Ich war sowieso schon darauf vorbereitet, den Roman fix durchzuackern. Der Teaser verrät, dass die nervigen Krieger des Lichts im Fokus stehen und die Handlung gänzlich auf dem riesigen Zufall aufbaut, dass einer von ihnen dem Propheten der Sekte extrem ähnlich sieht. Dann noch der Autor, bei Simon Borner erwarte ich nie viel. Jetzt direkt auf der Eröffnungsseite gibt es schon einen kleinen Ausschnitt vom Ende des Hefts, wo die Scharade aufgefallen ist und die Krieger die Sektenmitglieder meucheln.
Aber alles auf Anfang. Die Gemeinschaft wird vorgestellt. Dann geht es zu Aruula und Rulfan, die die Krieger des Lichts verfolgen. Schließlich treffen die Krieger in Aerlios ein und genießen nach der Verwechslung ihren Sonderstatus. Man bringt ihnen sogar bereitwillig wertvolles Trilithium, an dem sie sich nähren können.
Rulfan und Aruula stolpern dann über eine Aussteigerin, die es nach der Ankunft des vermeintlichen Propheten satt hat und die Stadt verlassen hat. Sie erzählt den beiden die Neuigkeiten und den Helden ist natürlich direkt klar, was da gespielt wird.
Gemeinsam mit der Aussteigerin fassen sie einen Plan, die Krieger des Lichts in ihrer Scharade zu sabotieren. Dabei stoßen sie auf feindseelige Barbaren, die aber wie die Aussteigerin ein Muttermal besitzen und sie deshalb als ihre Familie ansehen. Sie sind vermutlich sogar wirklich mit ihr verwandt, weil sie ein Findelkind ist und nicht in Aerlios geboren wurde. Jedenfalls hat der Heftromanzufall den Helden jetzt noch mehr Unterstützung geliefert.
Die Krieger des Lichts machen mit der Barbarensippe zwar kurzen Prozess, aber so kann man einigen aufgeschlossenen jungen Leuten zeigen, dass sie keine Heiligen sind, sondern böse Teufel. Gemeinsam gelingt es ihnen, dass die Krieger des Lichts vor der versammelten Gemeinde ihr wahres Gesicht offenbaren. Die haben inzwischen eine neue Fähigkeit erlernt und können sich kurze Strecken teleportieren. Es kommt zur Eskalation und der Spoiler-Szene vom Beginn des Hefts. Am Ende hauen die Krieger mal wieder mit frisch getankter Energie und neu entwickelten Kräften ab.
Alles wie erwartet. Ein typischer Klischee-Borner mit klar abgesteckten Rollen. Der Autor geht mit seiner Religionskritik wesentlich weniger feinfühlig um, als Lucy Guth in ihrem feministischen Hexen-Abenteuer. Stichwort Feminismus. Natürlich gibt es hier auf der einen Seite die verbohrten alten Männer. Und dann eine tapfere junge Frau mit dem richtigen Blickwinkel, auf die aber niemand hört. Einfach weil sie ein Weibsbild ist und Weiber haben nun einmal stumm zu gehorchen, statt aufmüpfige Gedanken zu haben.
Ich bin schon so kein Borner-Fan in seiner angestaubten Mittelmäßigkeit. Dazu noch die Krieger des Lichts. Immerhin ist es kein Lokalband mit Reiseführer-Werbe-Charakteristik und dialektelnden Nebenfiguren. Schwache

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kometen), aber noch MITTELmäßig.