Inhaltlich hat das Gleichgewicht ja schon fast alles Wichtige angebracht, bei mir käme jedoch noch Dubois dazu, die ich für wichtig hielt ... und es irgendwie noch immer tue, sowie auch noch ein paar weitere klitzekleine Kleinigkeiten
Als Nicole von Pierre Coulard erwischt und ausgeknockt wird, bekommt auch sie zu spüren, was die Probanden des verrückten Wissenschaftlers Isaac Rousseau erleiden mussten und müssen, die jedoch schon viel länger als sie.
Mit Studentin Jane Cooper hat er erstmals ein Opfer gefunden, das das Martyrium der Schmerzen länger aushält, als die anderen, um Energie für die Erschaffung seines Tores oder Portals in andere Welten, Parallelwelten zu erschaffen.
Seine Theorie ist, dass Schmerz oder sogar der Tod der beste Energielieferant dafür sei.
(Hätte er mal Monster AG geguckt, dann wüsste er, dass "lachen" noch viel mehr bringt

)
Also holt er sich junge Leute, die voraussichtlich mehr ab können, als ältere Menschen.
Scheinbar schickt er sie nach Folter im Angesicht des Todes tatsächlich in eine Parallelwelt, die sie jedoch als Fremdkörper oder Eindringlinge ansieht und gezeichnet zurückschleudert ... wo sie schrecklich verstümmelt aufgefunden werden.
Die Beschreibungen der armen Teufel, die auf Pritschen gefesselt liegen, mit Elektroden und Klammern an die Apparatur angeschlossen, um ihre Schreie, ihren Schmerz, ihr Leiden zu speichern, fand ich sehr gut beschrieben. Auch die Leichen, die gefunden werden, wurden eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Erst redet man nur über sie, was ihnen angetan worden und generell passiert sein könnte und schließlich "sieht" man sie: übersät mit schrecklichen Wunden und Verstümmelungen oder sogar gänzlich ohne Gesicht!
Da lief mir schon das ein oder andere Mal ein Schauer über den Rücken ... allein bei dem Gedanken daran, was die Opfer erleiden mussten, um tot so auszusehen ...
Dubois ist echt strange. Fast hab ich schon drauf gewartet, dass sie irgendwann
Non, je ne regrette rien anstimmt, denn laut Beschreibung hatte ich die nette Dame aus
Madagascar 3 vor Augen ... nur in real halt

(Ihr Vorname wird nicht genannt, doch irgendwie passt "Chantel" tatsächlich zu ihr

)
Sie wirkt entschlossen und geheimnisvoll, drahtig und direkt ... und genauso undurchsichtig. Wer ist sie und was ist ihre genaue Funktion??
Alle, die etwas über sie herausfinden wollen, scheitern. Sie bleibt auch weiterhin undurchsichtig.
Ich fand's interessant. Besonders auch, weil sie Rousseau ja zu kennen schien.
Was ist da bei den beiden schon so gelaufen??
Kennen sie sich wegen der Wissenschaft oder wegen dem, was der wahnsinnige monsieur le docteur irrsinnigerweise vor hat? Oder von ganz woanders her??
Darauf gibt es keine Antwort und gerade das macht das alles noch ne Spur mysteriöser

Allerdings hab ich nicht so ganz verstanden, warum Nicole nicht versucht, in ihrem Kopf rumzuschnüffeln und so was herauszufinden? Macht sie doch sonst auch oft genug, wenn sie sich mit Leuten treffen, von denen sie nichts genaues wissen (z.B. letztens bei Crazy und Paul, die Siri und den Finger der Furcht
vergessen oder auch bei Max Schmitt, der ihnen die Bitcoin-Sache auftischen wollte und nix vom Teufel aus der Flasche erwähnt).
Aber gut, vielleicht machen sie es nicht automatisch bei Ermittlern, die ja eigentlich, bze. im Normalfall von Anfang an auf ihrer Seite stehen?!
Die Sache mit der Netzhaut, auf der sich quasi das zuletzt Gesehene als Abbild eingebrannt hatte, kannte ich zwar schon, aber ich finde sowas saucool!
Und wenn man an die Bestien aus dem Subraum denkt, bei der auch gewisse Apparaturen, Elektromotoren, die Transformatoren antreiben, rotierende Magnetfelder, etc. nötig waren, um Portale zu erschaffen, durchlässige Wände, Subraumtunnel und sowas, vielleicht hatte Rousseau ja Ähnliches erreicht, denn die Theorie zur Erschaffung einen Portals, die er sich ersonnen hatte, war ja im Prinzip dieselbe ... nur mit "veralteten", bzw. ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und anderer Energiezufuhr. Okay, sehr viel fieserer und böserer Energiezufuhr!!
Dann das mit dem fehlenden Gesicht. Allein da hätte Zamorra doch schon auf "andere Welten" kommen können, denn auf der Erde ist das Entfernen eines Gesichts und das so akkurate Überspannen mit Haut ja gar nicht machbar ... nicht ohne Magie. Und wäre die im Spiel gewesen, hätte er das doch sicher auch gespürt.
Da fand ich die Idee mit Chefinspektor Pierre Robin und dem Belauschen der Kollegen über den Film nicht schlecht.
Er hat ja selbst nicht gewusst, warum er stehenblieb und weiter zuhörte, es war aus einem Gefühl heraus. Und wenn man sich was nicht erklären kann, dann ist man vielleicht intuitiv offener für abstrakte Ideen, als man es vielleicht normalerweise so ist. Mich hat diese Art des Weiterkommens nicht im Geringsten gestört!
Als er Zamorra davon berichtet, gibt der diese Erkenntnisse und Vermutungen an seine treuen Rechercheure (was für ein Titel, cooles Wort

) weiter, die dann auch was finden.
Nämlich einen Artikel über Isaac Rousseau und seine wilden Theorien.
Auch das fand ich weder blöd, noch zu konstruiert. Man muss nur mal an die
Men in black denken, die ja auch in diese "Schundblätter" gucken, weil sie wissen, dass dort oft genug die Wahrheit drin steht, die aber jeder für so utopisch und phantastisch hält, dass sie nicht geglaubt und eher als Humbug abgetan wird

Deshalb agiert diese Organisation eben auch noch verborgen vor den Menschen und blitzdingst diejenigen, die mal was mitkriegen.
Dasselbe dachte ich zwischenzeitlich von Dubois, dass sie möglicherweise irgendwas mit fremden Welten, Alienabwehr, etc. zu tun hat, weil sie ja diesen eher unglaublichen Dingen sehr offen gegenüberstand und wohl selbst weiß, das Godzilla nicht mal eben ungesehen durch die Gegend latscht, und das alles keineswegs als unmöglich abtat.
Vielleicht konnten sie deswegen auch nicht viel über sie herausfinden, z.B. auch nicht ihren Vornamen? Möglicherweise heißt sie ja auch nur kurz "Agent D"???

Was auch immer hinter ihr steckt ... sie und ihr Agieren fand auch bis zuletzt noch echt interessant, wie auch mysteriös und ihre Art hat immer mehr meine Neugier geschürt!
Etwas enttäuscht war ich dann am Schluss, als sie mit Coulard in den Sog des Weltentores gerät.
Aber sie muss ja nicht tot sein ... Wenn sie dort landete, wo auch die armen, toten Probanden möglicherweise landeten, dann wird sie vielleicht ebenfalls als Eindringling identifiziert, eventuell auch gefoltert oder gezeichnet, aber ebenfalls "zurückgeschickt" ... ?!
Dass Zamorra mit diesem Ausgang nicht ganz glücklich ist, bzw. es eher als Niederlage, denn als Sieg ansieht, kann ich irgendwie verstehen. Drei Menschen hat er verloren, wovon zwei nicht hätten sein müssen. Der Meister des Übersinnlichen fragt sich ja auch noch, warum die Dubois da so plötzlich auftauchte ... hat er tatsächlich nicht mitgekriegt, dass sie Rousseau kannte? Und für Pierre Coulard konnte er auch nix, da der ebenfalls plötzlich auftaucht, sich gegen die Polizistin wirft und sie dadurch quasi mit sich in den Wirbel reißt ...
Eine üble Situation, wenn ich mir das so vorstelle ... Zamorra steht da mit seinem Schutzschild, attackiert Rousseau und die "Fangarme" vom Portalwirbel, versucht, alles vom Tor fernzuhalten, den Schutzschild auch noch auf die anderen auszuweiten und dann eskaliert die Situation und nix von allem klappt. Rousseau wird tödlich geblitztdingst, Coulard und Dubois verschwinden ...
Aber er kann sich immer noch sehr freuen, die Überlebenden aus der Foltergrube befreit zu haben, denn das hab ich mir für die armen Leute auch echt fürchterlich vorgestellt .... immer und immer wieder die Schmerzen erleiden und sich die Seele aus dem Leib schreien ... brrrr ....
Ach ja, eins will ich mal nicht unterschlagen: dadurch, dass Nicole da auch auf ner Pritsche lag, an die Apparatur angeschlossen wurde und Schmerzen leiden musste, kam sie mir irgendwie doch endlich mal näher ... also durch diese Sache kann ich nicht mehr sagen, dass ich sie nicht mag, denn ich hatte doch gemerkt, dass ich den anderen die Daumen gedrückt habe, dass sie noch rechtzeitig kommen und sie da rausholen.
(Auch wenn ich ganz zu Anfang noch in einem Eckchen meines Hirns darüber nachdachte, wie lange SIE das alles aushalten würde, wenn Jane Cooper für Rousseau und Coulard schon so besonders war ... Ja, ich weiß, dass ist sadistisch und fies, aber es war ja auch nur kurz und dann ganz schnell wieder weg

).
Dann die Art und Weise, WIE da vorgegangen wurde. Man fand immer die übel zugerichteten Leichen, wusste aber nicht genau, wie es weitergehen soll. Wer tut sowas? Wo steckt die Bestie? Selbst sämtliche Leute von der deBlaussec-Stiftung, inkl. Verwaltung wurden ja drauf angesetzt, weils nicht so recht weiterging. Dubois und Robin erging es nicht anders und selbst Zamorra und Nicole stehen da und können sich erstmal nur Gedanken machen.
Irgendwie fand ichs da gut und angebracht, dass Zamorra diese Meditation/Séance anwandte, um nach der Bestie in Paris zu suchen. Sie hatten ja nicht viel an der Hand und auch die Möglichkeiten, wie sie weiter vorgehen sollten, hielten sich in Grenzen. Außerdem hat er nun mal diese Fähigkeiten und wieso soll er die dann nicht auch benutzen?
Dann hat er ja auch noch eins auf die Mütze gekriegt, durch diese Energie-Wand, die ihn da erwischt hat, genau wie Rousseau auch.
Man kam ins Grübeln, was das gewesen sein könnte, wurde doch noch von einer Art Dino-Monster ausgegangen. Nun aber schält sich allmählich heraus, dass das alles wohl was mit einer Art von Energie zu tun haben muss. Dass Zamorra dann Eins und Eins zusammenzählt, als Pierre Robin seine Sci-Fi-Theorie raushaut, fand ich auch weder übertrieben noch zu konstruiert

Er hat eben Erfahrungswerte, die ihm doch durchaus auch mal von Nutzen sein können! :thumbup:
Mich hat der Roman jedenfalls echt gut unterhalten, war an machen Stellen sogar etwas bitterböse fies, wie es ruhig auch mal sein darf

und die Herangehensweise/n von Zamorra und Co fand ich ebenfalls ok. Dazu dann zwischendurch und hier und da die ganzen französischen Wörter, was ich auch immer wieder sehr cool finde, wenn's doch in Fronkreisch spielt ... also gibt's
7,5/10 Klammern ... Elektroden ... äh ... Amuletten!
Das Cover ... hmm ... najaaa ... es ist Nacht, soweit passt es schon mal

Aber der Rest?
Für sich gesehen sieht es zwar ganz nett aus, aber so recht zum Roman passen will es diesmal für mich nicht ... selbst wenn ich mir einzelne Szenen in Erinnerung rufe, es war ja nichtmal von ner Statue die Rede ... nur das Pierre Coulard ein bisschen wie ein Affe aussah, wenn er die Stirn runzelte
In der
Mystery Times wird die SiFi-Serie "Die zweite Erde" vorgestellt, was auch nicht uninteressant klingt und es gibt eine Rezi zum Schwarzen Sabbat.
An dieser Stelle hätte ich noch nen kurzen Stecki zu Pierre Robin ganz cool gefunden, denn es schien ja so, als würden er und Zamorra sich schon länger kennen. Aber wahrscheinlich kennen alle anderen den Herrn Chefinspektor, nur ich nicht^^ Dann mach ich eben auch mal den Rechercheur
Außerdem Operation Nightfall: was zum Geier war das? Scheint ja so, als wäre es beim letzten Mal, was immer da auch gewesen ist, nicht gut gelaufen ...
Sonst gibt es ja schon mal nen Mini-Abriss dazu in Form einer Erinnerung oder sowas. Aber hier gabs dazu jetzt nix großartig, wenn ich das nicht überlesen habe.
Beim Rumsuchen hab ich schließlich nur in "Nacht der Engel" ein bisschen was dazu gefunden ... nämlich dass es sich bei Operation Nightfall um eine flächendeckende Suche ging ... suchen, bis man fündig und gebraucht wird ... kann das?? Eine Art Agentennetzwerk von erfahrenen Leuten der deBlaussec-Stiftung, die halt verschärft die Augen offen halten und dergleichen. Würde zumindest ebenso zum aktuellen Roman passen, wo sie genauso an die Sache rangegangen sind und das Operation Nightfall 2.0 nannten ... oder so ähnlich
