Matt liegt im Sterben. Aruula erreicht den Energieknoten in der Tiefsee zum Glück schnell genug, um ihn und GRÜN zu retten. Der Regenerationsprozess wird allerdings eine Weile brauchen. Aruula schaut sich etwas in der Gegend um, solange sie wartet.
Matt wird vom Energieknoten ins GRÜNs Welt gezogen. Naja, es ist keine richtige Dimension oder Parallelwelt, sondern eher eine mentale Bewusstseinsebene. Mir gefällt dieses Abdriften in Fantasy-Ebenen nicht. Das ist bei JS greifbarer. Da hat Umweltgeist Mandragoro halt seine kleine Paradiesdimension, wo er sich mit seinen Verbündeten beratschlagt. Da Matt sich auch zu langweilen beginnt, bittet er GRÜN, ihm seine Geschichte zu erzählen. Natürlich gibt es dabei wieder allerhand Kritik am Umgang der Menschen mit der Natur. War er nicht anfangs noch ein Pflanzenbewusstsein? Wieso ist er plötzlich auch mit den Tieren verbunden und spürt, wie sie von den bösen Menschen zum Sport gejagt und ausgerottet werden? Jedenfalls merkt GRÜN, wie der Planet sich durch den menschgemachten Klimawandel erwärmt und bald das nächste große Sterben bevorsteht, weil die blöden Menschen die Katastrophe befeuern statt umzudenken. Aber dann schlug ja der Komet ein. Gut so, noch mehr erhobenen Autorenzeigefinger in meiner Unterhaltungsliteratur brauche ich echt nicht. Es folgen weitere Absätze, was die Daa’muren mit GRÜN angestellt haben und wie sein Weg danach verlief.
Damit das zu keiner reinen Erzählstunde ausartet, bekommt Aruula es mit Kraken und den Hydriten-Wächtern des Energieknotens zu tun. Das sind aber wirklich nur Pflicht-Absätze für ein bisschen Action, die man genau so gut weglassen hätte können.
Als GRÜN mit seiner Lebensgeschichte fertig ist, erklärt es Matt endlich, was es über die Weltentauschareale herausgefunden hat, die es abzuschotten versucht. Die Raumzeit-Membran über der Erde wird immer schwächer, deswegen brechen andere Welten hindurch. Diese Risse sind entstanden, wann immer die Archivare Portale errichtet haben, um irgendwelche Artefakte zu sichern. Aber so fortgeschritten wie die sind, sollten sie doch eigentlich wissen, dass ihre Missionen Risse im Raum-Zeit-Gefüge des Multiversums hervorbringen. Und wie man diese Membranen um die verschiedenen Welten wieder kitten kann. Naja, irgendein Problem braucht man für den Zyklus ja. Dieses mal haben die Archivare jahrtausendelang Scheiße gebaut und das rächt sich. Aber warum gerade jetzt? Hängt das mit der Fremdwelt und den Wurmlochreisen zusammen? Dem Rückversetzen des Mondes? Oder ist es reiner Heftromanzufall?
Mal schauen, was die Autoren sich schönes ausgedacht haben. Jedenfalls ist GRÜN pünktlich zum Ende des Hefts wieder genesen und Matt darf gehen. Der ist noch ziemlich groggy, wird aber auch wieder fit.
Die restlichen Helden forschen weiter nach einem Mittel gegen die Rote Pest. Was aber nur in einem einzigen Absatz zu Beginn des Hefts eine Rolle spielt. Die Sache wird dann im Epilog fix auf zweieinhalb Seiten abgehandelt. Man hat die Bionetische Bomben fertig. Mit dem Gleiter werfen Matt und Aruula sie ab. BUMM, Rote Pest ausgerottet. Prima.
Da hätte man sogar einen vierten Teil dranhängen können. Wie fix die Rote Pest erledigt wird, ist schon traurig. Die Bomben werden im Off entwickelt und dann nach dem eigentlichen Abenteuer um GRÜNs Genesung fix über Neuseeland abgeworfen.
Wobei…Abenteuer trifft es nicht einmal wirklich. Es ist fast schon ein reiner Erzählband über die Geschichte von GRÜN. Damit der Roman nicht völlig ohne Spannung und Gefahren auskommt, muss Aruula sich mit den Hütern des Energieknotens herumschlagen, das geht aber total unter.
Leider bin ich nach dem GRÜN-Zyklus eingestiegen. Die Enthüllungen zu ihm schocken mich nicht, weil ich die Hefte dazu nicht gelesen habe. Die Dramatik geht mir verloren, GRÜN ist für mich halt ein Pflanzenbewusstsein und fertig. Trotzdem bin ich ganz froh, dass MX auch ruhig und ohne übertriebene Action kann. Hätte es die Zusatz-Hardcover von Zaubermond noch gegeben, wäre das ein Kandidat dafür gewesen. Wobei das Heft den Plot schon voran bringt. Wir wissen jetzt grob, wer für die die Weltenrisse verantwortlich ist. Passt. Ich hätte nur gern noch eine Erklärung, warum die Archivare davon nichts mitbekommen haben oder warum es ihnen vielleicht auch nur scheißegal war.
Ein TOP kann ich leider nicht geben. Würde ich vielleicht, wenn ich GRÜN bei seinem Einstieg in die Serie miterlebt hätte.
Aber ein SEHR GUT

:baff: :baff: (8 von 10 Kometen) hat sich der Band verdient. Keine Kritikpunkte, im Gegenteil. Obwohl mich die Vergangenheit von GRÜN nicht wirklich sehr interessiert, nehme ich so einen entspannten und trotzdem für Fans fesselnden Roman gerne mit.