Man kennt es. Da wird ein Handwerker beim Bohren durch entweichenden Nebel oder Gase getötet und kaum ist der Leichenbeschauer weg, muss man als Eigentümer neugierig nachforschen. Was soll schon passieren? Überhaupt keine dämliche Aktion! Man hätte den teuflischen Spiegel besser in den Roman einbringen können, bei der Eröffnung des Abenteuers muss ich direkt schon mal meckern. Ansonsten schaut es solide aus. Die finstere Macht im Spiegel manipuliert Leute, ein Geist dringt daraus hervor und macht seine Opfer zu Killern. 
John wird über Dagmar Hansen eingeschaltet, die man hinzugezogen hat, weil sich irgendwelche Schattenschlieren in den Augen der Killerin bewegen. Für mich Grund genug. Nur finde ich es Schade, dass der Geisterjäger direkt dabei ist. Das hätte Frau Hansen auch erstmal alleine angehen können, vielleicht sogar komplett ohne John. Im Krankenhaus folgt dann natürlich der obligatorische Kreuztest, bei dem der Geist abhaut und sein gebrochenes Opfer frei gibt. Nun wird noch der übliche Skeptiker-Polizist eingeführt, den John gar nicht leiden kann. Hauptkommissar Spohr ist aber auch ein echtes Arschloch, so klischeehaft will der Sinclairleser seine Archetypen haben. 
Es gibt doch diesen toten Handwerker, den es als ersten erwischt hat. John ist sich jedenfalls total sicher, 
[COLOR=bbcf83]dass alles irgendwie mit diesem Vorfall zusammenhängt.[/COLOR] Daran hätte ich als letztes gedacht, aber das sinclair'sche Bauchgefühl ist ja untrüglich. So teilt man sich auf, um beide Spuren zu verfolgen. 
Der Handwerker wird von einer alten Frau als Zombie erweckt und ein zu neugieriger Friedhofsgärtner von ihr erschossen. Zumindest sollte man das meinen, wenn sie den Revolver genau gegen seine Brust presst und dann abdrückt. 
[COLOR=bbcf83]Gerade hat ein gewisser Peter Lössel den Notruf gewählt und angegeben, in der Trauerhalle des Hauptfriedhofs niedergeschossen worden zu sein.[/COLOR] Wie auch immer das möglich ist. Aber Peter geduldet sich mit dem Sterben netter Weise lange genug, bis John mit dem Taxi am Friedhof angekommen ist und von ihm wichtige Hinweise erhält. 
[COLOR=bbcf83]Dann brach sein Blick. Sein Kopf fiel schlaff zur Seite, und auch seine Hände bewegten sich nicht mehr. Ich wusste sofort, dass jegliche Wiederbelebungsmaßnahmen hoffnungslos waren. [/COLOR]  Die Alte befindet sich immer noch auf dem Friedhof, mit einem Zombie gibt sie sich nicht zufrieden. Darf es noch eine handvoll mehr sein? Danach geht es direkt ins Krankenhaus, wo die nächste menschliche Altlast beseitigt wird. 
Dagmar untersucht den Spiegel und wird hinein gezogen, in die andere Welt. Dort trifft sie aus Jana Hartmann aus der 2185. Ein Roman, den ich am Ende nur noch runtergerattert habe und hoffte, es hinter mir zu haben. Keine Kritik am Autor, aber für mich ist das ein kleiner Lesespaßdämpfer. Aber gut, kurz darauf ist Jana eh Geschichte. Ob sie nun ein Engel ist oder welche verborgenen Kräfte sie hat oder was dahinter steckt ist damit hoffentlich erledigt. War mir eh zu verworren, kann aber eben auch daran liegen, dass mir der Roman damals nicht zusagte und ich nicht so interessiert dabei war. Ehrlich gesagt, bin ich auch hier schon wieder eher mittelmäßig begeistert. Der Meister dieser Welt stellt sich dann als korrumpierter Psychonaut heraus. Welch Zufall, dass ausgerechnet Dagmar hier ermittelt und in den Spiegel gezogen wurde. Sie liefern sich einen kurzen Kampf, den der Psychonautendämon für sich gewinnt. 
[COLOR=bbcf83]“Du hast dich überschätzt und geglaubt, mich besiegen zu können“, resümierte der Dämon. „Das war ein großer Fehler, den du jetzt mit deinem Leben bezahlen wirst!“[/COLOR]
Währenddessen ist John am Haus angekommen und sucht vergeblich nach Dagmar. Dafür trifft er auf einen Zombie, um den er sich kümmert. Außerdem erwischt es hier den leidigen  Hauptkommissar, dessen normale Kugeln wenig gegen Untote ausrichten. Egal, er wurde von Rafael Marques eh so geschrieben, dass dem Leser höchstens ein zufriedenes „Siehste, das haste jetzt davon“ entfährt. John geht es ähnlich, der konnte Spohr ja eh nicht leiden. 
[COLOR=bbcf83]Als sich die drei verbliebenen Untoten wieder aufrichteten und ich erkannte, dass ihr Opfer nicht Dagmar Hansen, sondern Kommissar Spohr war, verspürte ich sogar eine gewisse Erleichterung.[/COLOR]  Dafür wird John von der Alten überrumpelt und mit dem Revolver bedroht. Sie könnte ihn jetzt an Ort und Stelle erschießen, die alte Leier von mir. Schließlich ist es ihr erklärtes Ziel, John „hinzurichten“. Aber nein, das muss unbedingt „im Angesicht ihres Meisters“ geschehen, diese Chance wird vertan. Also wird der Geisterjäger zum Spiegel geleitet. So! Jetzt aber! 
[COLOR=bbcf83]“Sie werden jetzt sterben ...“[/COLOR] Da taucht für den Geisterjäger völlig überraschend Nathaniel Dekker auf und rettet John erneut. Für den Leser nicht, es gab im Roman verstreut schon die üblichen Hinweise, dass da der Fan Favorite wieder mitmischt. 
Tja, nun muss man aber noch Dagmar helfen. 
[COLOR=bbcf83]Plötzlich fühlte ich mich so unglaublich hilflos, weil ich sah, dass der Dämon zum entscheidenden Schlag ausholte. Ich konnte einfach nichts mehr tun, um meine Freundin zu retten.[/COLOR] Oh, es ist natürlich wieder alles ganz knapp. Nathaniel bringt sich und John durch den Spiegel in die andere Dimension. Zum Glück landen sie direkt vor den Füßen des Dämons, der seinen todbringenden „entscheidenden Schlag“ abbricht und sich dem vermeitnlichen Privatdetektiv zuwender. 
[COLOR=bbcf83]Weil wir beide ein gemeinsames Erbe in uns tragen.[/COLOR] Aha, der hat nicht nur mit Dagmar etwas gemeinsam, sondern auch mit Nathaniel. Das wird ja immer bunter. Nathaniel zeigt nun wenigstens seine wahre Gestalt. Damit ist endgültig bewiesen, dass es sich um Rakk aus Dark Land handelt. John ruft die Kreuzformel und wie es eigentlich üblich ist, vernichtet das die schwarzmagische Dimension und rettet das Trio. Das passt ja immerhin. Bei der 2187 von Freund kam der Geisterjäger nie auf die Idee, das Kreuz in der Gemäldewelt einzusetzen. Dieser Roman beweist nur nochmal, dass er das Wissen um die Reaktion des Kreuzes eigentlich hat. Aber das nur nebenbei. 
Rakk ist verschwunden und hat das schwarzmagische Büchlein der Alten mitgehen lassen. Nun hat er schon zwei davon. Ganz zum Schluss gibt es nochmal eine Verbindung zum Fall der 2185 und die Offenbarung, dass der Dämon als Strippenzieher zwar vernichtet wurde, aber die noch mächtigere Gestalt hinter dem Psychonautendämon nicht. Sozusagen der Strippenzieher des Strippenziehers. 
So sehr ich auch Rafaels Aibon-Romane schätze und genieße, so wenig gefallen mir seine neueren Rakk-Romane. Mysterium hinter Mysterium und dauernd überraschende Querverbindungen und Offenbarungen. Außerdem treten hier mehr Heftroman-Dinge auf, die er meines Erachtens bei den Aibon-Geschichten umgeht. Ich weiß, die meisten Dark Land Fans lieben Rakk und fiebern sicher total mit ihm mit. Ich kann es kaum erwarten, dass dieses Gerätsel und Artefaktgesammel mal ein Ende hat und der Echsendämon versucht, die Tore in seine Heimat zu öffnen. 
Besser als der „Sturz in die Verdammnis“ hat mir dieses Abenteuer auf jeden Fall gefallen. Da war ich am Ende so raus, dass ich mir mit der Bewertung ziemlich unsicher war. Hier bin ich bis zum Ende geistig dabei geblieben.  
 
   
   
   
   
   
  
  :baff:  :baff:  :baff: (7 von 10 Kreuze) aber trotzdem reicht es nur für eine richtig GUTe Wertung. Vielleicht bin ich da wieder zu subjektiv, ist ja nur eine amateurhafte Lesermeinung, aber die Aibon-Romane sind für mich einfach eine andere Liga.