In ferner Zukunft wird den Archivaren klar, dass sie verkackt haben und ihre Weltensprünge das Raum-Zeit-Kontinuum zerstört haben. Fällt denen ja zeitig auf. Ok, eigentlich war das Gefüge des Multiversums stabil und wurde erst mit dem Zurückversetzen des Mondes anfällig für Risse. Also sind doch die Serienhelden daran Schuld und die Archivare haben es nur verschlimmert. Jedenfalls muss man sofort die Reißleine ziehen und den Zeitlosen Raum komplett versiegeln. Ab jetzt keine Abenteuer mehr!
Es sei denn, man findet eine andere Lösung. Zum Beispiel Amöben, die Tachyonen fressen und somit die Weltenrisse verschließen können. Süß. Nur wie bringt man die ohne weitere Weltenreisen dorthin, wo sie hinmüssen und ihre Evolution beginnen können? Der Flächenräumer wäre eine Option. Eine dumme Option, aber wohl die einzige.
Deshalb nimmt Archivar Worrex aus einem früheren Hilleberg-Roman Kontakt zu den Helden in Washington auf. Also doch noch ein letztes Abenteuer. Über den Gebietstausch des Flächenräumers wurde in einem frühen MX ein Stück Urwald hierher auf die Erde gebracht. Dort haben (oder hatten) die Archivare ihre Amöben untergebracht. Klingt alles ziemlich kompliziert und wissenschaftlich, ist es auch. Egal, ab zum Dschungelgebiet. Mr. Black begleitet die Gruppe sogar, weil…eigentlich hat er keinen Grund, außer dass einer der Fanlieblinge mal wieder mitspielt. Soll mir Recht sein.
Die Helden dringen nicht nur in den Dschungel ein, sondern auch in den Lebensraum von irgendwelchen affenartigen Fellwesen, die hier leben. Florian Hilleberg beschreibt ihre Ängste betreffend der fremden Eindringlinge auch aus deren Sicht. Die Situation spitzt sich wie gewohnt durch Missverständnisse und unglückliche Umstände immer weiter zu. Mr. Black wird schwer verletzt. Man trennt sich. Aruula und Rulfan bringen ihn zurück zum Gleiter, wo die Dschungelbewohner nur auf sie warten, über sie herfallen und in ihr Dorf verschleppen. So öde und ausgelutscht es inzwischen auch sein mag, es ist Aruula Lauschsinn, der hilft.
Matt und Worrex verschlägt es tiefer in den Urwald, um den Amöbencontainer zu finden. Sie werden von hungrigen Riesenlibellen angegriffen, damit sie auch etwas Action abbekommen. Schließlich erreichen sie ihr Ziel. Der Container wurde jedoch schon gewaltsam geöffnet. Mit seinen nützlichen Artefakten findet Worrex heraus, dass vier Gestalten den Behälter geknackt haben. Und dass die Zeitfresseramöben in den Jahrtausenden mutiert sein müssen. Es könnte sein, dass sie ihre Befreier irgendwie infiziert haben. War ja klar, dass es Komplikationen gibt. Zurück am Gleiter müssen Matt und Worrex außerdem feststellen, dass ihre Freunde weg sind.
Aruulas Lauschsinn hilft zwar wie gesagt, bringt aber nichts. Dieses mal sind ihre missverstandenen „Gegner“ nicht verhandlungsbereit. Und da es ein Hilleberg ist, wollen sie Aruula natürlich als dauervergewaltigte Brutmaschine benutzen. Man muss das nicht beschönigen, weil man von diesen Hilleberg-Ideen in den letzten Jahren abgestumpft ist. Dank ihrem Lauschsinn weiß sie, was da auf sie zukommt und freundet sich schonmal mit einem Suizid an, bevor sie so endet.
Aber keine Sorge. Auf den letzten Seiten kommen die rettenden Helden angestürmt. Echt gut, dass Worrex für alles das passende Artefakt dabei hat. Hier einen Thermalscanner, um die Entführer durch ihre Wärmesignatur aufzuspüren. Ein Gemetzel bleibt aus, weil sie den Archivar für einen Gott halten. Sie lassen nicht nur die Gefangenen frei, sondern flicken auch Mr. Black wieder zusammen.
Schade. Ich hatte mir mehr erwartet. Es gibt einige wenige Antworten, aber genau so viele Fragen. Der Plan mit den zeitfressenden Amöben ist toll. Aber damit wäre der Zyklus ja schon beendet und das kann nicht sein, also kommt man hier auch keinen Schritt weiter. Statt sich voll darauf zu konzentrieren, bekommen es die Helden im Dschungel mit zurückentwickelten Affen-Rednecks zu tun, die die geile Aruula natürlich am liebsten durchbumsen wollen, bis ihnen die Nudel abfällt. Zum Glück ist die Barbarin eine Hauptfigur und Florian Hilleberg muss sich zurückhalten. Wer weiß, ob sie als Nebenfigur wirklich so traumatisiert worden wäre.
GUTe

:baff: :baff: :baff: (7 von 10 Kometen). Mehr ist nicht drin, ich komme mit Hillebergs Stil einfach nicht zurecht, auch wenn ich die Amöben toll finde. Wie sie wohl mit ihren kleinen Amöbenmäulchen an den Tachyonen knabbern und danach gesättigt einschlummern und leise vor sich hin schnarchen. Wieso bekommen wir dazu keinen Roman? So ganz ohne Gewalt und Tragik? Oder Merch? Tachyonen-Amöben-Kissen? Jetzt gleite ich auch ins Blödeln ab, aber das muss manchmal sein.