Olivaro schickt den Dämon Kadron aus.
„Ich will, dass du für mich Coco Zamis und Dorian Hunter fängst. Sollte das nicht möglich sein, dann töte sie.“ Ich dachte laut den Regeln der Schwarzen Familie darf nur Olivaro selbst seine Feinde töten? Ich komme da nicht mehr mit.
Cocos Hexenkräfte waren im letzten Roman noch passend stark. Dieses mal hat sie kaum noch welche. Das hat irgendwie mit ihrer Schwangerschaft zu tun, da schwankt das wohl. Wie passend, die starke Figur erstmal zu entschärfen. Noch sind sie in Thailand, aber sie wollen mit Unterstützung der Oppositionsdämonen schnell nach London.
“Und dann kann uns Olivaro nichts mehr anhaben.“ Mhh, das bezweifle ich aber stark.
Dann werden Coco und Dorian angegriffen und überwältigt. Zum Glück trifft jetzt die Oppositionsdämonin Lukretia mit ihrem Gehilfen ein. Man muss dem DK wirklich lassen, dass es sehr interessante Figuren in den Geschichten gibt. Die als Frau auf Dorian steht.
“Aber du gefällst mir, Dorian. Ich würde gern ...“ Natürlich. Mindestens einmal jedes Heft muss irgendeine – natürlich attraktive – Lady anmerken oder zeigen, wie geil Dorian ist. Die Angreifer müssen jedenfalls nicht von Olivaro kommen. Es ist auch die übliche Sekte der Woche aktiv.
Jetzt habe ich mal wieder einen Bruch von etwa einer Woche drin. Zum Glück ziemlich am Anfang des Heftes. Dorian misstraut Lukretia.
“Habe ich irgendeinen Beweis, dass es tatsächlich die Oppositionsdämonen waren, die mir die Botschaft übermittelten?“ Heißt das Dorian hat mit einem Ritual die Möglichkeit, seine Verbündeten zu kontaktieren, kann sich damit aber nie sicher sein, dass er sie wirklich erreicht? Das ist ziemlich sinnfrei.
Nachdem sie bei ihr übernachtet haben geht es weiter nach Kalkutta.
Er wusste nicht, ob sich nicht einer von Olivaros Verbündeten an Bord befand. Er wusste nicht einmal, ob er Lukretia trauen durfte. Während eines Flugs konnte alles Mögliche geschehen. Olivaro hätte eine Bombe an Bord schmuggeln lassen können, für einen Dämon eine Kleinigkeit. Stimmt. Aber das würde sie Serie beenden, also keine Panik. Die Bösen nutzen nicht alle ihre Chancen.
Keine Vorkommnisse bei der Zwischenlandung in Kalkutta. So soll es nicht bleiben. Eine Stewardess ist ein Ghoul und greift Lukretia an. Wie leichtsinnig von Dorian, die Passagiere auf schwarzmagische Präsenz zu checken aber nicht das Bordpersonal. Dabei erhalten sie Unterstützung von einem mysteriösen fremden Passagier. Der kann Strahlen aus seinen Stulpenhandschuhen schießen und den Ghoul damit vernichten.
“Ich habe einige Fragen.“ „Das kann ich mir denken“, entgegnete der Mann. „Ich darf Ihnen aber nicht antworten. Noch nicht.“ Wäre sonst ja auch zu einfach. Als Dorian ihn dann doch zur Rede stellen will ist er im Flugzeug spurlos verschwunden. So erreicht man schließlich Bombay. Im Hotel erspäht Dorian zufällig einen auffälligen Mann.
Da ist doch etwas faul, dachte Dorian. Er stellt ihr zur Rede, warum er zwei Särge in sein Hotelzimmer tragen lässt.
“Ich glaube nicht an so viele Zufälle. Gestern stirbt ein Ehepaar bei einem Autounfall. Die Särge werden in dem Hotel untergebracht, in dem wir wohnen ... noch dazu im gegenüberliegenden Zimmer.“ Zufällig werden im Hotel verzierte Waffen verkauft. Diese Zierwaffen sind aber offenbar tödlich scharf, Dorian kauft gleich mal zwei Doche. Weil er mit seinen Pistolenkugeln nichts gegen Untote ausrichten kann, die vielleicht aus den Särgen krabbeln. Aber mit herkömmlichen Dolchen geht es? Wohl nicht. Außerdem sind sie verzaubert. Dorian wird von einer fremden Macht übernommen und greift Coco an. Hat er immer noch keine Maßnahmen gegen sowas getroffen? Lukretia greift in letzter Sekunde ein, bevor schlimmeres passiert.
War das alles geplant? Naja. Dass Dorian zufällig mitbekommt, dass da Särge platziert werden. Darüber so aufgebracht und paranoid ist, dass er sich im Hotel Waffen besorgen will. Und ausgerechnet die beiden verzauberten Dolche kauft. Sowas kann man schlecht planen, denke ich.
“Irgendjemand versucht, unsere Fähigkeiten zu testen.“ Da will sie also jemand nicht töten, sondern nur testen. Fragen über Fragen. Mal schauen mit welcher schockierender Überraschung Neal Davenport am Ende ankommt und was der Fremde aus dem Flugzeug damit zu tun hat. Und ob Lukretia vielleicht doch ein eigenes Spiel treibt.
Weiter geht es mit dem Schiff nach Aden. Dorian und Coco sollen unbedingt in ihrer Kabine bleiben. Hach, es ist alles so schrecklich mysteriös. Als Dorian sich doch umschauen will, erscheint im rechten Augenblick Lukreatia und hält ihn davon ab. Dorian erklärt Lukretia zum gefühlt zehnten mal, dass er ihr misstraut. Lukretia beteuert erneut, dass ihr das scheißegal ist, sie macht hier nur ihren Job. Langsam zieht es sich. Schon klar, der Leser soll bis zum Ende rätseln. Es klärt sich zwar, dass Lukretia von einem Dämon den Auftrag erhalten hat, Dorian und Coco zu eskortieren. Aber welcher Fraktion er angehört bleibt offen. Das weiß nicht einmal die Vampirin selbst. Und nach Aden geht es auch nicht wirklich, ihr wahres Ziel wird Lukretia wie so vieles erst später enthüllt.
Nachdem Lukretia einige Vorkehrungen getroffen hat, dürfen ihre beiden Schützlinge am nächsten Tag die Kabine verlassen. Ich verstehe nicht, wieso Dorian den Dämonenhasser spielt und Lukretia immer wieder verbietet, Blut zu trinken. Muss sie doch. Wenn sie sich nicht weiter an der Besatzung labt wird sie die Überfahrt nicht schaffen. Da war ja selbst John Sinclair verständnisvoller mit Justine Cavallo. Es ist sehr übertrieben, aber ok. Am liebsten würde Dorian Lukretia eh vernichten, aber Coco sieht nicht alles so ganz Schwarz-Weiß wie er. Immerhin rückt Lukretia endlich mit ihrem begrenzten Wissen raus und man erfährt, dass es wohl nach Basra geht. Außerdem befindet sich vielleicht ein blinder Passagier an Bord. Jemand hat ihnen die abgeschlagenen Köpfe der beiden Toten aus den Särgen im Hotel in die Kabine gelegt.
Dann werden sie angegriffen. Von Untoten ohne Kopf. Ah, ja. Sonst ist eine Kugel zwischen die Augen oder enthaupten immer eine wirksame Methode, aber das geht hier nicht. Sie sind trotz ihrer Kopflosigkeit schlau und eigenständig genug, von Lukretia verwandelte Crewmitglieder zu pfählen. Da fimmert die Luft und der Fremde aus dem Flugzeug greift wieder helfend ein. Und er kümmert sich auch um Lukretia, die über Bord geht. Ob sie damit erledigt ist?
"Sie stürzte bewusstlos ins Meer. Irgendein Boot wird sie auffischen oder sie wird irgendwo an Land geschwemmt werden. Ich habe sie nicht getötet, da sie unschuldig in den Kampf zweier Gruppen verwickelt wurde." Juhu, also vermutlich irgendwann ein Wiedersehen mit ihr.
Der Retter in der Not stellt sich als Abu'l-hawl vor. Ebenfalls ein Dämon. Da müsste Dorian doch genau so misstrauisch und feindselig sein wie bei Lukretia? Eigentlich ist er nichts anderes als sie.
“Ich bin Ihr Begleiter. Ich soll Sie sicher an Ihren Bestimmungsort bringen. Und das werde ich auch tun. Ich kann mir denken, dass Sie eine Menge Fragen haben, aber so gern ich sie Ihnen auch beantworten würde, ich darf es nicht.“ Entsprechend angepisst ist Dorian. Sie haben einen zweifelhaften Verbündeten gegen einen anderen ausgetauscht. Der Autor lässt die Dämonen schlau daherreden und tiefsinnig klingende Monologe sprechen. Aber im Grunde ist der Leser genau so ahnungslos wie zu Beginn des Abenteuers.
Coco vermutet hinter ihm den Dämon Kaldron. Im Gegensatz zu den Helden weiß der Leser mehr. Dorian muss erst warten, bis Kaldron ihnen offenbart, dass er von Olivaro geschickt wurde. Das heißt, Lukretias Meister ist wirklich ein Oppositionsdämon? Er erklärt ihnen einiges. Zusammengefasst hat er mit ihnen gespielt und ist enttäuscht, dass sie nicht so stark sind wie erwartet. Es bleiben noch Fragen offen, doch
“Das werden Sie morgen erfahren.“
Es sieht mal wieder schlecht aus.
“Nur ein Wunder kann uns helfen“, sagte ihm Coco leise ins Ohr. „Nur ein Wunder.“ Wenn ich nur jedes mal einen Euro bekommen würde, wenn nach so einem Spruch eine wundersame Rettung geschieht. Die beiden werden gebannt, in Särge gepackt und sollen begraben werden. Aha. Gerettet werden sie natürlich im letzten Moment von Lukretia, die überraschend auftaucht. Dann wird der Transporter, mit dem Lukretia die Särge geklaut hat, von der Polizei verfolgt. Am Friedhof bricht ein Vulkan aus. Auf den letzten Seiten haut der Autor nochmal richtig rein. Warum eigentlich? Muss sowas? Ich mache es kurz. Es kommt zur Konfronation zwischen Kadron und Lukretia. Eigentlich ein ungleicher Kampf. Doch wenn man Kaldrons einzige Schwachstelle kennt - die er natürlich gut hütet – ist er so gut wie tot. Für das Finale ist es den Oppositionsdämonen irgendwie gelungen, den wahren Namen Kaldrons herauszufinden. Wie ist unwichtig, ist halt so. Damit kann man auch den mächtigsten Dämon auf einer Seite vernichten. Und Lukretia?
Sie flog über dem Lavastrom und ließ den leblosen Körper fallen. Der tote Dämon stürzte in die Glut und war nach wenigen Augenblicken nicht mehr zu sehen. Plötzlich schlug sie verzweifelt mit den Flügeln um sich, streifte die Felswand, geriet ins Taumeln. Dann stürzte sie mit einem Aufschrei in die Tiefe. Einige Sekunden war ihr Körper noch zu sehen, dann war sie verschwunden. Wat? Was ist da denn passiert? Äh. Egal. Ich frag gar nicht nach. Wo Dorian und Coco nun nach ihrer überstürzten Flucht gelandet sind, wird man im nächsten Abenteuer lesen.
Wieder ein gut geschriebenes Abenteuer von Neal Davenport. Aber ist das genug? Mit diesen Mysterien hat er dieses übertrieben. Wer spielt für welche Fraktion? Was haben verschiedene Ereignisse zu bedeuten. Es wurde für mich auch nicht alles perfekt aufgelöst. Zum Beispiel die Särge und die Giuliano-Beerdigung.
Für mich war das nicht besonders spannend. Joa, wer auf welcher Seite steht, zeigt sich immer erst am Ende. Bis dahin gibt es für jede Antwort eine neue Frage. Kennt man. So habe ich das Transportabenteuer für den Dämonenkiller und seine Hexe mal mitgenommen. War ja ganz nett, dagegen kann ich nichts sagen.
Am Ende passiert dann endlich was. Aber ein zerstörerischer Vulkanausbruch? Musste das sein? Und dann Kadron, der Dorian und Lukretia jederzeit über ist. Und nicht müde wird zu erwähnen, dass sie keine Chance haben – wenn sie seine Schwachstelle nicht kennen. Was für ein Glück. Da wird zum Finale einfach mal herbeigezaubert, dass der dämonische Widerstand genau diese Schwachstelle irgendwie herausgefunden hat. Tata! Problem gelöst. Das ist schon Phillip-Level. Was mit Lukretia passiert habe ich immer noch nicht ganz verstanden. Neal Davenport hat sie nicht wirklich grundlos aus heiterem Himmel abstürzen und sterben lassen?
Trotz meiner Kritik. Abgesehen vom Herausfinden der Schwachstelle von Kadron und der Aktion mit Lukretia wurde alles vom Autor erklärt. Auch logisch. Ich kann zum Beispiel den Vulkanausbruch persönlich übertrieben finden und hatte keinen Spaß daran. Aber es wird erklärt, wieso er ausbricht und ich nehme es der Handlung ab. Fast. Olivaro war immer ein schlauer und geschickter Dämon. Im Gegensatz zu Asmodi. Jetzt wo es mit ihm zu Ende gehen musst, trifft er auch zunehmend dämliche Entscheidungen. Klar, die Lage wird immer knapper für ihn und er ist in einer Notlage. Aber gerade wegen seiner anfänglichen Charaktereinführung würde ich sagen, dass er trotzdem einen rationalen Kopf bewahrt. Dass er die Jagd nach seinen Erzfeinden und die Sicherung seiner Position unter einen Hut bringt. So entkommt der Dämonenkiller ihm erneut und er bringt weitere Dämonenfamilien gegen sich auf. Man will halt den Plot in eine gewisse Richtung lenken. Mir tut es in der Seele weh. Ich habe Olivaro lieb gewonnen wie den Spuk bei JS. Na gut, der wird neuerdings auch nicht mehr so mystisch dargestellt und menschlicher mit Schwächen, Emotionen und Fehlentscheidungen, die normalerweise eher Asmodis ausmachen.
Eine verdiente GUTe Wertung mit

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Freaks)