Original von SweetJane
Gibt es denn jemanden, der mehr als die ersten Seiten geschafft hat?
Ja.
Wollt ihr wirklich die ganze Rezi? Seid ihr euch sicher? Ok, ich habe das mal ausführlich aufgedröselt. (edit: Ich habe mich wie immer größtenteils auf den logischen Aspekt konzentirert. Nicht auf einzelne Dialoge oder so. Hoffentlich kommt von Sheila auch noch eine wohlwollendere Rezi)
Sheila sieht beim Shopping eine stinkende Frau. Als sie die Fremde anspricht, zieht die sich erstmal zurück und ist weg. Nach viel Gequatsche mit der Boutiquebesitzerin sitzt Sheila später in ihrem Wagen. Auf dem Fahrersitz. Und riecht erneut den Gestank. Vom Fahrersitz aus, zu dem sie sich dreht und dorthin schaut. Obwohl sie selbst auf dem Fahrersitz Platz genommen hat und das eine unmögliche Verrenkung wäre. Tja, so geht der Roman direkt los. Es wird nicht besser.
Sheila erfährt, dass Matthias über das bitterböse Perversen-Darknet „Personal“ für die Hölle rekrutiert. Nett, dass die Gegenseite von sich aus Sheila anquatscht und ihr die Hinweise gibt.
Die Stinkende ist inzwischen wieder zurück im Laden, um mit der Besitzerin zu reden. Sie will die Frau mit ins Darknet nehmen. Richtig, denn beim Altmeister ist das Darknet kein virtueller Raum, sondern eine echte Dimension. Später stellt John in der Boutique Nachforschungen an, als die Besitzerin aus dem Spiegel tritt. Wieder Gefasel über das Darknet und so. Vermutlich ist die Dame ein Zombie, spricht aber ganz normal und verhält sich auch sonst wie ein Mensch. Ich mag es lieber, wenn bei JS Zombies richtige Zombies sind. Wiederbelebte Stöhn-Marionetten der Hölle.
John hat die grandiose Idee, ohne wirklichen Plan den Spiegel zu betreten. Bill redet weiter mit der Zombiefrau. Die will Sheila „besuchen“ und sagt das alles ganz locker heraus. Keine Sekunde verhält sich sich bedrohlich. Daher kann Bill ihr einfach eine reinkloppen und sie ausknocken. Doch als er eine Autofahrt später wieder daheim ankommt, ist die Untote nicht nur wieder erwacht, sondern konnte Bill auch irgendwie folgen. Egal, sie überrascht ihn jedenfalls. Das Spiel geht auch anders herum, sie schlägt Bill nieder und überrumpelt Sheila. Um sie ins Darknet zu holen. Nicht selbst, sondern nach Gelaber von einem der Darknet-Zombies. Der packt Sheila und zieht sie ins Darknet.
Dort ist schon John und hört sich von Matthias das übliche Bösewicht-Gequassel an. Direkt im Anschluss muss die Coverszene 1:1 umgesetzt werden. Eine Frauengestalt wird von Händen betatscht und löst sich dabei immer mehr auf. Hat zwar nichts mit der Geschichte zu tun, ist inzwischen aber auch egal.
Sheila taucht dann auch in der Dimension (Verzeihung im Darknet meine ich natürlich) auf. Zufällig bei John, der den Zombie, der sie entführt hat, mit dem Kreuz vernichten kann. Zusammen überlegen sie, wie sie hier weg kommen. Da erscheinen auch schon weitere Untote
„die alle die Bezeichnung Darknet-Zombies verdienten.“ Logisch.
Plötzlich gibt es einen Sprung zu Suko, der nicht untätig war. Er hat sich mit einem Kontakt getroffen, der sich mit dem Darknet auskennt. Er bringt ihn „hin“. Ich glaube, Dark hat da etwas extrem falsch verstanden. Das Ganze wird immer verwirrender. Schließlich gelangen sie in einen Raum, in dem ein typischer Klischeehacker vor einem Bildschirm sitzt und sich mit einem Passwort ins Darknet einhackt. Suko sieht allerlei schlimme Dinge. Dann: (Ich muss jetzt einfach mal einen etwas längeren Absatz zitieren)
„Aber Suko hatte das Glück des Tüchtigen, denn er geriet in ein Gebiet, in dem sich Personen aufhielten. Menschen? Es sah so aus. Zumindest aus der Ferne. Aber die Menschen kamen näher, und Suko sah sie viel besser. Die waren nicht normal. So wie sie sich bewegten, gehörten sie zu einer besonderen Gruppe. Suko wollte noch keinen Kommentar abgeben und erst sicher sein. Deshalb wartete er, bis die Gestalten näher gekommen und besser zu erkennen waren. Es hatten sich Männer und Frauen versammelt, um einen Weg gemeinsam zu gehen. Das schafften sie auch. Keiner scherte aus, man blieb beisammen und nahm eine ziemliche Breite ein.“
Der Bildschirm ist also ein Dimensionsfenster ins Darknet oder wie? Man merkt, Dark war mit dem Thema völlig überfordert. Vielleicht auch, weil er in seinem alten Brockhaus-Sammelband keinen Eintrag dazu finden konnte. Also schreibt er einfach drauflos, was soll schon schief gehen?
Wir haben dann für John und Sheila diese grandiose Lage:
„Sie waren gefangen in einer verfluchten Welt, die sich Darknet nannte.„ Es gibt jedenfalls ein nettes Zielschießen auf die Zombies. Der Rest löst sich auf.
Erneuter Szenenwechsel. Drei junge Mädchen. Sie werden irgendwie in einem Haus festgehalten. Darknet-Vergewaltigungs-Porno-Opfer, die ins Darknet entführt wurden. Oder so. Sorry, aber inzwischen habe ich es aufgegeben, der Handlung logisch zu folgen. Ihr Peiniger ist ein Kerl mit Totenschädelkopf. Der ist auch hinter John und Sheila her. Sie vernichten ihn, die Mädels lösen sich in Luft auf...weil!
Zum Glück wird es Matthias jetzt zu doof. Es gibt keinen Ausweg aus der Dimension, John und Sheila haben auch mehrmals darüber geredet und bis jetzt keinen gefunden. Also entlässt Matthias sie einfach aus dieser Welt.
„Komm, da hat es jemand endlich mal gut mit uns gemeint.“ Die 64 Seiten sind halt vorbei und Höllenmatze muss sowieso seine Lieblingsserie im TV sehen, weil er keine Ahnung von Streaming on Demand hat.
Ach ja. Nachdem die Zombie-Boutiquebesitzerin Sheila aus dem Weg geräumt hat, greift sie Bill mit einem Messer an . Johnny ist rechtzeitig eingetroffen, wirft eine Vase nach ihr und knockt sie dann aus. Seid mir nicht böse, aber ich habe einige kleine Miniszenen als Nebenschauplätze ausgelassen.
Mein Fazit: Hätte schlimmer kommen können. Ja, wirklich. Durch das Darknet gibt es wieder haufenweise schlimme Klischees und Vorurteile. Die natürlich zum Teil total stimmen und nicht schönzureden sind. Aber eben nur zum Teil. Diese Fakten werden auch immer und immer wieder erwähnt. Aber zum Glück hat Dark es gar nicht gewollt oder gekonnt, das Darknet als „Virtual Space“ am PC einfließen zu lassen. Ok, in einer Szene hat er das und man merkt, wie furchtbar das schief geht. Darks „Darknet“ ist einfach nur eine 0815-Dimension, mit Zombies gefüllt.
Klar, die Dialoge sind wieder schlimm und der Handlungsbogen nichts, wofür ein Verlag jemandem Geld bezahlen sollte. Aber es gibt Action. Als PC-Affiner Mensch regt man sich vielleicht über die Verunstaltung des Darknets auf. Ich kenne mich mit der Materie nicht aus und habe trotzdem gemerkt, dass Dark keine Ahnung hat. Natürlich, war ja zu erwarten.

:baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: :baff: (2 von 10 Kreuzen) und eine SEHR SCHLECHTe Wertung. Aber kein Grottig. Einfach davon ausgehen, dass diese Zombiedimension zufällig als „Darknet“ bezeichnet wird und die Sache ist schon viel weniger schrecklich.