Wowowowow .... das Ding hier war von vorne bis hinten ein Akt des Verschlingens!
Das Sumpfhaus tauchte unter sehr ambientischen Schilderungen auf.
So wie es die Regeln vorschrieben.
Der Köder war ausgelegt ... und ich habe sofort angebissen, bzw. mich im Heft
verbissen!^^
Weiter ging es mit dem zänkischen Pärchen Lilly und Michael Fisher, das mit dem Wagen liegenbleibt. Herrlich diese Szene, die hat mich total an den Gruselhörspielklassiker "Angriff der Horrorameisen" erinnert, in dem das Geschwisterpaar Harry und Joanne Marlow fast dieselben Worte benutzt
"Harry, was hast du nun schon wieder angestellt?!"
Dann taucht wie aus dem Nichts und äußerst unheimlich die schwarze Kutsche mit dem noch unheimlicheren Kutscher Limes auf, der den beiden anbietet, sie zum
Alley Cat, einem angesagten Club, mitzunehmen. Während bei Michael die Alarmglocken schrillen, macht Lilly die Mitfahrgelegenheit subito klar .... und das Unheil nimmt seinen Lauf ...
Abe Douglas und John Sinclair kommen an diesen Fall, weil Molly Barlow die Geschichte vom Sumpfhaus von ihrem Großvater kennt und auch ihre ganz eigenen Erfahrungen damit gemacht hat.
Ihr hat das alles nie Ruhe gelassen und so ging sie der Sache und den Ereignissen um das Haus in den Sümpfen nach. Sie ist der Meinung, dass es irgendwie Menschen anzieht, sie anlockt und dann dazu verleitet, es zu betreten .... um es nie wieder zu verlassen.
Da es
jetzt wieder soweit ist und 33 Jahre vergangen sind, hat sie sich also Hilfe gesucht, denn das Haus ist ja nicht immer da ...
Noch mehr Menschen haben Familienangehörige auf unheimliche Weise an die Sumpfgegend und das sagenumwobene Haus verloren.
So auch Elsie Hayes. Sie und ihr Mann George versuchen, sich dem unheimlichen Kerl, der die noch unheimlichere schwarze Kutsche lenkt, zu entziehen, als ihr Sohn Dan zufällig vorbeikommt und in Limes Fänge gerät.
Die Kutsche hält unterwegs einmal und tütet auch noch Jake Donnelly ein, den Dan Hayes kennt.
Zusammen versuchen sie, aus dem Vehikel zu entkommen. Doch als sie sich wehren und versuchen, die Türen zu öffnen, fängt die Kutsche an, sie zu "betatschen" und nahezu
aufzufressen.
Zumindest kam mir das Innere der Kutsche mit den Tentakelfäden in dem Moment so vor, als wäre sie ein lebender Organismus, der auf Limes Befehl hin die beiden Appetithäppchen bei sich behalten soll ...
Unterdessen sind John, Abe und Molly auf dem Weg zum Sumpfhaus ... als ihnen die schwarze Kutsche begegnet. John, der sich an die Höllenkutsche und den Dämonensammler von damals erinnert fühlt und dazu auch noch bemerkt, dass sich sein Kreuz erwärmt, nutzt die Gelegenheit und springt auf die fahrende Kutsche auf. Sehr geile Szene ... wie das Teil da heranprescht, John zu rennen anfängt, ein Gesicht durchs Türfenster sieht und dann schließlich aufspringt ... ohne zu wissen, wohin die Fahrt gehen wird ...
Michael und Lilly Fisher haben indes das
Alley Cat betreten und die Bekanntschaft von Bardame Salome "Sally" Riggins gemacht. Während Lilly ihre Migräne mit Alkohol und einem speziellen Drink von Sally bekämpft, macht sich Michael im ersten Stock des Hauses auf die Suche nach dem Telefon. Dort oben begegnet er der kleinen Amber ... und diesmal schrillen bei
mir sämtliche Alarmglocken. Da ich Michael in Ordnung finde, würde ich ihm am liebsten sagen, dass kleine Kinder in solchen Stories meist nicht das sind, was sie zu sein scheinen und er sich lieber nicht um sie kümmern sollte.
Doch da er eh niemanden telefonisch erreichen kann, hilft er Amber, das richtige Zimmer zu finden.
Leider ist es das falsche Zimmer für Michael ...
Allein die Szene, als er in den müffelnden Raum geht, die Tür zufällt und es stockdunkel wird ... das Rascheln des Bettzeugs, die irgendwie lauernde Stimme der alten Nellie, das naiv und unschuldig wirkende Kind ... das alles zusammen ergab eine wunderbare Gruselatmosphäre. Zudem die seltsamen Leute à la
American Horror Story "Hotel", die hinter den anderen Zimmertüren hausen und allesamt nicht mehr alle Latten am Zaun zu haben scheinen ... sie machen das ganze Geschehen in dem unheimlichen Sumpfhaus noch surrealer und gruseliger, weil das, was sie den neuen Opfern antun, durchaus real ist und absolut nicht so "lustig" wirken, wie manche Szenen, die sich durch die verschiedenen Zimmer und deren durchgeknallten, monströsen Bewohnern so abspielen ...
John hat auf der Kutsche alle Hände voll zu tun. Er kommt nicht rein und so zieht er sich aufs Dach rauf. Sehr bildlich war auch wieder die Vorstellung, dass die Kutsche, wie beschrieben, für Momente nur auf zwei Rädern fuhr. Natürlich kommt es auch zum Kampf mit Limes. Als seine Zähne neben John auf den Boden klackern, war ich froh, grad nix zu kauen im Mund zu haben^^
Dann kam der Moment, als die Pferde durchgingen ...
Doch anders als erwartet kriegt der Geisterjäger keine nassen Füße oder schlimmeres, sondern landet wie durch eine Art Tor in einem unterirdischen Stollen, der zu einem Keller führt. Dort macht er auch die Bekanntschaft mit den Kutscheninsassen Dan und Jake. Zusammen mit ihnen betritt er dann, nach der Vernichtung der Höllengäule samt Höllenkutsche, das
Alley Cat.
Ich fands gut, dass die beiden Jungs auch noch mit dabei waren. Zumal es mit ihnen auch noch Action gibt ... vorm Haus, wie auch im Haus ... besonders die Höllen-Alligator-Action!
Yiieehha! Viecher also auch noch!!

:thumbup:
Der schwarze Klavierspieler Antoine mit seinem netten Bierkrug am Klavier war auch gelungen und trug zur richtigen Atmosphäre bei. Aber auch er hat's faustdick hinter den Ohren, wie man bald merkt.
Als der Alligator-Angriff auf Jake und Dan stattfindet und John in dem Zuge an Abe und Molly denkt, dass sie bloß aufpassen sollen, wenn sie sich dem Gelände nähern, sieht er auch mehrmals kurz zum anderen Ufer hinüber, entdeckt jedoch nichts ...
Auf der anderen Seite des Ufers haben Abe und Molly aber bereits ihr eigenes Erlebnis.
Obwohl Abe John allem Anschein nach sehen kann, bleibt ihm verborgen, was der Geisterjäger da erlebt und wieso es den Steg zersemmelt hat.
Molly weiß noch, wo ein kleines Ruderboot liegt, das wohl auch zum
Alley Cat-Gelände gehört und da es noch immer intakt ist, will Abe rüberrudern. Je näher er dem Sumpfhaus kommt, umso deutlicher sieht er jemanden hinter einem der Fenster stehen. Dafür bemerkt er aber nicht das Unheil, das sich von unten anbahnt und plötzlich sieht er sich diesem fetten, rotäugigen Höllen-Alligator ausgeliefert ...
... während John es drinnen im Sumpfhaus mit ner Horde Zombies zu tun kriegt.
Ebenfalls sehr gelungen fand ich den Moment, als Zombie Michael auftaucht und John seiner Frau was ausrichten soll. Statt des üblichen "Sagen Sie ihr, dass ich sie liebe" soll er eher ein "Scher dich zum Teufel" überbringen ... Ich kann's ihm nichtmal verdenken
Dann wird John überwältigt, bzw. zum Ablegen des Kreuzes gezwungen, das dann ein Mädchen, ebenfalls eine Gefangene des Hauses, zum Chef in die zweite Etage bringen soll.
Als sie mit dem Talisman nach oben verschwindet, setzt John alles auf eine Karte und startet mit den beiden Jungs einen Fluchtversuch ... ebenfalls in die obere Etage.
Dort treffen auch sie auf die seltsamen Bewohner des
Alley Cat ...
Die bunte Mischung an Gruselgestalten fand ich klasse, sie passten so richtig schön in dieses Etablissement, das alle 33 Jahre auftaucht, um Mensch anzulocken und mitzunehmen.
Dass Lilly dann an den Horror-Doc geraten ist, fand ich ne coole Sache ... es war so 'ne Mischung aus "Jo, die war eh nervig, wie die mit ihrem Gatten umgesprungen ist" bis hin zum "Och nee, SO musste es sie jetzt auch nicht erwischen".
Gut gemacht, weil ich da überhaupt kurz drüber nachdachte, als sie dieses Schicksal ereilte.
Dann Kirstie Swan, die das Kreuz zum Chef Ty Frazier bringen soll ... und es auch getan hat, weil sie sich davon erhofft, evt. doch noch aus diesem Irrenhaus rauszukommen.
Auch an der Tür zum Chef-Büro merkt man, dass es sich evt. um was Organisches handelt, genau wie bei der Kutsche auch. Als wenn alles irgendwie ein lebender, sich aufteilender Organismus aus der Hölle ist ...
Frazier hat Angst vor dem Kreuz, Kirstie soll's in den Tresor packen.
Das legt nahe, dass Johns Talisman nicht einfach so aus dem Fenster geworfen werden kann, weil das Haus, der Sumpf, der Steg, das kleine Boot, wei das alles irgendwie höllischer Natur ist und durch den Kontakt wahrscheinlich vernichtet werden würde ... oder könnte. Also weg mit dem Ding in den Tresor.
Wenn man's allerdings genau nimmt, hat es ja auch schon am Boden des
Alley Cat gelegen, also Kontakt gehabt. Und es hatte ja auch gereicht, Limes' Stiefel damit zu berühren ...
Aber vielleicht war der Tresor ja ein ganz normaler Tresor, wie auch der Holzboden des Clubs nicht unbedingt böse beseelt sein muss ... das hat mich auch nicht im geringsten gestört, fiel mir nur so beim Revue passieren lassen kurz auf, bzw. ein
Dann Ty Frazier selbst ... als er an der Zigarette zieht, glühen seine Pupillen rot auf (wie bei den Grauen Männern bei "Momo", die müssen auch immer an ihrer Zigarre ziehen, sonst vergehen sie) .... und wie bei den Augen der Alligatoren. Frazier hat Angst vorm Kreuz, will John durch Kirstie beseitig haben, ist umgeben von ner grünlich schimmernden Aura, kann Silberkugeln wegstecken und sieht ansonsten menschlich aus. Vielleicht kann er als Dämon mittels dieses Zigarettenzeugs seine menschliche Gestalt/Erscheinung aufrechterhalten?!
Der Moment, als das Haus anfängt, wieder im Sumpf zu versinken, kam sehr gut. Man hat das Knacken, Knirschen, Blubbern und Glucksen, mit dem sich Sumpfschlamm und Wasser in das sinkende Haus quetschen, förmlich hören können ... genauso wie man den ein oder anderen Ruck fast spüren konnte, wenn es wieder einige Zentimeter abwärts ging ... sehr geniales Ambiente!!
Die Nummer mit Abe und Kirstie fand ich auch sehr geil, weil sie mich doch für Sekunden beigekriegt hatte. Zumindest kam kurzzeitig leichtes Herzrasen auf und mein Hirn fing sofort an zu überlegen, wie lange sie wohl vom Sumpf bis zu einem Krankenhaus brauchen würden, damit Abe das Skorpiongift überlebt. Dann kam mir allerdings auch der Gedanke, der Sekunden später bestätigt wurde. Super Idee!!
Und selbst die Kombination des Tresors stand mit den Sumpfhaus-Geschehnissen direkt in Verbindung.
Auch am Schluss wirds nochmal spektakulär, denn als es Frazier an den Kragen gehen soll, bzw. er mit Fragen bombardiert wird, taucht Dämonenfänger Delray Doom auf!
Yeeeesss, also ist Frazier kein 08/15 - Dämon (okay, irgendwie klar, kann er doch sogar Silberkugeln wegstecken!), wenn er von Doom gerettet wird.
Dafür lässt der Schlangendämon John auch noch die ein oder andere Antwort zum Haus und Fraziers Beweggründen da. Eine nette Geste von dem Kerl!

Nur zu seinen eigenen Intentionen gibt er dem Geisterjäger keine Auskunft ... maaaaaaaaaan, das will ja nicht nur John wissen, sondern ich ebenfalls!! Der soll endlich damit rausrücken, sonst mach ich irgendwann noch'n schickes Schlangenlederhandtäschchen aus ihm!!
Nachdem Doom mit Frazier dann verschwunden ist, bleibt John nur noch die Kreuzformel, wenn sie nicht doch noch mit dem Haus im Sumpf untergehen wollen.
Zwar killt das weiße Licht alles im und ums Sumpfhaus herum, quasi alles, was zur Szenerie gehört, aber das schützt John, Abe, Dan, Jake und Kirstie nicht vor den Folgen des Einsturzes.
Also nix wie raus da ...
Abschließend sinnieren John und Abe noch über Delray Doom, was er vor hat, in wessen Diensten er stehen könnte, etc., kommen aber zu keinem rechten Ergebnis.
Vielleicht sind es auch nicht Asmodis und Luzifer, sondern ne ganz andere (Höllen-)Kreatur, weil Doom im Rahmen der Erklärung zu Frazier und dem Sumpfhaus die Namen viel zu lässig rausgehauen hat ... Wäre einer von denen (oder
beide, wenn man bedenkt, aus welcher Dreifaltigkeit Luzifer besteht) sein Herr und Meister, hätte er John doch sicher nur gesagt, dass Frazier halt im Auftrag der Hölle gehandelt hätte ... oder? *grübel
Naja, da hilft wohl nur, gespannt abzuwarten, was da noch so kommt.
Hier ist jedenfalls ein fettes
top fällig, allein schon wegen dem ganzen Kopfkino, dass man eigentlich durchweg beim Lesen hatte!!
Und noch eines ist, für mich zumindest, jetzt schon klar: beim nächsten Wiedersehen mit Mister Schlangen-Doom wird's mit Sicherheit wieder spannend, ambientisch, vielleicht auch ein bisschen schön oldschool, gruselig, mörderisch, actionreich, ..... selbst wenn der Kerl erst ganz am Schluss und innerhalb der letzten Zeilen auftaucht, um die vorher so schön atmosphärisch-gruselig gestaltete Story noch auf seine Weise abzurunden!

:thumbup:
Ach ja, ist Delray Doom, der Dämonensammler oder Dämonenfänger, jetzt eigentlich sowas wie der Dämonensammlerknilch von der Höllenkutsche damals? Irgendwie tritt der ziemlich in dessen Fußstapfen ... was mich dann natürlich noch mehr über den eigentlichen Auftraggeber nachdenken lässt ... oder eben ... AuftraggeberIN ... ?!
Das Cover fand ich gar nicht schlecht, doppeltes Benutzen hin oder her.
Es zeigt das Haus in einer kargen Landschaft, von der man durch die Geisterwesen nicht viel sieht. Kann also auch im Sumpf sein. Die Geisterwesen selbst könnten die verkorksten Seelen darstellen, die in den Zimmern hausten, sowie die armen Seelen derer, die immer wieder ins Haus gelockt wurden. Nur der Typ, der ist weder John, noch Abe. Den hätte man für das Bild wenigstens ein bisschen blondieren können
Von den Farben und der Klamotte des Typen her hätte ich eher mit ner Story in kälteren Gefilden gerechnet. Aber ist für mich auch okay, wenn man halt mal vom Coverbild nicht gleich auf den
kompletten Inhalt des Romans schließen kann ...

:thumbup:
Die LKS hat wieder ne Kurzgeschichte zu bieten, diesmal von Jonathan Anderland.
"Lichtspielhaus" war kurz und knackig und wird quasi von Bautruppführer Loydon Ramsey erzählt.
Die Idee fand ich nicht schlecht, denn es war ja auch sein Erlebnis:
Beim Abriss eines Gebäudes kommt eine Art "geheimes Kino" zutage und auch darin befindet sich noch ein 20jährigs Geheimnis ...
Die Wortwahl war mal eine gänzlich andere, aber auch nicht uninteressant oder langweilig. Anders eben und kurzweilig.
Das Ende der Story, so etwas offen, war ebenfalls nicht schlecht gewählt :thumbup: ... wobei ich mich schon irgendwie frage, wie es die Filmvorführerin letztendlich dahinraffte und wer das Kino dann einfach zumauerte, damit das Lichtspielhaus selbst, sowie die Tat und die Toten wohl in Vergessenheit gerieten ... ?!
Oder man lässt es einfach so stehen, denn Mysteriöses ist nun mal nicht immer erklärbar ...
Seltsam, aber so steht es geschrieben ...
