Bei Hilleberg bekamen es die Bewohner von Egloskerry letzte Woche mit tausenden Rieseninsekten zu tun. Für Dark reichen ein paar große Schlangen. 
Es zieht sich, bis sie endlich ihr erstes Opfer erwischt haben. Doch sie töten ihn nicht. Der Kerl erwacht wieder und wurde zum Schlangenmenschen gemacht. Natürlich kommt ausgerechnet jetzt seine Familie zurück. Er zeigt sich noch fix seiner geschockten Frau, dann hat er ab. Das alles geschieht in Mallow. Und wo will Jane gerade jetzt zufällig ihre Freundin Eve besuchen? Richtig, genau dort. Die ist aber nicht anzutreffen. Dafür hört sie von einer Pensionsbesitzerin von den Schlangen in der Stadt. 
[COLOR=bbcf83]Und sie haben auch manche Menschen verändert.[/COLOR] Na da ist aber jemand gut informiert. Vielleicht sollte Jane mal nachfragen, was genau das heißt und von wem die Tante diese Info hat? Außerdem gibt es noch ein Schlangengrab. 
[COLOR=bbcf83]“Und man hat dort tatsächlich Schlangen begraben?“ „So erzählt man sich. Aber Genaues weiß keiner, denke ich. Nicht einmal, ob dort wirklich Schlangen begraben wurden.“[/COLOR] Ja, was denn nun? Hach, die Dialoge sind wieder mal sehr eigen. 
Jane kommt in der Pension unter und erspäht im Heftromanzufall ihre Freundin, als sie gerade ein Fenster schließen will. Also huscht sie rüber, um mit ihr zu sprechen, doch sie will Jane nicht reinlassen und verhält sich auch sonst komisch. Die Detektivin erblickt dann noch eine Schlangenzunge im Mund ihrer Freundin und verschafft sich gegen deren Willen Zutritt, durch ein praktisch erreichbares Fenster. 
Nun kann die obligatorische Befragung losgehen, in der die Gegenseite brav die Infos ausspuckt. 
[COLOR=bbcf83]Wenn sie an die Schlangen dachte, dann dachte sie auch an die Hölle. An den Teufel, der sich in Gestalt einer Schlange Adam und Eva im Paradies genähert hatte.[/COLOR] Vielleicht hat Jane es hier sogar mit einer Höllenschlange zu tun? Wäre doch mal eine tolle Idee für die Serie. 
Eve hat dann auch eine echt tolle Idee. 
[COLOR=bbcf83]“Es wird sich alles ergeben. Geh in deine Pension. Lege dich dort hin. Ruh dich aus, denn du wirst am nächsten Morgen früh aufstehen müssen und wegfahren.“ Jane Collins sagte nichts darauf. Sie drehte sich um und ging. Im Haus herrschte Ruhe, und sie hoffte, dass es noch lange so blieb.[/COLOR] Also! Was? Wie dämlich ist Jane eigentlich? Ja, lass die von der Gegenseite übernommene Schlangenfrau alleine. Schlaf dich aus, kein Grund sie zu beschatten oder besser in ihrer Wohnung zu fesseln, bis John am nächsten Tag eingetroffen ist, den Jane natürlich sofort als Rückendeckung angerufen hat. 
Indes wird das andere Opfer der Schlangen zu Eve geführt. Was zeitlich keinen Sinn macht, wenn Eve in ihre Wohnung gegangen ist und mit Jane geplaudert hat und dann wohl ihre Wohnung wieder verlassen hat. Egal. Jane wird ihr Fehler schließlich bewusst und sie macht sich auf die Suche nach Eve. Sie trifft auf einen radfahrenden Polizisten, der hier in der Stadt seine nächtliche Überwachungstour dreht oder so. Mallow hat über 12500 Einwohner, aber der Kerl weiß natürlich sofort, dass Jane nicht von hier kommt und ist misstrauisch, was die Fremde hierher verschlagen hat. Dass sie eine Freundin besuchen will, glaubt er ihr schlichtweg nicht. Herr Dark, wenn Sie einen Schauerroman mit uriger Dorfatmosphäre schreiben wollen, wie sie es so gern tun. Dann lassen Sie ihn nicht in einer Stadt spielen, das macht dann nämlich alles keinen Sinn. 
Der Polizist rutscht beim Wegfahren dann plötzlich von seinem Rad, weil da irgendwas war. Schlangen. Mhh, mal sind sie übergroße Schlangen. Dann wieder normal große Schlangen. Mal schnell und aggressiv, mal liegen sie einfach nur passiv rum und man kann sie in Ruhe über sie unterhalten. Mal sind es Würgeschlangen, dann wieder beißende Giftschlangen Es ist das typische fehlende Konzept. 
Dann greifen die Schlangen doch an und im Hintergrund malen sich menschliche Umrisse ab. Jane und der Polizist fliehen. Sie schaffen es in Janes Auto. 
[COLOR=bbcf83]Da sah Jane die Zunge. Sie war dünn geworden, aber zugleich gespalten und sie zuckte in Richtung Autoscheibe. Sie traf auch, mehr passierte nicht.[/COLOR] Gut, ich musste kurz Grinsen. Was für ein wahnsinnig gefährlicher und angsteinflößender Angriff. FLATSCH! Es haben sich zwar auch ein paar Schlangen auf dem Wagen bequem gemacht und nehmen ihnen die Sicht, aber eine ruckartige Vollbremsung schleudert sie davon. 
[COLOR=bbcf83]Riss sie von der Motorhaube weg und schleuderte sie in die Landschaft hinein, wo sie von der Dunkelheit verschluckt wurden.[/COLOR] Das hört sich schon ziemlich hollywoodmäßig-heftig an. Jane lädt den Polizisten ab und fährt dann zu ihrer Pension. Wo ich dann erstmal einen Tag Hitzepause gemacht habe, richtig aus einem spannungsgeladenen Lesefluss kann ich hier ja zum Glück nicht fallen. 
Es stellt sich heraus, dass die Inhaberin der Pension der Gegenseite angehört und Jane reinlegt. Das hätte man schon vermuten können, so geschwätzig, wie sie mit Jane ist. Nur reden bei Dark alle Figuren so gern, das ist bei ihm nichts ungewöhnliches. Sie oder die Schlangen könnten sich jetzt sofort um die Schnüfflerin kümmern, aber man muss sie klassisch natürlich opfern. Was ich mich auch frage, alle die bisher umgedreht wurden hatten eine Schlangenzunge und ihre Haut war leicht grünlich. Davon ist bei der Wirtin keine Rede mehr. 
John sitzt im Flieger nach Irland und ruht sich ein wenig aus. 
[COLOR=bbcf83]Wie sagt man heute noch? Chillen. Ja, das war es.[/COLOR] Vor Ort ist Jane verschwunden und er macht sich natürlich Dorgen. Zum Glück verhält die Pensionsinhaberin sich ihm gegenüber extrem auffällig. Da ist alles klar. Dann trifft er auch noch auf den Polizisten, den Jane vor den Schlangen gerettet hat. Sie reden kurz, es können höchstens einige Minuten sein, und stellen die Wirtin dann nochmal zur Rede. Die hat es geschafft, sich in der kurzen Zeit mit Whiskey zulaufen zu lassen und ist plötzlich wie ausgetauscht, packt lieb alle Infos über das Schlangengrab und den Fluch des Dorfes aus. Plötzlich redet sie so, als wäre sie nur eine Zivilistin und würde nicht selbst zu den Schlangenleuten gehören. Der Polizist kennt sich auf einmal auch aus, obwohl er zuvor bei Jane ahnungslos war. Das passt schon wieder alles nicht zusammen. Aber Dark brauchte wohl schnell eine Lösung, zum Ende des Romans hin. Damit es jetzt schnell zum Schlangengrab geht, um Jane zu retten. Dort erscheint eine baumstammdicke Schlange, die sich aber erstmal in Ruhe am Kreuz hoch schlängelt und Jane dann böse anschaut. Nur keine Hektik! Als es Jane an den Kragen gehen soll, huscht plötzlich John heran und stellt sich zwischen sie und die Riesenschlange. Wie hat er es denn unbemerkt hierher geschafft, wo doch überall wachsame Kultisten stehen. Der Geisterjäger hat sogar zuvor einen Warnschuss mit der Beretta abgegeben, keine Ahnung, welchen Sinn die Aktion hatte. Ist den Kultisten auch egal. Dann wird schnell die Kreuzformel gerufen und fertig. Schlange tot, Schlangenmenschen tot, die „Mitläufer“ lässt man laufen, weil man denen nichts nachweisen kann. Äh ja, wie auch immer. 
Das war mal wieder was. Es wird schwer, hier eine Handlungszusammenfassung zu schreiben, weil vieles unlogisch ist. Beziehungsweise das unlogische Verhalten von Figuren, das einfach nicht passt. Leider ist das nicht alles. Scheinbar hat Dark Apep wirklich vergessen. Ich erwarte ja gar nicht, dass er sich noch an andere Schlangenthemen wie die Ophiten erinnert. Aber ein so wichtiges Monster wie die Höllenschlange muss man doch wenigstens in dem Zusammenhang mal erwähnen. Zumal es hier perfekt passt. Eine teuflische Riesenschlange aus der Hölle. Angeblich die biblische aus dem Paradies. Die eng mit Asmodis in Verbindung steht. Also wirklich! Dann gibt es die üblichen „Kleinigkeiten“. Widersprüche, Zeitabläufe passen überhaupt nicht zusammen, oder allgemein Sätze, wo ich mich frage, was uns der Autor jetzt damit sagen will. Und die Gegenseite? Mal wieder komplett ohne Konzept. Die Schlangen sind genau so inkonsequent beschrieben wie ihre Kultisten. 
Wäre hier mal mein persönliches „Grottig“ angebracht? Ich befüchte, ja. Manchmal kann ich wenigstens positive Punkte finden wie „Es gibt genug Action und Opfer“ oder „Es werden immerhin einige Schauplätze abgeklappert“. Das fehlt mir hier.  
 
 
 :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff:  (2 von 10 Kreuzen) und die hier schlechtmöglichste Wertung. Gibt es irgendetwas positives zu berichten? Naja, bei den Romanen um die 1500/1600 herum gab es nach meiner Erinnerung tatsächlich noch größere Nullnummern.
Original von kualumba
Die Schlange auf dem Cover ist eine Riesenschlange, so dick wie ein Baumstamm und könnte locker ein Wildschwein verspeisen.
Da habe ich mich auch gefragt, woe groß das Kreuz sein muss und wie sie es da hin bekommen haben. 
 
Original von Tulimyrsky
Also dieser Ed Morton hat in seinem Haus eingeheizt, weil der Spätsommer so kalt geworden ist. Er geht vor die Tür, weil ihm warm ist. Dort steht er dann im warmen Sommerwind. 

 
Ja, solche Kleinigkeiten ziehen sich echt durch den gesamten Roman. Wäre ja nicht so schlimm, sowas ist Dark früher auch regelmäßig passiert. Aber da waren die Geschichten spannend, die Gegenspieler interessant und das Figurenverhalten zumindest halbwegs erklärbar.