Okay, ich kann nicht mit Clowns ... und sie nicht mit mir ... Ich find sie nicht lustig und die Horror-Clown-Nummer eher nervig ... und daher hatte der Roman schon von Anfang an einen schweren Stand.
An sich fand ich die Idee ja nicht schlecht: ein Clown, der eigentlich für Heiterkeit sorgen soll, hat eher Bock auf Mord und Tod.
Soweit, so gut.
Was der Clown da vorhatte, war schon ne fiese Sache: den 13jährigen Jerry einlullen, dann nicht mehr aus seinen Fängen entlassen und ihn schließlich zum Mörder machen wollen.
Vielleicht hab ich die Geschichte auf Grund des Themas auch schon nicht so wirklich verinnerlicht, aber da gab es doch so ein paar Dinge, die sich mir nicht ganz erschlossen.
Mein Sohn ist fast 15 und den würd ich so spät ganz sicher nicht noch weggehen lassen. Schon gar nicht, wenn er einen angeblichen Freund treffen will, der auch noch als Clown rumläuft und nichtmal sein Name bekannt ist.
Mandy hatte doch bereits ihren Mann verloren, wie kann sie dann ihrem Sohn das nächtliche Rumstreunern erlauben??
Jerry sprach davon, dass der Clown ihn nur beobachtete und ihm ja nichts getan hätte.
Würde mich trotzdem nicht beruhigen.
Clown-Boy wurde von der Hölle kreiert und soll dem Teufel Seelen bringen. Er kann dazu also Leute beeinflussen, bzw. vielleicht geht das auch am besten bei Jugendlichen, da die mehr Angst vor dem haben, was er ihnen androht ... denn sonst könnte er sich doch besser einen Erwachsenen holen, der ist doch stärker und hat vielleicht auch nicht ganz so viele Hemmungen, einen Mord zu verüben, um sich selbst zu retten, wie ein Kind ... ?! Also sieht's für mich so aus, als sei es ihm mehr um die Beeinflussung, Einschüchterung und Angstmacherei an sich gegangen .... Fand ich völlig ok, denn das kam auch genauso rüber
Auch Jerry Potter hat mir eigentlich gut gefallen, denn er hat für sein Alter doch nen ziemlich kühlen Kopf bewahrt, als es darum ging, dass er seine Schulkameradin Lisa Turner töten sollte.
Dann wird er in ne andere Dimension verschleppt, kriegt vom Clown immer nur dürftige Antworten und später steht er selbst dann auf der Todesliste des tödlichen Spaßmachers.
Der hatte wahrscheinlich auch mächtig Spaß dran, Jerry, wie auch Lisa zuzusetzen. Und sei es nur durch seine bloße Anwesenheit und/oder die Gewissheit, dass er ihnen beiden einen Besuch abstatten konnte, wann und wo er wollte. Er spielte mit der Angst der Kinder und brauchte dazu nichtmal direkt selbst anwesend zu sein ... es funktionierte auch über Drohungen, Einschüchterung, etc.
Die Szene mit Jerry und Lisa auf der Bühne fand ich spannend, genau wie auch der "Endkampf" im und vor'm Restaurant von Frank und Akim Foster (die beiden kamen mir wie "Steve und Edy" aus Akte X vor, irgendwie knuffig).
Daher fand ich es auch echt traurig, als Akim vom Clown mal eben so abgemurxt wurde.
Draußen trifft dann auch John ein und es kommt hart auf hart.
Doch etwas oder jemand schaltet sich dazwischen, rettet zunächst Jerry und dann auch John. Schließlich vernichtet derjenige welche sogar den Clown.
Irgendwie kam mir die Lichtgestalt nicht wie Johns Schutzengel vor, sondern mir war eher so, als wäre es Jerrys Schutzengel, in Form seines verstorbenen Vaters gewesen.
Ähnliches hab ich letztens noch in nem Film gesehen, vielleicht deswegen. Aber es hätte ja gepasst, da Jerry am Schluss auch noch nach oben in den Himmel guckt, nachdem er seine Mutter angesehen hatte und auf Johns Frage, wen er mit der Gestalt meinen könnte, "Ihn vielleicht ... ?!" antwortet
Dann der Part, der etwas für Verwirrung sorgte .... z.B. mit der U-Bahn. Also irgendwie bin ich da zwiegespalten: einerseits war's ja ganz nett und auch spannend, was Shao da erlebt hat, aber andererseits wirkte das trotzdem ein wenig ... deplatziert ... oder künstlich, weil da nicht alles zusammenpasste.
Zwar hatte der Clown ja schon mal an Plätzen gewütet und gemordet und die U-Bahn wäre dann nochmal eins drauf gewesen, zumal Jerry John ja schon vom Vorhaben des Clowns in diese Richtung erzählt hatte .... aber nee, das war nicht so ganz geschmeidig. Zumindest kam es mir nicht geschmeidig und/oder wie aus einem Guss vor.
Und das lag wohl hauptsächlich daran, weil irgendwie nicht klar war, wie das überhaupt mit Shao war ... sie wollte halt mit der U-Bahn fahren, weil sie keinen Bock auf Auto im vollen London hatte.
Aber wieso wusste Suko dann, dass er sie nach der Rückkehr des Zuges dort antreffen würde?? Für ihn hatte sie doch gar nix damit zu tun?
Durch die Reaktion des Kreuzes, das da mit Shao interagierte, wussten sie ja ebenfalls noch nicht Bescheid.
Auch sagt John später zu Sir James, dass sie vorrangig Shao hätten retten wollen ... aber sie wussten doch nur von der verschwundenen Tube, nicht aber, dass Shao da drin war ... ?!
Da fehlte mir dann die Verbindung. Ein klitzekleiner Anruf vorher oder Suko wusste von vorneherein, dass Shao mit ebendieser Tube los wollte, irgendwas ... oder aber, John und Suko hätten Shao zufällig unter den benebelten Fahrgästen entdeckt, wäre auch noch okay gewesen ... aber so, ohne alles, wirkte das eher, als ob eine kurze Sequenz fehlte. Oder ich hab's schlichtweg irgendwie überlesen ... ?!
Dabei mochte ich die Szene mit Shao, dem Clown und dem Mord an sich ja ...
JohnSinclairFanClub
[...]In der Clowns-Dimension kann er die Menschen nicht töten - deshalb lebten die als sie wieder "zurück" waren? Und so weiter...
Das hab ich bei meiner "Themenmuffelei" wohl irgendwie völlig außer Acht gelassen ... dabei das klingt gar nicht abwegig!!
Alles in allem also kein schlechter Stoff und Dialoge fallen bei mir eh nicht ins Gewicht, weil ich sie halt generell mag ... dass es aber für einige Dinge keine richtige Erklärung gab - im Prinzip auch noch nicht tragisch, denn zumindest in der Welt des Clowns kann man sich ja selbst eine überlegen

, - aber die eben sogar den Eindruck erweckten, als würde was fehlen (die Sache mit Shao ... oder Suko ... wie man's nimmt

), zieht das Gesamtwerk ein wenig (!) runter.
Am Ende erfährt man nicht wirklich, wer oder was die Lichtgestalt nun war ... aber das finde ich nicht weiter schlimm, denn es muss ja nicht immer alles haarklein erklärt werden, ein bisschen was magisches, mystisches darf auch zurückbleiben.
Die Figuren fand ich ganz nett, auch wenn ich Mandy Potter auf Grund ihres Agierens mehr für Jerrys ältere Schwester halten wurde, als für seine Mutter ...

Jedenfalls ist die Story für mich ein sehr gutes
mittel mit Tendenz zum gut!

:thumbup:
Das Cover ... najaaa ... ein Horror-Clown halt^^ ... finde ich literarisch schon nicht anziehend, da macht es die Sache als Bild auch nicht besser
Vom Stil her fand ich's aber okay und es wirkte auch unheimlich :thumbup:
Die Leserseite war ja doch etwas mau und JD schreibt hier auch, dass er nur noch wenig bis gar keine Post mehr hat.
Aber vielleicht könnte man ihn ja auch zu speziellen Romanen was fragen ... das würde noch gehen, wenn man ihn sonst schon so ziemlich alles gefragt hat

:thumbup:
Der Brief von Markus Milde war natürlich trotzdem schön und interessant

Ordnung in eine gut angewachsene Sinclair-Sammlung zu bringen ist gar nicht so einfach
JohnSinclairFanClub
Ich hab mich hier einfach berieseln lassen und meiner Fantasie freien Lauf gelassen.
Gute Einstellung

So halte ich es normal eigentlich auch

:thumbup: ... allerdings kam mir hier wohl das Thema an sich in die Quere (dabei gibt's gar nicht viel, dem ich innerhalb eines JS-Romans vor vorneherein abgeneigt bin ... und es hätte auch bei jedem anderen Autoren passieren können).
Das hat mich wohl schon zu Anfang eher skeptisch lesen lassen, so dass sich meine Phantasie nicht entfalten wollte oder konnte ...
