Ellen Block verwandelt sich unter Blitzgewitter und Schmerzen in Bernada Montero.
Es ist ihr Schicksal, es passiert öfter, wie sie selbst sagt und daher bin ich davon ausgegangen, dass sie eine Art Medium für Geister ist, um durch sie in diese Welt zurückzugelangen …. Temporär, denn Ellen ist ja zwischendurch auch immer wieder sie selbst.
Bernada Montero will jedenfalls zurückkehren, um Godwin de Salier zu töten, dessen Todfeindin sie ist.
Warum das so ist, erfährt man durch Godwin selbst, der diese Geschichte aus der Vergangenheit seiner Frau Sophie erzählt, nachdem er von Bernada ziemlich realistisch geträumt hat.
Bernada Montero traf damals während der Kreuzzüge auf Godwin und sagte ihm, dass man sie von ganz oben geschickt hätte. Ganz oben kann aber auch von der Hölle geschickt bedeuten … und da eben von "ganz oben".
Immerhin erklärt sie dann groß und breit, dass ihre Familie von Ungläubigen gemeuchelt wurde und sie von Hass getrieben das Kämpfen lernte, um Rache nehmen zu können. Wie geht das besser, als sich an den männlichen Kämpfern vorbei durch Training und noch mehr Hass soweit hochzuarbeiten, um einen guten, blutigen Ruf zu erlangen und dadurch ganz offiziell Ungläubige abzuschlachten zu können? Dazu hatte sie ja noch ein bisschen Vitamin B, als Tochter einer Hexe und Liebhaberin vom Bösen.
Also "durfte" sie offiziell bei den Kreuzzügen mitmischen, da ihr Bodycount für die Christen und gegen die Moslems ja doch ziemlich hoch war … wen scherte da ihre
eigentliche Gesinnung?
So kam es, dass sie Godwin zur Seite gestellt wurde.
Nachdem der sich immer wieder mit ihr unterhalten hat und ihm allmählich klar wird, was sie wirklich vorhat, nur aufs blutige Töten aus ist, wendet er sich von ihr ab. Bei einem Angriff wird sie dann getötet ... aber sie schwört Godwin, dass sie sich irgendwann wiedersehen werden und er dafür bezahlen wird, dass er sich von ihr abgewandt hat ...
Aber es war eben "nur" ein Traum, wie soll man da weitermachen oder wo soll man suchen? Also wollen die beiden abwarten, ob sich Godwins Befürchtung überhaupt bewahrheitet. Ist ja nicht gesagt, dass sie jetzt wirklich aufkreuzt, vielleicht war’s ja tatsächlich nur ein Traum … ?!
Doch Bernada taucht auf. Immer noch durch/mit Ellen als Medium verschreckt sie den einen oder anderen Autofahrer, als sie mitten auf der Straße abhängt. Ein Fahrer, Donald "Don" Gordon kann nicht bremsen und glaubt schon, sie überfahren zu haben, als es aber keinen Aufprall gibt.
Genauso wenig wie eine Verletzte oder gar eine Tote.
Verstört trifft der Mann auf die Conollys, die ganz in der Nähe ebenfalls eine Sichtung der etwas anderen Art mit einer Frau hatten, die vom Blitz umhüllt plötzlich verschwunden ist.
Don Gordon ist froh, dass die beiden ebenfalls etwas Merkwürdiges erlebt und gesehen haben und er wohl doch nicht verrückt ist. Dafür kann er Bill und Sheila dann sagen, dass die Frau quasi zweigeteilt ist, auf zwei Ebenen existiert … als normale Frau und als ein weiblicher Ritter aus dem Mittelalter.
Das klingt nach etwas für den Geisterjäger, den Bill dann auch anruft ….
Don Gordon überlebt den darauffolgenden Besuch nicht und wird vor dem conollyschen Anwesen von Bernada dahingerafft. Die Mörderin selbst hat noch eine Botschaft für John … nämlich, dass er dem Templer sagen soll, sie wäre wieder da.
Okay, da sie ja üble Absichten hat, selbst ne Hexentochter war und Bock auf killen hatte und hat, wird sie in Höllenkreisen wohl schon mal von John gehört haben. Und vielleicht hat da irgendwer auch gequatscht, dass John Godwin kennt, usw.
Oder sie wusste es in dem Augenblick, als sie John sah und evt. die Präsenz seines Kreuzes wahrnahm … als sie ihre Hexenfühler ausgestreckt hatte.
Ellen ruft Godwin aber auch noch selbst an, wohl um sicherzugehen, dass der auch wirklich von Bernadas Rückkehr erfährt und will sich mit ihm in Paris treffen.
Sophie will Godwin nicht allein auf diese unberechenbare Todfeindin treffen lassen und fährt mit.
Doch sie wird schließlich entführt und Godwin paralysiert zurückgelassen.
John, der von Godwin telefonisch von diesem Treffen weiß, findet ihn und die beiden eilen Sophie und Bernada hinter her, zum Showdown bei Notre Dame.
Gerne hätte Bernada Sophie IN der Kirche zwischengenommen, um sie zu entweihen und so, aber auf einem Gerüst davor sah es mehr nach Bühne aus, was sie auch ganz passend fand. Und sicher würde das mehr Eindruck machen, wenn der Templer das Schauspiel so direkt bei seinem Eintreffen verfolgen könnte.
Godwin will sich seiner ehemaligen und aktuellen Todfeindin dann auch stellen, um seine Frau zu retten. John gibt ihm sein Kreuz dafür. Doch Bernada hat andere Pläne, will ihn töten und dann wohl auch Sophie.
Das merkt dann noch jemand anderes, nämlich der Schutzgeist der Maria Magdalena. Sophie hat mit dieser alten Geschichte nichts zu tun, also wird sie von ihr gerettet und in Sicherheit gebracht. Godwin hatte derweil Bernada mit dem Trumpf des Kreuzes überrascht. Dann stürzt sie allerdings durch Unachtsamkeit während ihres Rückzuges vor dem Kreuz vom Gerüst.
Dass John aber am Ende Ellen einfach so die Rübe wegpustet, ohne einen Versuch, die beiden voneinander zu trennen oder wenigstens mal drüber nachzudenken, fand ich ganz und gar nicht in Ordnung. Ellen war ja noch ein Mensch, ein Medium vielleicht, das Bernada sich ausgesucht hatte, um in dieser Welt wieder agieren und sich rächen zu können.
Das war echt nicht John-like ... bzw. fand ICH das halt nicht John-like ...
Es sei denn, und das wäre dann das einzige, das Johns Verhalten hier entschuldigen würde, Bernada hatte Ellen bereits gänzlich übernommen und die Persönlichkeit der Frau ausgelöscht. Aber da davon nirgends etwas in der Art zu lesen war, gehe ich halt davon aus, dass es nicht so ist ... war ... und Ellen noch immer sie selbst gewesen wäre, sobald Bernada sie "entlässt"…
Ansonsten hat mich der Roman aber in gewohnter JD-Manier und einer ersten Hälfte, die ich bei dieser Story am stärksten fand, immer noch
gut unterhalten.
Die zweite Hälfte hätte in sich noch ein bisschen stimmiger sein können, sowie am Ende ein bisschen mehr Einsatz von Johns Seite für ein Menschenleben (Godwin hätte ihm ja, wenn es so eilig gewesen wäre, Bernada ja nicht wieder aufstehen zu lassen, das Kreuz auch runterwerfen können), hätte mir doch um einiges besser gefallen … selbst wenn Ellen es dann schlussendlich durch den Sturz an sich nicht mehr geschafft hätte und ihren Verletzungen erlegen wäre …
Das
Cover passte natürlich bestens, gerade auch mit Godwins Beschreibung zum Schluss, dass Bernada meist ne ganze Rüstung trug und so auch durch die Gegend lief. Das spitze Öhrchen war etwas fehl am Platz, aber gut, da kann man noch drüber hinwegsehen. Vielleicht hat ja während der langen Wartezeit bis zur Rachetour jemand in der Hölle dauernd dran gezogen?!
Auf der
LKS gab‘s dann noch zwei nette Leserbriefe.
Die beiden, bzw. drei Fans sehnen wieder JS-Events oder gar eine JS-Con herbei. Dem kann ich mich nur anschließen!!

:thumbup:
Auf jeden Fall mal wieder irgendwas sinclair’sches … mit Leuten … Fans … Autoren .. JD … und überhaupt … und das dann endlich wieder live und in Farbe und bunt …