Da haben wir also überraschend neben Raduc gleich den zweiten Vampir, der seiner körperlichen Vernichtung durch eine besondere Fähigkeit entgehen kann. Samartan hat überlebt und sinnt auf Rache. Mir ist er zu exotisch, wie er unbedingt mit Wut aufgeladene Seelen frisch Verstorbener braucht und sie dann in einem Ritual erstmal als Vampire erwecken und eigenhändig wieder töten muss, um an die Seelen zu kommen. Mhh, und wieso weiß Raduc nichts davon, wenn er so gut über seinen Gegner informiert ist und ihm eine vortreffliche Falle gestellt hat?
Samartan erhält Unterstützung von Astaroth. Durch ein Portal in die Hölle erscheint ein Knochenschiff, auf dem wiederum der Erzdämon ihm seine neuen Verbündeten vorstellt. Außerdem soll Iovan Raduc sich selbst töten. Der menschliche Teil seiner Seele ist in die Hölle übergewechselt und vor seinem Tod hatte er den letzten Gedanke, böse Vampire zu töten. Samartan beißt diesen menschlichen Teil von Raduc. Damit er seinen vampirischen Teil jagen kann.
[COLOR=bbcf83]“Er wollte das vernichten, zu was er gemacht worden war. Deshalb will ich, dass du ihn zurück ins Leben holst.“[/COLOR] Tut mir Leid, aber das ist schon Hillebergniveau an Komplexen und verworrenen Aktionen. Auf den ersten paar Seiten. Kann man es nicht für einen einfachen Heftroman simpel halten?
Bill Conolly hat weiter Mareks Aufzeichnungen durchstöbert, warum auch nicht?
[COLOR=bbcf83]Und in dem letzten Buch ist, als ich es in die Hand genommen habe, dieser Brief aus dem Einband gerutscht. [/COLOR] Was für ein Zufall. Und was für ein größerer Zufall wäre es, wenn dieser Brief aktuelle Relevanz hat. Wenn es darum zum Beispiel um Raduc und seine Hexengeliebte Ismelda gehen würde.
Während Bill sich mit John trifft, damit sie über den brief reden können, erreicht sie ein Anruf der Mordkommission. Es wurde die verwesende Leiche von Sarah Hanson gefunden. Den Name kennt John von früheren Raduc-Fällen. Was für ein Zufall. Da laufen pünktlich zum dritten Band ziemlich viele Fäden zusammen.
[COLOR=bbcf83]“Vielleicht verbirgt ihre Leiche ja doch eine Botschaft, die deine Kollegen übersehen haben.“[/COLOR] Ist nur so ein Bauchgefühl und in die Luft geraten.
Gut, haben wir 2 Schauplätze. Wie wäre es mit einem dritten? Auch Suko im Büro darf mitspielen Bei ihm meldet sich genau jetzt Drago Topolov. Einer von Samartans Söldnern im letzten Band, dem die Flucht gelungen ist. Hinter dem ist jetzt Raduc her, weil er eine Zusammenarbeit mit ihm ablehnte. Noch mehr Fäden, die jetzt zeitgleich zusammenführen.
John und Bill untersuchen die Tote, bei der sich ein Rabe mit grünen Augen gezeigt hat. Außerdem zeigt sich beim Kreuztest eine Verbindung zu Aibon.
[COLOR=bbcf83]War diese Ismelda also eine Banshee? Oder war ich gerade dabei, mich in eine fixe Idee zu verrennen, denn noch immer wusste ich nicht einmal genau, ob die Hexe, von der Samartan gesprochen hatte, wirklich mit der einstigen Geliebten des Vampirs identisch war.[/COLOR] Ja, hier reimt sich John ziemlich viel zusammen und kettet Vermutungen aneinander. Natürlich liegt er damit goldrichtig, wie sollte es auch anders sein. Er spricht den Name „Ismelda“ aus und plötzlich redet die Tote mit ihm. Manches davon verstehe ich nicht.
[COLOR=bbcf83]“Er hat sich immer wieder in ihren Mann Bruce zurückverwandelt, um sich ihre Treue zu sichern, denn nichts ist bei euch Menschen stärker als das Band der Liebe.“[/COLOR] Ich habe den betreffenden Roman ja kürzlich gelesen und da hat Raduc sich nach 200 Jahren das erste mal in Bruce verwandelt. Ich bezweifle, dass ein Mensch so alt werden kann. Außerdem lasen sich seine Gedanken so, als wäre das ein Einzelfall und nicht schon mehrmals geschehen.
Ich muss es nach dem ersten Drittel der Geschichte so sagen. Ich bin raus, Freunde. Es passiert so viel. So viele Querverbindungen zu Jahre alten Romanen. So viele komplexe neue Details. Am liebsten würde ich eine Pause einlegen. Aber ich bezweifle, dass der Ton des Hefts sich noch ändert. Da will Rafael Marques ganz toll auftrumpfen und es nicht bei einem schlichten Abschlussband belassen. Ich fand PZ damals bei meinem Einstieg wunderbar komplex. Ein riesiger Unterschied zu Darks Geschichten. Aber die Co-Autoren heben das ganze auf ein neues Level. Bei PZ bekomme ich nie solche Kopfschmerzen, wenn ich versuche, nicht nur der allgemeinen Handlung zu folgen, sondern auch alle Fäden zu verbinden.
Egal.
[COLOR=bbcf83]“Warum erzählst du mir das alles?“ „Damit du verstehst, um wen oder vielmehr um was es hier wirklich geht. Iovan gehört mir.“[/COLOR] Hauptsache die Gegenseite verschafft John wieder mal ohne große Mühe wichtige Informationen. Wie passt das alles zuammen?
[COLOR=bbcf83]Meine Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als das Brummen meines Smartphones erklang. Ich sah Sukos Nummer und ahnte bereits, dass mein Partner nicht einfach nur nachfragen wollte, ob Bill und ich uns schon selig getrunken hatten.[/COLOR] Also direkt zum nächsten Schauplatz!
Der entpuppt sich stilgerecht als Falle. Suko muss sich mit Vampiren herumschlagen und wird von einem seltsamen Fremden gerettet.
[COLOR=bbcf83]Bei dem es sich um eine Art Übermensch mit schwarzroter Haut und einem echsenartig geformten Kopf handelte.[/COLOR] Ja genau, ruhig noch mehr neue Figuren mit unbekannten Motiven einbauen. Für den Chinesen ist dabei wieder alles extrem knapp.
[COLOR=bbcf83]Er spürte schon die Zähne des Vampirs auf seinem Hals, als der Untote von dem fremden Wesen in die Höhe gerissen wurde.[/COLOR] Puh, in allerletzter Sekunde.
So. Jetzt hatte ich tatsächlich Pause gemacht und erstmal einen PZ gelesen. Wo waren wir? Ah ja, der Angriff auf das Lagerhaus von Ismelda.
[COLOR=bbcf83]“Eine Aibon-Hexe, die einem Erzdämon dienen soll und diesen wegen eines Vampirs verraten hat, von dem sie behauptet, ihn selbst erschaffen zu haben? Wie passt das alles zusammen?“ “Tja, wenn ich das wüsste ...“[/COLOR]
Andernorts arbeitet Raduc wieder mit dubiosen Gestalten zusammen, um irgendeinen Plan umzusetzen. Während John und Suko sich nach dem anstrengenden Tag von Shao bekochen lassen, schleust er wie schon einmal irgendwelche Blutsauger ein und lässt sie in dem Haus auf Mordtour gehen. John und Suko werden auch hier von dem seltsamen Echsendämon unterstützt, der passend auftaucht. Ist Astaroth Raduc wirklich wichtiger als der Sohn des Lichts? Nachdem der Diener Astaroths John in Frieden gelassen hat, überrumpelt Raduc den Geisterjäger und
[COLOR=bbcf83]“Ich könnte dich töten, jetzt und hier, aber das will ich nicht. Nicht mehr. Nein, ich habe noch sehr viel mit dir vor.“[/COLOR] Natürlich! Auch für Suko sieht es gar nicht gut aus.
[COLOR=bbcf83]“Gleich wirst du Zeuge, wie dein Freund vor deinen Augen von Ismelda verbrannt wird. Noch lebt er, aber bald nicht mehr.“[/COLOR] Im letzten verzweifelten Augenblick erscheint die menschliche Seite von Raduc und greift den Vampir Raduc an. John kann sich durch die ganze Verwirrung zwar befreien, aber Vampir-Raduc bringt Suko in seine Gewalt und will ihn dazu zwingen, Mensch-Raduc zu töten. Da erscheint auch noch Samartan.
In all dem Chaos schlägt Raduc nun John bewusstlos und nimmt ihn mit. Er erwacht Stunden oder Tage später in seiner Gefangenschaft.
[COLOR=bbcf83]“Du willst, dass ich dein Blut trinke, nicht wahr?“[/COLOR] Obwohl der Plan ziemlich riskant ist und einige Schwachstellen hat, ist das schon ein geschickter Gedanke. Wenn Raduc stirbt, geht er so in John wieder auf. Ziemlich fies. Vielleicht ist das letzte Viertel des Romans ja unterhaltsamer für mich. Ein klarer Plan, eine logische Ausführung und hoffentlich keine total unerwarteten Enthüllungen und Dinge die auf völlig exotische Weise schief gehen.
[COLOR=bbcf83]“Astaroth ruft nach mir“, erklärte der Vampir und lächelte. „Er will mit mir reden und mir wahrscheinlich irgendein lächerliches Angebot machen, um mich in Sicherheit zu wiegen und dann persönlich vernichten zu können.“[/COLOR] Ui, wenn es ihm gelingt, die Kreuzformel bei diesem Treffen zu rufen, wäre das ziemlich doof für den Erzdämon. Dafür ist auch die Schatulle aus Teil 1 da. Damit Raduc das Kreuz unbeschadet transportieren kann. Nur, kann er das Kreuz wirklich aktivieren? Und wenn die Schatulle so krasse magiebannende Effekte hat, wird die Formel das Kästchen überhaupt durchdringen?
Johns Freunde sind ratlos.
[COLOR=bbcf83]“Glücklicherweise wird eure Tiefgarage videoüberwacht.“[/COLOR] Man fahndet also nach dem Fahrzeug, durch das die Bösewichte in das Haus eingedrungen sind.
[COLOR=bbcf83]“Der Lieferwagen, mit dem er da gerade weggefahren ist, wurde gestern vom Grundstück eines Gebrauchtwagenhändlers gestohlen. Und nicht nur das, er verfügt auch über ein GPS-Ortungssystem. Ein paar Kollegen von der Metropolitan Police unterstützen den Besitzer gerade dabei, das Signal ausfindig zu machen.“[/COLOR] So schnell kann das mit Heftromanglück gehen. Und
[COLOR=bbcf83]“Er steht in einem kleinen Wald nahe Ruislip, ziemlich am Rand von London. Dort soll sich auch ein alter Bunker befinden.“ „Das ist sein Versteck“, stieß Suko hervor. [/COLOR]
Gut, nach einer weiteren ordentlichen Lesepause kümmere ich mich mal um die letzten 10 Seiten. Keine Ahnung, warum mich der Roman so kalt lässt und nicht begeistert. Ich habe wohl einfach eine Abneigung gegen verzweigte Sinclairromane entwickelt, die neuerdings im Trend sind. Raduc trifft sich mit Astaroth. Der Knochenkahn erscheint und aus seinem Segel löst sich das übergroße Gesicht des Erzdämons. Er öffnet das Maul und aus einem Flammenwirbel hervor erscheint der menschliche Raduc, um seinen vampirischen Teil zu töten. Da öffnet der Vampir die magieblockende Schatulle und ruft die Kreuzformel. Es funktioniert. Astaroth kann natürlich sich und den Mensch-Raduc in die Hölle retten, bevor sie vernichtet werden. Das Schiff, Samartan und auch Vampir-Raduc werden aber vernichtet.
John versucht indes Ismelda noch irgendwie zu beschwatzen. Die ist wie die meisten Sinclairgegner in Plauderlaune und John erfährt weitere schockierende Neuigkeiten. Die Hexe war es, die Astaroth davon überzeugte, den Krieger zu verwandeln. Weil sie sich damals in sie verliebt hat, er aber eine andere erwählte.
[COLOR=bbcf83]Während er noch dabei war, sich mit seiner neuen Existenz zurechtzufinden, habe ich seine Familie getötet, ohne dass er jemals etwas davon erfahren hat.[/COLOR] Das ist ein Kracher. Hoffentlich erfährt er nie davon, sonst wäre das mit dem Bündnis der beiden ganz schnell vorbei. Wäre echt doof. Tja, man kann es sich denken. Als John das Blut des Vampirs eingeflößt bekommt, hat er Kontakt zu ihm und gibt ihm einen Hinweis. Oder hat er das Blut nicht getrunken.
[COLOR=bbcf83]Der Kelch war nur noch wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt. Ich sah das triumphale Lächeln der Hexe und wusste, dass es kein Entkommen mehr geben würde.[/COLOR] Was denn nun? Wenn John doch nichts von dem Blut getrunken hat, wie kann er dann Raducs Stimme hören? Ich komme hier einfach nicht mehr mit. Jedenfalls ist es wieder einer dieser total spannenden knappen Momente. Gleich wird John das Blut eingeflößt.
[COLOR=bbcf83]Da geschah etwas, was Ismelda in der Bewegung erstarren ließ. Etwas schlug gegen den Eingang des Bunkers, einmal, zweimal, bis die schwere Metalltür nach innen rutschte. Die Züge der Hexe verzerrten sich, wobei sie ihre Hand von meiner Stirn löste, und noch während sie herumwirbelte, fiel ein Schuss.[/COLOR] In allerletzter Sekunde stürmt Shao durch die Ninja-Krone und sichtbar das Versteck und vernichtet die Hexe mit der Dämonenpeitsche.
John will Raducs Blut mit der Dämonenpeitsche vernichten, da ertönt wieder dessen Stimme in seinem Kopf.
[COLOR=bbcf83]“Du solltest es dir überlegen, Sinclair. In mir steckt ein Wissen, dass dir sehr nützlich sein könnte. Ich kenne geheime Wege in die Hölle, weiß um die Geheimnisse zahlreicher Dämonen und könnte dir die Verstecke uralter Götzen zeigen, die noch darauf lauern, eines Tages zurückzukehren und wieder Angst und Schrecken zu verbreiten. Denk daran, wie viele Menschenleben du mit meinem Wissen retten könntest.“[/COLOR] Doch der Geisterjäger lässt sich nicht darauf ein.
[COLOR=bbcf83]“War es das?“, fragte Shao, nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte. „Glaubst du, dass Iovan Raduc jetzt wirklich Geschichte ist – oder war das wieder eines seiner Spielchen, um dich in Sicherheit zu wiegen?“Ich schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht. Nicht nach dem, was ich von Ismelda und Samartan weiß. Diesmal wird er nicht mehr zurückkommen.“[/COLOR] Äh, habe ich was verpasst? Raduc hat doch extra überall auf der Welt sein Blut gebunkert, damit zufällig jemand darüber stolpert und es trinkt?
Da gibt es aber noch eine Sache. Was ist jetzt mit dem Kreuz? In der Themse verschwunden? Natürlich nicht, dank dem Heftromanzufall und einem zufällig zum perfekten Zeitpunkt vorbeilaufenden Constable.
[COLOR=bbcf83]“Tja, offenbar ist ihm eine ziemlich wertvolle Schatulle aus großer Höhe auf den Kopf gefallen. Und jetzt raten Sie mal, was aus dieser Schatulle fiel, als sie bei dem Aufschlag auf dem Boden zerbrach!“[/COLOR]
Ende gut, alles gut. Für die Helden. Für mich nicht. Vielleicht habe ich einfach eine Schlechte-Laune-Phase oder ich bin zu simpel für die Entwicklung der Reihe. Eigentlich mag ich Rafael Marques ja sehr. Aber das war schon Hilleberg-Niveau und ich verspüre auch die gleiche Frustration, wie nach den Hilleberg-Heften. Eine epische Handlung. Viel Action und Kopfkino-Effekte. Enthüllungen und Schockmomente an jeder Ecke. Aber um das so zu bewerkstelligen wird viel auf Dinge zurückgegriffen, die ich nicht mag. Ich verstehe es wirklich nicht. Würde kein Autor dazu stehen, hätte ich hier echt mit Sicherheit auf einen Hilleberg getippt.
Nach meinen Präferenzen muss ich hier eine schlechte Wertung vergeben müssen, weil es sich einfach nicht rund angefühlt hat. Nicht natürlich, sondern zu gewollt. Spaß hatte ich mit dem Roman keinen. Ich hoffe echt nicht, dass das die Zukunft der Reihe ist. Höher, weiter, epischer, knapper. JS war für mich immer simpler Gänsehautgrusel und ab und an mal ein wenig positiver Trash wie LadyX oder Costello oder Justine Cavallo. Hier ging dem Autor nach meinem Geschmack der Sinclaircharme verloren. So schlecht Jason Dark seine Handlungen momenten auch erzählt, oft blitzt noch das besondere durch, das JS ausmacht.
Für mich

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) Vielleicht bin ich wirklich einfach zu doof für den modernen Heftroman.