Gut und Böse spielen Schach ... um das Leben des weißen Königs, der John Sinclair symbolisiert, und um dessen Freunde, bzw. Menschen in seinem Dunstkreis. Für jede starke, weiße Figur, die fällt, soll auch ein Mensch sterben. So hat es Moloch, der Spieler der dunklen Seite, beschlossen.
Engel Michael versucht alles, damit es nicht soweit kommt und John bekommt auch eine Warnung über sein Kreuz, indem es sich erwärmt und das M aufleuchtet.
Während die beiden spielen und John mit Glenda im Büro darüber sinniert, was das alles zu bedeuten hat und warum und wieso das M eine Rolle spielt, fällt der erste weiße Läufer und damit auch Bote Benny Brook.
Glenda hat eine Art Vision, ein Gefühl und sieht auch etwas ... eine Art Zwischendimension tut sich auf und auch John kann es sehen ... ein großes Schachspiel und zwei Gestalten, die es spielen.
Eine dunkle, die wohl für die böse Seite steht und eine helle, die allem Anschein nach Erzengel Michael ist. Doch irgendetwas stört John noch an dessen Erscheinung ...
John und Glenda kommen zu dem Schluss, dass dort um ihr Leben, bzw. um das von John und allen, die ihm nahe stehen, gespielt wird und sie warnen ihr Umfeld.
Suko, der sich einen Tag freigenommen hat und mit Shao auf Shopping-Tour ist, macht dann in einem Kaufhaus auch alsbald Bekanntschaft mit einem Handlanger der dunklen Seite, kann ihn aber ausschalten.
John ist auf dem Weg dorthin, als sich auch bei Purdy Prentiss etwas tut ... doch auch sie kann den Angreifer unbeschadet vernichten.
Im Kaufhaus angekommen versucht John, den gestellten Handlanger auszuquetschen, was allerdings nicht so ganz gelingt, bzw. bekommt John nicht alle Infos, die er gerne gehabt hätte. Zu allem Übel befindet sich auch noch der Junge Ronny in der Schusslinie, der eine Mutprobe in dem Laden machen wollte.
Die beiden Spieler zeigen sich schließlich und
Michael entpuppt sich als Stellvertreter des Erzengels, sowie als Helfer ... der dann aber von Moloch vernichtet wird.
Dann kommt es zu einer Art kleinem Showdown auf der Etage und Suko, Shao, John und Ronny treten die Flucht an, da Moloch in Zerstörungswut gerät und das Kaufhaus zu zerlegen anfängt ...
* * *
Ein gelungener Anfang eines interessanten und spannenden Zweiteilers!
Dachte ich anfangs noch, dass es sich durch das Sinnieren und Überlegen seitens John/Glenda/Erzählpassagen etwas zähflüssiger ziehen könnte, so wurde ich eines Besseren belehrt: anstatt langweilig anzumuten, je mehr ich davon gelesen hatte, wurde es immer interessanter und spannender. Ob es daran lag, wie John Schritt für Schritt auf den Trichter kommt, um was es sich eigentlich geht, oder an den passenden Wechseln zu den spannenden Actionszenen, in denen Molochs Handlanger agieren, oder vielleicht sogar auch durch die Büroszenen, in denen Glenda aktiv und auch Sir James anwesend ist ... ?!
Ich schätze, es lag an der schönen Mischung aus allen Dingen.
Ich muss sagen, dass ich mich, genau wie John wohl auch, an Michael oder dessen Aussehen ein wenig "gestört" habe ... irgendwie wollte der Funke nicht überspringen, es bei diesem Engel mit DEM Erzengel zu tun zu haben. Und wie sich dann später herausstellte, sollte es auch nicht der Erzengel direkt gewesen sein ...
Eine schöne Idee, denn so bleibt es spannend, was Michael noch vorhat, warum er "nur" seinen Stellvertreter schickte und wie er denn gedenkt, das Unheil durch den Moloch aufzuhalten ... WENN er es denn kann und will ...
Zumal der Dämon am Ende nicht mehr an sich halten kann und ohne Beendigung der Partie bereits in die Vollen geht.
Ich könnte mir vorstellen, dass Michael genau so noch einschreiten könnte ... dass er Moloch Einhalt gebietet und drauf besteht, die Partie noch zu beenden. Schließlich spielt er ja schon nach den Regeln des Bösen, dann kann man wenigstens auch weiterspielen ... so oder ähnlich wäre jedenfalls meine Spekulation.
Außerdem bleibt noch spannend, welche weiteren Figuren in der "Spielerdimension" fallen und wen sie in der echten Welt repräsentieren ... wen es schließlich noch erwischt und wen nicht, wie sich verteidigt wird und wie das ganze Spiel dann ausgeht ...
Wenn ich das richtig habe, ist der weiße Läufer weg und Benny musste sterben ... dann hat
Michael durch einen nicht ganz korrekten Zug einen schwarzen Läufer gekillt ... und im Kaufhaus sollte der schwarze Turm John umnieten, wurde aber vom Geisterjäger zerballert.
Als nächstes schickte Moloch seinen zweiten Läufer auf John in der realen Welt, der sich dabei auch noch in einen Dämon verwandelte ... doch auch der wurde vernichtet, diesmal allerdings von Suko, der Hummeln im Hintern hatte und mit Shao an den Ort des Geschehens zurückkehrte.
Abzüglich ein paar Bauern, die auf beiden Seiten demnach schon gefallen sind, hat die weiße Seite wohl noch zwei starke Figuren mehr auf dem Brett, als die dunkle Seite, da Moloch ja nicht abwarten konnte und die reale Welt ins Spiel einbezog ... bis er schließlich auch den Gegenspieler killte.
Und nu??
Bleiben auf der dunklen Seite noch zwei Springer, ein Turm, Königin und König. Vielleicht stellt letzterer ja auch Luzifer dar?? Oder einen persönlichen Auftritt des Moloch?
Wenn John der König auf der weißen Seite ist ... dann bleibt noch die Königin (möglicherweise Glenda??), ein Läufer, zwei Türme, und zwei Springer ...
Glenda, Jane, die Conollys, Sir James ... und wohl noch jemand aus Johns nahem Umfeld ... Purdy erneut? Maxine, Carlotta?? Oder wie wäre es mit Christina Dick, die dann auch netterweise (leider ... *hust*) umgenietet wird??
Die Beschreibungen von Moloch fand ich ebenfalls gelungen. Zwar erscheint er in sehr ähnlicher Gestalt wie die des Schwarzen Tods, doch er kann seine Form auch verändern, was er zwischendurch demonstriert. Find ich cool!!
Mir hat der Roman echt Spaß gemacht, ich konnte ihn in einem Rutsch lesen und sogar das Ende war in der Lage, (für mich) die Spannung zu halten auf das, was da im zweiten Teil weiter passieren könnte, bzw. wird.
Die Erwähnung von Glendas Serum und den beiden Romanen, in denen sie es bekam, sowie der Spuk auch wieder vorbei war, fand ich sehr cool! Denn einmal war es JD's Roman und einmal der von Oliver Fröhlich ... wenn ich das noch richtig hab ... und ich find's immer saugut, wenn man auch in JD's Romanen solche Fußnoten lesen kann! Also mit Hinweisen zu seinen, wie auch zu den Romanen seiner Kollegen!
Was die "massigen" Fehler angeht ... also entweder hat mich die Story zu sehr gefesselt, dass ich sie schlichtweg überlesen habe oder es gab gar nicht so viele ... wie ich eher sagen würde. Zumindest hab ich schon JD-Romane gelesen, wo wesentlich mehr Fehler drin waren. Hier hielt es sich dagegen, meiner Meinung nach, sogar wieder sehr in Grenzen.
Worüber ich dann allerdings das ein oder andere Mal, textlich gesehen, doch etwas gestolpert bin, waren Sätze, die ich eher JD untypisch fand. Lange Sätze, in denen ich schon irgendwelche Rechtschreibfehler zu sehen glaubte, aber bei genauerem Lesen feststellte, dass es nur ein komplizierterer als sonst normal ausformulierter, langer Satz war ... (JD hat ja selbst mal gesagt, er sehe sich eher als Regisseur und so würde er Dinge auch gern kurz, knackig, deutlich (be)schreiben)
Gut, es blieb nicht bei dem einen Satz und es gab auch andere Dinge, eine Formulierung, ein Wort, eine kleine Situation, etc., die nicht gerade 100%ig JD typisch waren ... aber das heißt ja nicht, dass er nicht auch andere Dinge in seinen Stil reinbringen kann oder will ... oder etwas ganz anderes ist der Fall, ich kann's nicht wirklich beschreiben, ist nur'n "Feeling" ... oder aber, ich hab mich ganz einfach getäuscht und alles ist, wie es immer war, nur dass mir die Story hier mehr als gut gefallen hat ... nämlich
top ... UND sie auch noch total Bock auf den nächsten Teil macht!!

:thumbup:
(Ich wollte erst "nur" ein sehr gut+ geben, weil ja noch ein zweiter Teil folgt ... aber wie bei anderen Romanen vorher auch, steht dieser ja für sich, es wurde Arbeit in ihn inverstiert ... und wozu soll man sich einen Punkt noch aufsparen, wenn man vom aktuellen Band auch schon begeistert war/ist?!)
Original von JohnSinclairFanClub
Hier ein Beispiel: John meint, er muss das alleine da oben im Einkaufszentrum durchstehen. Suko und Shao winken ab und sagen "Yo alles klar, viel Glück, bis später vielleicht..." - so ungefähr

Im Stil von "Mir doch egal, mach das doch alleine..."
Aber vielleicht war das auch nur mein persönliches Empfinden weil ich damit nicht konform gehe wie Suko & Shao reagiert haben.
Hab ich im ersten Moment auch gedacht ... aber Suko und Shao zieren sich schon ein bisschen.
Als John sagt, dass er dort warten will und auch anmerkt, dass er sich wehren kann, Waffen hat und auf Michaels Rückendeckung baut, schlägt Shao noch vor, dass sie ja im Hintergrund bleiben könnten. John geht darauf nicht ein, hält an seinem Vorhaben fest. Die beiden sehen ihn skeptisch an, lassen ihn dann aber und gehen.
Kurz danach meint Suko, dass er wieder zu John gehen will, weil's halt schon länger dauert und er sich auch ärgert, dass er den Geisterjäger überhaupt allein gelassen hat.
So hat das für mich eigentlich ausgereicht, um ihren kurzzeitigen Abtritt auf Johns ausdrücklichen Wunsch hin, zu "genehmigen"
Zumal dann ja auch noch die Passage mit Ronny dazwischen kam und das bestimmt nicht so spannend gewirkt hätte, wenn Suko und Shao noch als "Aufpasser" für ihn, für John ... wie auch immer da gewesen wären ...
Und Sukos Spruch
Na gut. Bis später dann, alter Junge. hieß für mich nix anderes, als dass John auf sich aufpassen soll ... und sie sich auch jah nach dem grande Finale wiedersehen!
Aus diesen Gründen hat
mich nicht gestört, dass die beiden (kurzzeitig!!!) aus der Schusslinie gegangen sind

Aber ohne verschiedene Meinungen wär's ja auch langweilig und man liest ja auch unterschiedlich ... vielleicht
wollte ich auch nicht lesen, dass Suko und Shao "einfach so" gehen ... ?! Keene Ahnung ... war aber trotzdem halt noch ok ... also für mich^^
Zum Cover kann ich eines sagen: sehr geiles Titelbild! :love: (Btw, hätte ich gerne in voll und ganz an der Wohnzimmerwand prangen, zwischen Ballestar und Würz!!

)
Und wie Lox schon sagte, hätte es sich auch bestens für einen "runden" (Jubi-)Roman geeignet!
Zwar nicht unbedingt für Band 2000, weil's nicht zum Inhalt passt, aber es geht ja um's Prinzip!

:thumbup:
Erzengel Michael, bzw. einen Stellvertreter, hätte ich mir zwar nicht ganz so weiblich vorgestellt, wie der "weiße" Engel auf dem Cover es rüberbringt (über's Gesicht könnte man ja noch streiten, aber die schwarze Netzstrumpfhose und die hochhackigen Schuhe (s. Kommi JSFC

) lassen doch eher auf eine weibliche Engelsform schließen

), aber es gibt allein für die Ausstrahlung, das Motiv an sich, den Bezug zum Inhalt und als Gesamtbild volle coverianische Punktzahl!!
Auf der LKS gibt's zwei nette Leserbriefe an JD und auch mit der Dunklen Mutter gehts hier im 7. Teil weiter!

Endlich!! ... möchte ich mal anmerken!

Hauptsächlich ist John mit Recherche beschäftigt und die Action der Mater Andhera tritt diesmal in den Hintergrund. Trotzdem fand ich diesen Teil sehr gut, weil John eben auch ein bisschen weiterkam.
Bei seiner Googelei musste ich ja doch lachen, als er währenddessen auf
Mutter Theresa stieß

Natürlich hab ich's dann auch mal probiert und kriegte als erstes die
13 Archetypen der Frau serviert, dann Kali Ma, Göttin Kali ... und anschließend erst irgendwann
Mutter Theresa 
Dazu kamen dann noch erfrischende Plaudereien mit Glenda (Kaffee, PC-Pornoseiten, Infos) und schlussendlich sollte auch Jane wegen des Archivs der Horror-Oma hinzugezogen werden.
Dann stolperte John über die Aussage von Brendas Mutter Claudine Miller und geht dem nach.
Die Unterhaltung, die er mit ihr führt, fand ich auch gut geschrieben. Von Claudine bekommt er dann ein "böses" Amulett, das Brenda hatte ... und auch Jane ist wohl fündig geworden, wie Glenda ihm via Telefon mitteilt ... das Geheimnis um die Gruft der Carmines ... bzw. die zweite Gruft!!
Daher war es echt fies, wie dieser Teil endete: (mindestens) zwei große Dinge stehen nun offen, die danach schreien, umgehend weitergelesen zu werden! :grusel: