Shao war hier gefragt ... denn jeder vom Sinclair-Team hat ja mal so seine Momente.
Durch die Freundschaft zu John werden sie alle dann und wann in Mitleidenschaft gezogen. Da Suko ja auch noch Johns Kollege ist und Shao wegen der Kataya-Amaterasu-Geschichte auch mehr mit drin hängt, fand ich es völlig ok, dass sie mal mehr tut, als die anderen. Ist in meinen Augen auch ziemlich logisch. Weil es zudem um Chiko ging, hätte sie sich eh nicht die Butter vom Brot nehmen lassen!
Auch jetzt geht es so rasant weiter, wie es angefangen hat. Man kann die Geschwindigkeit, mit der der Hokkaido-Shinkansen unterwegs ist, beinahe beim Lesen spüren .... alles geht flott, die Fahrt, die Kämpfe, die Ereignisse an sich.
Shao hat sich mit der Ninja-Krone an Bord des Flugzeugs geschlichen, in dem auch die Yamamotos und vor allem Chico sitzen. Mit ihr kann sie auf dem Lokus auch Kontakt aufnehmen und lässt so die Hoffnung des Mädchens wieder aufflammen, wieder zurück nach London zu kommen.
Die Stelle, an der Shao vom Steward entdeckt wird, fand ich auch sehr köstlich

Der arme Kerl hätte noch an seinem Verstand gezweifelt, wäre das öfter vorgekommen^^ (in dem Zusammenhang wurde sogar dran gedacht zu erwähnen, wie Shao es anstellt, dass keine Abdrücke ihres Podex zu sehen sind

:thumbup:)
Der Satz der Stewardess, die es Shao unwissentlich ermöglicht, sich wieder die Krone aufzusetzen und zu "verschwinden", war auch nett und leicht doppeldeutig.
"Hör auf und komm in die Gänge. Wir müssen das Frühstück servieren." Ich hab echt noch Seiten später über das
komm in die Gänge grinsen müssen ... Der Flugbegleiterspruch schlechthin
Shizune ist allerdings auch nicht ohne. Die Fahrradkurier-Sache und das "wackelnde Auto" mit dem Inugami intus hatten was filmreifes und die Kampfszenen sowieso. Dabei hatte ich dann immer ein Gesicht vor Augen, dass einen eiskalten Blick besaß und gleichzeitig auch keine Miene verzog, egal was sich so ereignete.
Die Dame kam genau als das rüber, was sie sein sollte: eine, DIE Kunoichi in Susanoo's Diensten!
Und das blieb sie auch, bis zuletzt. Selbst als sie bei den Söldnern kurz einlenken musste, weil der erste beim Betreten des Stegs gehälftet wurde und der Rest der Gruppe dann etwas bockig wegen der weiteren Vorgehensweise wurde.
Aber noch im Zug tötet Shizune Kenshin ... brrr ... das WIE war auch wieder sehr geil: aus
seiner!! Sicht wird noch ge- und beschrieben, was passiert und wie er es wahrnimmt. Es dauert glatt einen Moment, bis er überhaupt mal realisiert, dass die Dame ihn im wahrsten Sinne des Wortes einen Kopf kürzer gemacht hatte ...
Als sie im Tempel bei Daisuke ist, ihn hochgehen lässt und dann vor dem Hintergrund des brennenden Bauwerks die Treppen herunterschreitet .... das hatte auch was.
Und dann war Yuma an der Reihe ... wenn man bis dahin noch gedacht hatte, Shizune hätte irgendwo noch nen Funken Mitgefühl oder ein Gewissen, hier war man schließlich völlig davon überzeugt, dass sie eine reine und sehr loyale Kampf- und Mordmaschine ist!
Den Endkampf zwischen Shao und Shizune fand ich ebenfalls sehr gelungen (hatte dabei grad zufällig Hans Zimmer laufen, The Rock Theme, passte super!!

)
Als Shao dann spannenderweise buchstäblich am Boden ist, helfen ihr Chikos Stimme und die Drachenhandschuhe. Dass dadurch Tokatas Schwert dann vernichtet wurde, fand ich weder unlogisch, noch blöd. Sicher, es ist jetzt mal wieder aufgetaucht, aber vorher hat auch niemand danach geschrien. Jetzt wurde es eben aus gutem Grunde nochmal benutzt, aber ebenso würdig vernichten. Shao hat es ja nicht mal kurz mit nem Fingerschnippen erledigt. Ich hatte die Szene so schön bildlich vor Augen, wie sie mit den Händen/Handschuhen die Klinge lang fährt, sich dabei gegen Shizunes Kraft stemmen und ihre eigenen Reserven aufbringen muss, um dann mit Hilfe der Handschuhe das fast Unmögliche zu schaffen: das Schwert unter Anstrengung und mit der Untermalung ihres Schreies zerspringen zu lassen.
Gut fand ich dann auch, dass John bei Shizunes Selbstmord und der anschließenden "Sterbehilfe" durch Shao zu Suko (der John an einem Eingreifen hindert) sagt, dass sie doch Polizisten sind und das nicht so einfach mitmachen oder wegsehen könnten.
Und Suko erinnert John daran, wo sie sind und mit was sie es zu tun haben. Das sind in der Tat andere Gesetze, auch wenn Shizune ein Mensch ist. Sie dient einem Dämon, mit allen Konsequenzen und der hätte sie für die Niederlage wahrscheinlich eh gerichtet.
Dann ist die Szene vorbei, der Kampf ist vorbei, alles ist getan und gesagt ... und es geht woanders weiter. Vielleicht hätte man tatsächlich noch einen Absatz lassen können, aber eigentlich war das für mich so auch ok. Da hätte ja nix mehr kommen können, außer dass hätte beschrieben werden können, wie sie den Weg zu Norikos Hütte meistern

, aber so gehts eben in erzählender Weise direkt weiter. Das "später" hat mir da völlig gereicht und ausreichende Erklärungen über z.B. Chikos Intentionen, auf Inushima bleiben zu wollen, gab es dann ja sogar auch noch.
Dann kam auch mein größtes Problem an/mit dem Ausgang dieser Story:
Dass Chiko am Ende auf der Insel bleibt und sich auch noch mit Ryuzaki zusammentun will, passt mit ihrer Vorgeschichte nicht wirklich, finde ich. Ist irgendwie auch schon fast wie ein Verrat an ihre Eltern. Die wollten sie von diesen Gebräuchen wegbringen, fernhalten, ihr ein normales Leben ermöglichen .... und jetzt will sie freiwillig die Gebärmaschine machen??
Familie und Traditionen hin oder her ... das kann doch kein Mädchen in dem Alter wollen oder gutheißen! Zumal ihre Eltern sie aus diesem Inzucht-Kreislauf schon rausholen wollten. Klar, man wird sie wahrscheinlich nicht in Ruhe lassen, siehe Kenshin und Co ... aber nachdem die "alten" Oberhäupter Daisuke und Yuma eh tot sind, wer sagt denn, dass die Jüngeren der "Familie" ihre Meinung nicht ändern könnten?? Was ist jetzt sooo toll daran, Inugamis zu beschwören?? Zumal sie die auf dieser abgeschiedenen Insel sowieso nicht bräuchten, wenn keiner zu ihnen kommt und/oder Böses will. Wenn sie alle ein normales Leben führen wollen würden, bräuchten sie die Viecher doch gar nicht. Und dass das alles tatsächlich nicht sooo prall ist, hat man ja an Chikos Eltern und an ihr selbst gesehen: Flucht und dann in einen "Normalo" verlieben ...
Mit dieser Sache fand ich Chikos Reaktion, auf Inushima bleiben zu wollen und das zu tun, was Kenshin von Anfang an wollte, sie aber nicht, auch nicht wirklich glaubwürdig.
Und dann kam die andere Seite ... ein paarmal drüber schlafen und so ... eine andere Sichtweise ...
Vielleicht wurde das auch so gehandhabt, damit Suko und Shao wieder "freier" sind, denn die beiden hatten sich für Chiko ja doch sehr in der Verantwortung gesehen.
Außerdem weiß das Mädchen ja, dass ihre "Familie" die Menschen beseitigt, die sie daran hindern, ihrer Bestimmung zu folgen. Philipp Preston war einer davon, Sukos und Johns Entführung wären die nächsten Morde gewesen.
Möglicherweise will sie ja auch einfach nicht riskieren, dass noch mehr Menschen sterben müssen, die ihretwegen zwischen die Fronten geraten?
Da könnte sie doch viel besser versuchen, diese Familientradition von "innen" her umzukrempeln ... und Ryuzaki davon zu überzeugen, dass das alles nicht wirklich toll ist. Immerhin hat er ja hautnah mitbekommen, was das für Folgen haben kann, indem er Vater und Bruder verlor.
Und ganz eventuell will sie die letzten Überlebenden der Familie ja auch davor bewahren, Susanoo anheim zu fallen. Solange die Inugami mochi existieren, wird er ja bestimmt nicht locker lassen und da Chiko an vorderster Front dabei war, Shizune und Co erlebt hat, wird sie sich vielleicht denken, dass sie selbst in der "freien Welt", wie sich ihre Eltern das für sie gedacht hatten, sowie die Menschen auf der Insel verloren sind, so oder so, weil sie nicht wissen, mit welchen Mitteln sie zu Untertanen gemacht oder eben komplett ausradiert werden könnten ... wer weiß?!
Und ganz salopp gesagt gehört die Inugami-Sache ja zu ihr, sie ist ein Teil von ihr, angeboren, den sie nicht einfach abstreifen oder durch einen Exorzismus loswerden kann. Sie könnte es ignorieren, ja, aber nicht loswerden. Und von daher hat sie schon recht damit, dass diese angeborene Fähigkeit, einen Inugami zu beschwören und Susanoo, der sie als Diener haben will, sie immer verfolgen und nie in Ruhe lassen würden ...
Das Auftauchen der Ninja-Krone im yard'schen Tresor fand ich gut und auch bestens erklärt.
Sie kam schließlich von Kataya, er kann durch sie kommunizieren, er will Shao noch immer haben, er ist mächtig. Dass er das Teil wieder an Ort und Stelle bringt, passt. Allerdings zeigt es irgendwie auch, dass es Dämonen dann auch möglich sein könnte, sich einfach am Inhalt des Tresors zu bedienen zu. Hier wurde zwar was HINEINgelegt, aber wer sagt denn, dass es die Gegenseite nicht auf dumme Gedanken bringt? Sarket hat's doch auch schon bis in den Yard geschafft und da ordentlich rumgerödelt ... und dann ist es auch nicht mehr allzu weit bis zum Tresor und dass man, gute Fähigkeiten (mindestens so gut wie Kataya) vorausgesetzt, auch in der Lage sein KÖNNTE, sich der wichtigen und magischen Artefakte aus dem Tresor zu bedienen ...
Ich fand auch nicht, dass die Inugami-Viecher und ihre Gruselaura dadurch geschmälert wurden, dass Shizune die so "einfach" platt machen konnte. Es zeigte doch viel mehr, wie gefährlich die Kunoichi mit ihrem Können und Tokatas Schwert war ... ZU den Inugamis und ihrer angsteinflößenden Aura noch dazu!
Mich hat der Roman, bzw. die Fortsetzung zum vorangegangenen Teil deshalb auch
sehr gut unterhalten.
Weil ich aber immer noch ne Gänsehaut kriege, wenn ich an die Szene im Yard oder im Bunker bei "Inugami - Die Rache" denke, ist der "erste Teil" für mich noch'n Ticken eindrucksvoller, bzw. "nachhaltiger" gewesen

Wenn ich könnte, würde ich dem dann ein Top verpassen und diesem Teil das sehr gut mit fettem + !!!
Dieses Cover war schon viiieeel besser und vor allem passender! Ich hab mir mal so gedacht, dass es Shizune vor dem Tempel zeigt ... und ein Schwert ist ja auch vorhanden (auch wenn ich Tokatas Schwert schon für etwas pompöser erachte, als die Klinge, die man da sieht).
Aber mir reicht das so auf jeden Fall für den Bezug zum Inhalt. Außerdem gefällt es mir farblich und von der Zeichenart her

:thumbup:
Auf der LKS gibt es den zweiten Teil der "weihnachtlichen" Fortführung zur Dunklen Mutter.
Es war spannend, aber auch irgendwie eklig ... wenn ich mir so vorstelle, wo John ihr das Kreuz hingerammt hat ... brrr ... Ich glaube, so fühlen Kerle, wenn sie sehen, wie jemandem kräftig in die Kronjuwelen getreten wird!!
Und die Mater Andhera wird nicht vernichtet, es beschränkt sich lediglich auf die Höllenbrut in ihrem Leib. Wie kann das? Theoretisch ist sie doch auch durch und durch böse und das Kreuz dürfte zwischen ihrer Leibesfrucht und ihr selbst ja keinen Unterschied bemerken ... ?!
Aber vielleicht war da ja auch schon Matthias präsent, der sie dann da wegholte ...
Jetzt muss ich mich allerdings auch nochmal an die Anfänge erinnern (oder auch alles erneut im Ganzen lesen), denn da hieß es ja, es müsse ein Artefakt gefunden werden und nur mit diesem könnte die Dunkle Mutter besiegt werden. Hat es deswegen nicht mit deren kompletten Vernichtung am Schluss geklappt, weil das Artefakt ja nicht zur Hand war?
Und ganz am Ende, im Epilog (Herr Autor, ist hier jetzt wirklich und echt Schluss??? Auf jeden Fall würde es seitenmäßig schön für ein Romanheftchen passen!!

:thumbup: ) gab es dann noch einen netten Cliffi, der eine Fortsetzung an anderer Stelle nicht unmöglich macht (Amber)! Und so gesehen könnte die Dunkle Mutter mit Höllenmatze an ihrer Seite (oder umgekehrt^^) ja auch noch was Neues reißen ...
Die Story hat auf jeden Fall Spaß gemacht und war auch ansprechend geschrieben.
Ich finde, man konnte sogar immer mal wieder "Steigerungen" von Satzbau, Wortwahl, etc. bemerken, die sich auch nochmal positiv auswirkten (vom Ideenreichtum mal ganz zu schweigen :thumbup: ). Außerdem war für mich ebenfalls in allen Teilen rauszulesen, dass da ordentlich Herzblut drinsteckt. Es war zu keinem Zeitpunkt langweilig oder zäh, selbst als es mal nicht direkt um die Mater Andhera oder ihre Taten ging. Daher glaube ich schon, dass mir diese Leserstory, die dann wohl dosiert immer mal weiterging, fehlen wird.
Danke auf jeden Fall für dieses Lesevergnügen!
