Es fängt gleich mit einer unheimlichen Situation an, als Linda und Jake in der Geisterstadt
Sutherland Fotos für ihre
lost places-Seite machen wollen.
In einem der Häuser spüren sie etwas und es wird merklich kälter. Jake macht Fotos von Linda, und zwar genau dort, wo dieses Gefühl am stärksten ist. Diese Situation fand ich schön unheimlich beschrieben und ich glaube, ich wäre nicht mehr solange in dem Haus geblieben, um die Bilder zu machen^^
Anschließend sehen sie sich die Fotos am Laptop an und machen eine seltsame Entdeckung. Auf allen Fotos sind verschwommene Flecken zu sehen, die einem menschlichen Umriss ähneln.
An der stärksten Stelle, wo Linda dafür posierte, sind zwei Frauen in einer Person zu erkennen ...
Das verspricht noch, interessant zu werden.
Das Auftauchen vom Coverkerl war schön beschrieben, aber nachher ein wenig sprunghaft. Gerade unterhalten sich Lu und Crompton vom MTS noch über die Erscheinung, da fällt ihnen plötzlich ein, dass sie noch jemanden erwarten ... und gleich im nächsten Satz geht's wieder zur Erscheinung ... um die Ratte noch zu erwähnen.
Irgendwie wirkte das so, als müssten alle Elemente gleich zu Anfang mit rein, die man auch auf dem Cover sehen kann. Nicht, dass das schlecht wäre, so meine ich das nicht ... Aber man hätte sich das ein oder andere Detail ja evt. noch für etwas später aufsparen können, der Typ erschien ja mehrmals auf der Bildfläche
Das Setting fand ich klasse, egal ob Sutherland oder Lochaber.
Während Linda und Jake die geisterhafte Frau mit den zwei Gesichtern nochmal kontaktieren wollen und dabei von den Namen "Brik Simon" und "Tina" erfahren, sie recherchieren und dann Brik Simon kontaktieren, bekommen Lu und Crompton Besuch von Artimus van Zant.
Es waren viele Namen und für langjährige Zamorra Leser wohl auch bekannte Figuren.
(vor allem die Erwähnung der ganzen Ex's und Oh's

)
Ich meine aber, zumindest schon mal von van Zant gehört, bzw. gelesen zu haben.
Mir machte es auch nichts aus, die beiden Männer nicht zu kennen, ebenso wie die Geschichte, die in Bezug auf die Brackwater-Hexen dieser Story zu Grund liegt, fand ich interessant und ich hatte durch das, was dazu immer mal wieder erwähnt wurde, nicht das Gefühl, etwas wichtiges verpasst zu haben. Mit anderen Worten: mir reichten die Infos, die es in diesem Roman gab, völlig aus, um der Geschichte folgen zu können.
So verhielt es sich auch bei Brik Simon und seiner Tina (mit diversen Erinnerungen) ... ebenso wie bei Artimus von Zant und seiner Khira. Selbst der Splitter in seiner Hand war mir nachher halbwegs "bekannt" und somit reichten mir auch die Beschreibungen der Figuren, ohne dass noch mehr erwähnt wurde, wie sie im Zamorra-Universum verankert sind und wo das nachzulesen wäre. (Und für noch mehr Hintergründe weiß ich ja jetzt, wo ich dann lünkern könnte

:thumbup:)
Richtig cool fand ich auch die sehr schön bildlich beschriebene Fluchtfahrt der
Banshee. Wie sie da lang schrappte, die Felsbrocken runterkommen, Lu ordentlich am Lenkrad örgeln musste, etc., das fand ich echt gut!
Die Zwischenpassagen mit den Unterhaltungen und Kommentaren von Abygail und Shandra fand ich auch sehr gelungen und schön mysteriös gehalten ... was sie genau wollten, bzw. was die eine und dann die andere wollte, denn wirklich einig waren die zwei sich ja nu nicht gerade ... was nicht von Vorteil ist, wenn man sich nur einen geisterhaften Körper teilen muss^^
Genauso verhielt es sich mit den Gedanken des Unsichtbaren .. besonders als Zamorra ihn anspricht und nicht, wie andere, gleich versucht, ihn aus seiner Existenz boxen!
Linda Kents Schicksal hat mich am Ende doch ein wenig getroffen, weil ich doch tatsächlich die ganze Zeit, zugegeben: etwas naiv, damit gerechnet hatte, dass sie wieder zurückkommen kann, wenn die Hexen erstmal nicht mehr sind. Was ja auch das Mädel in der "Zwischengeisterwelt" (Mary?!) ihr ein bisschen schwammig sagt ... bzw. nur, dass es im Rahmen des Möglichen liegt ...
Und deswegen ist jetzt auch der arme Jake nicht mehr ganz bei sich. Zum Glück kümmern sich da fähige und "wissende" Leute um ihn ... das war dann ein kleiner Trost ...
Erst am Schluss offenbart sich der titelgebende Wächter der Geisterstadt, der aber zuvor schon in Form des Gruselgesichts auftrat.
Er trägt den klangvollen Namen Frederic deMontagne.
Na Hallo, da tut sich mir doch was auf ... eine Sippschaftszugehörigkeit?
Leider erfährt man nicht, ob dem so ist ... aber vielleicht recherchieren Pascal und Faolan da ja noch was?!
Das Ende des Wächters fand ich ein wenig ... wie soll ich sagen ... sehr abrupt ... und für dieses Wesen, das ja auch noch auf dem Cover prangt, irgendwie ... hmmm ... unspektakulär.
Gut, man muss nicht immer alles künstlich in die Länge ziehen oder wer weiß wie pompös in Szene setzen, das wirkt auch nicht immer cool, aber hier war es so, dass Zamorra gerade erst angekommen war, die Lage kurz überblickte, dann angegriffen wurde, er sich verteidigte und dann existierte Frederic plötzlich schon nicht mehr. Kein Schreien, Zerschmelzen, Explodieren oder sonst irgendwas, das vielleicht passiert, wenn Zamorra mit der Angriffsfunktion seines Amuletts silberne Blitze verschießt und Magie auf Magie trifft ...
Und eine Sache war da noch, die die Herzen von Auto-Fans wohl höher schlagen ließ, bei mir, von der "unwissenden" Front, aber ein wenig "hemmend" wirkte: die ganzen genaueren Auto -Typenbezeichnungen hätten ruhig etwas grober gehalten werden können. Mir persönlich reicht's zu wissen, ob da jemand mit nem SUV, VW, Chevy, Sprinter, Van, Kleinwagen, Limo, ... oder was auch immer durch Gegend fährt

Denn wenn das da ZU genau steht und ich das bildlich nicht sofort einordnen kann, weil ich das Fabrikat/den speziellen Typ nicht kenne, dann muss ich das googeln, weil sonst die Vorstellung nicht in Schwung kommen will oder schlichtweg "unterbrochen" wird ... (klingt blöd, war aber so^^)
Farbe und so, das ist alles ok, aber eben Sachen wie der blaue Chevrolet Tahoe, ein roter Jeep Patriot, der Cherokee KL, Toyota FJ Cruiser, silberner Freightliner Sprinter (die
Banshee), .... da würde es mir persönlich reichen, wenn das eben
einmal genauer erwähnt wird und dann auf "Auto, Wagen, Van, Vehikel, Gefährt, fahrbarer Untersatz, etc." zurückgegriffen wird. Aber das ist ja auch nur ein kleines Ding, das dazu noch eher
mein Problem ist, weil ich die ganzen Teile nicht auswendig kenne^^
Zamorra himself war diesmal irgendwie mehr "Statist" und so richtig auch erst auf den letzten Seiten dabei, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, denn die Geschichte funktionierte gut so, wie sie war

Außerdem hatte er ja dann auch den Wächter vernichtet und musste bei den Brackwater-Hexen doch ein bisschen Federn lassen. Fand ich gut und machte ihn nicht so .... überstark, als wenn er da allein alle feindlich gesinnten Kreaturen und Wesen platt gemacht hätte
Die Beschreibungen der Geisterstadt-Areale und was an beiden Örtlichkeiten, sowie unterwegs während der Autofahrten so passierte - also wie das in Szene gesetzt wurde, was man sich dabei bildlich vorstellen konnte anhand dessen, was man da gelesen hat - das war schon ne coole Sache, die sehr viel Spaß gemacht hat!
8,5/10 Amuletten!!
Außerdem gefällt mir die Beschreibung von Artimus van Zant. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ein großer, bulliger Kerl mit Stirnglatze und nem Zöpfchen ... ?!
Hat mich irgendwie an den Typen der
Lone Gunmen erinnert ... Frohike ... nur das der Kerl klein und untersetzt war. Aber die Frisur stimmte^^
Das Cover sah natürlich sehr gut aus ... und stimmte auch bis ins kleinste Detail mit den Beschreibungen des "hübschen" riesigen Wächtergesichts im Roman überein

:thumbup:
In der
Mystery Times gibt's einmal einen Leserbrief zum Roman "Schöpfung" von Klaus Möllers und dann noch einen sehr detaillierten Brief zum allgemeinen und vor allem jahrelangem Zamorra-Lesegenuss von Elmar Stahl.
Hier fand ich besonders gut, wie er seine "Lesepause" beschrieb und wie es mit der Serie danach so war, als er wieder einstieg.
Ich konnte, bzw. kann beides irgendwie nachvollziehen: einmal, warum er aufhörte und dann aber auch, was sich verändert hatte, als er wieder einstieg. Dem Neuen auch mal eine Chance geben können ... und wohl auch wollen!!

:thumbup:
Aber, mal ne blöde Frage, was war denn die "Geisterstunde" damals??
Die Leserseite vielleicht??
Und dass der Mann selbst auch Professor der Psychologie wurde, finde ich den Oberhammer. Man möchte sich gerne mal mit ihm unterhalten, besonders über Aspekte aus dem Zamorraversum und einigen wahren Dingen. Ich find sowas ja tierisch interessant!! (auch wenn ich jetzt nicht unbedingt diejenige bin, die da mit großem "Zamorra-Fachwissen" glänzen könnte ... aber ein, zwei Dinge wüsste ich schon, die diskutabler Natur wären

)
Die anderen zufälligen Zufälligkeiten, die sowas von wie die Faust auf's Auge passen, kommen total sympathisch rüber. Ist ja sehr genial, dass seine Frau Nicole heißt, er u.a. auch Seminare mit parapsychologischen Inhalten besuchen konnte .... und wer weiß, vielleicht ist der Vorname Zamorras ja gar nicht "Professor", sondern irgendwas mit ... ähm ... "E" vielleicht?!

:thumbup: