Mit untoten Mottoraddrockern auf Rachetour geht der Roman schonmal sehr klassisch los. Und mit einigen kleinen Details, die es bei Vlcek im Gegensatz zu Davenport gibt. Auch ein Grund, warum lezterer Autor mir besser gefällt.
Natürlich kommt es ausgerechnet vor Dorians Haus zur Konfrontation. Mit der Frau im Gepäck kurven diese „Rowdys“ in seinem Garten herum. Da muss er natürlich eingreifen. Unter den Kerlen ist auch der Dämon Demur Alkahest, der den Dämonenkiller kennt und dem es nicht um Kitty geht. Wieder versucht man ihn dazu zu bewegen, die Opposition gegen Olivaro zu unterstützen. Immerhin treten die Rocker den Rückzug an und Dorian kann sich um die verstörte Kitty kümmern.
Lange Ruhe hat er aber nicht. Während er draußen mit den Rockern beschäftigt war, hat Phillip seiner Frau einen Besuch abgestattet. Der macht also mal wieder Schwierigkeiten, die keiner versteht, sich aber am Ende als ganz wichtige Aktion herausstellen wird. Wie immer redet er in Rätseln, beziehungsweise seine Aktionen machen keinen Sinn. Dieses mal ist er abgehauen und sucht augenscheinlich nach seiner Mutter, die Dorian aber damals vernichtet hat. Natürlich hat er Lilian auch einen Hinweis hinterlassen. Das Foto einer unbekannten Frau.
Hatte man Phillip in eine Falle gelockt? Stecken die Rowdy-Rocker dahinter? Nach Wochen erfolgloser Suche meldet sich eine gewisse Aphrodite bei ihm, er soll die Sache ruhen lassen. Sie hat das Orakel nun für sich und wird ihn nicht wieder hergeben. Außerdem lässt sich der Rocker wieder blicken. Dorian erwischt ihn beim herumschnüffeln und schwingt sich auf seine Maschine, als er abdüsen will. Es stellt sich heraus, dass Dorians Freak-Bruder Jerome dahinter steckt. Der hat immer noch Todessehnsucht und will ihm Informationen über Phillips Aufenthaltsort geben, wenn Dorian ihn endlich killt. Dass Coco ihn entführt hat und bei ihrem Aufnahmeritus in die Schwarze Familie opfern will, glaubt der Dämonenkiller aber nicht so einfach.
In der Nacht hat Dorian einen seltsame Traum und meint darin die Botschaft der Entführerin zu erkennen, die ein Treffen möchte. Der Dämonenkiller hat inzwischen eine neue Theorie.
Über meinen neuen Verdacht, in wessen Auftrag die Rote handelt, möchte ich noch nicht sprechen. Natürlich. Auf jeden Fall nimmt er Kitty als Köder mit, um die andere Fraktion um Alkahest hervorzulocken. Was will er damit erreichen? Dass dieser Einfall nicht zuende gedacht war, merkt er dann auch, als die Rocker und Aprodithe aufeinandertreffen.
Er erkannte nun, dass es doch gar keine so gute Idee gewesen war, Kitty mitzunehmen. Alkahests Horror-Gang war ihr zwar tatsächlich gefolgt, wie Dorian es erwartete. Aber eingebracht hatte es ihm nichts – außer, dass die Untoten vielleicht Phillips Entführerin verscheucht hatten. Und zudem musste er sich nun um das verstörte Mädchen kümmern, so dass er zusätzlich gehandikapt war und die Verfolgung nicht aufnehmen konnte. Er hatte sich wieder einmal für zu klug gehalten. Das ist ja das komische, eigentlich ist Dorian zu schlau für so eine Aktion. Trotz dem Chaos ist Aphrodite noch gewillt, mit Dorian zu reden. Sie will also einfach nur seine neue Mutter sein und hat keine Erpressung öder Böses um Sinn. Aha. Ich muss zugeben, diese Aphrodite ist ein faszinierender Charakter. Ein altes Mitglied der Schwarzen Familie aus Griechenland? Hoffentlich steckt nichts hinter dieser Coco-Theorie und Aphrodite bleibt der Serie noch eine Weile erhalten.
Cohen hat inzwischen Hinweise gefunden, die wieder in eine andere Richtung deuten. Die Frau auf dem Foto gleicht einer Prostituierten. Die Londoner Freaks haben sie aufgespürt und
kaum war sie mit ihm drinnen, als fünf weitere Krüppel hereinstürmten, einer hässlicher als der andere, und mit ihr fast unbeschreibliche Dinge anstellten. Ok, sie ist eine Nutte, das zählt daher nicht als Vergewaltigung, oder? Es müssen natürlich auch gleich „unbeschreibliche Dinge“ sein, also so richtig ekelhaft. Naja wenigstens erkennt Dorian, dass die Frau nicht die Gesuchte ist, sondern nur ein normales Mensch, deren Aussehen sich Aphrodite geklaut hat. Ist ja nochmal alles gut gegangen, den Schock einer Gruppenvergewaltigung verdaut man als billiges Strichflittchen sicher locker. Dorian erfährt immerhin, wo das Foto geschossen wurde und kommt darüber auf einen neuen Hinweis, der wieder auf Coco hindeutet.
So. Und da habe ich auch vor einigen Monaten aufgehört, den Roman weiter zu lesen. Zu viel Arbeit für zu wenig Lesespaß und zu viele Aufreger. In der Rückblende weiß ich auch warum, das liest sich einfach alles furchtbar angestaubt und zurückgeblieben. Nicht nur im Vergleich zu den JS und PZ, die ich nebenbei lese. Sondern auch zu Kollege Davenport. Naja. Durch die große Pause darf man keine besonders sinnige Rezi mehr erwarten, aber ich will es mal zu einem Ende bringen.
In Griechenland trifft Dorian dann jedenfalls eine weitere Aphrodite. Griechinnen heißen wohl alle so. Aus irgendeinem Grund will sich die Stewardess mit Dorian treffen. Wohl einfach, weil alle Weiber auf ihn stehen und ihn ficken wollen. Ah, jetzt weiß ich wieder, warum ich das Buch zur Seite gelegt hatte. Dorian schöpft jedenfalls keinen Verdacht, bis es zu spät ist und er von der Besessenen angegriffen wird. Da sie zuvor sehr in Plauderlaune ist, hat er nun sein nächstes Ziel. Außerdem exorziert er die Besessene, die sich an nichts mehr erinnern kann, aber trotz dieser Amnesie noch genug Kraft hat, um tatsächlich geil auf Dorian zu sein. Wie schon bei Coco Zamis denke ich langsam, dass hier manch einer seiner unerfüllten Fantasien niederschreiben will.
Dorian trifft einen Eremiten und besucht schließlich ein Kloster. Dort wird er auch von Fledermäusen angegriffen. Bei Tage, das kann ja nicht sein. Sie stellen sich als Vampire heraus. Dass die im Sonnenlicht herumfliegen macht natürlich mehr Sinn, als bei Fledermäusen.
Es stellt sich heraus, dass Phillip hier geboren oder zumindest als Findelkind gefunden wurde und hierher zurück gebracht wurde. In ein verlassenes Kloster. Tatsächlich hält sich Coco hier auf. Dorian vermutet, dass sie dahinter steckt und das Orakel bei einem Schwarzen Sabbat töten will. Die Hexe meint wie immer, ganz eigene Pläne zu haben. Auch Olivaro ist anwesend und Dorian sieht zum ersten mal sein zweites Janusgesicht. Von Phillip noch keine Spur aber beim Sabatt soll Coce wieder in die Schwarze Familie aufgenommen werden. Und die nächste Offenbarung, Coco ist von Dorian schwanger. Im fünften Monat. Und kein Dämon oder Olivaro hat irgendetwas von einer Schwangerschaft mitbekommen? Und es gibt weitere Fragen.
Wer hatte Phillip denn entführt, wenn nicht Coco? Was war aus ihm geworden? Wo war er? Der ist bei den Mönchen in Sicherheit und wollte nicht, dass Dorian seinen Aufenthaltsort erfährt. Phillip hat seine eigene Entführung mit sämtlichen Hinweise inszeniert, um Dorian hierher zu locken, damit er die Waheit über Cocos Schwangerschaft erfährt. Aphrodite ist er selbst gewesen. Offenbar kann Phillip jetzt nicht nur zwischen Geschlechtern wechseln, sondern auch sein Aussehen inklusive Haarfarbe und Lebensalter ändern. Na klar. Mit dem als Deus Ex Machina kann man halt alles anfangen, wie es der Plot braucht. Nächstes mal wachsen ihm Flügel, wenn man einen Gegner in der Luft verfolgen muss. Einiges ergibt mit dieser Auflösung auch keinen richtigen Sinn, beziehungsweise es bleiben Logikfragen offen. Aber
Phillip gab keine Antwort. Dorian blieb nur die Vermutung. Genau, sonst würde Vlcek nämlich ins Stottern kommen.
Für abschließende Worte liegen vom Sommer auch schon einige Stichworte bereit, die ich nur noch verarbeiten muss.
Frauen werden wieder mal sehr altmodisch beschrieben. Hysterisch, schwach, in der Opferrolle und werden bei jedem Scheiß bewusstlos. Lilian führt sich auch wieder auf, das versuche ich gekonnt u ignorieren, obwohl es ein wichtiger Teil der Handlung ist. Lilian muss ja wie von Coco vorhergesagt den Dämonenkiller zum Pantoffelhelden verweichlichen und ihm ein Dorn um Fuß sein. Im letzten Abenteuer war Maccu so nervig und hat sich zum Glück am Ende selbst entsorgt. Dieses mal ist es Lilian, die unrealistisch nervig ist. Da gibt es doch eh keine Gefühle mehr, warum schickt Dorian sie nicht zu Cohen? Dann hat er seine Ruhe und sie kann Zeit mit einem Mann verbringen, in dessen Gegenwart sie sich nicht so unausstehlich verhält.
Ok. Die zweite Hälfte der Geschichte in Griechenland hat mir wesentlich besser gefallen. Einfach weil gewisse Dinge kein Thema mehr waren. Man merkt, dass der Autor sich ein Handlungskonzept gemacht hat. Allerdings kein perfektes. Am Ende verheddert er sich mit seiner Auflösung, die auf dem zweiten Blick nicht hundertprozentig schlüssig ist. Und Phillip mal wieder frische Kräfte zu geben, zerstört den Reiz der Figur. Er ist wohl der Mr. Silver von Dämonenkiller.
Mehr kann ich nicht sagen. Es ist halt ziemlich dumm, eine Lücke von mehreren Monaten mitten im Lesen zu haben. Wenn ich gewusst hätte, was kommt, hätte ich vielleicht den Rest noch durchgezogen.
Eine Mittlere Wertung für

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (5 von 10 Freaks) . Schlecht war die Geschichte nicht. Vor allem nicht für einen „kultigen Gruselroman auf den 70ern“. Das würde ich aber nicht lesen. Ich lese DH so begeistert, weil er eigentlich einen Anspruch hat, der auch 2020 noch ohne Kult- und Nostalgiebonus durchgehen würde.