Das war jetzt irgendwie witzig … normalerweise lese ich jeweils ca. 12 Seiten eines Sinclair und eines Zamorra Romans und entscheide dann, welcher zuerst das Rennen macht.
Hier kam ich gar nicht dazu, mich in den Sinclair einzulesen … denn der Kerl war ja bereits hier! Und schwuppdiwupp war ich auf Seite 45 und hab dann natürlich auch zu Ende gelesen
Der Einstieg war schon mal der Hammer und hatte mich sofort!
Abgesehen davon, dass Suko nicht unbedingt eine Zechtour machen würde, eher eine Tee-Tour

und ich Dorian Hunter nur von ein paar Romanen und zwei Hörspielen her kenne, konnte ich mir die drei da unten in der urigen Bar sehr gut vorstellen!
Nach Zamorras feuchtfröhlicher Nacht mit den beiden Geisterjäger-Kollegen, wird er am nächsten Morgen allerdings ein wenig …. brummelig. Schlechte Laune, Verstimmungen, Zoff, aufregen über jede Kleinigkeit …. jeder scheint mit sich beschäftigt zu sein und mit dem, was er /sie sagt oder tut, recht haben zu wollen. Bloß nicht nachgeben …
So passiert‘s auch bei Nicole, die eine mysteriöse Einladung eines Earls für ein Wellness-WE im Luxus-Castle bekommt. Handschriftlich und mit Siegel und so … also richtig nobel alles.
Natürlich hat sie total Bock drauf … und Zamorra total überhaupt nicht.
Also nimmt sie Madame Claire mit, weil ihr Männe meint, dass das ne Werbeaktion oder gleich komplette Abzocke ist.
Die Reise der 8 Personen beginnt in einem Kleinbus … und ein bisschen hatte das, angesichts des Genres, so einen leichten
Eine Leiche zum Dessert – Charakter. Jeder redet über jeden, jeder wird einmal, mehr oder weniger, charakterlich vorgestellt und was er oder sie dann auch von so einigen anderen hält, usw. Es gibt den müffelnden Nervigen, die schüchterne Schweigsame, das frisch vermählte Pärchen, den geheimnisvollen Mysteriösen, den Fahrer, der dann einfach verschwindet und die Truppe kurz vor’m Ziel allein lässt …. und natürlich Nicole und Madame Claire
Fand ich total gelungen und der ganze Aufbau hat zusätzlich noch angeheizt, dass man irgendwie alles akribisch aufsaugend verschlungen hat, um rumzuspekulieren, was da wohl als nächstes passieren wird und/oder wer von den Mitreisenden noch die ein oder andere Leiche im Keller hat

Es war eine Mischung aus
Liegt da gleich ne Leiche oder
Passiert da jetzt was Magisches??
Hier wäre beides möglich … oder noch besser: eigentlich alles.
Soooo lange lese ich Zamorra ja noch nicht, aber das, was ich bisher gelesen habe, bot schon ein sehr schönes breites Spektrum an "Hier kann einfach alles passieren, mit dem du gar nicht rechnest!"
Sehr cool!
Wohl auch ein Grund, warum mich der Roman von Anfang an gefesselt hat.
Natürlich stehen beide auch noch mit einem Bein in Peru und sie wissen ja, dass da bald was abgeht. Aaaaaber … wo? Wo sollen sie denn hin und nach den Dingern suchen? Sie haben es ja schon mit Carrie versucht und sie dann nicht mehr orten können, da wird es sich mit den Amulettkopien, wovon ja auch noch einige ihre Träger im Gepäck haben, sicherlich genauso verhalten. Also setze ich mal voraus, dass Zamorra und Co dahingehend schon einen Versuch nach der Taiga gestartet haben. Und jetzt müssen sie halt warten, bis sich wieder was tut und/oder sich irgendein Anhaltspunkt zeigt. Auch keine schöne Situation, rumhängen und warten, obwohl da was Großes läuft und niemand weiß, was da genau auf sie zukommt. Mehr als alle Beteiligten warnen, dass da was im Gange ist, konnten sie ja jetzt nu auch nicht.
Und die Silberscheiben werden sicher auch kein Signal senden, so nach dem Motto "Hey, hier sind wir. Kommt und guckt zu, was wir tun!"
Zwischen den Erlebnissen von Nicole, Madame Claire und dem Rest der illustren Reisegesellschaft gibt es stimmungsvolle Vergangenheitspassagen. Sehr bildhaft in Form von lebendigen Tagebucheinträgen Sir Godric Sheridans. Anfangs hatte ich noch ein Feeling à la "Hä? Was hat das jetzt damit zu tun?"
Aber das, was Sir Godric da erzählt hat, war spannend und interessant zugleich. Warum war das so, was ist mit seinem Bruder Edward und seiner großen Liebe Eleonore passiert?
Die Geschichte entwickelt sich, als wäre man live dabei. Man kann Godric, seinen Gedanken und seinem Handeln wunderbar folgen und leidet förmlich mit ihm, nach dem er so ausgerastet ist und dann auch noch verhaftet wird, bis es schlussendlich sogar zum Selbstmord aus Leidenschaft kommt.
Nicole und der mysteriöse Magier Marley unterhalten sich bei einer Rast über die Sage von Fionn mac Cumhaill und Benandonner … und dem Giant‘s Causeway.
Schwer zu glauben, also mit dem Wissen um das Ende des Romans, dass Cumhaill (lt. Sage) auch "Finn McCool" genannt wird^^
Im Schloss wird’s dann noch seltsamer: alles ist vorbereitet und sogar eingedeckt, aber niemand ist da, der sie begrüßt, geschweige denn verwöhnt. Es gibt Abgründe, die plötzlich hinter Türen lauern und Zimmer, die es nicht geben dürfte, Stimmen hinter den Wänden, verschlossene Türen und üble Zwergenerpressung!
Die Art, wie die Reisenden sich untereinander verhalten haben, wie sie sprachen und sich gaben, in welcher Weise sie handelten, jeder seinen charakterlich vorgestellten Zügen entsprechend, fand ich auch sehr stark.
Nach und nach stellt sich nämlich heraus, dass alle Teilnehmer mittels eines anderen Vorwands zu dieser Reise gelockt wurden und jeder von ihnen hat zudem ungewöhnliche, besondere Fähigkeiten.
Außerdem wird auch noch ein hässlicher Zwerg im Schloss entdeckt.
Es handelt sich um den alten Lord Cumhaill, der hinter allem steckt und der sich von der Anwesenheit dieser besonderen Leute etwas Großes erhofft.
Und langsam verbindet sich die Vergangenheit von Sir Godric Sheridan mit Nicoles mysteriöser Reise …
Die Geschehnisse der Vergangenheit enden tragisch und Cumhaill will das nicht auf sich beruhen lassen. Er ist soweit, im Hier und Jetzt Tote erwecken zu wollen, um sein Geschlecht zu erhalten und dabei sollen Nicole und die anderen helfen. Jeder mit und nach seinen Fähigkeiten. Außerdem hat Cumhaill für jeden seiner Gäste ein Pfand, weswegen nur einer von ihnen eigentlich freiwillig mitmacht, weil der sich bei seiner Ehre gepackt fühlt und die Herausforderung liebt.
Doch Nicole ist sich bewusst darüber, dass es ganz und gar nicht so prickelnd ist, was der Zwerg da vorhat. Also wendet sie das Blatt, als sich ihr die Gelegenheit bietet und Cumhaills unseliges Leben wird vernichtet. Das ging letztendlich ziemlich schnell, aber mal ehrlich: hätte man sich da lange aufgehalten, hätte Cumhaill womöglich doch noch die Chance gehabt, sich am Pfand zu vergreifen … u.a. an Madame Claire.
Außerdem fand ich, dass der "Weg" an sich diesmal die super Story war und nicht unbedingt das Ende. Es muss ja nicht immer DER Showdown schlechthin sein, warum nicht auch mal die ganze Spannung und die Neugier auf den Weg fokussieren? Wenn man so will, dauert das schließlich wesentlich länger, als "der große Showdown" am Ende einer Geschichte.
Neee, so fand ich das hier und für diese Story schon am besten gewählt!
Mir hat’s jedenfalls tierischen Spaß gemacht, das zu lesen, sogar in einem Rutsch … und ich werfe deshalb auch gerne mit ner bunten Mischung an … magischen Dingen, wie z.B.
9/10 Amuletten, gnostischen Gemmen und Kreuzen um mich
Was es jetzt allerdings mit dem Erlebnis vom Anfang auf sich hat und warum Zamorra das Gefühl hat, die beiden Geisterjäger bald nochmal wiederzusehen … keine Ahnung^^
Ich bin gespannt, ob und wenn ja, in welchem Zusammenhang das nochmal aufgegriffen wird.
Aber das war ja nicht der einzige Teaser auf ein mögliches Abenteuer, das bald anstehen könnte. Schon im letzten Roman, als sie im Haus der Baba Yaga waren, gab es mit Pascal und dem Pan-Buch ja schon einen kleinen Hinweis auf Band 1200. Genauso wie in diesem Band, die Sache mit dem Mittelalterfest. Das gehört sicher auch dazu

Oder eben das Saufgelage mit John Sinclair und Dorian Hunter … der gute Tony Ballard noch dazu wäre auch nicht schlecht

Voll die Geister- und Dämonenjäger Clique! Das kann doch nicht gutgehen … oder?? Hmmmm …
Also mal einfach abwarten und lesen
Das Cover finde ich sehr cool und vor allem stimmungsvoll. Wie bei einem Eisberg lauert das größte Unheil unterhalb der Wasseroberfläche. So war es auch innerhalb des Romans, nämlich im Schloss, als Cumhaill das Trüppchen in die unteren Gefilde befahl …

:thumbup:
In der
Mystery Times wird auf Band 1200 aufmerksam gemacht, einem kleinen Jubiläum, das auch noch mit einem besonderen Roman aufwartet: FAUN wird mit dabei sein und Nestor Taylor hat dieses Ereignis auch noch bildlich als schickes Cover festgehalten

Dann gibt’s auch noch Info zum ColoniaCon, der aber, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, aufs nächste Jahr verschoben wurde.
Dann gibt’s noch einen Leserbrief von einem gewissen Marcel, der ein langjähriger Fan zu sein scheint. Unter anderem fragt er nach einem Stecki zu Veronique Wille, hinter der er witzigerweise u.a. den Redax vermutet

und hat auch einen Vorschlag zum Amulettkopienstrang.
Seine Idee auf Grund von Band 1175, dass die Autoren mal kapitelweise an
einem Roman arbeiten, finde ich gar nicht schlecht. Vielleicht sogar, ohne sich vorher groß abzusprechen. Einer fängt an, schreibt ein paar Seiten und schickt’s dann an den nächsten. Wäre doch witzig, was dabei rauskommen würde?!

Das alles dann mit einem Gewinnspiel zu verknüpfen, hätte auch was. Zu raten, welche/r AutorIn dann welches Kapitel geschrieben hat, fände ich eine doch echt coole Idee. Außerdem muss es ja gar nix Großes zu gewinnen geben, ein von allen mitwirkenden Autoren signierter Roman als Gewinn wäre doch schon ne super Sache!

Passend dazu gibt’s dann auch ein paar Antworten der Redaktion und vor allem zur Sache, dass AFM vielleicht auch mal nen Zamorra schreibt, fänd ich cool!
Also los, Marcel, becirce "Papa Ballard" doch mal ein bisschen in diese Richtung!

:thumbup:
Ein Grußwort der Autorin gibt’s auch noch und ich kann mir so richtig vorstellen, dass sie Spaß am oder beim Schreiben des Romans hatte. Schließlich hatte ich ja genauso viel Spaß beim Lesen

Okay, ich habs mit ner Leiche zum Dessert verglichen, sie nimmt Agatha Christie … aber ist schließlich beides cool, spannend und … sagte ich schon cool?!

Das Türöffnen hat funktioniert und ebenso die Verbindung ihrer Sujets in Form von schwarzer Romantik und klassischem Krimi, gepaart mit der nötigen Prise Zamorra-Universum. Auch die spannende und Neugier erweckende Unterhaltung an sich kam bei mir nicht zu kurz, daher kann ich nur sagen: danke für das Lesevergnügen! :thumbup:
Schade finde ich, dass es keine Leserstorys mehr geben wird … gerade jetzt, wo ich voll das Ding geschrieben hab!!
Neee, hab ich natürlich nicht … aber gelesen hab ich die der anderen und schade isses auf jeden Fall. Ich fand immer super, dass diese abwechslungsreiche "Mystery Times in the middle" auch ab und an Leserstorys gebracht hat. Werden die wirklich so wenig gelesen??
Andererseits kann ich auch irgendwie verstehen, dass es für Leserstory-Autoren und Redaktion blöd ist, wenn von Lesern gar nicht drauf eingegangen wird, was da mit Herzblut geschrieben wurde.
Besonders cool fand ich dabei nämlich immer, dass die Leute, die sowas schrieben, sich kurzfassen konnten und trotzdem ne aussagekräftige Geschichte rausgehauen haben! Ich schreib z.B. schon allein bei Rezis oft genug viel zu viel und ordentlich um den heißen Brei herum, anstatt wie manch anderer, es kurz und knackig auf den Punkt zu bringen. Das ärgert mich schon des Öfteren. Daher bewundere ich jeden, der mit wenigen Worten dasselbe aussagt, wie ich mit nem halben Roman!! Kürzeres wird dazu auch schlichtweg eher gelesen, als ne Flut von Text, der einen schon beim Angucken erschlägt

Aber man kann ja nicht "nur" mit Texten in Form von Rezis, Leserstorys, Kommentaren im WWW, etc. zeigen, dass man Fan ist:
Als letztes gibt‘s nämlich auch wieder eine Zeichnung von Isa Kokott und ich muss sagen (auch wenn ich beim letzten Mal wohl für "Augenbrauen-Abwechslung" plädiert habe, damit sich Figuren vielleicht etwas mehr voneinander unterscheiden), dass man ihre Bilder durch ihren markanten Stil sofort erkennt. Legt mir ein paar unterschiedliche Zeichnungen vor und ich könnte mit Sicherheit sagen, welche von ihr stammt
Außerdem steht hier diesmal auch bei, was das Bild genau zeigt: Asmodis‘ Höllenheer. Fand ich gut :thumbup:
Zamorra kann ich auch erkennen ... glaub ich.
Ich frage mich nur, wer die beiden Gehörnten vorne sind? Beim rechten hätte ich auf Assi getippt … oder ist die linke Darstellung vielleicht sein visuelles Teufels-Ich? Denn das Höllenheer ist ja nicht gehörnt, weswegen die beiden im Vordergrund wohl bestimmte Personen darstellen …

Okay, mal wieder viel zu viel … aber jetzt habe ich fertig
Und nu geht’s auf zum Mittelalterfest … ihr habt's überstanden, ich bin dann mal wech …. :witch:
