Haunted Hill und die Vannacutt Psychiatrie ... ?? 8o
Silent Hill und das Brookhaven Hospital ... ?? 8o
... neeeeeiiiin ...
Ian Rolf Hill und das Bethlem Royal Hospital ... !!

:thumbup:
Sorry, ich vegetiere grad immer noch grippetechnisch etwas dumpf und dusselig vor mich hin .... falls mal ein paar Formulierungen vielleicht etwas konfus oder durcheinander klingen.^^
(Achtung, sehr Spoiler behaftet ... ging leider nicht anders ... )
* * *
John befindet sich in der psychiatrischen Klinik, rastet aus, wird ruhig gestellt, ihm werden seine Waffen und sogar sein Kreuz weggenommen. Was ist da los? Ist John jetzt tatsächlich mal psychisch zusammengeklappt?
Doch dann ist der Geisterjäger plötzlich verschwunden und niemand weiß etwas über seinen Verbleib oder dem seines Kreuzes ... und außerdem gab es noch einen Toten ...
Es beginnt mit Erinnerungen von Pfleger Martin Sherman, sowie Vernehmungsprotokollen von ihm und weiteren Mitarbeitern der Klinik, die zum Zeitpunkt des Geschehens Dienst hatten.
Jedes Protokoll klingt authentisch, wie sich die Befragten äußern, wie sie sich geben und man hat den Eindruck, hinter der berühmten Spiegel-Scheibe zu stehen und den Verhören anonym zu folgen, während Suko die Fragen stellt und Sir James moralische Unterstützung leistet.
Irgendwie fühlte sich das ... najaaa ... seltsam, nicht richtig, ja fast schon ... böse an ... John in der "Klapse" und dann auch noch so plausibel dargestellt, dass ihm der
Sohn des Lichts jetzt doch mal etwas zu Kopf gestiegen ist und er überall nur noch Dämonen, Tod und Verderben sieht. So ganz unmöglich ist das ja nu auch nicht ...
Der Graue Mann mit den blutigen Tränen geht im Bedlam um ... und hinterlässt Tote. Aber wie will man angesichts der erschwerten Bedingungen, die so eine Institution mit sich bringt, herausfinden, was es damit auf sich hat, ob es diesen Grauen Mann wirklich gibt und wer ihn defakto gesehen hat?
Man lässt sich einweisen, um der Sache nach zu gehen. Und genau das hat John getan.
Suko ist schon fast soweit, den Ärzten wegen der Diagnose Größenwahn zuzustimmen, weil John das unbedingt allein durchziehen wollte.
Man kann irgendwie beide Seiten verstehen: John, der sich denkt, dass er allein dort in der Klinik am unauffälligsten ist, bzw. so einigen Leuten besser heimlich auf den Zahn fühlen kann ... und Suko, weil er sich Sorgen macht und im Notfall nicht gleich eingreifen kann, weil höchstwahrscheinlich keine Kommunikationsmöglichkeit besteht, wenn es hart auf hart kommt.
Als Leser erfährt man auch nicht, was mit John ist und wo er steckt und man macht sich doch mit zunehmender Seitenzahl so seine Gedanken und fast schon Sorgen, wo er abgeblieben sein könnte. Normal versucht er sonst doch irgendwie noch, jemandem Bescheid zu geben oder sich anderweitig bemerkbar zu machen. Hier aber geschah nichts dergleichen und Suko und Sir James himself müssen erstmal Ermittlungsarbeit leisten, weitere Zeugen aufsuchen und sich nochmal in der Klinik umhören. Sehr coole Sache!!
Doch genau da liegt auch irgendwie der Knackpunkt, weswegen sie erst nicht so recht weiterkommen: der Weg zur Wahrheit ist gepflastert mit Wahnsinn und Verzweiflung ... Suko findet einen Toten nach dem anderen oder muss sich mit seltsamen, zombieähnlichen Individuen herumschlagen, die einmal Mitarbeiter in der Klinik waren.
Bei Emily Shouton wird ihm sogar arg zugesetzt und als Tanner mit Team eintrifft, spitzt sich die Lage dramatisch zu, so dass man fast meint, der Chiefinspektor ist der nächste, der in der Klinik landet ... zumindest nachdem, was er gesehen hat und weil dann auch niemand erreichbar ist, befindet auch er sich am Rande der Verzweiflung. Man kann es ihm nicht verdenken und auch ihn möchte man am liebsten drücken und sagen, dass alles wieder gut wird. Aber so sieht es bei weitem nicht aus ...
(Super fand ich auch wieder die Sprüche - sinngemäß - "Du bist doch nicht von dieser Welt" ... "Du mich auch"

Sehr cool!!)
Auch dem Superintendenten ist es nicht vergönnt, die Leute "nur" zu befragen. Auf der Suche nach Doktor Frank Benning oder dem Leitenden Psychiater Doktor Walther Partridge gerät er selbst in allerhöchste Gefahr und kann selbst mit seiner Beretta nichts großartig ausrichten.
Allein schon die seltsame Atmosphäre, als er ins Zimmer von Partridge's Sekretärin Mrs. Conroy kommt, die nur mit ihrem PC beschäftigt ist, auf der Maus rumklickert, kaum reagiert und äußerst teilnahmslos wirkt, was den guten Sir doch schon etwas nervt. Also marschiert er kurzerhand in Partridge Büro und kriegt gleich die volle Packung: der Arzt ist tot ... aber seltsam tot ... seine Augen rollen plötzlich munter in den Höhlen rum ...
Pflichtbewusst, wie Sir James ist, will er das selbst regeln, da ein Zombie besser nicht in der Klinik rumrennen sollte.
Ich hab den armen Kerl sowas von vor mir gesehen, sein Gesicht, gezeichnet von Unglauben, als der Zombie nicht auf die Silberkugeln reagiert, die Sir James auf ihn abgegeben hat. So schafft es Partridge auch, ihn zu überrumpeln, die Waffe aus der Hand zu schlagen und anzugreifen. Dem Superintendenten wird schon die Luft knapp, als ihm, Suko sei Dank, etwas einfällt ...
Doch dann kommt es buchstäblich Schlag auf Schlag und man bangt um das Leben des "Alten".
Man, was hat der Mann mir leid getan, dass der so ran musste ... aber irgendwie fand ich's auch saucool, weil der echt zu schade ist, um hinter'm Schreibtisch zu versauern. Naja, was heißt versauern, immerhin hat er von dort auch schon so manche lebensrettende Maßnahme eingeleitet. Aber so in Action ab und zu find ich auch ihn echt klasse!
Ab der zweiten Hälfte des Romans bekommt man langsam einen Einblick, was mit John passiert ist.
Doch anders, als man denkt.
Er befindet sich weder im Kampf, noch im heimlichen Gespräch mit anderen Zeugen oder in einem der Klinik-Büroräume, um rumzuschnüffeln ... oooh nein ...
Schon nach den ersten Sätzen ist man ergriffen, also ich war's jedenfalls, von seiner Hilflosigkeit und dessen, was da mit ihm angestellt wird.
Es ist quälend und wirklich echt fies, als man ihm bei dem Versuch zusieht, sich aus dieser verfluchten Badewanne zu befreien, in der er nackt und frierend liegt und peu à peu mit Eiswasser übergossen wird. Er muss überlegen, wie er seinen Körper über den Rand wuchten kann und kriegt allein das kaum hin. Geschwächt durch stundenlanges Zwangsstehen, umgeben von fingerlangen, spitzen Dornen und psychisch angegriffen durch das Miterleben vom Mord an Edward Morris. Doch nicht nur der Mord an sich hat ihm so zugesetzt, viel mehr war es die Art und Weise, wie das geschah.
Edward bekam Besuch vom Grauen Mann ... vielmehr von einem Wesen mit grauer Haut, keinen Augen, spindeldürren Gliedmaßen, einem Dornen übersäten Schädel mit Metall-Bogen, schwarz glänzende Tropfen auf dem Körper, die aussehen wie Tränen ... Verzweiflung macht sich in John breit und er denkt auch, dass seine Freunde ihm das alles eingebrockt haben, dass sie neidisch auf ihn sind und ihn deswegen dem Dämon zum Fraße vorwerfen wollen.
Dann wird er von den plötzlich in Morris' Zimmer auftauchenden Emily Shouton und Randy Wood brutal vermöbelt und muss schlussendlich mitansehen, wie die drei Edward mit einem Lakenseil aufhängen und während seines Strangulations-Todeskampfes auch noch auf ihn einprügeln.
Aber allmählich dämmert dem Geisterjäger, welchen Dämon er da vor sich hat ... Niridis!
Daran erinnert er sich auch, als sein Badewannen-Fluchtversuch vereitelt wird.
Der grauhäutige Dämon des Wahnsinns und der Verzweiflung setzt ihn dann in das nächste "medizinische" (Folter-)Gerät: in den Stuhl einer Drehmaschine ...
Auch Suko landet noch in Johns Hölle und während die von Niridis zurückgeholte Emily Suko einer Elektrokrampftherapie unterziehen will, bekommt John es nicht nur mit dem Schwarzen Diener zu tun, sondern auch noch mit dem Teufel persönlich!
Der Showdown hat es in sich, denn der Dämon des Wahnsinns und der Verzweiflung ist nicht mal eben so aus den Latschen zu hauen. Genausowenig Asmodis ... und da ist es auch egal, ob er sich im Körper der Krankenschwester Lisa Abbott befindet, die von Niridis niedergemetzelt wird oder sich Doktor Frank Bennings bemächtigt, der erst seinen Kopf verliert und dann als lebende Leiche auf Niridis zustapft, nur um von dem zweigeteilt zu werden.
Ich fand diesen Kampf zwischen den beiden mächtigen Gegnern sehr cool. Asmodis, der in verschiedene Gestalten schlüpft, gegen Niridis, der diese Gestalten jedes Mal mit seinen aus den Gliedmaßen entstandenen Schwertern zersäbelt ...
Und WIE die beiden sich angingen ... wenn man das vor'm geistigen Auge so sieht, das war schon ziemlich heftig. Ein bisschen hab ich zwischenzeitlich sogar um Asmodis gebangt, weil Niridis mit seinen Armschwertern oder Knochenklingen einfach echt schnell und definitiv vernichtend unterwegs war.
Doch dann gewinnt der Teufel doch noch die Oberhand und zerstückelt Niridis so ganz allmählich, um ihn sich einzuverleiben und regelrecht zu absorbieren.
Diese Szene hatte was .... und daran hat man deutlich gesehen, dass der Höllenfürst nicht nur rumquatschen, sondern auch ordentlich zulangen kann. Und mit was für Mitteln und Möglichkeiten, wenn man bedenkt, was Niridis schon so drauf hatte!
Ein Highlight war auf jeden Fall noch Sir James, als der plötzlich und völlig unerwartet mit dem Talisman in der Hand erscheint und sich mutig vor Asmodis stellt.
Der Schwefel-After-Shave-Benutzer versucht noch, den alten Herrn auf bitterböse und gemeinste Art zu manipulieren, doch der Superintendent zeigt, was noch in ihm steckt! Er widersteht dem Teufel (Erscheinung als Kassandra??? Oder gar sein Sohn???)!!
Die Szene, in der Asmodis sagt, dass Sir James das Kreuz nicht aktivieren könne und der darauf ganz trocken antwortet
"Nein, das kann ich nicht. Aber er!" und dann John den Talisman zuwirft, der ihn reflexartig auffängt und gleich darauf den Spruch ruft, war der Hammer. Allerdings wusste wohl auch der Höllenfürst, was das Stündlein geschlagen hatte und verschwand, noch bevor John zu Ende rezitiert hatte ...
Allerdings muss man sich dann jetzt auch überlegen, dass es da höchstwahrscheinlich wohl auch noch Niridis' Brüder gibt, den Dämon der Lüge und des Verrats, den Angstdämon und den Dämon des Schmerzes ... die restlichen Schwarzen Diener um Kerrendes und Niridis: Barantar, Tunvur und Woxhon! Das verheißt nichts Gutes, worauf auch der Epilog schließen lässt. Denn der gewährt uns einen Blick nach Kill Devil Hills, zu Rudy Grenville, der von Stephanie Kruger gepflegt wird. Er spürt, dass Toghan bald erscheinen wird und ebenso die Schwarzen Diener. Er weiß auch, dass Niridis bereits zurückgekehrt ist. Und während Steph John Sinclair anrufen will, kommt es noch schlimmer, als es so schon anmutet: Matthias erscheint auf der Bildfläche, lullt Stephanie mit seinen tiefblauen Augen und seinem smarten Aufzug ein und will
seinen Freund Rudy besuchen ...
Holla, schickt die Hölle jetzt alles, was sie hat, auf einmal los??
Und wenn dann auch noch Toghan erscheint ... da gibt's doch Jeremiah Flynn mit seiner neuen Freundin Jennifer Gould!! Die sind auch ganz und gar nicht ohne ... und vielleicht haben die ja auch noch ein Haustierchen retten können, einen von diesen fiesen Drengars?
Und wenn Stephanie und Rudy da jetzt bei Höllenmatze unter der Fuchtel stehen, taucht doch bestimmt auch noch Abe auf?! Und wo wir schon mal dabei sind, wenn Toghan aus der Entrückung auftaucht, dann wird doch bestimmt auch Vrytha-Deborah-Chloe was davon mitkriegen ... oder?! *grübel
Da hilft wohl nur eins: lesen!
Für dieses Ding hier, Johns Klinik-Aufenthalt, seine Folterei und die bitterbösen, wie auch grausamen Machenschaften von Niridis, dem Schwarzen Diener des Wahnsinns und der Verzweiflung (die unsere Helden jetzt ja wohl nicht mehr so plötzlich überkommen können ... es sei denn, Asmodis kann diese Feelings jetzt ebenfalls verbreiten, weil er den Dämon ja quasi gefressen hat ... ), die sehr guten Beschreibungen, was auch besonders das "Klinikleben" - hier wurde sehr deutlich, dass der Autor was davon versteht, aber bei allem Grusel und Horror dabei auch sehr gut damit umgegangen ist - und die Verhörprotokolle betrifft und wegen ein paar überraschenden Ereignissen, etc. gibt's ein
sehr gut +!!
Allerdings ist auch nach dem Lesen und trotz des eigentlich noch relativ guten Ausgangs für Johns Martyrium dieses ... nennt mich Weichei ... "fiese und ungute Feeling" geblieben ... vielleicht weil das, was da mit John gemacht wurde, viel zu gut nachzuvollziehen und vor allem "sichtbar" war. Denn solche veralteten, psychiatrischen Praktiken hat man ja hier und da schon mal irgendwo und irgendwie gesehen. Und sowas, das einem realen Menschen vielleicht auch mal einfallen könnte, find ich immer noch gruseliger als das, was Dämonen normalerweise so anstellen. Ist dasselbe Prinzip wie mit Hypnose und Illusionen und so ... Und dann wäre da noch das, was da jetzt noch so kommen kann, bzw. eigentlich ja kommen MUSS, sich ziemlich übel anfühlt und irgendwie den Eindruck hinterlässt, als wenn das ne Nummer zu groß wird und unsere Helden das allein gar nicht schaffen können. Möglicherweise noch mit den Atlantern oder so ... aber sonst?
Denn wenn die restlichen Schwarzen Diener, also
Angst,
Schmerz,
Lüge und Verrat noch über sie kommen, zuzüglich Matthias und eventuell auch abermals Asmodis ... dann .... :grusel: :ohnmacht:
Ich bin auf jeden Fall mordsmäßig gespannt auf das Kommende!!
Das Cover find ich schon recht fies, es passt von seiner Ausstrahlung auf jeden Fall zum Inhalt des Romans ... obwohl es nach mehrmaligem Betrachten schon ein wenig von seiner "Schaurigkeit" verloren hat. Aber es bleibt ... fies. Auch wenn es nicht sooo viel mit den Gestalten in der Story gemein hat, zumindest hatte ich so'n Typen jetzt nicht vorm geistigen Auge, finde ich es trotzdem nicht schlecht. Eben weil's doch, für JS-Cover-Verhältnisse, recht gruselig ist ... brrr ... :gruseliger:
Auf der LKS gibt's einen netten Werkstattbericht vom "Diener des Wahnsinns" (<- ich hab das nicht gesagt

)

Aber auch über die Entstehung der Geschichte an sich gibt's Infos und klar weiß man, wer indirekt mit verantwortlich ist

Sehr cool! :thumbup:
Glücklicherweise war am Schluss auch noch etwas darüber zu lesen, dass es in einer modernen Psychiatrie nicht so zugeht, wie an manchen Stellen im Roman zu lesen war und man auch nicht gleich das Schlimmste erwarten muss, wenn es einen, aus welchen Gründen auch immer, mal dorthin verschlägt. Das bläst zumindest das mulmige Feeling, das schon mal schnell aufkommen will, wenn man an diese Einrichtung denkt, etwas beiseite.
Und bei allen unguten Erinnerungen, die unweigerlich aufkommen, sobald ich daran zurück denke, hätte ich trotzdem doch irgendwie gerne noch gewusst, wie die Planung von Band 2001 mit dieser Thematik hier ausgesehen hat/hätte ...