Fledermaus Band 419: Das Mord-Motel
Der Wald wirkte wie eine dunkle drohende Masse im milden Licht des zunehmenden Mondes, der als schmale Sichel am nächtlichen Julihimmel hing. Die graue Betonpiste des Calumet Expressways nahm sich fast weiß aus. Schnurgerade wie ein mit großer Sorgfalt gezogener Scheitel verlief sie in Nord-Süd-Richtung. Sie war einsam wie die ganze Gegend zwischen Dolton und dem Lake Calumet. Zwei Wagen nur jagten mit singenden Reifen darauf nordwärts, auf Chicago zu. Sie glichen sich wie Zwillingsbrüder in ihrer Form, ihren Ausmaßen und ihrer Farbe. Es waren so gut wie fabrikneue himmelblaue Bentleys. Im Lack der Verdecke spiegelte sich der Mond, in dessen Licht blinkten die Chromleisten wie Silberadern.
In der vordersten Limousine saß nur der Fahrer, ein großer schlanker Mann mit weißblondem Haar über der hohen Stirn, die dunkel war von der Sonne wie sein ganzes hageres Gesicht mit der scharf gekrümmten Nase und den hellen Augen.
Das Mord-Motel
- Hall Holiday muß liquidieren -
von G. W. Jones (= ???)
