfang und dem Mittelteil habe ich mich echt darauf eingeschossen, dass das doch mal ein nettes Abenteuer werden muss und er nicht schon wieder alles am Ende verkackt. Nach meinem Gefühl hat er das auch nicht.
PS. Ich frage mich schon wieder wer die User sind, die den Dark Heften (bei den anderen muss ich es mal beobachten) konsequent sofort nach Veröffentlichung ein SCHLECHT geben, ohne zumindest einen kurzen Wortbeitrag.