Sehr cooler Lesestoff.
Ein Kerl besorgt Blut in Form von jungen Opfern für seine Arbeitgeberinnen, ihres Zeichens Vampire , oder sie tun's auch selbst ... und er räumt anschließend auf.
In einer Nacht wird er jedoch von einem Mitschüler seiner Opfer beobachtet, der ihn zudem verfolgt und einiges mitansieht. Der Schüler geht zu seiner Ex-Lehrerin und zusammen wenden sie sich an die örtliche Polizei, die dem zwar nachgeht, wenn auch nur widerwillig, aber natürlich nichts findet.
Während die Lehrerin sich Hilfe von Bill Conolly holt, macht sich ihr Schüler mit seinem Freund nochmal auf den Weg zum Haus des Mörders ... und sie erleben das pure Grauen!
Nicht nur die ersten Seiten mit dem Nachhauseweg von Hannah Pearson und Morgan Leonard waren richtig schön atmosphärisch und spannend, sondern auch die Art und Weise, wie Peter Crawford so drauf ist und handelt. Dass er der Sache mit seiner Ex-Lehrerin nachgeht, fand ich als Protagonisten-Pairing mal eine schöne Abwechslung.
Es dauert, bis professionelle Hilfe auftaucht.
Naja, so ganz professionell war das ja nicht gerade ... Jedenfalls ruft Charlotte Schofield ihren früheren Kommilitonen Bill Conolly an und der macht sich auch gleich auf die Socken.
Zwar hält er Rücksprache mit Suko und bittet ihn um ein paar Infos, aber dann zieht er doch allein los.
Gut, bis dahin hatte er ja nur die Info, das Robert "Bob" Franklin, das Mädchen für alles der Geschwister Amelia und Louise Greenwood, die Mädels gekillt haben sollte und dem wollte er nachgehen. Zumal Peter und sein Kumpel Tom, den er zwischenzeitlich eingeweiht hat, dann auch noch verschwunden sind ...
Aber das war Bill live: ich guck mal eben nach, was an der Sache dran ist ... und dann sehen wir weiter. Dass es dann auch mal ganz schnell ganz haarig werden könnte, ist da (für ihn) erstmal nebensächlich. Er denkt da in dem Moment gar nicht dran. Zumal Charlotte ihm ja auch gesagt hat, dass sie Peter glaubt. Und wenn der jetzt nochmal zum Anwesen der Greenwood-Schwestern gegangen ist, um nach Beweisen o.ä. zu suchen, dann befindet er sich ja auch in akuter Gefahr.
Aber WIE die Gefahr aussieht, weiß Bill ja auch noch nicht, bis auf ne wage Vermutung. Und bis John und/oder Suko da wären, könnte es für den Jungen eh zu spät sein.
Von daher fand ich seine Reaktions- und Handlungsweise sehr authentisch, das war genau Bill!
Kommissar Blödmann, in Form von Inspektor Harvey Burrows, ging mir gewaltig auf die Nüsse. Der hat seine Arbeit auch nur halbherzig erledigt und keinen Hehl draus gemacht, dass er Peter Crawford und/oder der Lehrerin d.D. nicht glaubt. Zudem lässt er sich glatt von Franklin einlullen mit seinem Geschwätz und bringt auch noch selbst die Tatsache an, dass die beiden Ladies der Gemeinde eine nicht unbeträchtliche Summe gespendet haben. Das roch doch schon nach ner Art von "freikaufen" ... oder zumindest nach "lasst und bloß in Ruhe, schließlich haben wir euch Kohle gegeben" ...
Aber gut, wäre der nicht so doof gewesen, wär's wohl nicht so spannend geworden und/oder kein Bill aufgetaucht
Die Beschreibungen im Haus, besonders im Keller, fand ich schon sehr cool. Sie waren düster, beengend und bedrohlich. Man hatte schlichtweg das Gefühl, dass diejenigen, die dort unten eingesperrt waren, kaum Bewegungsmöglichkeiten hatten und einem Angriff somit noch "besser" ausgeliefert waren, besonders gegenüber denjenigen, die sich dort auskannten.
Bob Franklin kam sehr abgebrüht rüber und war um keine Ausrede verlegen. Er wirkte, als wenn er sich seiner Sache sehr sicher war und niemand ihm etwas anhaben könnte.
Auch am Schluss, als er John und Suko zum Strand lockt, während Amelia Greewood sich auf den Weg zum Haus von Charlotte Schofield macht, zieht er ne eiskalte Nummer durch und lacht die beiden Geisterjäger auch noch aus und verhöhnt sie, weil sein Plan geglückt ist.
Hilft ihm aber nix, weil Suko ihn direkt zur Polizei und damit in den Knast bringt. Recht so!!
Die Szene im Haus der Greenwoods, als Bill da suchend rumschleicht und ins Spielzimmer kommt, wo er auf Louise trifft, fand ich auch sehr gelungen. Jeder der beiden Kämpfer hatte seine starken Momente, bis es kommt, wie es kommen musste: der Stärkere gewann die Oberhand. In diesem Fall war das Vampir-Schwester Louise. Für Bill wird‘s eng, er muss einiges einstecken ... und erst im allerletzten Moment hat er die Chance, sich effektiv zu wehren, was aber auch nur durch ein vorangegangenes Geschehnis möglich ist. Dadurch, dass Louise ihn durchs Zimmer geprügelt hat, er auf das Schaukelpferd fiel, das zerbrach, konnte er in den Überresten ein geeignetes Werkzeug finden, um der Vampirin den Garaus zu machen. Dass er nochmal nachsetzen musste, dazu der kurze Blick von Louise, weil sie dann auch wusste, was er tun würde ... herrlich!!
Die Passagen im Keller mit Peter und Tom, sowie dem armen Mister Fincher, der ja mehr zufällig in die Sache reingerutschte, waren sehr spannend und echt fies.
Der alte Kurbelaufzug, in den sich Fincher quetscht, der Angriff auf die Kabine, seine Schreie und die Jungs, die noch versuchen, ihn zurückzuholen ... heftig!
Durch die Umgebung, die Dunkelheit und die Ahnung der Jungs, was, bzw. welche Kreaturen sich im Haus befinden, war das alles sehr schön fesselnd und spannend mitzuerleben.
Als dann auch noch Tom dran glauben musste, hatte ich doch kurzzeitig nen Kloß im Hals. Irgendwie dachte ich ja, dass BEIDE Jungs es schaffen würden, wo es doch schon Mr. Fincher erwischt hatte.
Einen kleinen Trost gab's dann, als John Tom noch eher behutsam erlöst hat.
Gut fand ich, dass sich John und Suko durch Recherche und Zusammenreimen, sowie auch dadurch, dass sie Bill auf dem Handy nicht erreichen konnten, ebenfalls auf die Socken nach Bournemouth in Dorset machten.
Als es für Bill und Peter, den er schließlich aus dem Keller retten konnte, eng wird, erscheinen die beiden und halten Bob Franklin in Schach, der mit seiner Axt auf sie losgehen wollte.
Und Amelia Greenwood ist sauer, weil Bill ihre Schwester gekillt hat.
Sie schnappt sich den Wagen, rast ins Haus, sammelt Hausmädchen Bob ein und zusammen treten sie die Flucht an. Sehr rasant und bei der Verfolgungsjagd hab ich auch nicht dran gedacht, dass Amelia sich zwischendurch mal verflüchtigt haben könnte ...
Die Vampirin will Rache und da Bill, wie er dann auch selbst treffend feststellt, so leichtsinnig war, Charlotte Schoffields Adresse im Greenwood-Haus vor den Gegnern auszuplaudern, damit John und Suko wissen, wo er mit Peter und Charlotte hinfährt, war's ja kein Wunder, dass sie dort aufschlägt. Als Bill oben im Haus ein Geräusch hört, dämmert ihm, was gleich passieren könnte und er sucht nach einer passenden Waffe, weil er ja schon feststellen musste, dass Silberkugeln bei dieser Gattung von Vampiren nicht die erhoffte Wirkung haben. Im Bad findet er dann was, das sich später als Haarspray entpuppt! Fand ich gut, mal ne improvisierte Waffe!! Dass er nämlich ein Feuerzeug hat, dass wurde ja dann deutlich, als Fledermaus Amelia über den Couchtisch fegt und alles, was drauf lag, runterreißt. Bill landet dann beim Kampf zwischen Tisch und Couch und hatte somit Zeit und Gelegenheit, das Teil einzusacken. Passte für mich alles bestens und wirkte obendrein auch noch schön einfallsreich.
Trotz improvisierter Flammenwerfer-Attacke kann Amelia Bill noch überwältigen und als sie ihm das Herz rausreißen will, erscheint ein Kreuz mit ner Faust drum durch das Glas der Haustüre ... Die Kavallerie ist da!
Sehr cool! Immer wenn ich dachte, "So, nu is Schluss", gab's doch nochmal Action obendrauf.
Hat mir echt
sehr gut + gefallen und war äußerst kurzweilig zu lesen!
Ein klitzekleines Bisschen hat mich das alles an "Fright Night - Die rabenschwarze Nacht" erinnert. Zumindest dachte ich, ein paar Parallelen oder Anlehnungen zu erkennen ... besonders bei Bob Franklin hatte ich durch den Apfel und die Nummer mit dem Messer in der Hand Assoziationen zu Jerry Dandridge

Kann ich mir aber auch nur eingebildet haben^^
Außerdem fehlte die Figur des Peter Vincent, denn Bill Conolly kann man ja nun wahrlich nicht als hasenfüßigen Vampirkiller bezeichnen^^
Und Vampir Jerry Dandridge konnte sogar ein Kreuz anfassen und erklärte es damit, dass man davon überzeugt sein muss, dass es auch wirkt ... sonst hat's eben keine Wirkung
Es gibt also immer Möglichkeiten, Vampire auf bestimmte Waffen oder Gegenstände mit netten Erklärungen unterschiedlich reagieren zu lassen. Ich nehme gerne, was da so kommt und die Erklärung macht es dann aus, ob ich das abkaufe oder nicht

Auch hier fand ich's gut, dass man die netten Blutschwestern nicht so einfach abballern konnte :thumbup:
Dass aus Peter Crawford mal Peter Greewood oder aus Bob dann das berühmt berüchtigte (Schoko)Bon oder sogar Bill wurde, fand ich jetzt nicht tragisch.
Da Peter zwischendurch definitiv nicht von den Blutschwestern adoptiert wurde ... das N auf der Tastatur direkt neben dem B liegt und man sich da mal vertippen kann, war weder das "Bon", noch der falsche Nachname in irgendeiner Weise tragisch. Zumindest störten diese Dinge den Lesefluss nicht, weil sie inhaltlich keine Relevanz hatten.
Und daher kam's mir auch nicht komisch vor, dass John den guten Bob Franklin gleich "erkannte", denn immerhin ist Bob ne gängige Abkürzung für Robert, so wie eben Jim für James oder Bill für William.
Beim Schreiben nimmt man sicherlich mal beide Namensmöglichkeiten ... allein der Abwechslung wegen.
Wenn Leute sich mit Namen bei anderen Leuten vorstellen, nennt man sie ja auch bei dem genannten Namen, sobald man auf sie trifft, egal, wie lange man sie kennt. Würd ich zumindest tun^^
Wenn Robert Franklin sich also mit seinem vollen Namen vorgestellt, aber ebenso seinen Spitznamen erwähnt hat, kann man doch beides sagen, da die Erwähnung des Spitznamens ja quasi ne Einladung ist, diesen ebenfalls zu benutzen.
Im Endeffekt kann's dann jeder so handhaben, wie er oder sie will, sobald sie ihn ansprechen
Das Cover fand ich klasse! Da auch erwähnt wurde, dass die Greenwood-Blutschwestern sich mit ihren blutigen Mahlzeit junger Opfer verjüngen, passte es mit den beiden jungen Damen.
Dass sie da weiße Haare haben, lege ich mal der Tatsache zu Grunde, dass die beiden Vampirinnen nicht direkt auf einen Schlag komplett jung aussahen und auf dem Bild die Haare halt das letzte Stadium sind, das sich zurückverwandelt

Lange Rede, kurzer Sinn: es gefällt mir einfach

:thumbup:
(Trotzdem seh'n die beiden Mädels irgendwie aus, wie Schwestern von Esther "Invisigoth" Narin aus Akte X's "Kill Switch"

)
Auf der LKS gibts wieder was von/über Dead Zone zu lesen.
Unter anderem sind es Meinungen von Hörern/Lesern, auf die von Dennis und Sebastian in der Antwort Bezug genommen wird. Es war interessant, zumal ich mich gerade in dieser Woche auch mal an die Hörspiele herangetraut habe, die hier schon länger liegen, aber ... Naja, dazu an anderer Stelle mehr
Jedenfalls war dort auch zu lesen, dass Folge 4 "Leviathan" gerade veröffentlicht worden sein soll ... irgendwie hab ich da aber noch nix von gesehen?! Beim Geisterjäger.de war nix zu finden und bei einem großen Online-Versandhandel ist sie auf den 31.10. datiert ... o.O
Muss ich wohl nochmal genauer gucken ...
Nichtsdestotrotz war es informativ und interessant und ich konnte zu mancher Meinung Paralleln zu meinem eigenen Empfinden beim Hören von Dead Zone erkennen
