Nun aber auch mal meine Meinung zum Heft:
Der Roman beginnt sofort damit, dass der Verwandler Justine in ihrer Gestalt konfrontiert. Schade, da hätte man gut Spannung aufbauen können. Stattdessen gibt es einen öden Dialog. Justine erklärt schließlich, dass sie den Doppelgänger jetzt töten wird. Was eigentlich kein Problem sein sollte. Der Verwandler kann vielleicht ihr Aussehen inklusive Vampirzähne annehmen, aber ihre Kräfte hat er nicht. Dafür kann er sich in Luft auflösen, was mal in sekundenschnelle geschieht und mal eine Minute braucht. Je nachdem, wie Dark es dramaturgisch gerne haben möchte.
So verschwindet der Verwandler dann auch, bevor Justine ihn töten kann. Aber vorher erzählt er noch von dem Menschen, den er vorhin zu einem Vampir gemacht hat. Ja, sicher. Der Verwandler mag zwar das Aussehen von Justine angenommen haben. Aber niemans trägt der den Vampirkeim in sich, das ist Blödsinn. Ich hätte hingenommen, dass er Leute mit seinen Zähnchen beißen und leer saugen kann. Das war es aber auch schon.
Aber gut, es ist Jason Dark. Der Roman hat gerade erst begonnen. Schauen wir mal, vielleicht wird er ja noch ganz unterhaltsam.
Natürlich kommt der Frischvampir keine zehn Sätze später wortwörtlich um die Ecke und Justine vernichtet ihn fix, indem sie ihm einen Pfeil in die Brust rammt. Die Teile trägt sie wohl irgendwie mit sich rum.
John feiert gerade mit seinen Freunden den Geburtstag von Bill, als Justine ihn aufsucht. Schön und gut, aber wie gewohnt wird man nicht selbst aktiv.
“Wir können nichts machen.“ So muss man natürlich abwarten, bis die Gegenseite sich wieder zeigt. Für den Geisterjäger geht es zurück auf die Party, wo seine Freunde merken, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Aus irgendeinem dämlichen Grund lügt er sie an und rückt nicht mit der Sprache heraus. Auch als Glenda dann meint, Justine Cavallo unter den Gästen erkannt zu haben. Wieso auch seine Freunde und Kollegen warnen, dass vermutlich ein teuflischer Doppelgänger hier ist?
Der Verwandler ist zum Glück kein ernstzunehmender Gegner. Sein erster Angriff besteht darin, einer alten Frau ins Gesicht zu schlagen und dann durch ein Fenster abzuhauen. Wie fies. John lügt Glenda jedenfalls weiter an. Da drehen sich die Dialoge schön nervig im Kreis. Glenda merkt ganz genau, dass John nicht die Wahrheit sagt und der Geisterjäger spielt weiterhin den Ahnungslosen. Nachdem mit dem Spielchen genug Zeilen geschindet wurden, erzählt er ihr endlich alles.
Die beiden vermuten schon, dass der Verwandler John eine Falle stellen will. Aber man unternimmt nichts. Die beiden trennen sich nach dem Abend und während Glenda mit dem Taxi nach Hause kutschiert wird, bekommt John vom Verwandler hinterrücks eine drübergezimmert und wird mit einem Messer bedroht. Die perfekte Chance, den Erzfeind der Hölle zu vernichten. Aber der Bösewicht will nur Johns Blut trinken. Wieso er nicht seine Vampirzähne nutzt, sondern John eine Wunde zufügt und daraus schlürft, verstehe ich nicht. Er ist doch kein Halbvampir. Zum Glück taucht da die echte Justine auf und schleudert den Doppelgänger davon.
Justine nahm die Verfolgung nicht auf. Wieso auch? Dann würde sie den Verwandler killen und das Heft wäre zuende. Man muss das Finale noch eine ganze Weile hinauszögern.
Stattdessen fährt Justine den Geisterjäger in seine Wohnung. Dort kann man zusammen abwarten, bis der Verwandler das nächste mal zuschlägt. Prima. Suko stößt noch hinzu. Aber irgendwie informiert man ihn auch nicht richtig, denn
Er wusste nicht genau, um was es ging, also hatte er Shao auch nicht einweihen können. Ich rege mich schon wieder leicht auf. Diese Chaoten sollen also das berühmte Sinclairteam sein, das seit Jahrzehnten den Mächten der Hölle standhält?
Shao ist dann entsprechend ahnungslos im Hausflur unterwegs, als sie komische Geräusche hört und die falsche Justine dabei ertappt, wie sich sich an einem Nachbarn satt trinkt. In der 2183 war ausgerechnet Shao mit einer Freundin unterwegs, als der Verwandler sie angriff. Von allen Figuren trifft er nun also gerade auf eine, mit der er im Vorgängerband schon zu tun hatte. Natürlich hat Dark das inzwischen vergessen. Ärgerlich! Shao flieht vor dem Verwandler in Johns Wohnung. Als man nachschauen geht, ist er natürlich spurlos verschwunden und Justine kann nur sein Opfer erlösen.
Wird das jetzt wieder so ein dark'sches Auftauchen-Abhauen-Spiel, bis endlich das Finale erreicht ist? Als nächstes schlägt der Verwandler jedenfalls bei Sir James auf. Auch eine Figur aus der 2183, da hat der Verwandler Sir James' Körper sogar kurzzeitig übernommen. Auch davon kein Wort. Der Altmeister hat echt ein unglückliches Händchen, gerade die Figuren auszuwählen, die mit dem Kerl schonmal direkt zu tun hatten.
Am nächsten Morgen merkt man natürlich, dass der Chef fehlt. Es folgt der obligatorische Bösewicht-Telefonanruf. Der Verwandler will, dass man Glenda zu ihm schickt. Also. John schickt Glenda allein zu ihm und dafür wird Sir James frei gelassen? Was für ein unglaubwürdiger Deal ist das denn? Glenda wird noch davor gewarnt, auch ja nicht mit ihrem Handy zu telefonieren und ihre Freunde zu warnen, sobald sie den Treffpunkt erfährt. Naja, schickt sie Jane halt eine Whattsapp, die das dann an John weiterleitet. Keine Ahnung, welchen Sinn dieser Umweg technisch gemacht hat.
Ich rattere das Heft eh nur noch durch. Macht schon wieder keinen Spaß mehr, weil die Handlung einfach extrem schlecht gestrickt wird. Das Sinclairteam kann Glenda also hinterher fahren. Glenda wird den „Vampirleibwächtern“ des Verwandlers vorgestellt. Darauf hat sie nun echt keinen Bock und rennt davon. So einfach ist das. John und Suko sind schnell zum Treffpunkt gedüst und da hören sie Glendas Hilfeschrei. Passt zeitlich nicht unbedingt, wenn man die Strecke und eventuelles Verkehrsaufkommen bedenkt, aber egal.
Glenda hatte die Augen nicht geschlossen. Sie starrte gegen das Gesicht mit dem weit geöffneten Maul. Sie sah die beiden Zähne mit den Spitzen und wartete auf den Biss. „Jetzt!“, hauchte die Blutsaugerin. Sie hatte recht, denn genau in diesem Augenblick fiel der Schuss. Die gut gezielte Kugel war so dicht an Glendas Kopf vorbeigeflogen, dass sie sogar den Luftzug gespürt hatte.
Also mal wieder Rettung in letzter Sekunde. Millimetergenau ganz knapp. Aber noch ist Sir James gefangen und der Verwandler auf freiem Fuß. Wie will man das auf den letzten 3 Seiten noch klären? Zumindest dramaturgisch kann ich mir das nicht vorstellen.
Der Verwandler wird natürlich stilecht von der echten Justine gestellt Eigentlich die gleiche Situation wie am Beginn des Heftes. Justine kündigt ihren Angriff ausschweifend an und flitzt dann auf den Verwandler zu. Dieses mal lässt ihn Dark aber nicht teleportieren, weswegen er natürlich keine Chance hat und von Justine mit einem Schwert geköpft wird. Und das, liebe Freunde, ist ein Paradebeispiel für schlechtes Writing. Ach ja, der Geist des Verwandlers haut dann aber schon wieder ab. Damit er sich wieder wo einnisten kann, wenn Dark Bock auf seinen nächsten nervigen Verwandler-Roman hat.
Das war mal wieder nichts zum Mitdenken. Obwohl Justine dabei war. Abgesehen vom üblichen schlechten Schreibstil gibt es genug zu kritisieren.
Warum informiert John nicht direkt alle seine Freunde, dass der Verwandler wieder aktiv ist, beziehungsweise sich in Justine verwandeln kann. Er lässt erst Glenda (die lügt er sogar mehrmals an) und dann Suko/Shao völlig unnötig im Dunkeln.
Welche Kräfte hat der Verwandler jetzt genau? Eigentlich kann er nur das Aussehen seiner Opfer annehmen. Im letzten Band konnte er dann völlig grundlos kurz in den Körper von Sir James fahren. Und hier wird er auf einmal komplett zum Vampir. Das „In Luft auflösen“ beschreibt Dark auch ständig anders oder er lässt es komplett weg.
Mhh, die Idee ist ja gut. Es gäbe so viele gemeine Möglichkeiten mit dem Kerl. Im ersten Band hat er fleißig sein Aussehen gewechselt und sich halt leider extrem dämlich angestellt. Hier kopiert er Justine und fertig. Wie lahm. Jeder weiß, wie er nun aussieht. Nicht einmal die Chance für ein „Bin ich die echte?“-Verwirrspiel mit der Blutsaugerin genutzt.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen) für einen SCHLECHTen Roman.