Die Idee mit dem veränderten Blut, also menschliches Blut vermischt mit einer bestimmten Dosis Dämonenblut, fand ich nicht schlecht.
Durch dieses Gemisch wurde zumindest Doris Lancaster stärker oder wie sie selbst es nannte, besser.
So weit, so gut.
Ihre Dienerinnen schien dieses Blutgemisch aber lediglich unter Kontrolle zu halten und bei ihrem Stiefsohn hatte sie wohl etwas mehr genommen, so dass der eben verkokelte. Ich schätze mal, dass es pure Absicht war, denn er störte sie und sie konnten sich ja augenscheinlich nicht leiden.
Vielleicht wäre es noch interessant gewesen, von welchem Dämon das Blut war und ob der zum Abzapfen in ihr Haus kam oder ob sie den Pakt mit dem Teufel direkt geschlossen hatte und er ihr das dämonische Blut dann per Kurier zusandte ... aber auch so war es noch ok, weil nicht immer alles erklärt werden muss
Die Eingangsszene mit dem genervten Lehrer William Goldman fand ich gelungen und bei der Beschreibung von Victor Lancaster konnte ich mir auch gut vorstellen, dass Lehrer bei dem Typen echt genervt sein können.
Die Geschichte mit seinem brennenden Blut war ebenfalls interessant, auch wenn ich beim Lesen keine Schreie gehört habe, die nachher jedoch erwähnt wurden.
Für mich las es sich so, dass er "nur" gezuckt, geguckt und den Mund geöffnet hatte, mehr nicht.
Und mir erschloss sich auch nicht ganz, wodurch die Polizei dort auftauchte, denn Goldman hatte ja nur die Schüler rausgeschickt, als Vic auch schon tot war und selbst nichts weiter gemacht. Kein Anruf, kein Gang zum Direx, nichts dergleichen. Aber vielleichten waren das ja auch die Schüler? Immerhin hat ja jeder heutzutage ein Handy und wäre es ja im Bereich des Möglichen, dass sie dann die Polizei gerufen haben oder jemand zum Rektor gerannt ist ...
Jedenfalls schlug Tanner dann auf und auch hier mochte ich seinen Auftritt wieder. Mit Dialogen hab ich ja eh kein Problem, daher fand ich die Gespräche zwischen Direktor Ernest Farlaine und Goldman, sowie zwischen Goldman und Tanner auch völlig ok.
Lediglich die Unterhaltung zwischen Doris Lancaster und John kam mir stellenweise etwas wirr vor, was den Input an sich anging.
Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass hier mal wieder niemand gegengelesen hat, denn manche Sätze oder sogar ganze Absätze ergaben keinen wirklichen Sinn ... was ja beim Schreiben durchaus mal passieren kann, wenn man gedanklich in einer Situation steckt und quasi schneller denkt, als man schreibt.
Keiner kann wohl von sich behaupten, völlig fehlerfrei zu schreiben ... und wenn's nur Flüchtigkeitsfehler sind. Aber ganze Wörter, die nicht passen, was man beim Drüberlesen allerdings sofort gemerkt hätte, das muss nicht sein ... oder?!
Und falls doch, dann wüsste ich gerne, warum die sein müssen
"Aber ich konnte nichts tun, wusste warten, bis meine Feinde erschienen."
Klar kann man sich denken, wie es richtig heißen sollte ... Trotzdem finde ich das sehr schade und es muss doch echt nicht sein!! Und warum überhaupt nur in JD-Romanen?? Sind die es nicht genauso wert, lektoriert zu werden, wie man es bei den Autoren-Kollegen so hervorragend tut?
Oder legt man es etwa drauf an, dass Leser, die JD's Geschichten (noch immer) mögen, die Romane dann eben nicht mehr wegen der Fehler lesen wollen ... oder können ... weil die in der Vielzahl einfach tierisch nerven ...
Andere Situation:
Als John gefangen ist und gefesselt auf einem Stuhl sitzt, will Doris Lancaster sein Blut verändern und geht kurz raus. Als sie wieder reinkommt, schiebt sie ein Wägelchen vor sich her ...
- Absatz, kurzer Schwenk zu Suko und Glenda -
Als es bei John weitergeht, ist es plötzlich eine andere Frau, die das Wägelchen reingeschoben hat und dann Platz macht für Doris Lancaster ...
Klar kann sowas passieren ... aber eben weil es passieren KANN, wird doch lektoriert ...?
Man kann mal ne Haarfarbe vertauschen, wenn mehrere Personen zur gleichen Zeit im selben Raum agieren ... oder auch Namen ... oder ob jemand sitzt, steht, liegt, jemanden trägt oder derjenige nur neben einem steht, etc. ... und auch da macht ein Lektor oder ein Betaleser doch drauf aufmerksam und/oder korrigiert es eigenständig, oder nicht?!
Welche Umstände auch immer dafür verantwortlich sind, dass es nur in JD's Romanen so extrem vorkommt: es ist 'ne Frechheit! Ihm gegenüber, seinem Lebenswerk und auch den Lesern!
Und dass gravierende Fehler vom Einscannen kommen sollen, falls sowas gemacht wird, glaube ich trotzdem nicht ... wie sollen sich dabei ganze Wörter komplett verändern und/oder manche Sätze keinen Sinn ergeben??
Sorry, aber da man als Fan oder Leser nicht immer wirklich weiß, wie es generell so gehandhabt wird mit der Lektoriererei speziell seiner Romane, kommen einem die übelsten Gedanken, warum das so passiert, wie es oft genug passiert, weil ja auch nichts verbessert wird ... :motz:
Man, das musste jetzt raus, denn mir tut's für JD echt so richtig leid, was da in der Hinsicht abgeht und dass da anscheinend niemand gewillt ist, mal nach zu gucken ... :heul:
Die Story an sich ging flott weiter, denn John wird bei der Befragung von Stiefmutter Doris und der Erkenntnis, dass deren Musen ebenso
heiß sind, wie Vic es wohl war, festgesetzt.
Seine Versuche, sich zu befreien und die Beschreibungen seiner Gedanken dazu fand ich auch nicht langweilig. Dafür hatten dann Suko und Glenda wohl eher den Drang, sich zu wiederholen^^
War jetzt nicht sonderlich nervig, aber vielleicht hätte dafür dann die Unterhaltung mit der Cavallo mehr Platz gehabt oder direkt noch ne kleine Actionszene mit ihr eingeflochten werden können
Denn die findet zwar im Haus statt, fällt aber eher ein bisschen dürftig aus ... für das, was sie sonst so hinlegt.
Glenda bekam aber die meisten Punkte, denn sie rettet John quasi das Leben, in dem sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftauchte und vor allem handelte ... weil sie nicht auf Suko gehört hat, der ihr sagte, sie solle draußen warten

Aber wo hat Glenda eigentlich Elaine nachher gelassen? War die noch zu benommen, um Alarm zu schlagen oder hat Madame Coffee-Secretary ihr einfach eins übergebraten?? Wäre auch cool gewesen, von sowas zu lesen ... aber so hab ich's mir auf jeden Fall irgendwie vorgestellt
Nachher ging's dann etwas flott ins Happy End und John und Glenda lagen sich in den Armen ... gefesselt ... auch nicht schlecht ... ich musste schmunzeln ...
Die Idee des "Mischblutes" fand ich echt gut ... besonders, weil es ja anscheinend variabel, bzw. verschieden dosiert auch zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden kann.
Vic kriegt die volle Dröhnung, die ihn dann auch killt ... die Musen-Weiber ne normale Ladung, damit sie tun, was Mutti sagt und "besser" sind ... und Doris selbst hat zumindest so viel davon vernascht, dass sie ihrer Kunst angemessen frönen konnte und "noch besser" war (u.a. auch als ihre Musen) ...
Die Geschichte hat mir
gut gefallen und da die Romane normalerweise ja lektoriert werden, kann JD (für mich) nix für gewisse Dinge, die da nicht durchgesehen worden sind. Ergo kriegt ER da auch keinen Punktabzug von mir.
Gut, mein Gemecker wird jetzt wohl auch niemanden kratzen, wenn es das bisher schon nicht getan hat ... aber ich wollt's nochmal gesagt haben! Denn mit jedem Mal, wenn sowas explizit nur in JD-Romanen vorkommt, kommt mir wiederum deswegen ein bisschen mehr Gift und Galle hoch ... *grrr :gruseliger:
Das Cover an sich war ok, ein nettes Bild ... hatte jetzt nur nicht viel mit dem Roman gemein.
Außer vielleicht den brennenden Kopf à la Ghost Rider, da man Doris' Rübe nachher auch nur noch als brennenden Totenschädel sehen kann ... was ihr auch nicht so gut bekommt ...
In ner Rüstung stecken und an Ketten hängen ... neeeee, ich glaub, davon hab ich nix gelesen^^
Aber ich find's jetzt auch nicht frevelhaft, wenn das Cover mal nicht 100%ig zum Inhalt des Romans passt, Hauptsache, ein bisschen ist davon in der Geschichte zu finden (oder von der Geschichte ein bisschen was im Cover^^) ... solange es in einem ansprechenden Stil gemalt/gezeichnet wurde ...
Und das trifft, für mich zumindest, hier zu!

:thumbup:
Auf der LKS geht's weiter mit der Dunklen Mutter ... was für ein Kapitel!!

Die Kuttenträgerin kriegt jedoch gleich zu Anfang erstmal eins auf die Mütze, bzw. ordentlich Lack von ihrem Chef ... Luzifer.
Das war irgendwie cool mitanzu
sehen, wie Luzifer mit der Mater Andhera umspringt, wo sie doch selbst so grausam war ... ist ... handelt, guckt, denkt, etc.
Auf jeden Fall konnte ich leise im Hintergrund das hässliche, knackende Geräusch von brechenden Knochen hören ... brrrrr ....
Allerdings habe ich wieder gemerkt, dass ich mir Luzifer himself total anders vorstelle, als er z.B. hier (oder auch in anderen Werken) so beschrieben wird (wofür der Autor aber nix kann!!
Mein Luzi hat keine Hörner (die hat er Asmodis, Baphomet und Beelzebub verpasst^^ ) und er hat für mich vor allem immer noch was engelhaftes an sich. Aber ist er natürlich mächtig ... und vor allem mächtig böse ... da besteht kein Zweifel. Ansonsten sieht er quasi aus, wie ne intensivere, dämonischere und mächtigere Version vom ersten Diener der Hölle: Matthias, genannt Höllenmatze, Luzis rechte Hand!!
Sodele, das nur mal zu Anfang ... denn Luzifer mit Hörnern, übergroß, mit rötlichem Hautton und auf den ersten Blick mehr an Satan, den Teufel, Scheitan, etc. erinnernd ... neeee, das haut leider nicht hin in meinem Kopfkino ... Mein Luzifer ist blau im Dauerzustand

, mit bösen, kalten Augen ... und nicht bildhaft teuflisch^^

Nicht bös sein, denn die Story an sich funktionierte auch mit "meinem" Luzifer
... und überhaupt ...
Der Satz
"Ich bin mir sicher, dass Miss Stokes hier irgendwo ... herumhängt." fand ich saucool!
Dafür war der Fund der kleinen Celine umso heftiger. Wenn man sich mal vorstellt, dass so ein Kind ihre tote, aufgehängte Lehrerin findet ... und dann auch noch der visuelle Aspekt: blau angelaufen, die Zunge wulstig raushängend ... sowas traumatisiert doch ...
Da fand ich gut, dass John das genau so sieht und es auch erwähnt wurde. Bei allem Horror und Grusel zeigen solche kleinen Passagen doch, dass man in der Hinsicht noch nicht abgestumpft ist, selbst wenn man sowas tagtäglich liest ... oder schreibt
Und dann die Fragen der Kids, als John in der Kirche auftaucht ... süß

Aber wissen ca. fünf-/sechsjährige Erstklässler tatsächlich schon die ganzen Monster-Begriffe? Weiß ich grad so überhaupt nicht, ist bei unseren schon ewig lange her^^
Wie dann die Kreuzformel, bzw. die Namen der Erzengel rausgehauen wurde, das hat bei mir grenzenlose Begeisterung hervorgerufen!
Erst steht John wie ein armer Tropf da rum, weil er weiß, dass er nicht wirklich viele Chancen hat und sagt den Kids noch mit belegter Stimme, dass an den Enden des Kreuzes die Zeichen der Erzengel zu sehen sind ... dann haut ein vorlautes, aber wissendes kleines Mundwerk auch noch die Namen raus, die das Kreuz schließlich explodieren lassen! Herrliches Kopfkino und geniale Bilder, die da bei mir vorm geistigen Auge explodierten!! Danke allein DAFÜR!! :love:
Und selbst zum Schluss gab's noch was in nem netten Nebensatz ... nämlich Suko, der sich die "Vorführung" wohl ebenfalls angesehen hatte ... unbemerkt und mit ner schicken Kopfbedeckung!!
Ganz am Ende kommen dann nochmal Mater Andhera und Luzifer zusammen ... die ein Geheimnis zu haben scheinen, das noch nicht offensichtlich ausgesprochen wurde ...
Hat sich da etwa jemand von Luzifers erstem Diener einen Braten in ... ähm ... ich meine, sich beglücken ... nein, auch nicht so prall ... naja, also ein nettes Schäferstündchen mit Matthias gehabt? Und dann jetzt die ganze Kreuzenergie und das Erstrahlen im schönsten und kältesten Luziferblau ...
Ich hätte ja jetzt beinahe angenommen, dass sie den Antichristen/Sohn Luzifers (oder eher Matthias' Sohn ... hmmm ... oookay, dann wäre Luzifer eben sowas ähnliches wie
Opa Luzifer ...Was für eine dämonische Zusammengehörigkeit!!) gebären wird. Aber was ist dann mit den beiden apathischen Kids? Hat die Dunkle Mutter bei ihrem Abgang etwa noch heimlich zwei der Kinder aus der Kirche mitgenommen, weil John ja nicht genau wusste, wie viele sie dabei hatte und Celine ja auch schon in der Schule geblieben war?
Es bleibt spannend, aber vom Ideenreichtum her war dieses (neunte, glaub ich) Kapitel einfach der Hammer!! Super gelungen, kurzweilig, spannend und alles irgendwie total gut getroffen, denn es hat richtig Spaß gemacht, das zu lesen ... und es macht sowas von Laune auf mehr! MEEEEEHR!!!!
So oder ähnlich kann's gerne weitergehen, Chef, aber Hauptsache: schneeeeeeell!!

:thumbup: