Da haben die bösen Kultisten Godwin in seinem Versteck also doch noch erwischt. Er händigt ihnen eine falsche Bibel aus. Zufällig lag in Griffweite noch ein anderes Buch herum und so genau wird schon niemand hinschauen. Dann...
[COLOR=bbcf83]“Was du vorhast, das weiß ich nicht. Aber ich kann dir eines versprechen. Wenn ich dich noch einmal sehe, dann werde ich dich killen.“[/COLOR]...dann wird er laufen gelassen. Total nachvollziehbar.
Die Spannung ist jetzt raus und so bleibt es auch. Der Baphometjünger Baltus schafft die Bibel zu Fuß zurück in die Kirche und kommt dabei ziemlich ins Schwitzen, wie aufregend. Danach blättert er darin herum und merkt, dass er verarscht wurde. Lebt „Der Dunkle Lord“ eigentlich noch? Keine Ahnung. Nun taucht eine andere Gestalt auf, „Der Knöcherne“. Könnte der Dunkle Lord aus Teil 1 sein und Dark hat einfach seinen ursprünglichen Name, seine Beschreibung und seinen Motivationsansatz vergessen.
[COLOR=bbcf83]"Es ist dumm gelaufen für uns."[/COLOR] So könnte man es auch sagen. Es folgt ein wenig inhaltsleeres Gelaber ohne Plan, man muss sich mit den üblichen Phrasen motivieren. Statt mal fix dorthin zurück zu gehen, wo Godwin als letztes war, und sich die echte Bibel zu schnappen.
Der hat nämlich die Ruhe weg.
[COLOR=bbcf83]Trotz der Aufregung war etwas nicht vergessen worden. Der Schluck Kaffee.[/COLOR] So schlürft der Templerführer erstmal mit dem Ehepaar Dangus, das ihn hier versteckt hat, ein Tässchen. Dann begibt er sich in das Gartenhäuschen der beiden und macht ein Nickerchen. Die Gegenseite hätte es so einfach. Hach ja. Als doch noch ein paar Dörfler auftauchen, kloppt er alle drei mit einer Schaufel bewusstlos. Dafür hat es inzwischen irgendwie Claude Dangus erwischt. Seine Frau ist außer sich und verflucht die Mörder. Dabei erwähnt sie, dass die Leute einem Götze dienen. Baphomet.
[COLOR=bbcf83]Godwin de Salier stand da und schien einen Ladestock verschluckt zu haben. Es war für ihn ein Schlag gewesen, diesen Namen zu hören.[/COLOR] Ist ja nicht so, als hätte Godwin als Aufhänger des ersten Teils nicht einen seiner Templer bewusst zum schnüffeln hierher geschickt, weil er einen Baphometkult vermutet hat. Das hat Dark wohl auch vergessen. Für die restliche Zeit will er sich nun doch wieder im Haus des Ehepaars verstecken, bis John eingetroffen ist.
Am nächsten Morgen kommt der angefahren, als ihm am Dorfeingang ein Typ die Straße versperrt.
[COLOR=bbcf83]“Fahren Sie wieder zurück!“ „Bitte, was soll ich?“ „Wieder verschwinden.“ „Ach? Und warum?“ „Weil ich hier der Chef bin.“[/COLOR] Ah, die obligatorische Warnung der Gegenseite, sich aus dem Fall heraus zu halten. Weil John sich nicht daran hält, wirft irgendjemand einen Stein gegen seine Frontscheibe. Danach erhält er eine zweite Warnung, die er ebenso ignoriert. Weiter im Ort ist es dieses mal eine kleine Menschenkette, die den Weg blockiert
[COLOR=bbcf83]Sie wollten mich nicht in den Ort lassen. Das hatte einen Grund, ich wusste es.[/COLOR] Im ersten Teil waren die noch mit Pistolen unterwegs oder zündeten Schnüffler bei lebendigem Leibe an. Mhh, die haben auch abgebaut. John fährt vorsichtig auf sie zu.
[COLOR=bbcf83]Ich hatte freie Bahn und musste nur darauf achtgeben, dass ich sie nicht überfuhr.[/COLOR] Dann war es das. Was für eine atemraubende Spannung wieder!
Dann tauscht er sich mit Godwin über die Bibel aus. Und dass er sie bei sich hat, wie John eigentlich vom Telefonat aus dem ersten Teil wissen müsste. Jetzt ist er trotzdem total überrascht.
[COLOR=bbcf83]Log er? Nein, ich kannte ihn. Ein Mensch wie der Templer würde mich nicht belügen.[/COLOR] Vielleicht auch, weil er dein langjähriger Freund ist, John? Von Valerie Dungan erfährt er plötzlich mehr. Es gab mal Baphomet-Jünger hier im Ort.
[COLOR=bbcf83]Und ein gewisser Horace F. Sinclair kam. Er muss sich ihnen entgegengestellt. haben, aber auch er besaß nicht die Kraft, die Gruppe zu zerstören. Er schrieb wohl noch das Buch.[/COLOR] Aha. In Teil 1 war das Buch eine böse satanistische Bibel des Baphomet, aus der ein Prophet seine unheilvolle Botschaft verkündete. In Teil 2 ist es ein Buch, das der gute Horace als Anti-Baphomet Werk gegen die Kultisten geschrieben hat. Richtig?
Wenigstens erinnert sich der Autor bei alle dem Kuddelmuddel wieder an den Dunklen Lord als Anführer der Gruppe. Und er sprach wohl davon, dass ein Mächtiger zurückkehrt. Wenn das der Knöcherne ist, passt zumindest das wieder. Mit diesem neuen Wissen geht es ab zur Kirche. Die Baphomet-Anhänger verfolgen sie zwar, bleiben aber brav auf Abstand. Wie dar das mit „Wenn ich dich nochmal sehe, dann kille ich dich!“? In dem verlassenen Gotteshaus legt Godwin die Bibel artig zurück auf den Altar und wartet mit John geduldig, bis die Gegenseite was tut. Der Dunkle Lord macht auf sich aufmerksam und darktypisch kommt es erstmal zu einem netten Plausch, bei dem es so interessante Infos gibt wie
[COLOR=bbcf83]“Er wird kommen. Dann ist er hier.“[/COLOR] Als die Kultisten die Kirche betreten, hält John ihrem Prediger die Beretta an den Kopf. Doch der greift sie irgendwie mit Gas an. John und Godwin wird erst schwindlig, dann brechen sie ohnmächtig zusammen.
In Frankreich macht sich Sophie Sorgen um ihren Mann. Als er über Handy nicht erreichbar ist, benutzt sie den Knochensessel, der sie im Ort bei Valerie Dangu ausspuckt. Die beiden unterhalten sich und wollen dann zusammen zur Kirche, falls die Männer in Schwierigkeiten stecken. Valerie ist nämlich nicht wehrlos.
[COLOR=bbcf83]Ich habe mal eine Meisterschaft im Axtwerfen gewonnen.[/COLOR] Toll!
Der Dunkle Lord hat die Geisterjäger in seiner Gewalt.
[COLOR=bbcf83]“Ich bin gekommen, um euch zu töten!“[/COLOR] Aber nicht ohne vorher lange genug zu labern, damit die Frauen die Kirche erreichen können. Zu Beginn des Romans wusste der Prophet noch ganz genau, wer John ist.
[COLOR=bbcf83]“Ja, man kennt ihn. Besonders dann, wenn man der Hölle sehr nahe ist. Sinclair gehört zu denjenigen, die seit Jahren versuchen, die Hölle zu schwächen.“[/COLOR] Jetzt wo er ihm gegenüber steht, ist er aber wieder ahnunglos.
[COLOR=bbcf83]“Ja, du kannst so heißen. Und ich sage dir, dass es viele Sinclairs gibt.“[/COLOR] Außerdem ist es plötzlich so, dass der Dunkle Lord noch nie einen Blick in die Bibel geworfen hat. Er ging bisher immer davon aus, dass es ein Pro-Baphomet Buch ist. In Wirklichkeit spricht sie sich aber gegen den Götze aus. Jetzt wird es ganz wild und unsinnig. Zum Glück ist gleich Schluss, sonst dekonstruiert der Altmeister eine nette Idee noch weiter in den Irrsinn. Valerie und Sophie kommen wie erwartet in letzter Sekunde an, als John geköpft werden soll. Die axtwerfende Französin trifft genau den Schädel des Henkers. Der Dunkle Lord hat da den Schauplatz schon verlassen, wozu auch dabei anwesend sein, wie seine Feinde getötet werden? Die Frauen können John und Godwin also in aller Ruhe befreien.
Danach stellen sie den Lord bei einer sprechenden Baphomet-Statue.
[COLOR=bbcf83]“Die Gefahr ist da. Ich spüre sie, ich kann nicht mehr auf eurer Seite sein und werde mich zurückziehen.“[/COLOR] Tja. Von Maria Magdalena gelenkt geht Sophie auf den Bösewicht zu.
[COLOR=bbcf83]Noch wusste sie nicht, dass die Sinclair-Bibel wertlos war. Deshalb bückte sie sich und hob sie auf.[/COLOR] Welche jetzt? Die Fakebibel oder die echte? Was ist jetzt so besonders an der Sinclair-Bibel, darauf gibt es bis jetzt keine Antwort. Horace hat irgendwelchen unbestimmten Text in ein Buch geschrieben reingeschrieben. Das war es auch schon. Naja, der Dunkle Lord wird auf der vorletzten Seite kurz von Godwin mit einem Schwert durchbohrt. Die Baphometstatue wird stampft davon, geht aber in Feuer auf. Finito. Der Abschluss des Romans passt auch sehr gut zu meinem Eindruck.
[COLOR=bbcf83]“Wenn man bedenkt, wie leicht er starb, dann haben wir alle viel eingesetzt.“ „Das stimmt schon“, sagte ich. „Letztendlich ging es um die Sinclair-Bibel.“ „War sie eine?“, fragte Godwin. Ich hob die Schultern. Er fragte weiter. „Und kannst du wirklich behaupten, dass dein Vater sie damals geschrieben hat?“ „Nein, das kann ich nicht. Aber ich kann mich daran gewöhnen und will auch nicht nachforschen. Der Fall ist für mich erledigt.“[/COLOR] Ziemlich viel Einsatz für so ein Ende und so eine lahme Figur wie den Dunklen Lord. Die Hälfte an bedrohlichen Visionen wurde fallen gelassen. Die Sinclair-Bibel ist nur ein wertloses Buch. Niemand weiß, was es jetzt damit auf sich hat, weil sich irgendwie auch niemand dafür interessiert. Selbst ob Horace die Bibel wirklich geschrieben hat ist jetzt plötzlich ungewiss. Jason Dark hätte sich den Roman sparen können.
Es liest sich für mich nämlich so, als hätte er nach dem ersten Teil keine Lust mehr gehabt. Einfach die 64 Seiten voll schreiben. Jegliches Potential verschenken. Ja keine Gedanken zu den Hintergründen der Bibel oder des Dunklen Lords und der hier ankommenden bösen Gestalt machen. Zwischendurch hat der Altmeister einfach wichtige Details vergessen. Der zweite Teil ist extrem konzeptfrei dahingeschrieben. Und natürlich wurde auch hier die eigentliche Bibel des Baphomet nicht erwähnt, ich habe es mir fast gedacht.
Schade. Vielleicht sollte mal zum Test ein Co-Autor einen ersten Teil von Dark fortschreiben und die guten Ansätze zu einem logischen Abschluss bringen?

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (3,5 von 10 Kreuzen) und eine SCHLECHTe Wertung.
PS. Es gab dieses mal auch etliche Dialoge ohne Beschreibungen dazu. Sowas wie:
[COLOR=bbcf83]"Ich weiß." "Ach, du kennst ihn?" "Das wohl nicht so direkt. Ich weiß aber, wer dahintersteckt." "Dann musst du ihn hassen." "Das ist möglich."[/COLOR] Nach meinem Gefühl war das lange nicht mehr so schlimm bei Dark.