Eine Nackte auf der Themse killt einfach mal Polizisten auf ihrem Boot. Danach haut sie ab, natürlich hat ein Zeuge alles mitbekommen. John wird eingeschaltet. Keine Ahnung, warum Tanner ihn um Hilfe bittet. Ok, die Fremde war nackig, das ist schon ungewöhnlich. Aber eigentlich ist das wie so oft kein Fall, der auf den ersten Blick in Johns Tätigkeitsfeld passt.
John hat auch keine wirklich neue geniale Idee. Er befragt schlichtweg den Zeuge, den schon die Polizei mehrere male vergebens ausgequetscht hat. Und er stellt keine besonderen Fragen, mit dem Standardkram kommt er natürlich auch nicht weiter als seine Kollegen. Aber natürlich zufällig genau jetzt taucht die Fremde wieder auf. Was macht der Geisterjäger?
„Und jetzt?“, flüsterte Kendric. „Warten wir mal ab.“ und
Er nickte. „Aber was sollen wir tun?“ „Das wird sich ergeben.“ Bei all der Tatenlosigkeit verschwindet die Killerin erstmal wieder.
Nachts schippert John dann mit Suko auf einem Polizeiboot auf der Themse herum. Natürlich haben sie Glück, die Killerin hat brav gewartet und schlägt jetzt wieder zu. Es gibt weitere Opfer, bevor sie John und Suko wieder entwischt. Immerhin hat sie blaue Pupillen, wie Matthias. Das könnte also tatsächlich in ihr Gebiet fallen.
Auf dem Rückweg vom Tatort wird die Gegenseite wieder aktiv. Dieses mal kommt die Nackte im eigenen Boot angeschippert und will sie niederballern. Nach nur einer Garbe tut sie, was sie so gern tut und verschwindet sofort wieder.
Durch ein geschossenes Handyfoto kann man sie immerhin als Auftragskillerin Miranda Mason identifizieren. Die sollte eigentlich tot sein. Jetzt wird es doch mal interessant. Es geht sogar aus London raus nach Bath, wo man ihr Grab öffnet. Überraschender Weise liegt darin noch die echte Miranda. John glaubt an Illusion durch Matthias. Vielleicht sollte er das dann einfach mal mit dem Kreuz überprüfen? Nein? Ok. Wozu auch. Die Sache wird eh schnell aufgeklärt. Bei der Graböffnung ist einer der Polizisten dabei, die Miranda damals verraten haben. Warum auch immer. Noch vor Ort wird er von einer telekinetischen Kraft getötet und verrät mit seinen letzten Worten, dass jemand anderes beigesetzt wurde. Da meldet sich Matthias. Nicht als Stimme im Kopf oder mysteriöse Gestalt auf dem Friedhof. Per Handy, es folgt das obligatorische Phrasen-Telefonat mit dem Bösewicht. Weil einmal nicht reicht, ruft Höllenmatze kurz darauf nochmal an.
In London taucht Mirian bei einem klassischen Drogendealer wieder auf. Dieses mal im Badeanzug. Sie war wohl kurz shoppen. Und sie killt ihn nicht direkt, sondern bannt den Kerl mit ihren Augen und zündet dann sein Boot an. Als John und Suko davon hören, verfolgen sie nochmal die gleiche Taktik wie zuvor. Sie schippern in einem Polizeiboot auf der Themse herum. Das Boot wird von Miranda angegriffen und dann meldet sich Matthias noch ein drittes mal. Um John zu warnen, dass Miranda ein voll besetztes Ausflugsschiff als nächstes Ziel hat. Eine Falle also. Sicher gut geplant und vorbereitet, wieso sonst sollte er den mächtigen Geisterjäger dorthin locken, wo sich sein neustes Geschöpft befindet?
So gibt es den wichtigen ausführlichen Dialog mit dem Gegner der Woche. Miranda hat die Menschen auf dem Schiff in ihrer hypnotischen Gewalt. John wird es zu bunt, er hält ihr die Beretta gegen den Hals. Suko hat indes die Verfolgung aufgenommen. Als Miranda mal wieder entkommen kann, hat sie nun Suko am Hals. Er schlägt sie bewusstlos. Doch da erscheint Matthias und könnte sie retten. Nope, er killt sie lieber selbst. Tja.
Als Besonderheit des Romans ist mir aufgefallen, dass Johns Kreuz kein einziges mal erwähnt wird. Sucht man im Roman nach dem Begriff, macht nur eine unwichtige Nebenfigur ein Kreuzzeichen. Das ist die einzige Erwähnung im gesamten Text. Ok, das Kleinod wurde in der Vergangenheit zu oft benutzt, das Markenzeichen der Serie darf der Altmeister aber trotzdem gerne irgendwie einbauen.
Davon abgesehen ein typischer Dark. Immerhin wird er später besser, ich hatte anfangs echt die Befürchtung, dass es ein dark'scher Krimi wird. Ansonsten haben andere Leser vor mir schon genug geschrieben. So furchtbar fand ich die Geschichte jetzt gar nicht, für einen Dark. Gibt wieder mal

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (4 von 10 Kreuzen).
Zum Leserbrief. Wenn wirklich nur noch Dark und Hilleberg als gegensätzliche Extreme an der Reihe schreiben würden, ich hätte wohl endlich wieder Platz für eine der anderen Serien auf meiner Liste.
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Ganz schön was los hier. Na immerhin dafür war der Roman super.
edit:
Original von hchristian111
Frage von jemandem, der keine Hefte zwischen Nummer 65 und 1900 kennt:
Seit wann sind die JD-Romane auf diesem Niveau? Kam das schleichend? :baff:
Das Schreibniveau ging stetig bergab. Einige finden, schon seit den 300er-Heften. Darauf habe ich nie so geachtet, wie Hohlbein war Dark nie der übermäßig gute Schriftsteller für mich.
Für mich ging es steil bergab, nach dem der Plot um die Rückkehr des Schwarzen Todes abgeschlossen war. So um die 1300er herum. Bis dahin verfolgt die Serie stetig nette Rahmenhandlungen und jeder aus der Stammbesetzung kam mal dran. Danach passierte immer weniger. Sogar den nicht sehr beliebten Bösewicht Saladin wünsche ich mir zurück.
Original von JohnSinclairFanClub
Und ich möchte auch hier nochmal drauf hinweisen: ICH finde alle Co-Autoren toll! Jeder hat etwas an sich und ich möchte das nicht missen. Gerade DAS macht die Sache für mich spannend und interessant.
Macht bitte alle weiter so!
Mhhh. Der Egoist in mir würde dir widersprechen, aber grundsätzlich hast du ja Recht. Ich würde Hilleberg nicht vermissen, aber er ist ja nur einer der Co-Autoren. Bei einer guten Farbpalette sind halt immer auch Farben dabei, die man absolut nicht abkann.
Original von hchristian111
weil die handelnden Personen total gleich sprechen und handeln.
Eines meiner absoluten Hauptprobleme mit Dark. Die Bösewichte sind austauschbar. Die Nebenfiguren sind in wenige klischeehafte bis belanglose Kategorien gegliedert und da werden dann die üblichen Phrasen runtergedroschen. Ehrlich gesagt lese ich die Dialoge bei Dark inzwischen nur noch runter. Es sei denn Justine ist dabei, eine der wenigen Figuren, die bei Dark noch ihren Charme hat.
Ich würde mir gerne einen John-Sinclair-Autoren backen. Die Ideen von Jason Dark und das Talent von IRH.
So kommt jetzt wieder ein toll geschriebener Dreiteiler, der mich Schlimmes erwarten lässt...
Tja, ich hab erstmal drei Wochen Lesepause bei JS.

Aber deine Idee klingt gut. Wenn Dark die Handlung liefert und Hilleberg mit seinem Schreibstil dieser folgt, ohne etwas hinzuzudichten oder sie "auszuschmücken", wäre das garantiert ein klasse Roman.