Ein netter Vampirroman

Es gab eigentlich drei Haupt-Handlungsstränge:
- Justine Cavallo, Duncan Hunthill, Vampir
- John, der Bus, Vampire
- Justine, Vampire und John in der City
Am Anfang macht der Angler Hunthill eine vampirische Entdeckung und als ich schon dachte, dass er wohl das Eingangsopfer wird, erschien Justine Cavallo und hat sich der Sache angenommen.
Duncan Hunthill musste nicht dran glauben ... sich aber mit Justine unterhalten.
Diese Unterhaltung fand ich okay und Justine bekam die Infos, die sie wollte. Größtenteils jedenfalls. Genau wie auch Hunthill, der anschließend Bescheid wusste, dass die wagen Vermutungen und Erzählungen wahr sind, von denen man so hört, bzw. sich im Dorf so hinter vorgehaltener Hand erzählt.
Dann ist man bei John, der sich auf Justines Geheiß auf den Weg nach Marykirk macht.
Und das läuft nicht ganz ohne Probleme. Schließlich sitzt er im Bus, der von Vampiren angegriffen wird.
Diese "Jeepers Creepers"-Bus-Szene fand ich ganz cool, denn John musste sich nicht nur den Blutsaugern stellen, sondern auch noch mit einigen menschlichen Besserwissern im Bus fertig werden, die ihn mal eben opfern wollten und tatsächlich denken, dass sich die Sache damit erledigt hat.
Und Busfahrer Danny Field ist auch ein brauchbares und tatkräftiges Kerlchen und bildet zusammen mit Justine Cavallo die Kavallerie
Die blonde Bestie ist ja sehr eigenwillig und hat ihren eigenen Kopf. Daher hat sie auch immer noch keinen Nerv drauf, dass sich zu viele Vampire auf der Welt tummeln und ist deshalb sehr drauf bedacht, diese zu dezimieren. Wenn es dann mal so kommt, wie in Marykirk, dass die Natur dazwischenfunkt und gleich mehrere Vampire aus ihren sargigen Gefängnissen entlässt, bzw. rausspült, holt sie sich eben John ins Boot, um es offiziell zu machen. Schließlich weiß sie, dass es doch auch in seinem Sinne ist, wenn Vampire vernichtet werden, die Menschen gefährlich werden könnten.
Ihre Intention ist damit dieselbe, wie eigentlich immer und damit für mich völlig ausreichend.
Was etwas fehlte, war ein bisschen mehr Info über den Zustand der Vampire. Nämlich dass sie irgendwie gebannt in ihren Särgen tief in der Erde vergraben lagen, anstatt völlig vernichtet worden zu sein. Vielleicht haben die Templer damals auch gedacht, dass irgendwelche Bannsprüche ausreichen würden, wenn man sie zusätzlich tief vergräbt? Eventuell war man ganz früher auch etwas zwiespältig drauf, weil die Vampire auch mal Menschen waren und hat sie deshalb nicht ganz vernichtet? Oder man wusste es (noch) nicht besser?
Die Cavallo hatte natürlich auch ihre "spaßigen" Metzel-Momente ... Sehr zu Johns Leidwesen, weil der immer noch nicht besonders gut abkann, wie sie dabei so manches Mal vorgeht.
Am Schluss gilt es dann noch, die letzten Kreaturen der blutsaugenden Gattung zu suchen, zu finden und endgültig zu vernichten.
John ist, gerade während der Dunkelheit, auf Justine angewiesen, was ich auch mal nicht schlecht fand.
Tatkräftige Unterstützung bekommen sie bei der Jagd auf die letzten übriggebliebenen Vampire von Duncan Hunthill, der sich John und Justine mutigerweise anschließt, anstatt sich nur hinter seiner Haustür zu verschanzen und einfach abzuwarten! Da niemand weiß, mit wie vielen Blutsaugern sie zu rechnen haben, geht John wohl auch darauf ein. Da sie ja um die Tatsache wissen, diese Vampire auch mit ner Ladung Blei in die untoten Schädel zu eliminieren und Hunthill bekräftigt, schließlich auch mal Soldat gewesen zu sein und schon ne Waffe in der Hand gehabt zu haben, nimmt John ihn mit.
Original von JohnSinclairFanClub
[...]Der Angler wird mit einer MP ausgestattet somit automatisch zu einem potenziellen Mitglied von Sheilas "Dämonen-Opfer-Stiftung"

Was er gesehen und getan hat, das wird sicherlich Auswirkungen auf seine Psyche haben.
Hihi, stimmt, da war ja was ... Auf den Gedanken bin ich allerdings irgendwie so gar nicht gekommen^^, aber ganz abwegig ist das nicht und vielleicht hat John ihm das ja auch schon gesteckt?!
In der Stadt kommt's dann zum Showdown und jeder kriegt mal die Chance auf nen guten Schuss ... inklusive Justine als Sniper auf den Dächern über der City

Dass John sie am Ende hat stehenlassen, fand ich irgendwie gleichermaßen blöd, wie auch cool.
Immerhin hat er ja oft genug gesagt, dass er ihre Vorgehensweise nicht besonders toll findet und sie lediglich toleriert, andererseits kann er sich zuweilen auch glücklich schätzen, sie an seiner Seite zu wissen. Immerhin hat sie ja schon einiges drauf ...
Aber ich finde, dass genau dieses "sie ist ok/nicht ok" mit seiner Reaktion auf ihren heiteren Spruch, da gemeinsam toll rumgekillt zu haben, rüberkommt und irgendwie alles offen lässt. Er schließt eine weitere Zusammenarbeit ja nicht aus (weil er genau weiß, dass es manchmal seeehr nützlich ist, sie im Boot zu haben), andererseits ist ihm genauso klar, dass sie machmal auch vor "bösen
Menschen" nicht Halt macht und die dann zur Strafe einfach auslutscht (wie sie's mit diesem irren Wissenschaftler gemacht hat, was ja sehr zwiespältig aufgenommen wurde

).
Die Blonde, Vampire und John .... und ein bisschen Western-Flair mit ordentlich Geballer, sorgen zusammen für nette, blutdürstige, kurzweilige und für mich
sehr gute Unterhaltung!

:thumbup: 
Das Cover find ich ok. Auch wenn ich mit dem Stil, was Menschendarstellungen angeht, oft genug meine Probleme habe, Justine ist hier doch recht gut getroffen!!

:thumbup:
Eine ähnliche Szene wird am Anfang ja auch beschrieben, als Hunthill den Sarg findet und vom darin liegenden Vampir angegriffen wird. Justine erscheint auf dem Sargdeckel stehend und den Fluss entlang "surfend" ... wäre hier Wasser auf dem Cover, dann hätte es noch besser gepasst.
Aber so ist's auch ok
Auf der LKS gibt's, sehr zur Freude JD's, auch wieder zwei nette Leserbriefe, wobei mir der Name der Gruselautorin auf dem Bild nicht unbekannt ist ... meine ich ... irgendwie ist mir so ...
