Die Figuren aus dem Titanic-Roman von Stefan Hensch sind in Baltimore untergekommen. Mit einer Beschäftigung in dieser neuen Welt sieht es aber schlecht für sie aus. Ian Getty war eher ein Gegenspieler auf der Titanic. Hier rückt er in den Fokus des Autors. Er versucht sein Glück lieber in Washington und macht dort einen Kurierdienst auf. Einer seiner Aufträge führt ihn zur Buckfield-Ranch außerhalb der Stadt. Puh, da zeigt sich leider mein mangelndes MX-Wissen. Oder dass ich zu viel schon wieder vergessen habe. Der Weltenrat, die Terroristen die gegen ihn agieren. Die Bewohner der Ranch. Ziemlich viele Figuren sind das.
Die Terroristen planen einen neuen Anschlag auf Kareen Hardy-Bosh. Eine Bombe befindet sich in dem Paket, das Ian Getty ihr überreichen soll. Im Heftromanzufall rettet er Kareens Sohn vor einem wilden Pferd und dann ist plötzlich das Paket weg, das er überreichen wollte. Archivar Mountbatten vom Titanic-Roman ist damit betraut worden, die Zeitanomalien durch den Weltenriss zu beheben. Wenn Ian Getty nie mit der Titanic in dieser Welt gelandet wäre, könnte er jetzt keine Bombe liefern. Also schnappt sich der Archivar das Bombenpäckchen.
Die Terroristen sind mächtig sauer, dass ihr Anschlag misslungen ist und Ian Getty verdünnisiert sich besser. Später werden die Terroristen erwischt, trotzdem bleibt Getty Washington fern und fängt auf der Buckfield-Ranch an. Dort ist es dann endlich, wo er den nächsten Weltentausch bemerkt. Pünktlich zur Hälfte des Bandes. Ich habe mich schon gefragt, wann endlich das versprochene Parallelweltgebiet der Woche auftaucht. Bis jetzt war es eher „Die Abenteuer von Ian Getty“.
Dieses mal verschlägt es kein Weltengebiet hierher, die Ranch landet auf einer Erde, wo 2008 der kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR noch aktiv ist und man jederzeit mit einem Angriff der Systemfeinde rechnet. Kareen Hardy-Bosh und ihr Mann Sigur werden ergriffen und für Kommi-Spione gehalten. Ihr Sohn Sam und Ian Getty können sich verstecken.
Russische Truppen gibt es hier tatsächlich. In einem versteckten U-Boot vor Washington. Aber das ist eine andere Sache. Von GRÜN gewarnt sind außerdem Matt, Aruula und Rulfan auf der „richtigen Erde“ unterwegs zum Weltentauschareal. Es passiert sehr viel. Zu viel für meinen Geschmack. Die erste Hälfte des Romans wird mit einem ausführlichen Erlebnisbericht von Ian Getty „vertrödelt“ und jetzt führt man haufenweise neuer Figuren aus der anderen Welt ein.
Kareen und Sigur wissen, dass sie den US-Truppen nicht die Wahrheit erzählen können. Eigentlich ist es egal, was sie sagen, man hält sie eh für Spione des kommunistischen Erzfeindes. Zum Glück erscheint dann irgendwie Matt auf dem Militärstützpunkt. Nur…leider ist es natürlich Major Matthew Drax von der anderen Welt. Später wird auch noch Ian Getty gefasst. Sam konnte sich aber durch den Heftromanzufall als Soldat verkleiden, sich Zugang zum Hochsicherheitstrakt verschaffen und vor der Zelle seiner Eltern die Wachen ausschalten, um die anderen zu befreien. Hier wird es mir dann endgültig zu bunt.
Und noch weitere Heftromandinge, bei denen ich erst warten wollte, wie sie sich entwickeln. Kareen Hardy-Bosh hat bei ihrer Gefangennahme und dem anschließenden Abtransport im Helikopter von oben das versteckte U-Boot der Russen zufällig kurz gesehen und liefert Matthew Drax diese Information. Dem geht er nach und setzt eine Kettenreaktion in Gang, die nicht nur die Rancher entlastet und zu Vertrauten der Amis macht. Sondern auch die geplante Geheimaktion der Russen in letzter Sekunde platzen lässt. Man nimmt ihnen nun die Story ab, dass sie von einer anderen Welt kommen und sie werden sogar direkt zu Mitarbeitern des Militärs befördert, weil allein wegen ihnen die russische Operation geplatzt ist. Na klar. Sie werden ab jetzt mit einem gewissen Dr. Jacob Smythe zusammenarbeiten. Da währt die Freude nur kurz.
Auf der postapokalyptischen Erde geht es wesentlich ruhiger zu. Nur ein Wohnviertel mit harmlosen Menschen ist hierher transportiert worden. Matt, Aruula und Rulfan können aufatmen. Die paar Zivilisten machen keinen Stress und es ist nicht schlimm, dass der Pflanzenwall hier fehlt.
Meine Erkenntnis: Es muss kein Hilleberg sein, damit ich mich aufrege und frustriert bin. Hätte ich echt nicht erwartet, nachdem mich der Titanic-Roman des Autors so unterhalten hat. Wo der noch leichte Heftromankost mit einigen passenden Heftromanzufällen war, schlägt der hier ständig zu. Kann ich nicht ernst nehmen. Macht keinen Spaß. Und weil er auf einer anderen Parallelerde spielt, sind nicht einmal die bekannten Heftromanhelden mit dabei. Stattdessen in der ersten Hälfte die "neue" Figur des Ian Getty und danach die Familie von der Buckfield-Ranch, an die ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern kann. Mr. Black und der Weltenrat, da klingelt was, aber gerade die spielen ja leider nicht mit.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (3 von 10 Kometen) und ein SCHLECHT. Das Heft war absolut nicht meins, puh. Ich hatte auch etwas ganz anderes erwartet. Dass das Washington-Gebiet mit Major Drax hier landet und unser bekannter Matt seinem anderen Ich gegenübersteht. Dass der fehlende Pflanzenwall ein Problem ist und nicht dass irgendwelche spießigen Einfamilienhausbesitzer hier landen.