Olivaro ist mächtig angepisst, dass seine letzten Pläne alle nicht aufgegangen sind. Und Dorian Hunter lebt immer noch. Man könnte ihn zwar sicher einfach killen, aber
als Dämon und Fürst der Finsternis bin ich den Gesetzen der Schwarzen Familie unterworfen und muss mich an ihre Regeln halten. Immer diese ominösen Dämonenregeln als Ausreden, um es sich einfach zu machen.
Auf dem Meeresboden untersucht ein Forschungsteam ein seltsames großes Gebilde, das an ein Ei erinnert. Gerade, als sie zu einer Testbohrung daran ansetzen wollen, bekommt das Ei Risse und irgendein gigantisches Tentakelvieh schlüpft.
“Tangaroa! Tangaroa erwacht! Wehe uns allen! Wehe der ganzen Welt!“ Wie nett, dass die Besatzung des U-Boots bei all dem Chaos noch Zeit hat, detailgenau durchzugeben, wie Tangaroa sie sich krallt.
Das Team um den Dämonenkiller folgt indes ihrem aktuellsten Hinweis nach Papua-Neuguinea. Sie kommen bei einer Frau in einem Bungalow unter.
“Wenn Mama Wahia zwanzig Jahre jünger wäre, hätte Sie ihnen die Gastfreundschaft ihres Hauses und ihres Bettes umsonst angeboten, aber jetzt ..." Ja, wir wissen es. Alle Weiber stehen auf den geilen Dorian. Apropos. Gerade unternimmt Marvin Cohen einen weiteren Versuch, seine Beziehung zu Dorians Noch-Ehefrau Lilian anzusprechen, und schon wieder kommt in letzter Sekunde etwas dazwischen. Irgendwelche eingeborenen Hanseln teilen ihm mit, dass er als auserwähltes Opfer auserkoren wurde und im Name des dämonischen Herren dieser Inseln sterben muss. Also nicht jetzt, sondern irgendwann mal.
In Sachen Tangaroa hat man inzwischen die Marine eingeschaltet. Noch verhält das Wesen sich zum Glück ruhig und gibt sich mit der Besatzung des U-Bootes zufrieden. Nachdem es sich aber mit einem ziemlich großen Riesenkrake gefetzt hat, schnappt es sich ein weiteres U-Boot.
Ein mehr als zwanzig Meter großes Ungeheuer! Und was machen Klischee-Militärs in so einem Fall? Bombenteppich!
Durch die Presse bekommt Dorian auch Wind von dem Seeungeheuer. Aber er hat keine Zeit dafür. Über die Sekte und den Te-Ivi-o-Atea will er mehr über Olivaro herausfinden. Der Informant der Dämonenkiller ist in Wirklichkeit Olivaro und schickt sie gezielt in eine bestimmte Richtung.
Erst kurz vor deinem grässlichen Ende wirst du erkennen, wer dich getäuscht hat. Durch dämonische Einmischung gab es im Kult, der Dorian opfern will, eine Spaltung. Sie haben eine weitere Anführerin und die soll Dorian ausschalten, damit Ruhe einkehrt.
Auf See haben die Bomben dem Ungeheuer natürlich nicht viel angehabt und erst in Bewegung gesetzt. Wie lange es wohl dauert, bis die Menschen total die Kontrolle über die Situation verlieren und Dorian eingreifen muss? Es erstaunt mich jedenfalls, wie offen man auch mit Zivilisten über das Ungeheuer spricht und sich nichts ausdenkt, um es zu vertuschen.
Es ist unser Tiefseeungeheuer. Es ist Tangaroa. Und niemand hat mir glauben wollen. Ach, was? Wenigstens ist auch dieses Ziel des Monsters so lieb, während seines Endes noch brav per Funk eine ausführliche Beschreibung des Angriffs durchzugeben. Als würde man es irgendeinem unbekannten Beobachter schildern wollen. Tja. Dann wird alles noch schlimmer.
Ich habe ein gutes Augenmaß und schätze genau. Tangaroa wächst rasend schnell.
Dorian ist indes heimlich bei einem Treffen des Kults dabei. Wie es sich für den Heftroman gehört, passiert dieses mal etwas, was es zuvor noch nie gegeben hat. Die zwei Anführerinnen tauchen gleichzeitig auf und liefern sich ein kleines magisches Duell, bei der aber keine als eindeutige Siegerin hervorgeht.
“Wenn die beiden Tubuane sich treffen und bekämpfen, dann wird ein Ungeheuer kommen und die Bewohner ganzer Inseln fressen, so sagt die alte Prophezeiung.“ Mhh, welches Ungeheuer könnte das wohl sein? Und worum genau ging es im Gestreite der beiden?
“Und der andere Tubuan nannte den, der ihn so bezeichnete, eine Hexe und Hure aus fernen Ländern, die in seinem Einflussbereich nichts verloren hätte. Außerdem sei sie durch ekelhafte und verabscheuungswürdige Liebe zu einem Menschen besudelt und nicht wert, zur Schwarzen Familie zu gehören.“ Damit dürfte klar sein, wer hier mitmischt. Dorian hat es die ganze Zeit schon vermutet. Bauchgefühl halt.
Die Marine versucht weiterhin, Tangaroa mit Waffen zu erledigen.
“Das hat das Monster nicht überlebt. Damit ist alles vorbei.“ Oder auch nicht. Und
die Massenmedien schrien es in alle Welt hinaus. Die Sensation war perfekt. Tangaroa, das unzerstörbare Monster aus der Tiefe, terrorisiert die Südsee. Wisst ihr, was das tolle an Monsterfilmen ist? Sie sind danach zu Ende und man muss sich nicht mit den Konsequenzen herumschlagen. Zum Beispiel, dass plötzlich für alle Welt die Existenz von Monstern bewiesen wurde. Während Washington weitere Sachen für die Materialschlacht schickt, holt sich der immer noch wachsende Tangaroa neue Schiffe und eine Bohrinsel. Weiterhin nett geschildert über Funkdurchsagen der Besatzungen. Also: Weitere Bomben. Das ist alles, was der Klischeeami kennt.
“Das müsste Tangaroa erledigt haben.“ Währenddessen wird die Sache immer weiter aufgebauscht. Präsidenten geben Statements ab, die Kirchen interpretieren etwas göttliches Hinein, die UNO berät. Und 3 Bände später glaubt wieder niemand an Monster, richtig?
Bei Dorian findet endlich der finale Kampf der Tubuane statt. Er hat zwar seine Freunde dabei, hypnotisiert sie aber, damit er sich allein um die Sache kümmern kann. Es ist so traurig. Dorian hat wohl keine echten Gefährten, denen er alles erzählen kann. So wie letztens bei seinem Körpertausch. Niemanden, der voll hinter ihm steht und ihm auch bei riskanten Plänen vertraut. Lieber täuschen oder im Dunkeln lassen. Wie kann ein Team zur Dämonenbekämpfung so funktionieren? Gerade in einer düsteren Serie solle man stark zusammenhalten, sonst hat man keine Chance. Und was ist eigentlich Olivaros Plan? Ich dachte, er will Dorian auf den falschen Tubuan hetzen, ohne dass er weiß, dass es sich dabei in Wahrheit um seine Coco handelt. Das wäre teuflisch fies und passend. Doch das hat er ja jetzt durchschaut und will Coco retten. Und die Hexe hat von Olivaro den Auftrag erhalten, den echten Tubuan im Kampf zu besiegen, um ihre Loyalität zu beweisen. Etwas, das sie also unbedingt tun muss. Als Dorian sich ihr offenbart hat sie aber nichts dagegen, mit ihm in Sicherheit zu fliehen. Was denkt sie sich dabei? Für Olivaro ist die Sache nun nämlich eindeutig.
“Ich habe Coco Zamis geprüft, gewogen und für zu leicht befunden. Sie ist eine Verräterin, eine Abtrünnige. Sie hat den Fürsten der Finsternis verschmäht und beleidigt. Dafür soll sie einen schlimmen Tod sterben.“ Ja, dann mach doch! Dorian Hunter ist dein Erzfeind. Coco Zamis hat im Serienverlauf dutzende Male bewiesen, dass sie eine ewige Verräterin ist, die auch noch das Kind deines Erzfeindes in sich trägt. Das würde doch mal persönlichen Einsatz rechtfertigen. Aber nein. Keine Ahnung ob es Heftromanbösewicht-Arroganz ist oder wieder eine obskure erfundene Regel der Schwarzen Familie.
Das Seeungeheuer Tangaroa soll sie töten. Der ist inzwischen über 100 Meter lang, dürfte für ihn also kein Problem sein, wenn er auch an Land gehen kann. Nachdem er weiter die Militärs in den Wahnsinn getrieben und irgendwelches Zeug zerdeppert hat, entscheidet man sich für den Einsatz einer Atombombe. Natürlich. Was soll schon schief gehen?
Ein gigantischer Atompilz verkündete wie ein Fanal die Vernichtung Tangaroas.
Das Dämonenkiller-Team hat endlich Coco gerettet und fährt auf einem Kreuzfahrtschiff nach Hause. Da greift Tangaroa an.
Die radioaktive Strahlung der Atom-Bombe hatte Tangaroas Wachstum anscheinend noch mehr beschleunigt. Na da bin ich jetzt echt mal gespannt, wie Earl Warren seine Helden vernünftig retten und zusätzlich das nun 700 Meter lange Riesenvieh vernichten will. Eigentlich gar nicht.
“Wir müssen uns auf den Tod gefasst machen. Trotz allem – es war eine schöne Zeit mit dir, Dorian.“ Ich mache mich schonmal auf einen kleinen Ärgeranfall gefasst, wie man die Situation mit der üblichen Deus Ex Machine innerhalb der letzten zwei Seiten lösen will. Wo ist eigentlich Phillip?
Sie werden durch Hubschrauber evakuiert, die das Monster zum Glück in Ruhe lässt, obwohl er von Olivaro sicher instruiert wurde, wer seine primären Ziele sind. Tangaroa taucht ab, nachdem er das Passagierschiff zerstört hat...und dann hört man mehrere Tage erstmal gar nichts von ihm. Bis sein Kadaver auftaucht. Was ist passiert? Die Opossitionsdämonen klären auf.
Olivaro hat eine Niederlage hinnehmen müssen, weil er dich und Coco Zamis nicht auf die von ihm geplante Art töten konnte. Er wurde von der Schwarzen Familie gezwungen, dem Monster den Garaus zu machen und es vollständig zu vernichten, denn er war dabei, die Kontrolle über Tangaroa zu verlieren. Was für ein glückliches Heftromantiming. Aber
Doch die Erinnerung an ihn prägte sich unauslöschlich im Gedächtnis der Menschheit ein. Wie gesagt, ich wette in wenigen Bänden hat die Menschheit die bewiesene Existenz eines fast 1000 Meter langen Seeungeheuers schon wieder vergessen und zweifelt an Werwölfen oder Vampiren. So etwas kann es nicht geben.
Ich bin ehrlich gesagt nicht überrascht oder übermäßig enttäuscht von dem Roman. Ein typischer Earl Warren. Nicht gut gealtert und ein klassischer Heftroman der 70er. Größer, gefährlicher, tödlicher. Ein klischeehaftes Seemonster zerstört stupide irgendwelches Zeug, während klischeehafte Militärs stupide irgendwelche Waffengewalt und Bomben einsetzen. Nichts besonderes, aber für die 70er auch nicht schlecht geschrieben. Mich hat es schnell gelangweilt, weil es klar ist, dass dieser Plot bis zum Ende hinausgezögert wird.
Der Südseeflair mit dem Kult und Olivaros Plan gefällt mir schon besser, auch wenn man hier merkt, dass der Autor wie bei seinem Dschungelroman nur irgendwelche Fakten aus einem alten Atlas und Lexikon herausgeschrieben hat. Schade, dass die Handlung am Ende ziemlich abbaut. Natürlich gelingt Coco die Flucht. Und dann wird das unbesiegbare Übermonster mit so einer billigen Erklärung von Olivaro gemeuchelt. Der ist längst nicht mehr so vielversprechend wie damals. Seine Pläne und sein Verhalten sind auf den ersten Blick zwar besser, aber im Endeffekt versagt er genau so auf ganzer Linie und trifft dumme Entscheidungen wie einstmals Asmodi.
Naja.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Freaks) und ein MITTEL für einen typischen Warren.